Kind schläft nicht, wenn......

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

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Fröhseli
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Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Fröhseli »

Meine Tochter wird in kürze 10 Jahre alt.

Zu unserer Schlaf-Geschichte......

bis knapp 2 Jahre schlief sie super und ohne jegliche Probleme.
Danach fingen die Probleme an. Zuerst war es einfach das Gitterbett. Sie schlief dann zuerst mal auf der Matratze am Boden.
Dann mit Zewi-Decke in ihrem Bett. Als sie dann selber aufstehen konnte kam sie ab und zu nachts zu uns ins Bett.
Dann fing es irgendwann an, dass sie bei uns im Bett einschlafen wollte.
Das war alles gar kein Problem für uns. 2-3 x jährlich schlief sie auch bei meinen Eltern.
Mit der Zeit war es so, dass es für sie einfach war, wenn ich sie zu meinen Eltern brachte und der Abschied da statt fand.
Die Trennung von mir wurde immer schwieriger.
Mit etwa 2 ging sie 2x pro Woche zu einer Tagesmutter. Dort gefiehl es ihr sehr gut. Aber die Tagesmutter wollte immer eine Zackzack verabschiedung und meiner Tochter ging es damit nicht so gut.
Mit 3 1/2 ging sie dann 2x pro Woche in die Spielgruppe. Dort war die Verabschiedung viel einfacher.
Mit 4 sind wir umgezogen. In der neuen Wohnung schlief sie eigentlich nur noch bei uns im Familienbett. Wir haben irgendwann ein Bett für sie an unseres gestellt, damit wir alle gut schlafen konnten. Ausswärts schlafen ging immer seltener. Und wenn überhaupt nur bei meinen Eltern und auch da mit meiner Mutter im Bett. Mein Vater wurde "ausquartiert" ;-)
Wir waren der Meinung, dass sie irgendwann ganz von alleine in ihr Zimmer wechseln würde. Das hat sie vor ca. 1 1/2 Jahren (oder ist es erst 1 Jahr??) auch gemacht. Ganz von alleine wollte sie plötzlich in ihrem Bett und ihrem Zimmer schlafen.
Es schien als würde jetzt alles gut werden.
Sie hat dann auch schon probiert bei einer Freundin zu schlafen. Aber das klappte nicht.
Unterdessen klappt es auch nicht mehr bei meinen Eltern.
Wenn ich sie ins Bett bringe, dann möchte sie, dass ich noch etwas wach bin. Einfach im Wohnzimmer. So hört sie noch etwas Geräusche und sieht Licht.
Mein Mann geht immer früh ins Bett, da er morgens sehr früh raus muss.

Nun ist es so, dass sie nicht mehr schläft, wenn ich nicht zuhause bin. Sie will einfach nicht ins Bett. Ihr wird schlecht, zum Teil bis zum erbrechen.

Wir waren auch schon bei einer Kinesologin. Das hat aber leider auch nichts gebracht.

Kennt das jemand? Hört das irgendwann wieder auf?
Habt ihr mir Tipps?
Grossi Muus - 2008 und es chliises Sterndli im Herze - 16.05.2011

Akris03
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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Akris03 »

Ooooojaaaaa das kōnnte 1:1 meine Geschichte sein! Sie ist heute 9.

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Fröhseli
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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Fröhseli »

Du kannst also auch nicht wirklich mal in den "Ausgang"?

Meine Tochter ist noch ein "Nachtmensch". Bleibt also locker bis 24.00 wach und ruft dann einfach immer mal wieder an und fragt, wann ich nach Hause komme. Und da mein Mann oft auch am Wochenende arbeiten muss, also um 4 Uhr aufstehen muss, kann ich es auch nicht einfach auf ihn abwälzen. Da sie wirklich "Terror" macht bis zum erbrechen.
Grossi Muus - 2008 und es chliises Sterndli im Herze - 16.05.2011

Akris03
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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Akris03 »

Ah Frōhseli ich weiss ich weiss...ja sie ruft mich dann immer wieder an und will wissen wann ich komme. Sie will auch dass jemabd oben ist und der andere unten noch fernseht danit sie Gerāusche hōrt und Licht sieht! Voll terror. Auswārts schlafen ein NoGo! Ausser ihre Schwestern sind dabei und sie dann mitten zwischen Grosi und Nonno schlāft. Ich weiss nicht wieso das So ist wie s ist. Am liebsten wūrde sie nah bei mir schlafen damit sie mich spūrrt. Sie berūhrt mich im schlaf auch immer mal wieder

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Minchen
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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Minchen »

Unsere Tochter ist zwar erst 5, aber ich sehe da gewisse Ähnlichkeiten.
Gestern war ich grad wieder abends mal weg (nach langer Zeit mal wieder) und mein Mann hat mir erzählt, dass sie wieder grosse Mühe hatte, einzuschlafen, wenn ich nicht da bin (unser Ritual ist so, dass ich bei den Kindern bleibe, bis sie schlafen - dauert 30 Minuten in denen ich einfach lese, ist also kein grosses 'Opfer' für mich).
Heute morgen hat sie fast geweint, als sie mir sagte, wie sehr sie mich gestern Abend vermisst hat. Sie hat sehr grosse Mühe.
An auswärts übernachten ist nicht zu denken, auch nicht beim Grosi. No way.
Ich gehe davon aus, dass sich das schon noch gibt. Es ist in dem Sinn kein wirkliches Problem für mich.
Deshalb habe ich leider keine konkreten Tipps.... ich lese aber sehr gerne hier mit.
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Averi
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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Averi »

Ich selber war genau so ein Kind, wie ihr es beschreibt. Ich weiss noch ganz genau, wie elend ich mich jeweils fühlte, wenn meine Mama ins Turnen ging. Das war immer mittwochs. Es war der Horror für mich, obwohl mein Vater und meine Schwester zu Hause waren. Meine Gedanken damals als kleines Mädchen: Wenn Mami heute Abend weg ist, dann habe ich sie in meinem Leben einen Abend weniger bei mir gehabt, wenn sie dann einmal stirbt. Das selbe wenn wir auswärts schlafen mussten, was seeeehr selten vorkam. Immer dieser Gedanke, wenn sie stirbt, fehlt mir einen Abend/Nacht mit ihr. Das ging ziemlich lange so weiter, ich kann euch nicht sagen in welchem Alter ich diese Geanken nicht mehr hatte. Tönt voll schräg wenn ich es jetzt so aufschreibe, aber genau das waren meine Gefühle/Gedanken damals....wieso ich so gedacht habe, keine Ahnung.
Ich weiss jetzt nicht, ob euch das weiter hilft.
Alles Gute Averi

Sternli05
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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Sternli05 »

Unsere Grosse war auch so. Ab ca 8-jährig schlief sie nicht mehr Auswärts. Bis ca 12, dann müsste sie in ein Lager. Mit Kinesologie haben wir es hinbekommen.
Sie akzeptierte am Abend nur mich. Wenn ich mal weg ging, blieb sie halt auf bis ich wieder da war. Sie ist auch ein Nachtmensch. Irgendwann wurde es besser. Auch heute, mit 15, mag sie es nicht wenn ich weg gehe, aber es ist nicht mehr so schlimm wie früher, sie akzeptiert es.
Einen Tipp hab ich nicht, einfach die Hoffnung das es besser wird. Sie war schon immer eine schlechte Schläferin. Auch heute noch, aber sie hat nun Strategien entwickelt und es braucht mich fast nicht mehr.

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Fröhseli
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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Fröhseli »

Ohjeohje! Wenigstens bin ich nicht alleine! ;-)

Es ist ja auch nicht so, dass ich jede Woche oder jeden Monat mal in den Ausgang gehen würde.
Aber so 2-3 x im Jahr wäre es schon noch recht cool mal wieder etwas "die Puppen tanzen zu lassen". :oops:

Die "Tipps" aus meinem Umfeld helfen mir leider auch nicht so wirklich.

- Du musst halt einfach mal hart bleiben und nicht nach Hause gehen. - Auch nicht wenn sie zum x-ten mal anruft und weint. Oder der Papa anruft und sagt, dass sie sich übergeben hat? Und er halt am nächsten Morgen um 4 Uhr aufstehen muss?
- Du musst halt mehr in den Ausgang, dann gewöhnt sie sich schon daran. - Das macht mir ja auch wahnsinns Spass!
- Du musst dir etwas einfallen lassen, das ist ja nicht normal! - Aha und was?
- Was machst du, wenn sie dann mal ins Lager muss? - Woher soll ich das wissen?

Ach! Ich denke mir dann einfach, dass irgendwann die Zeit kommt wo ich froh bin, wenn ich weiss wo sie ist. Und schlaflose Nächte haben werde, weil sie unterwegs ist. ;-)

Vielen Dank für Eure Komentare!
Grossi Muus - 2008 und es chliises Sterndli im Herze - 16.05.2011

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-Malve-
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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von -Malve- »

@ Fröhseli
Beim Lesen deines Berichts ist mir aufgefallen, dass es sich um einen schleichenden Prozess handelt bei deiner Tochter hin zu immer weniger Selbständigkeit in Sachen schlafen. Wegen äusserer Umstände habt ihr die Schlafsituation mehrmals angepasst, aber immer weiter hin zu Unselbstständigkeit. Dass sie nun nicht mehr auswärts schläft und auch nicht toleriert wenn du weg bist dürfte ein erlerntes Verhalten sein. Im Gegensatz zu einer Charaktereigenschaft. Nun kommt es aber nicht darauf an, wie ich die Situation interpretiere, sondern wie du sie interpretierst. Denkst du es ist Charakter, wirst du dich anders verhalten als wenn du denkst/glaubst, es ist erlernt. Etwas erlernen heisst es ist auch möglich es (wieder) umzulernen.

Wenn Mami weg ist ist das für viele Kinder eine ungewohnte Situation. Ungewohnte Situationen fühlen sich nicht gut an. Bauchweh, nicht schlafen können sind die Folge. Aber nicht unbedingt, weil Mami nicht da ist, sondern weil die Situation "Mami nicht da" anders ist als der Alltag. Sich anders anfühlt als der gewohnte Rahmen. Die Probleme hängen also eigentlich nicht an der fehlenden Person, sondern an der veränderten, ungewohnten Situation. Ein fundamentaler Unterschied. (weisch Wien i meine?) Eine Lösung könnte nun sein, sich an die Situation (wieder) zu gewöhnen. Zuerst kurz, dann länger. Oder (immer) häufiger. Wichtig dabei ist aber das Zutrauen von Mami, dass Kind das schafft. Wie oft bringt der Papi das Kind zu Bett? Können die beiden eine eigenständige Beziehung aufbauen in diesem Bereich? Oder wie anders/ungewohnt ist das fürs Kind? Wie sehr ist Mami schon vor dem Ereignis weggehen nervös und zeigt das dem Kind? Z.B. indem sie öfter sagt gell am xy-Tag Busch denn mit em Papi Elei, bim Grosi... Es ist nicht weit zu einem Teufelskreis wenn die Emotionen von Kind und Eltern eine Wechselwirkung machen.

Wichtig wäre also auch, für dich selbst eine möglichst entspannte Situation zu schaffen wenn du weg gehst.
Zu wissen dass der Partner um 4h raus muss ist sicher nicht entspannend. Das verleitet schneller dazu Massnahmen zu ergreifen als dem Papi zu vertrauen dass er das schon hinkriegt. Notfalls mit wenig Schlaf aber der Möglichkeit, am nächsten Tag nachzuschlafen. Aber wenn du hin und her gerissen bist und womöglich mit schlechtem Gewissen weggehst ist dem Teufelskreis Tür und Tor geöffnet. Und mit jedem Mal wo du das Telefon abnimmst, nach einigen Telefonaten und hinhalten dann doch nach Hause gehst verstärkst du das unselbständige Verhalten deiner Tochter. Kommst du also nicht dazu dich (emotional) so zu organisieren dass du ohne schlechtes Gewissen gehst und dir sicher bist dass du die Situation zu Hause belassen kannst im Vertrauen, dass dem Kind nichts gravierendes passiert dann bleib besser zu Hause - solche Versuche werden nicht fruchten. (Sich unsicher fühlen ist völlig OK. Wichtig ist wie du dich dabei verhältst.)

Ein gutes Selbstvertrauen braucht 2 verschiedene Dinge von Seiten der Eltern:
1. Geborgenheit, immer da sein, auf jede Emotion reagieren.
2. Das Zutrauen dass das Kind etwas selber schafft und es darin bestärken, Probleme auszuhalten und (teilweise) allein zu lösen.
Die Selbständigkeit fördern.
Etwas selber schaffen gibt Sicherheit und Zuversicht. Und Mut für weitere "unsichere" Situationen.

Es ist ein Lernprozess für Mutter und Kind.

Alles Gute!

Bleistift79
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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Bleistift79 »

-Malve- hat geschrieben: Di 18. Sep 2018, 18:18 @ Fröhseli
Beim Lesen deines Berichts ist mir aufgefallen, dass es sich um einen schleichenden Prozess handelt bei deiner Tochter hin zu immer weniger Selbständigkeit in Sachen schlafen. Wegen äusserer Umstände habt ihr die Schlafsituation mehrmals angepasst, aber immer weiter hin zu Unselbstständigkeit. Dass sie nun nicht mehr auswärts schläft und auch nicht toleriert wenn du weg bist dürfte ein erlerntes Verhalten sein. Im Gegensatz zu einer Charaktereigenschaft. Nun kommt es aber nicht darauf an, wie ich die Situation interpretiere, sondern wie du sie interpretierst. Denkst du es ist Charakter, wirst du dich anders verhalten als wenn du denkst/glaubst, es ist erlernt. Etwas erlernen heisst es ist auch möglich es (wieder) umzulernen.

Wenn Mami weg ist ist das für viele Kinder eine ungewohnte Situation. Ungewohnte Situationen fühlen sich nicht gut an. Bauchweh, nicht schlafen können sind die Folge. Aber nicht unbedingt, weil Mami nicht da ist, sondern weil die Situation "Mami nicht da" anders ist als der Alltag. Sich anders anfühlt als der gewohnte Rahmen. Die Probleme hängen also eigentlich nicht an der fehlenden Person, sondern an der veränderten, ungewohnten Situation. Ein fundamentaler Unterschied. (weisch Wien i meine?) Eine Lösung könnte nun sein, sich an die Situation (wieder) zu gewöhnen. Zuerst kurz, dann länger. Oder (immer) häufiger. Wichtig dabei ist aber das Zutrauen von Mami, dass Kind das schafft. Wie oft bringt der Papi das Kind zu Bett? Können die beiden eine eigenständige Beziehung aufbauen in diesem Bereich? Oder wie anders/ungewohnt ist das fürs Kind? Wie sehr ist Mami schon vor dem Ereignis weggehen nervös und zeigt das dem Kind? Z.B. indem sie öfter sagt gell am xy-Tag Busch denn mit em Papi Elei, bim Grosi... Es ist nicht weit zu einem Teufelskreis wenn die Emotionen von Kind und Eltern eine Wechselwirkung machen.

Wichtig wäre also auch, für dich selbst eine möglichst entspannte Situation zu schaffen wenn du weg gehst.
Zu wissen dass der Partner um 4h raus muss ist sicher nicht entspannend. Das verleitet schneller dazu Massnahmen zu ergreifen als dem Papi zu vertrauen dass er das schon hinkriegt. Notfalls mit wenig Schlaf aber der Möglichkeit, am nächsten Tag nachzuschlafen. Aber wenn du hin und her gerissen bist und womöglich mit schlechtem Gewissen weggehst ist dem Teufelskreis Tür und Tor geöffnet. Und mit jedem Mal wo du das Telefon abnimmst, nach einigen Telefonaten und hinhalten dann doch nach Hause gehst verstärkst du das unselbständige Verhalten deiner Tochter. Kommst du also nicht dazu dich (emotional) so zu organisieren dass du ohne schlechtes Gewissen gehst und dir sicher bist dass du die Situation zu Hause belassen kannst im Vertrauen, dass dem Kind nichts gravierendes passiert dann bleib besser zu Hause - solche Versuche werden nicht fruchten. (Sich unsicher fühlen ist völlig OK. Wichtig ist wie du dich dabei verhältst.)

Ein gutes Selbstvertrauen braucht 2 verschiedene Dinge von Seiten der Eltern:
1. Geborgenheit, immer da sein, auf jede Emotion reagieren.
2. Das Zutrauen dass das Kind etwas selber schafft und es darin bestärken, Probleme auszuhalten und (teilweise) allein zu lösen.
Die Selbständigkeit fördern.
Etwas selber schaffen gibt Sicherheit und Zuversicht. Und Mut für weitere "unsichere" Situationen.

Es ist ein Lernprozess für Mutter und Kind.

Alles Gute!
Liebe Malve,
was für ein mega schöner Text! Find ich voll stimmig.

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Fröhseli
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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Fröhseli »

Vielen Dank für deinen tollen Text!

Es ist sicher einiges daran. Und mir ist ganz klar, dass das alles nicht von ungefähr kommt.
Irgend etwas muss das ganze ja ausgelöst haben. Wir hatten auch eine schwere Zeit mit Krankheiten und Verlustängsten welche unsere Tochter auch mit erlebt hat. Es sind auch verschiedene andere Sachen die eine Rolle spielen könnten.
In der SS war meine Tochter ein Zwilling. Jedoch hat sich das eine leider nicht weiter entwickelt. Mir wurde schon oft gesagt, dass es sein könnte, dass sie ihre Schwester/Bruder "vermisst". Wer weiss?
Bei der zweiten SS hatte ich eine Fehlgeburt. Was sie auch irgendwie mit erlebt hat.
Kurz darauf bekam meine Mutter die Diagnose Hirntumor. Auch das ging sicher nicht spurlos am Kind vorbei. Ich glaube sogar, dass die Schlafprobleme um diese Zeit herum anfingen.
Sie wurde auch immer schüchterner und ängstlicher.....
Dann sind wir ein halbes Jahr vor dem Kiga-Start umgezogen. Das war ganz schlimm für sie. Sie hat fast nur noch mit dem engsten Familienkreis und ihren engsten Freundinnen gesprochen. Im ersten Kiga-Jahr hat sie im Kreis nie etwas gesagt. Sie hat nicht mit "Fremden" (Leute, die sie nicht regelmässig gesehen hat) gesprochen. Auch nicht wenn sie angesprochen wurde.
Es ging schon etwas in die Richtung selektiver Mutismus. Im zweiten Kiga wurde es dann besser. Heute merkt man nicht mehr wirklich etwas davon. Sie ist noch immer schüchtern und eher ängstlich.

Wir werden wohl einfach noch Zeit brauchen und alle daran arbeiten müssen.

Herzlichen Dank.
Grossi Muus - 2008 und es chliises Sterndli im Herze - 16.05.2011

Nisi81
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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Nisi81 »

Hallo Fröhseli

wir haben ähnliche Probleme mit unserer Tochter (6 Jahre alt). Es liegt an einer nicht so einfachen Geburt für sie.
Mit Kiensologie haben wir kleine Erfolge gemacht, aber keine bahnbrechende.

Was ich dir jedoch empfehlen kann ich Hypnose. Da wird sehr viel mit dem Unterbewusstsein gearbeitet.

Was ich persönlich bei dem Thema noch wichtig finde ist, dass vielleicht auch du mal zu einer Kiensologin gehst. Oft hat man das Gefühl das Kind möchte nicht etc. aber es kann auch teilweise am Mami liegen. Auch wenn du sagst, nein, das Unterbewusstsein ist manchmal nicht immer so wie wir meinen und Kinder haben so "feine" Antennen und merken jede noch so kleine Unsicherheit.

Liebe Grüsse, Nisi

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Netterl
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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Netterl »

@Fröhseli: Finde -Malves- Text auch sehr gut. Und wenn ich Dich so lese, dann habe ich den Eindruck, dass es für Dich zu sehr nachvollziehbar ist, dass Deine Tochter so schlecht einschläft. Allerdings hinderst Du mit diesem Denken sie auch daran, zu wachsen und mit diesem Problem umgehen zu können.

stella hatte mal was über Spielgeneuronen geschrieben und ich kann das nur bestätigen. Ich lernte das kennen, als unser Kind uns Eltern hauen wollte. Wenn ich der Meinung war, dass es nachvollziehbar ist, dass das Kind gerade so sauer ist, dann hat mein Kind mich gehauen. Wenn ich aber eine andere innere Haltung eingenommen habe, nämlich dass bei allem Verständnis (!) dieses Verhalten definitv NICHT ok ist, dann wurde nicht gehauen.
Es ist sehr selten bei uns vorgekommen, aber ich habe gerade da sehr deutlich den Unterschied auch innerlich gespürt. Bin ich 1.000% überzeugt, dass das Kind nicht so handeln darf, habe ich automatisch eine andere innere Haltung, ist auch die äussere anders. Und damit interessanterweise auch die Wirkung.
Aber vorsicht, man belügt sich gerne mal selbst. Ich habe an mir wirklich den Unterschied gespürt zwischen den Gedanken "eigentlich (!) sollte es nicht hauen" und "nein, Du haust mich nicht, egal warum Du sauer bist!"

So ist es ja ein Abhängigkeitsverhältnis.Sie von Dir und Du von ihr. Zudem ist sie da in einer Opferrolle gefangen. (armes Kind, das nicht einschlafen kann, armes Kind mit Ablöseschwierigkeiten, armes Kind mit totem Zwilling) Nicht schön, oder?
Dir fallen bestimmt Schritte ein (auch kleine), wie ihr aus diesem unguten System herauskommt.

Gib Deiner Tochter die Chance, zu wachsen und stark und unabhängig zu werden.

PS: BzglTraumata bei Geburt, Veränderungen/krebs/Umzug etc. kann ich wirklich mitreden, sowohl was mich und auch was meine Kinder betrifft. Traut Euch das zu. Stärkt sie.

Nachtrag: Kleine Schritte, die ich mir vorstellen könnte, evtl. ist was dabei?: dass sie nicht mehr so viel hört von Dir bzw nicht mehr so lange. Dass sie was anderes anhört, dass Dein Mann sie zusammen mit Dir ins Bett bringt (muss er jeden Tag um 4:00 raus? Wie ist es mit Ferien/Urlaub?), irgendwas kleineres, das Du und sie sich zutraut zu schaffen.
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Fröhseli
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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Fröhseli »

Es war für uns alle eine schwierige Zeit. Mit noch viel mehr "Tiefschlägen".
Ich war dann bei einer Kinesologin welche mir auch wirklich weiter helfen konnte. Heute geht es mir wieder gut.
Darum war ich ja auch mit meiner Tochter in der Kinesologie. Und es hat auch meiner Tochter weiter geholfen.
Sie hat dann auch schon mal von sich aus gesagt, dass sie mal wieder da hin gehen möchte. Was wir dann auch
gemacht haben. Beim letzten mal ging es dann um das Thema "wenn Mama weg ist". Danach wollte sie nicht
mehr hin. ;-)

Den Tipp mit der Hypnose habe ich auch schon mal erhalten. Werdem dem mal nach gehen.

Vielen Dank für Eure Tipps.
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Minchen
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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Minchen »

Fröhseli hat geschrieben:- Du musst dir etwas einfallen lassen, das ist ja nicht normal! - Aha und was?
Das sind immer die besten Bemerkungen.. anmassend und unverschämt zugleich :roll:
Was ist eigentlich 'normal'?

Danke, liebe Malve, für deinen supertollen Text. Habe ihn mit grossem Interesse gelesen. Mir gefällt vorallem der Abschnitt mit den 'gewohnten und ungewohnten Gegebenheiten'.
Im Gegensatz zu Fröhseli und Nisi81 hat es bei uns weder Krankheiten noch eine schlimme Geburt gegeben, welche als Erklärung dienen könnte.
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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Akiko »

Hallo Fröhseli
Malves Text gefällt mir auch sehr, ich denke, es lohnt sich wirklich, diesen Gedankengängen noch etwas zu folgen. Ich denke auch, dass es nun wichtig ist, in deiner Tochter ein Selbstvertrauen aufzubauen, das ihr hilft, selbständiger zu werden und sich auch Dinge zuzutrauen, die im Moment noch nicht so richtig funktionieren. Da wurde sie durch diverse Erlebnisse, Ereignisse und damit erfolgten Kopplungen wohl "falsch" programmiert und irrt nun etwas in diesem Chaos umher. Diese unbewussten Gedankenmuster müssen nun neu überschrieben werden durch positive Erfahrungen. Ein Weg da hinaus ist sicher, dass du (und dein Mann, nimm ihn unbedingt mit ins Boot, auch wenn dann halt kurzfristig sein Schlafpensum etwas leidet, er wirds verkraften) ihr dies auch zutraust und sie auch spürt, dass sie das schaffen kann und du an ihrer Seite bist, ihr dieses grosse Thema zusammen angeht. Denn ich bin auch der Meinung, dass eine gesunde Selbständigkeit aus einem Urvertrauen in die Basis, also in euch Eltern, heraus kommt, und aus dieser stabilen Situation heraus ganz viel erreicht und verändert werden kann.

Als konkreter und handfester Schritt:Vielleicht könntest du, bevor ihr euch dem Thema Schlaf widmet, sie in kleinen Schritten zu einem Abend, bei dem das Mami etwas später nach Hause kommt und dennoch alles in Ordnung ist, heranführen. Ich weiss nicht genau, wie das bei euch aussehen könnte, da hast du sicher bessere Ideen. Aber vielleicht als Start nicht grad einen Ausgang, wo du weit weg und lang unterwegs bist, sondern nur kurz auf einen Kaffee bei der Nachbarin. Oder auf einer Joggingrunde oder was auch immer. In der Zwischenzeit machen deine Tochter und dein Mann irgendetwas Schönes zusammen und sie lernt, dass das Mami nicht immer grad bei Fuss sein muss, um ihr ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit zu geben. Prägende Erfahrungen, die Veränderungen einläuten, sollten ja immer positiv gekoppelt sein, um entsprechend nachhaltig zu sein. Denn dies ist nicht einfach ein momentanes Problem, sondern könnte durchaus auch für ihre Zukunft Folgen haben, und wenn sie diese Hürde jetzt nimmt, könnten dadurch zukünftige Erschwernisse, die sich daraus ergeben könnten, schon mal gemildert werden.

Deine Tochter ist 10 Jahre alt und damit in einem Alter, indem sie auf logische Schlussfolgerungen langsam ansprechen sollte und sich auch beginnt, selbst zu reflexieren. Ich habe auch eine Tochter, die grad 11 geworden ist, und - wenn sie denn will - können wir mit ihr Schritt für Schritt logisch argumentieren, und das schon seit längerem. Dieser Zugang ist natürlich auch hilfreich und bietet andere Möglichkeiten und Chancen, als bei einem 5-jährigen Kind, das dies eben noch nicht kann.

Von Herzen viel Geduld und Erfolg!

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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Fröhseli »

Vielen Dank für all Eure Rückmeldungen und Denkanstösse!
Es geht wohl in die Richtung - fehlendes Vertrauen zum Papa. Was wohl halt einfach die Folge davon ist, dass er in den ersten Jahren eigentlich immer am arbeiten war und ich dadurch mehr oder weniger alles alleine gemanaget habe.
Eigentlich hat sich das in den letzten Jahren stark verbessert. Aber anscheinend müssen wir da etwas an "Nachhol-Arbeit" leisten.
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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von stella »

Fröhseli hat geschrieben: Di 18. Sep 2018, 17:27
Die "Tipps" aus meinem Umfeld helfen mir leider auch nicht so wirklich.

- Du musst halt einfach mal hart bleiben und nicht nach Hause gehen. - Auch nicht wenn sie zum x-ten mal anruft und weint. Oder der Papa anruft und sagt, dass sie sich übergeben hat? Und er halt am nächsten Morgen um 4 Uhr aufstehen muss?
- Du musst halt mehr in den Ausgang, dann gewöhnt sie sich schon daran. - Das macht mir ja auch wahnsinns Spass!
- Du musst dir etwas einfallen lassen, das ist ja nicht normal! - Aha und was?
- Was machst du, wenn sie dann mal ins Lager muss? - Woher soll ich das wissen?

Ja, RatSCHLÄGE sind besonders toll! Vor allem, wenn sie nix bringen.

Meine ist 14 Jahre alt und hatte mehr oder weniger Phasen, in denen Schlafen fast nicht ging, ohne mich und auswärts schon gar nicht. (Ausser bei Grossmama, aber da durfte sie auch zu ihr ins Bett...)

Es gibt keinen Weg. Ich habe nix herausgefunden, was helfen würde, ausser vielleicht, dass ich die Tatsache akzeptiert habe.
Je älter sie wurde, desto mehr konnte sie es kognitiv "nehmen". Wenn ich heute abends weggehe, dann mag sie das immer noch nicht und kann schlecht einschlafen, aber es geht irgendwie.

Und Lager sind für sie der pure Horror. Mit viel Unterstützung der KLP hat sie aber das letzte Lager gemeistert.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Ingvale »

hoi
warum kinesiolog und nicht psycholog? 2-3 sitzungen und der spuck ist vorbei

gruss
i.

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Netterl
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Re: Kind schläft nicht, wenn......

Beitrag von Netterl »

oder auch nicht. Aus der Ferne zu urteilen, dass das bei einem Psychologen in 2-3 h vorbei wäre, Das finde ich schon anmaßend. Kann sein kann auch nicht sein.

@fröhseli: Was sagt sie denn selbst dazu? Hat ja eine Userin schön ihre Ängste/ Sorgen beschrieben. Heißt ja auch nicht, dass man die nicht ernst nehmen sollte, aber dass sie nen Umgang damit findet.

Evtl hat Deine Tochter auch ne Idee für ein Schrittchen. Es muss ja nicht gleich eine Übernachtung woanders sein, einfach was, wo sie sich rantasten kann.

Die Idee, den Vater mehr mit einzubeziehen finde ich gut. Wie geht er denn damit um?
Zuletzt geändert von Netterl am Mi 19. Sep 2018, 15:52, insgesamt 1-mal geändert.
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