hinterwäldlerische Schule

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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ausländerin
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von ausländerin »

Ich unterrichte zwischendurch mal 1-2 Vorlesungen an verschiedenen Fachhochschulen, ETH, EPFL und habe mehrere Kollegen die an FHs unterrichten. Alle verwenden Moodle Lernplatform. In einem Projekt führen wir es ein in mehre Ländern in Afrika für bestimmte technische Studiengänge. Ich habe noch nie in Leben ein Training gehabt, konnte ich sofort bedienen und keine meiner Kollegen hat je Support gebraucht. Der Support muss übrigens nicht in der gleiche Gebäude Sitzen... Ich glaube zu hören manche Gymnasien in der Schweiz haben es auch schon eingeführt. Es erleichtert das Leben wirklich. Für mich ist der Vorteil dass ich meine Unterlagen per 1 Mausklick für Studenten aufladen kann, es wird gesehen und gebraucht. Ich kann alles verlinken, Programme zu Verfügung stellen, Infos teilen, in Chat fragen stellen oder beantworten wenn ich es will, usw. Ich muss nicht mehr 50 Unterlagen ausdrucken, sie nach Lausanne mitschleppen und noch für 5 Studis komprimiert nachschicken weil sie die Vorlesung verpasst haben. Es ist nur die Frage der Zeit bis so was in der Schulen kommt. Weil es funkzioniert. Es wird vermutlich aber viel widerstand geben, bis die Leute in der Schulen merken dass es funktioniert.
Ich habe 6 Projekte in 7 verschiedenen Ländern. Seit wir whatsup und viber für nicht geschützte Kommunikation verwenden bekomme ich Antworten innerhalb von Minuten, oft mit Bildern und Videos. Aus Uganda, Tanzania, Somalia, usw. Früher musste ich mehrmals anrufen, und hatte hälfte nicht verstanden, durch schlechte Qualität der Leitung, Aussprache usw. Jetzt kann ich eine Pumpe oder Anlage reparieren ohne von Ort zu sein - es braucht nur ein Smartphone und jemand mit ein paar einfachen Werkzeugen. Und ich habe es schon mal am Sontag um 19.00 gemacht. Die Leute die von Ort mal für uns Daten eintragen und übertragen können kaum lesen. Aber durch die Vorteile die es bringt haben sie gelernt einfache Apps zu bedienen. Ich finde es ist immer die Frage der Einsicht. Wenn jemand akzeptiert dass Media Vorteile bringen können und offen ist es auszuprobieren, klappt es auch schnell und gut. Wenn aber von Anfang an nur Ablehnung da ist, und "es wird sowieso nicht klappen" dann hilft das beste Lernplatform, App oder Whatsup nicht mehr.
Wenn 1 Familie von 180 kein Email hat, ist es ein Grund genug kein emails zu verschicken. Und wenn 1 Familie nicht in Deutsch lesen kann - dann verschickt man gar kein Zettel mehr (basierend auf der gleiche Logik)?

Leela
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Leela »

Eine Mailadresse haben wohl fast alle aber nicht jeder guckt jeden Tag ins Postfach...dann müsste man dann wohl den Kindern Zettel mitgeben, um die Eltern zu informieren, dass sie eine Mail bekommen haben :lol:

WhatsApp: Bei uns sind die Lehrer gut per WhatsApp zu erreichen, was ich auch sehr praktisch finde aber Nachrichten grundsätzlich darüber zu versenden, fände ich nicht ok, da man dann ein Smartphone haben müsste. Das kann man doch nicht einfach voraussetzen.
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stella
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von stella »

ausländerin
Ja klar ist das praktisch für Studis.
Meine SuS haben aber gar keine Computer. Wir haben ja nicht einmal ein Gerät pro Kind. Und ich erachte es also auch nicht als sinnvoll, den Unterricht voll auf Kompi zu machen. Das ist in der Volksschule einfach habakuck.
Auf der höheren Stufe macht es durchaus Sinn und selber mag ich das sehr, dass ich in meinen WBs alles digital bekomme.

Übrigens haben gerade Hochschulen einen gut bestückten Informatikdienst. Wenn dort mal was nicht funzt, dann kommt umgehend jemand. Oder wie meinst du, wird die Hard- und Software gewartet?
Zuletzt geändert von stella am Do 30. Aug 2018, 23:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Sommer08
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Sommer08 »

Liebe Malaga, ich habe nur mein Smartphone zur Hand und schreibe dir deshal bloss eine kurze Message: du sprichst mir aus der Seele! Ich verstehe deinen Frust total! Ich hasse diese Zetteli, sie machen mich wahnsinnig und ich verstehe es auch nicht, weshalb die Schule hinterherhinkt. Es gibt ja nicht nur WhatsApp (zB könnte man schuleigene Apps programmieren).
Übrigens, die Zettel werden auch nicht immer gelesen und eine Liste mit den Koordinaten könnte es ja trotzdem noch geben. Das Eine schliesdt das Andere doch nicht automatisch aus. Ich bin erstaunt, wie viele Junge sich so dagegen wehren...
Vielen Dank Ausländerin für deinen Erfahrungsbericht.

Sommer08
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Sommer08 »

@Stella, ich habe gehört, in einer Gemeinde in Züri erhalten die Schüler ab Oberstufe einen Laptop von der Schule. Stundenpläne und Vieles mehr müssen die Schüler selber hochladen und sogar Prüfungen werden auf dem Laptop geschrieben.

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F. Scarpi
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von F. Scarpi »

Dass Schulen (Schulleiterinnnen, Lehrer, die Schulämter) „hinterherhinken“, hinterwäldlerisch sind und in der alten Zeit stehen bleiben wollen, sich gegen moderne Medien und technische Modernisierung wehren, sich selber eine geschützte Werkstätte bewahren wollen... das ist alles nicht der Punkt. Es mag stimmen oder nicht, manchmal stimmt es wohl, oft nicht, aber darum geht es gar nicht.

Die jungen Schulkinder und Kindergärteler benutzen einfach mehrheitlich noch keine Apps und Programme. Sie haben mehrheitlich noch keine Smartphones und keine Laptops.
Die Zettel entsprechen ihnen noch besser. Sie befassen sich mit den Informationen, mit den Informationen über ihr eigenes Leben, noch bevor sie, durch die Kinder selber und deren Verantwortung, zu den Eltern gelangen.
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stella
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von stella »

Sommer08 hat geschrieben: Do 30. Aug 2018, 22:41 @Stella, ich habe gehört, in einer Gemeinde in Züri erhalten die Schüler ab Oberstufe einen Laptop von der Schule. Stundenpläne und Vieles mehr müssen die Schüler selber hochladen und sogar Prüfungen werden auf dem Laptop geschrieben.
Das hat meine Tochter bereits. Aber den Umgang damit wird ihnen nicht gelehrt. Wird schön heimdelegiert. Und es entsteht ein Holstresd bei meiner Tochter...
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Nellino
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Nellino »

Bei uns ist es gemsicht, sohn, 4.klasse. Infos kommen in den Ferien per post, also schon mal denJahresplan was wann läuft zb. Kurze sachen wie lehrer krank und kein ersatz per whatsapp. Find ich gut falls es zu knapp ist für einen Telefonalarm.
Wegen dem fülli, hier hiess es, alle die schön schreiben bekommen den richtigen fülli, die anderen den Roller. Sohni war frustriert, er hat eher mühe mit schreiben ergo gabs den Roller... Ich kaufte ihm dann einen richtigenfülli und er schreibt damit um einiges schöner. DA er gemerkt hat, damit kann man nicht so arg drücken und es geht ihmviel einfacher von der hand.
Lernen können sie zum Teil in der Schule auf dem Ipad...sonst aber gehts auch von hand. Wörtli in dem Sinne lernen sie hier in der Schule und nicht mehr so wie wir früher seitenweise zuhause.
In der Oberstufe bei Sohni gross lief extrem viel via educanet. Dort können sie prüfungen lernen, termine schauen,allgemein infos holen. Auch ne super Sache.
Aber hinterwäldisch find ich deine schule nun gar nicht. Dann wären zig tausend andere das auch. Frage mich amigs auch, viele denke die Schule ist hinterwäldisch wenn zuvwenig mit den neuen Medien gearbeitet wird....gleichzeitig tönts immer..waaaaaaaas in der Schule am pc, was wir brauchen zuhause schon in der zweiten einen laptop...uaaaaa nein.. Also ich denke den Mittelweg zu finden ist da auch nicht immer einfach.
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Stella*
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Stella* »

Wenn ich das so lese, finde ich die Schule meines Sohnes sehr vorbildlich. Meiner Meinung nach ist es nämlich nicht wichtig, wie ich die Infos erhalte, sondern dass ich sie rechtzeitig erhalte und mich organisieren kann. Dies funktioniert bei uns sehr gut.

Ich trage alle Termine sofort in die Online-Agenda ein und lege die Zettel ins Schulmäppli. Wenn nötig kann ich den Zettel am Abend vor dem Anlass als Erinnerung auf den Tisch legen (zB aktuell haben sie 1x pro Woche Schwimmen und gehen am Morgen direkt ins Hallenbad und an gewissen Tagen müssen sie das Velo mitnehmen, um zu üben).

Die Hauptlehrerin meines Sohnes hat nur die Festnetz-Nr. angegeben. Zudem gibt es ein Kontaktheft. Krankheitsmeldungen können via Lehrerzimmer-Telefon gemacht werden. Ist kein grösserer Aufwand als eine Nachricht zu schreiben. Ich finde, LP müssen nicht ständig erreichbar sein. Ihr Auftrag ist es schliesslich, unsere Kinder zu unterrichten und nicht noch alle Eltern zu betreuen. Einzig der Informationsfluss muss gewährleistet werden - und das geht auch mit Zetteln gut.

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Ariadne
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Ariadne »

F. Scarpi hat geschrieben: Do 30. Aug 2018, 23:06 Die jungen Schulkinder und Kindergärteler benutzen einfach mehrheitlich noch keine Apps und Programme. Sie haben mehrheitlich noch keine Smartphones und keine Laptops.
Die Zettel entsprechen ihnen noch besser. Sie befassen sich mit den Informationen, mit den Informationen über ihr eigenes Leben, noch bevor sie, durch die Kinder selber und deren Verantwortung, zu den Eltern gelangen.
Sehr schön gesagt! Die Frage ist doch: sehen wir die Zettel als Infos nur rein für uns, oder auch für die Kinder? Bei uns kommt alles vor (whatsapp, mail, Website der Lehrerin...), aber eben auch Zettel, und zwar dann, wenn nicht nur einfach ein Datum, sondern auch Infos draufstehen, was mitzunehmen ist etc. Da nimmt meine Tochter dann an dem Tag den Zettel (ich hänge die einfach ans Brett) und packt für sich ein, was sie braucht. Sie hat kein Handy und ich fände es nicht so toll, wenn sie dafür immer mein Handy nehmen oder auf den Compi gehen müsste.

@ ausländerin
Sehr schönes Posting! Ganz klar, im Studium und im Berufsalltag ist es sehr sinnvoll!
LG,
Ariadne

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Pippo
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Pippo »

übrigens: die spielgruppe meines sohnes hat eine website mit allen infos drauf und einem geschützten bereich für fotos. die leiterin kommuniziert per whatsapp wenn was anders ist als sonst und hält die website aktuell. die kinder interessieren diese infos nicht .... für die sind zettel oder whatsapp gleich fremd ;-)

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stella
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von stella »

Vielleicht auch noch zum Verständnis...
Ich sehe in viele Schulen rein, da ich einen Freundeskreis habe mit vielen Volksschullehrpersonen. Meistens sieht es so aus, als dass man auf der Oberstufe für zwei Kinder ein Gerät zur Verfügung hat. Auf der Mittel- und Unterstufe hat man weniger.

Und nun nicht zu vergessen: Die Arbeitsbedingungen der LP... Als Beispiel kann ich meinen Arbeitsort nennen. Wir sind 10 Lehrpersonen (kleine Schule...) und haben für all diese Lehrpersonen 2!! Lehrercomputer zur Verfügung. Ich selber habe KEINEN Arbeitsplatz in der Schule. Das heisst, jedes Mal, wenn ich komme, muss ich schauen, wo ich arbeite und dass ich Zugang zu einem der Computer habe. (Ich habe mir privat einen Laptop gekauft... Unser lieber ICT Mensch hat mir den gerüstet, damit er in der Schule kompatibel ist - das würde NICHT in sein Pflichtenheft gehören...) Auch bekomme ich kein Handy gestellt für Schulangelegenheiten - meine private Nummer gebe ich nicht raus, denn am Feierabend will ich frei und nicht noch am Wochenende von Eltern kontaktiert werden.

Damit will ich einfach auch sagen, dass es oft am Geld und am Platz auch noch scheitert.
Wenn ihr nun eine digitalisierte Schule möchtet, dann setzt euch in eurer Gemeinde für bessere Bedingungen ein. Wenn Schulraum ausgebaut werden soll, dann stimmt mit ja - meistens geht es um fehlende Sporthallen und um fehlende Zimmer, die dann eben für die Computer genutzt werden können. Viele LP sind bereit und machen aus ihrer Situation das beste.
Setzt euch dafür ein, dass Schulverläge eine einheitliche ICT - Lösung einsetzen, denn die jetzige überfordert Kinder, Eltern UND Lehrpersonen. (Mein Job ist es nicht, mit allen einen Account zu machen und dann einen Nutzerschlüssel einzulösen, die wenigsten Eltern können das selber machen...) Setzt euch für ICT-Budget an den Schulen ein, die den Namen verdienen und die nicht irgendwie ein Batzen Kosmetik sind. Setzt euch für generelle Computerlösungen ein, habt ihr Knowhow, dann stellt es zur Verfügung und unterstütz die Lehrpersonen und die Schulpflege. Dort, wo es keine Website der Schule gibt, könnten ja Eltern eine initiieren und sie ehrenamtlich pflegen (es ist meistens kein Budget vorhanden dafür...). Setzt euch für eure Schule vor Ort ein und unterstützt die Schulleitungen im Elternrat mit euren Themen. Und sonst akzeptiert die Art, wie es der Schule zeitlich, finanziell und organisatorisch möglich ist, euch zu informieren. Es hat alles seine Gründe.

Beim Infofluss finde ich den Kanal unwichtig. An der Schule meiner Kinder schätze ich die frühe Grobinfo per Quartalsplan und dann die Feininfos auf einem Zettel. Ich schätze es auch, dass diese Dinge auf der Schulwebsite hinterlegt sind, falls ich mal was verliere, dann kann ich nachschauen gehen.

Wenn die Info in der Schule deiner Kinder für dich immer zu spät kommen, dann würde ich den Wunsch via Schulleitung äussern, dass ich die gerne früher hätte, weil die Organisation rund um solche Anlässe schwierig ist.
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Ursi71 »

Bei uns (5. Klasse, Stadt ZH) bekommt seit diesem Schuljahr jedes Kind ein Tablet mit Tastatur von der Schule, welches in der Schule und daheim benutzt wird. Der Lehrer hat an der Elterninformation gefragt, ob es Familien ohne WLAN gebe. es gab keine (auf zwei Klassen - 40 Kinder). Falls es doch welche gehabt hätte, hätten sie die Aufgaben jeweils in Aufgabenstunden mit dem Schulnetz lösen können.

Apropos Familienkalender: Der Kalender ist nicht nur für uns Eltern sondern auch für die Kinder, 8 und 11, die noch kein eigens Smartphone haben. Wenn sie was abmachen wollen, oder sehen wollen, ob es etwas besonderes in der Schule gibt, schauen auch sie in den papierenen Kalender, was eingetragen ist. Oft tragen sie auch selbst Termine ein. Dass das digital auch so einfach wäre eine Übersicht zu haben (nicht nur für uns Eltern, sondern für Alle), glaube ich nicht.

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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von ausländerin »

@Stella - ist es nicht der Chic and Egg problem? Wenn ich etwas in 15 Jahren Entwicklungs und humanitären hilfsprojekten gelernt habe dann das: man kann nur Leuten helfen die diese Hilfe auch wollen und selber bereit sind dafür zu arbeiten. Ich sehe hier kein unterschied. Dort wo es schon jetzt gut lauft, kann man es weiter fördern und unterstützen. Dort wo es immer noch so ist wie vor 25 Jahren, stösst jeder unterstützungsangebot warscheinlich auf taube ohre (oder wie heisst es genau auf Deutsch?) . Ich habe übrigens mein privater mobil telefon nummer auf meine Visitenkarte und in email unterschrift drauf.

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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von stella »

ausländerin
Wir haben ein KLEINES Budget für ICT. Wir machen das, was unter diesen Umständen möglich ist. Und nein, da geht es nicht um Huhn oder Ei und was zuerst war.

Und noch: Wenn du deine Mobilnummer und deine Mailadi beruflich weiter geben willst, dann ist das deine Sache.

Ich will das als Lehrerin NICHT. Ich habe genügend Anrufe auf dem Festnetz von Eltern, die einfach kein Gspüri haben, WANN sie mich anrufen sollen. Ich bekomme z.B. Anrufe am Samstagmorgen um 7:00, am Sonntagabend um 21:00, unter der Woche meistens zu Essenszeiten, an meinen freien Tagen. Und das, obwohl ich Telefonzeiten in der Schule definiert habe und da erreichbar bin. Ich bin nicht mit meinem Beruf verheiratet und ich will gesund bleiben in diesem Beruf, denn er macht mir Freude. Das ist meine Abgrenzung von Arbeits- und Freizeit. Wenn du das anders handhaben willst, dann ist das deine Sache.
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von jupi2000 »

Stella
Echt unglaublich mit den Telefonaten einiger Eltern! :shock: ich frage mich grad, was genau so wichtig ist, um die LP um solche Zeiten anzurufen. Einfach nur frech sowas :roll: .

Meine Schwägerin ist Schulsozialarbeiterin und hat auch solche Anrufe aufs Natel am Wochenende. Wenn sie nicht abnimmt, klingelts halt alle 10 minuten!!

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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von stella »

Jupi
Ah, da geht es um Aufsatzbewertungen, um Mitteilung, dass Sohni am Montag nicht in die Schule kommen wird, um was auch immer.

Mir ist einfach meine Gesundheit wichtig. Ich trenne Arbeit und Freizeit und sorge damit dafür, dass ich hoffentlich noch lange motiviert als LP arbeiten kann.

Schulsozarbeiterinnen sind auch sehr belastet. Ich würde deiner Schwes anraten, für ihre Arbeit ein zweites Handy anzuschaffen, damit sie das am Weeki einfach ausgeschaltet lassen kann. Ich habe das auch so gemacht, als ich eine kleine Führungsposition im Schulwesen inne hatte. Meine MA hatten meine private Nummer, die Eltern die offizielle. So konnte ich auch Freizeit zur Arbeit abgrenzen. Auch da hatte ich definierte Telefonzeiten. Übrigens hatte ich ein 25% Pensum und hatte an drei Tagen Telefonzeit von 10 - 18:30. (Von der Position her hat das so Sinn gemacht...)
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Helena »

@alle, die hier so unzufrieden sind:
Lasst euch in eurer Gemeinde in die Schulpflege wählen. Dann seht ihr da besser durch, könnt für ein ICT Budget kämpfen oder andere Sachen versuchen zu ändern. Und ihr würdet sehen, dass die Leute in diesen geschützten Werkstätten unheimlich viel Aufwand betreiben und viele viele Auflagen haben...
Braucht viel Zeit und Geduld, hilft aber sicher mehr, als sich in Foren zu beklagen.

Unsere eher grosse Schule hat in der Primar Laptops, die von Klasse zu Klasse wandern.
In der OS kriegen sie 1 Ipad pro Kind und 1 Laptop pro 2 Kinder. Die Lehrer werden aber auch entsprechend geschult, damit das auch klappt.

Yoghurt
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Yoghurt »

stella hat geschrieben: Fr 31. Aug 2018, 09:57Ich bekomme z.B. Anrufe am Samstagmorgen um 7:00, am Sonntagabend um 21:00, unter der Woche meistens zu Essenszeiten, an meinen freien Tagen. Und das, obwohl ich Telefonzeiten in der Schule definiert habe und da erreichbar bin.
Anrufe auf dem privaten Festnetz zu diesen Zeiten finde ich auch völlig daneben. Ich gehe davon aus, dass die Eltern diese Nummer aus dem Telefonbuch haben?

Ich selbst mache solche geschäftlichen Anrufe oder Mails auch manchmal am Wochenende. ABER: Ich benutze nur Nummern / Adressen, die mir als Kontaktadressen mitgeteilt wurden, und ich erwarte nicht, dass ich ausserhalb der Bürozeiten eine Antwort bekomme. Ich bin wegen Junior mit verschiedenen Stellen, auch Therapeuten etc., in Kontakt. Abends und am Wochenende habe ich die Zeit, um mich in Ruhe hinzusetzen und gewisse Fragen / Probleme auszuformulieren. Die Entscheidung, wann das Mail oder sms gelesen wird oder allenfalls auch die Combox abgerufen wird, ist nicht meine. Da muss jeder Therapeut / Lehrer seine Eigenverantwortung wahrnehmen und selbst entscheiden, wann er darauf eingeht. Und wenn er seine private Natel / E-Mail rausgibt, kann er immer noch entscheiden, das sms / Mail bis zu den Bürozeiten zu ignorieren.

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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von stella »

Yoghurt
Genau...
Und wenn ich von der Schule ein Handy gestellt bekommen würde, wäre das am Weeki natürlich ausgeschaltet...

Ich selber schreibe auch oft Mails am Abend oder am Weeki. Da finde ich, ist sich ja jeder selber lieb, wenn er geschäftliche Mails zu Unzeiten abfragen will... SMS oder Anrufe mache ich nie am Weeki.
Mich selber haben die oft getriggert, dass ich mich dann doch in Bewegung gesetzt habe, wenn es z.B. um eine notfallmässige Anmeldung gegangen ist.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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