Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Hibiskus
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Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von Hibiskus »

Hallo Zusammen,

Ich suche Mütter, deren Schulkinder ihre Klassenkameraden geplagt haben. Aus was für Gründen auch immer. Ich suche bewusst KEINE Antworten von Müttern, die dasselbe nicht erlebt haben. Seid mir nicht böse, aber das habe ich in meinem Umfeld schon genug.

Junior ist 8 und hat ein paar Spezialitäten mitbekommen, die sich bei Überforderung und Überreizung besonders gut zeigen. Er spürt sich schlecht, ist impulsiv und reagiert oftmals nicht angemessen. Wir sind mit der Schule und anderen Fachleuten dran.
Nun spitzt es sich seit den Sommerferien immer mehr zu. Er schlägt und schubst andere Kinder. Es vergeht fängs kein Tag, an dem nicht irgendetwas war. Die anderen Kinder und deren Eltern finden das verständlicherweise nicht toll.
Wir haben gemeinsam mit den Lehrerinnen schon viele Massnahmen ergriffen, das unerwünschte Verhalten lässt abrer einfach nicht nach.

Nun bin ich fängs ziemlich ratlos und erhoffe mir Erfahrungen von euch? Was habt ihr gemacht? Was hat irgendwann genützt? Gerne per PN.

Danke und liebe Grüsse
Hibiskus

bona
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von bona »

Oje das ist eine schwierige Situation für alle beteiligten. Ich weiss gar nicht ob ich da mitschreiben darf? Mein Sohn ist er 5 , wir hatten aber auch lange Zeit das problem das er Kinder geschupft, gehauen und gebissen hat. Bei ihm lag es hauptsächlich daran das er sich sprachlich nicht mitteilen konnte aufgrund einer starken Spracherwerbsstörung. Seit das besser geht klappts auch besser mit den anderen Kindern. Auf jedenfall auswärts. Zuhause mit uns und seiner Schwester ist es immer noch teilweise schwierig, weil er unsere Grenzen schlecht aktzeptieren kann und auf uns raufspringt ect.
Was ich dir aber eigendlich schreiben wollte, das ich das Gefühl kenne wenn das eigende Kind sich so benimmt und man ärger mit anderen Eltern bekommt. Ist schwierig und hat mich sehr oft sehr traurig gemacht.
Hat dein Sohn auch schwiergkeiten sich verbal zu äussern?

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Hausdrache
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von Hausdrache »

Was du schreibst kenne ich, wenn auch vor allem aus Lehrersicht, als Mami weniger.
Ich denke es wäre wichtig, herauszufinden, was deinen Sohn "stresst" Oder wo er Entwicklungsbedarf hat.
Ich mache die Beobachtung, dass es meistens Überforderung oder auch Unterforderung ist, die ein Kind auffällig werden lässt.
Extrem beobachten konnte ich das bei Kindern mit ADHS, die so viel Energie aufwenden mussten um dem Unterricht zu folgen, dass sie dann halt kaum noch etwas ertrugen von ihren Mitschülern und schnell austickten. Auch Kinder im Autisumusspektrum können Auffälligkeiten zeigen, weil sie überfordert sind. Sprachentwicklung wurde schon gesagt, ist ein wichtiger Punkt, dann kann es auch eine allgemeine Unreife sein, oder wenn ein Kind ungleich entwickelt ist und mit dieser Spanne in sich nicht klar kommt.

Habt ihr schonmal mit dem Kinderarzt darüber gesprochen, oder mit dem Schulpsychologischen Dienst? Hilfreich kann eine entwicklungspädiatrische Abklärung sein. Da sieht man schön, wo die Schwieirigkeiten herkommen.
Auch eine gute Möglichkeit ist Psychomotorik, die haben ein grosses Wissen, viel Erfahrung und schauen die Kinder sehr breit an. Da kann die Schule eine Anmeldung machen.
Ich denke, es braucht mehr, als was er bis jetzt bekommt. Wichtig: Es liegt nicht an der Erziehung, du machst nichts falsch und du kannst das auch nicht einfach ändern. Manchmal kommt man als Mutter an den Punkt, wo man denkt, man müsse doch nur das Richtige tun, dann geht es. Das kann aber sehr schwierig sein, denn was ist das Richtige. Da kann professionelle Hilfe wichtig sein.

Was schlägt die Schule vor? Bei uns gibt es Begleitung von Ausserhalb der Schule für Kinder, die vom Verhalten her auffallen. Vielleicht gibt es bei euch noch Möglichkeiten?
Ich hoffe für euch, dass ihr einen guten Weg findet.
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Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

fläcki
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von fläcki »

Wir haben auch einen Sohn, bald acht, mit einigen Spezialitäten. Auch bei ihm kommt es bei starker Überreizung oder Überforderung zum Kontrollverlust.
Je höher sein Stresspegel, desto geringer die Impulskontrolle.
Die genaueren Gründe, warum er wie reagiert kann ich dir bei Interesse gerne per PN schreiben. Meld dich wenn du magst.
Helfen tut bei uns einerseits, dass wir mit ihm Strategien einüben und diese zu festigen versuchen. Zum anderen die Tatsache, dass wir präventiv den Reizpegel so halten, damit er eine Chance hat ohne negative Aktionen aus Situationen raus zu kommen die ihn überfordert. Was natürlich nicht den ganzen Tag klappt. Schule ist ein grosses Thema. Auch darüber gern per PN mehr.
Der dritte Punkt auf den ich hoffe ist die Zeit.

Hibiskus
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von Hibiskus »

Vielen herzlichen Dank für die raschen Antworten hier und via PN. Ich antworte gerne der Reihe nach per PN. (Man soll Junior ja hier nicht erkennen, weil ich zuviele Einzelheiten schreibe)

Nur soviel:
Fachpersonen haben wir diverse im Boot, hilft viel, aber eher längerfristig. Das momentan Verhalten anderen Kindern gegenüber ist halt sehr akut, unschön und müsste eigentlich sofort wieder aufhören...
Sprachlich ist er fit, die Überforderung kommt von anderen Schwierigkeiten her.

Sternli05
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von Sternli05 »

Unser Sohn spürt sich extrem schlecht. Auch reagiert er so aus lauter Überforderung. Es ist ihm dann alles zuviel. Zu laut, zu viele Kinder. Wir haben lange in eine falsche Richting Therapiert da er einfach als Ungehorsam abgetan wurde. Nun ist er für ein Jahr in einer speziellen Schule. Diagnose ist Autismus Spektrum. Er muss den Umgang lernen in der Gesellschaft, kann es nicht einfach so. Auch lernt er nun Strategien wie er in einer grösseren Gruppe „überlebt“.
Wünsche dir alles Gute und viel Verständniss für deinen Sohn. Grad wenn er sich nicht gut spürt ist er grob zu anderen, er merkt das nicht.

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Allegra85
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von Allegra85 »

@Hibiskus
Mein Sohn ist jetzt 9.5J. Bei uns war es im Kindergarten schon schwierig, in der 1. und 2. Klasse wurde es schlimmer. In der 3. Klasse gings dann gar nicht mehr. Er hatte zwar 1-2 Freundinnen in der Klasse, aber keine Freunde und der soziale Zusammenhalt hat im extrem gefehlt. Er wurde von 'coolen' Mitschüler geplagt und seine Aggressionen zeigten sich mehr statt weniger (nicht altersentsprechend). Von der Schule kam sehr wenig Hilfe.
Seit März gehen unsere Kinder auf die Rudolf Steinerschule (mein Mann war als Kind da und wollte dies schon lange). Wir haben plötzlich ein fröhliches Kind, dass mal ein Problem hat, aber nicht dauernd sozial unter Stress steht. Er geht gerne zur Schule und fühlt sich gut aufgehoben. Hat endlich einen besten Freund.
Ist dein Sohn in der 3. Klasse? ich denke das ist ein sehr schwieriges Alter für 'solche' Kinder. Die Steinerschule bezeichnet diese Phase als aufwachen. Also das Kind hat bis zu diesem Zeitpunkt ein Urvertrauen und fühlt sich aufgehoben. Ab dann merkt es, dass es eigenständig ist. Weiss jetzt nicht, ob ich das gut erklären konnte...
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niar
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von niar »

Ich habe ein ähnlich gelagertes Modell daheim. Genützt resp. die Situation verbessert hat:
Ergotherapie (da lernte er sich spüren, Grenzen wahrnehmen)
eine starke Sehschwäche wurde spät aber doch noch erkannt und therapiert

Ist er den abgeklärt? Wir liessen unseren Sohn abklären. Hat in dem Sinn nichts verbessert. Aber ich wusste wenigstens womit ich es zu tun habe.

Was nichts genützt hat waren alle erzieherischen Tricks und Methoden: da läuft man gegen eine Wand beiihm...

Aja: hier auch Steiner Schule....
Niar

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Krambambuli
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von Krambambuli »

Hoi zäme

Ich lese hier mit einfach aus Interesse.

Plagende Kinder, ADHS , Autismusspektrum, Überreizung...

Also bei mir damals in der Schulzeit gab es eine saufreche Jungsgruppe (zu der gehörte mein jetziger Mann übrigens^^ )

Die hatten keine Gebrechen oder Psychischen Probleme, die waren einfach in der Gruppe saumässig frech zu allen, vorallem zu den Lehrern ab der 4. Klasse. Die wurden nicht gebändigt und relativ lieblich erzogen,ich weiss das weil ich mit denen damals befreundet war (hüstel). Wir dachten "wir sinds" und gaben dauernd kontra und stellenweise wurden schwächere Schüler gemobbt, weil DIESE Auffälligkeiten hatten. Schwäche kann man teilweise riechen und es kann einen "aggressiv" machen. Damals hätte man "uns" einfach echt härter rannehmen müssen, schlauer bestrafen. Wir wurden teilweise sogar noch zusammen vor die Tür geschickt - sehr schlau .......

Wollte das einfach mal einwerfen....

Sternli05
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von Sternli05 »

Krambambuli
Genau so einen Weg haben wir hinter uns. Man muss strenger sein, Strafen, härter rannehmen dann klappt das schon. Leider werden viele mit Autismus Spektrum als Ungehorsam und schlecht erzogen abgetan.
Meinem Sohn gegenüber hab ich ein sehr schlechtes Gewussen. Den mit den Strafen und allem könnte er nicht umgehen, er verstand es einfach nicht, kann er nicht.

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Krambambuli
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von Krambambuli »

Ja Sternli, ich spreche nicht ab das es Psychische Leiden gibt.

Es gibt aber auch freche Kinder die in der Gruppe sehr fies sind und dann genau auf solche Auffälligen Kids draufgehen.

Wir waren normal funktionierende, freche Kinder ohne Psychische Probleme. In der Schule leisteten wir was gefordert war, bloss waren wir frech und manchmal gemein. Heute sind alle anderst und an Klassentreffen wurde auch darüber geredet was damals nicht so okey war.

Sternli05
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von Sternli05 »

Das nützt der Themeneeöffnerin auch nichts da sie kein Norm Kind hat.

Hibiskus
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von Hibiskus »

Nur ganz kurz @Krambambuli:

Das ist genau das Problem! Von aussen wird das unerzogene Kind gesehen, das nicht folgen kann und andere haut. Dass es aber eben mehr ist (in unserem Fall und in den Fällen der mitbetroffenen Mütter, die ich ja hier suche), dass das Verhalten klare Gründe hat (bei uns Überforderung in der grossen Gruppe mit schlechtem Selbstgspüri und sonstigen Schwierigkeiten) wird nicht gesehen und dann wird verurteilt. Jeder gibt seinen unqualifizierten Kommentar ab, obwohl er die Hintergründe nicht kennt. Das verletzt und macht traurig! Gerade in der Situation, wenn man sowieso schon hilflos ist und nicht mehr weiss, wie man sein Kind unterstützen könnte, damit es sich endlich soweit anpassen kann, dass es nicht dauernd negativ auffällt. Sätze wie: "Du solltest halt nur...." kann ich schon lange nicht mehr hören.

Hibiskus
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von Hibiskus »

Liebe "andere",

Meine Antworten kommen noch!

Manana
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von Manana »

Ich finde es wichtig, dass in solchen Fällen eben nicht nur das einzelne Kind angeschaut wird, sondern auch die Gruppendynamik.
Kinder mit Auffälligkeiten sind oft Einzelkämpfer. Sie finden sich in der Gruppe eben nicht so zurecht, mitmachen um cool zu sein verstehen diese meist erst später. Sie haben Mühe, regeln zu verstehen oder einzuhalten.
Aber wenn ganze Gruppen systematisch andere plagen, dann sind es oft eher "normale" Kinder, die keine Probleme machen, wenn sie allein sind. Da sollte es schon helfen, eine klare und strenge Haltung einzunehmen.

Da gehe ich aber jetzt mal davon aus, dass die Lehrpersonen den Unterschied merken.

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Krambambuli
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von Krambambuli »

.....mich interessiert das hier nur, weil meine Tochter eine beste Freundin hat, die total ausgegrenzt wird im Kindergarten und darum oft völlig aneckt, streit hat. Ich hatte per Zufall ein Gespräch mit ihrer KiGä, welcher ich nur positives über dieses Mädchen berichten konnte. Dieses Mädchen ist 5, meine Tochter bald 4, und die zwei sind ganz dick zusammen.

Einfach nur weil wir hier Zeit, Ruhe und Ideen haben. (Das solche Sätze anecken ist mir bewusst, es kann aber auch an anderen Ecken mangeln nebst Authismus ADHS etc... )

Darum wollte ich kurz andeuten das es normal funktionierende fiese Kinder gibt die Problemkinder total ausgrenzen und gemein sind WEIL sie deren Schwäche riechen. (weil ich das aus eigener Erfahrung kenne, als ein Kind, welches manchmal fies war).

Bin aber wieder raus hier, wollte das nur in die Runde werfen.

Sternli05
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von Sternli05 »

Hibiskus
Wir haben alle Eltern per Infoschreiben, über die Diagnose unseres Sohnes aufgeklärt und informiert.

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Giräffli
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von Giräffli »

Hallo Hibiskus
Bei unserem Sohn, 10, hatten und haben wir ähnlich gelagerte Probleme. Er hat keine speziellen Bedürfnisse oder so was. Er ist einfach manchmal wütend und spürt sich und die anderen nicht sehr gut. Wir haben ihn auf Bitten der LPs auch abgeklärt und es kam wenig raus. Bei ihm war hat es in der 1. Klasse angefangen und jetzt, in der 4. ist es wirklich besser geworden. Das grösste Problem war wohl, dass er seinen Platz in der Klasse nicht fand. Er versuchte sich auch als Klassenclown. Es gibt (immer noch) kaum einen Zusammenhalt der Jungs in der Klasse. Er konnte auch nicht angemessen reagieren auf die vielen negativen Sachen die auf ihn reinprasselten aufgrund seines Verhaltens.
Er ist eher verschlossen und spricht nicht gerne über Probleme in der Schule. Mit anderen Erwachsenen spricht er grundsätzlich gar nicht gerne, da sind wir immer dran.
Wir haben mit den LPs gesprochen, ihn abklären lassen und waren auch mit der Schulsozialarbeiterin in Kontakt, aber nur die Eltern da Sohnemann sich weigerte hinzugehen und sie das in Ordnung fand. Ich habe leider kein Rezept und finde es anstrengend mit ihm immer daran zu arbeiten und jedoch zu schauen dass er auch nicht immer nur die negativen Sachen hört, das macht alles noch schlimmer.
Der Lehrerwechsel jetzt in der 4. Klasse hat etwas geholfen, wir waren alle etwas in einer Negativspirale gefangen und ein Neuanfang war gut. Dass er andere Freunde via Sport fand hat auch etwas geholfen.
Ich mag Menschen, die lächeln, auch wenn's regnet

Hibiskus
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von Hibiskus »

Ihr Lieben,

Vielen Dank für Eure zahlreichen und hilfreichen Antworten. Vieles habe ich per PN beantwortet, einiges nun auch noch hier:
Allegra85 hat geschrieben: Mi 12. Sep 2018, 08:57 @Hibiskus
Mein Sohn ist jetzt 9.5J. Bei uns war es im Kindergarten schon schwierig, in der 1. und 2. Klasse wurde es schlimmer. In der 3. Klasse gings dann gar nicht mehr. Er hatte zwar 1-2 Freundinnen in der Klasse, aber keine Freunde und der soziale Zusammenhalt hat im extrem gefehlt. Er wurde von 'coolen' Mitschüler geplagt und seine Aggressionen zeigten sich mehr statt weniger (nicht altersentsprechend). Von der Schule kam sehr wenig Hilfe.
Seit März gehen unsere Kinder auf die Rudolf Steinerschule (mein Mann war als Kind da und wollte dies schon lange). Wir haben plötzlich ein fröhliches Kind, dass mal ein Problem hat, aber nicht dauernd sozial unter Stress steht. Er geht gerne zur Schule und fühlt sich gut aufgehoben. Hat endlich einen besten Freund.
Ist dein Sohn in der 3. Klasse? ich denke das ist ein sehr schwieriges Alter für 'solche' Kinder. Die Steinerschule bezeichnet diese Phase als aufwachen. Also das Kind hat bis zu diesem Zeitpunkt ein Urvertrauen und fühlt sich aufgehoben. Ab dann merkt es, dass es eigenständig ist. Weiss jetzt nicht, ob ich das gut erklären konnte...
Eine andere Schulform fände ich super! Eine Privatschule kann ich mir leider nicht leisten und Sonderschulen finde ich keine, die auch das hohe kognitive Potential ausreichend beachten würde. Vorschläge wären höchst willkommen :wink:

Das mit dem "Aufwachen" hört sich nach einem interessanten Ansatz aus, das muss ich mal genauer nachlesen, danke!

Junior ist in der Schule zum Glück (noch) ziemlich beliebt, also nicht bei allen, aber er darf sich sehr viel erlauben, ohne dass die Klasse reklamiert oder ihn ausschliesst. Das freut mich sehr! Die Lehrerin ärgert sich allerdings häufig, wenn sie ihn vor der Klasser ermahnt und er dann von seinen Mitschülern in Schutz genommen wird :mrgreen:

Hibiskus
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Re: Suche Mütter von "plagenden" Kindern

Beitrag von Hibiskus »

niar hat geschrieben: Mi 12. Sep 2018, 12:01 Ich habe ein ähnlich gelagertes Modell daheim. Genützt resp. die Situation verbessert hat:
Ergotherapie (da lernte er sich spüren, Grenzen wahrnehmen)
eine starke Sehschwäche wurde spät aber doch noch erkannt und therapiert

Ist er den abgeklärt? Wir liessen unseren Sohn abklären. Hat in dem Sinn nichts verbessert. Aber ich wusste wenigstens womit ich es zu tun habe.

Was nichts genützt hat waren alle erzieherischen Tricks und Methoden: da läuft man gegen eine Wand beiihm...

Aja: hier auch Steiner Schule....
Junior wurde abgeklärt, was insofern geholfen hat, dass die Lehrerin nicht mehr nach Ursachen wie falsche Erziehung, zuviel Zucker oder Medienkonsum sucht, sondern sich auf das Finden von Lösungen konzentriert. Von dem her war es ein absolut richtiger und notwendiger Schritt. Ich denke, die Situation steht und fällt mit der Lehrperson und ihrem Können, sich mit individuellem Verhalten auseinandersetzen zu können. Sie kann (ämel bei unserem Junior) durch ihr eigenes Verhalten die Situation durch zursätzlichen Druck entweder verschlechtern oder sie schafft es, viele Situationen zu entschärfen, bevor sie eskalieren.

Junior wird in der Psychomotorik darin unterstützt, sich selber besser spüren zu lernen. Ist ziemlich ähnlich wie Ergotherapie in diesem Alter.

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