"Mafiasysteme" in den Schulklassen

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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anelsa
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"Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von anelsa »

Hallo zusammen, wie erlebt Ihr das? In der Schulklasse meiner 3. Klässlerin herrscht eine strenge Hierarchie. Eine Art Mafiachefin, Gehilfinnen und diese haben wiederum Helferinnen. Dies betrifft vor allem die Mädchen. Bei den Jungs weiss ich nicht. Die Chefin kontrolliert die ganze weibliche Klasse. Sagt mit wem man spielen darf und mit wem nicht. Vorerst hatten wir Ruhe. Ich hörte dies nur von anderen Müttern in dieser Klasse. Sie gingen zum Schulsozialarbeiter bis zur Schulpflege. Jetzt ist meine dran. Hat nur noch eine Freundin, die Bedingungen sind unklar. Die Mütter von früher wollen nichts mehr sagen, sie haben ja jetzt Ruhe. Was tun? Viele sagen mir, das sei überall so.. der Schulsozialarbeiter macht es noch schlimmer, weil er das Kind hinstellt. So kommt es nachher noch mehr dran. Statt allgemein zu diskutieren..
Das kann es ja nicht sein!
liebe Grüsse
Anelsa

Shira
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Re: "Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von Shira »

So kann es wirklich nicht sein. Das du das Mädchen selber ansprichst und nachfragst was das soll? Kennst du die Eltern des Mädchens? Vielleicht mal direkt mit ihnen sprechen oder die anderen Eltern bitten dich zu unterstützen auch wenn sie jetzt ruhe haben. Im Schlimmsten Fall würde ich den Schulpsychologen beziehungsweise den Rektor darauf drängen dieses Kind in eine andere Klasse zu versetzen oder gar aus der Schule zu werfen. Denn ich gehe mal davon aus, das die Eltern informiert sind und es ihnen egal ist 🤷‍♀️. Aber dies würde ich erst ganz am Schluss in betracht ziehen wenn alles nichts nützt.
Viel Kraft besonders deiner Tochter das durchzustehen.

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stella
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Re: "Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von stella »

Shira
Der SL kann das Kind nicht zur Schule rauswerfen.

Anelsa
Wie fest leidet denn dein Kind?
Es gibt oft unglückliche Konstellationen. Ich habe da immer versucht, mein Kind zu stützen und ihm zu lernen, dass es die Situation mit gestalten kann.
Ansonsten würde ich mir fachliche Hilfe auf der EB holen.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Lotus
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Re: "Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von Lotus »

3.Klässler Mafiasystem :lol: da muss ich an unsere Klasse denken... die Eltern haben ein Riiiiiesengschiss gemacht ... hey Leute, diese Kinder sind 9 oder 10! Hingehen, abpassen, Meinung sagen, andere Kinder einweihen, offen sein, reden, direkt die Eltern ansprechen, der Lehrerin genau sagen, wann und wo Probleme sind. Das Kind stärken-> solche Freunde braucht kein Mensch!

Meine Tochter sollte auch mal zur Schulsoz zur "Aussage". Habe angerufen und gesagt "Nö". Sorry, einzelne Kinder aufrufen, finde geht gar nicht.

In der Klasse meiner Tochter ist es so dermassen ausgeartet...am Schluss war die Lehrerin Schuld daran, wenn die Jungs sich prügelten...ähm ja. Eher die Eltern, die konnte man nämlich anrufen und sagen, dass das Kind das macht, aber die Stritten das ab. (Meiiiin Sohn?) Wenn aber ALLE betroffenen Eltern REGELMÄSSIG anrufen würden oder dem Kind grad direkt die Meinung sagen, dann würden die Eltern das vielleicht nicht zugeben, aber merken würden sie s schon!

Ich würde mittlerweile ganz banal sagen: "Meine Tochter hat Angst vor deiner." Punkt. Mehr muss man sich gar nicht rechtfertigen. Und so ganz genau weiss man ja dann doch nicht, was passiert ist. Und bevor man etwas übertreibt, einfach nur so kurz und knapp.

Ich als Mutter bin übrigens gerne im Kontakt mit der Schule, genau weil ich vieles mitbekomme. Ich spreche viel mit anderen Eltern auch wenns gar keinen Anlass gibt. Erst Kontakt haben, wenns schwierig wird, ist nicht optimal. Auch spaziere ich mit meinen Hunden selten mal auf dem Schulweg, alle Kinder freuen sich, ich sehe denen gehts gut...
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

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Xera
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Re: "Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von Xera »

@anelsa
Es tönt, als würdest du die Situation der Tochter einer lieben Freundin von mir schildern - ausser dass dort die Mädchen ein paar Jahre älter waren.
Die Eltern haben längere Zeit versucht, ihre Tochter zu stützen und zu ermutigen - ebenfalls behindert von einer SSA, die glaubte, sie wisse, was zu tun sei und eifrig Öl ins Feuer gegossen hat. Eltern von ehemals betroffenen Kindern wollten auch nichts mehr sagen, diese gehörten ja mittlerweile wieder dazu (und halfen eifrig mit).
Schließlich zogen die Eltern einen externen Experten zu. Leider war die Situation in der Zwischenzeit bereits so verfahren, dass er für das Mädchen in der Klasse keine Zukunft mehr sah und sie die Schule wechseln musste. Den Eltern sagte der Experte aber, dass sie fast alles richtig gemacht hätten, ausser dass sie zu lange gewartet hätten. In der Schule sah er ein allgemeines gröberes Mobbingproblem.
Wenn die Strukturen wirklich so sind, wie du beschreibst, würde ich nicht zu lange zuwarten und mich extern beraten lassen.
Fünftklässler 12/11 und Drittklässlerin 09/14

Malaga1
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Re: "Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von Malaga1 »

Das ist eine schwierige Situation, aber ich denke, nicht so ungewöhnlich. Ich weiss, dass es hier in einer Klasse unter den Mädchen ähnlich zu und her geht. Mein Sohn hatte vor einem Jahr auch eine etwas schwierige Situation in der Klasse. Er ist von der 1. in die 2. gesprungen und die Jungs mussten dann die „Rangordnung“ neu klären. Das gab einige „Schlegis“, Streit etc. und mein Sohn war überall zuvorderst dabei... Die Lehrerin hat diesen Prozess aus meiner Sicht sehr schlecht bzw. Gar nicht begleitet. Die Schulsozialarbeiterin kennt mein Sohn seither aber sehr gut ;-). Ich war am Anfang ziemlich skeptisch gegen diese Stelle, dann habe ich mal persönlich einen Termin mit ihr abgemacht und seither finde ich das Angebot (und die Schulsozialarbeiterin selber) toll. Sie hat mir erklärt, wie sie arbeitet, wie sie die Kinder dazu anleitet, selber eine Lösung zu finden. Sie war aber auch sehr interessiert an meiner Sicht der Dinge, an den Eigenheiten meines Sohnes. Wir waren dann etwas lose in Kontakt und nach einiger Zeit hat jedes Kind seinen Platz in der Klasse (wieder) gefunden und ich denke, die Kinder haben in diesem Prozess viel gelernt. Von dem her: Ich würde sowohl mit der Lehrerin und auch mit der Schulsozialarbeiterin ein persönliches Gespräch suchen und dich nicht darauf verlassen, was du von anderen gehört hast. Mach dir selber ein Bild. Danach kannst du weiter sehen. Deine Tochter stärken was man für Freundinnen braucht und was nicht ist auch eine gute Idee. Für mich ist das übrigens recht typisch. Unter den Mädchen laufen diese Prozesse viel subtiler und versteckter ab, die Jungs geben sich hin und wieder mal „auf den Grind“ und die Sache ist geklärt. Dann läuft aber das halbe Schulhaus zusammen weil die bösen Buben doch immer so gewalttätig sind. Die Mädchen sind auch gewalttätig, aber anders und so, dass man es viel besser übersehen kann.
sie 2009
er 2010

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gast
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Re: "Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von gast »

Hallo

bei uns war es auch so in den unteren Klassen, schleicht sich auch heute immer wieder mal ein, auch immer von denselben Mädchen. Unsere Lehrer haben aber reagiert, die Kids hatten auch Gespräche mit dem Schulpsychologen (zusammen, nicht einzeln). Es wurden auch in der Klasse selber viele Gespräche geführt und Vertrauensübungen gemacht. Es hat jeweils kurzfristig geholfen, aber eben, kam und kommt immer mal wieder. Irgendwie hoffe ich, dass es in der Oberstufe besser werden wird, da kommen Schüler verschiedener Schulhäuser zusammen und die Klassen werden neu gemischt.
Liebi Grüessli

Gast

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stella
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Re: "Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von stella »

Ich bin seit 25 Jahren Lehrerin, habe auch in der Privatwirtschaft gearbeitet. Solche „Girls“ gibt es doch fast überall. Habe es selber als Schülerin erlebt, erlebte es im Büro, in Lehrerteams und bei meinen Girls. Es gibt oft Intrigantinnen. Darum ist mir wichtig, dass meine Girls den Umgang mit solchen Weibern lernen.
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Re: "Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von Leela »

So war es bei uns auch, eine Hackordung wie bei Hühnern :roll:
In den Klassen meiner Schwestern dasselbe...
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anelsa
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Re: "Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von anelsa »

Hoi zäme
stella: und wie geht ein Kind mit so einer Anführerinnen um? Sie gibt es nicht zu. Zu schwammig. Mutter warn schon so. etc. Gedeckt von bisherigen Betroffenen etc. Wenn die Gspänli plötzlich vor einem davonlaufen ist das schon schmerzhaft..
liebi Grüess
Anelsa

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Xera
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Re: "Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von Xera »

@anelsa
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carina2407
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Re: "Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von carina2407 »

Also so krass kenne ich das so hier nicht. Es gibt schon immer wieder mal Intrigen, Streiterei, Ausgrenzung, aber das grad so eine Hirarchie entsteht und ein einziges Kind so massiv über andere bestimmt, das gibt es hier so nicht. Zum einen liegt es wohl daran, dass wir in einer Stadt wohnen und es hier mehrere Paralellklassen und auch ADL Klassen gibt, und es deshalb für ein einziges Kind praktisch unmöglich ist, einen ganzen Jahrgang im Alleingang auf jemanden zu hetzen, was dem betroffenen Kind die Möglichkeit gibt, anderweitig Freunde zu gewinnen. Zum anderen greifen hier die Lehrer sehr schnell ein bei einer solchen Dynamik, und lösen diese erstmal zusammen mit dem Schulsozialarbeiter im Klassenverbund, die Eltern werden nur eingeschaltet, wenn die Situation ausser Kontrolle gerät. Finde es daher schwierig, hier etwas zu raten, da euer Schulsozialarbeiter offensichtlich wenig Kompetenzen für solche Fälle aufweist. Normal finde ich das in der Form wie du das jetzt beschreibst nicht.
Kann sie dem Mädchen irgendwie aus dem Weg gehen, hat sie noch jemanden der zu ihr hält? Ist wirklich traurig sowas, ob da eine direkte Konfrontation hilft , bezweifle ich, das scheint schon recht eingefahren und offensichtlich für jeden normal. Ich würde wohl mit meinen Kindern eher den Weg des Ignorierens und des Aussitzens gehen, hat bei uns schon mal funktioniert, meine Tochter war schon in einer ähnlichen Situation, einfach nicht ganz so krass. Das Mädchen absolut zu ignorieren ,so tun als wäre sie nicht da und sich anderen zuwenden hat gut geklappt. Sie musste das nur eine Woche durchziehen, das integrieren hörte sehr schnell auf. Aber meine Tochter hatte auch die Möglichkeit sich anderen Kindern anzuschliessen, die solche Psychospiele nicht mitmachen, das hat geholfen.
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Re: "Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von anelsa »

danke afängs für eure antworten..
xera
danke für deine pn
möchte dir antworten, doch funktioniert bei mir noch nicht..

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dede
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Re: "Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von dede »

Ja, so Psychospiele gibt es überall in stärkerer oder schwächerer Ausführung. Bei uns auch. Bei uns ist es mittlerweile so, dass die Hauptintrigantin sich selber isoliert hat. Das hat aber ein paar Jahre gedauert. Alle waren mal dran und liefen mal mit und haben das Spiel mittlerweile etwas durchschaut und lassen es auch weniger zu. Ich habe den Eindruck, dass das Anleiten und Führen der Mitläufer viel mehr bringt als das Arbeiten mit den intrigierenden Kindern.
Das Darübersprechen mit den Kindern hilft, zu Hause und auch in der Schule. Wenn's bei euch wirklich so ein Problem ist, dann fände ich
es gut, mit den LPs und der Schulsozialarbeiterin das Gespräch zu suchen, damit diese mit der Klasse das Problem besprechen können. So erfahren die Kinder, dass es nicht ok ist, andere so unter Druck zu setzen und die Dynamik wird etwas aufgelöst. Das kann wirklich einiges bringen. Wenn das nicht hilft, dann kann auch externe Hilfe beigezogen werden. Es gibt aber nichts, das innert ganz kurzer Zeit wirklich Wunder vollbringt. Da braucht es mehr Geduld.

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Re: "Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von anelsa »

liebe dede, das Hauptproblem ist, dass alle einfach froh sind, nicht mehr selber betroffen zu sein, sie wissen es, wollen sich aber einfach raushalten. ihre Kinder sind jetzt drin und es ist ok. es ist so schwierig zu beweisen..

anelsa
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Re: "Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von anelsa »

ich bitte mal die Klassenlehrerin genau zu beobachten. ich wohne an einem ganz extrem ort. es würden euch die haare zu berge stehen, wenn ihr wüsstet, was hier abgeht..

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Hausdrache
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Re: "Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von Hausdrache »

Also, Schulklassen funktionieren so, dass es Leitfiguren gibt, die den Ton angeben und Follower und dann noch jene, die es sich leisten können mal dabei zu sein, mal nicht, die ihr eigenes Ding durchziehen ohne dabei zu Schaden zu kommen und dann leider noch jene, die weder die eine noch die andere Position einnehmen können. Das ist normal und vermutlich in jeder Gruppe, wo Menschen zusammenleben so. Ich erlebe das jedenfalls auch bei uns in den Vereinen so.

Wichtig dabei ist, dass die Lehrpersonen das wissen und durchschauen, was wo läuft. Dann gilt es, jene Kinder zu stärken, die eine gute Führungsrolle einnehmen können. Dabei gilt es auch Gruppen aufzubauen, Kinder zu stärken, die im Moment nicht so in einer starken Position sind und dann zu schauen, dass die momentanen Leader da dazu gehören wollen.

Solange einzelne etwas tun und man die "schwächeren" versucht zu verändern, passiert nicht viel. Denn wenn de Leader sehen, dass da etwas geht, erleben sie sich ja als erfolgreich und mächtig. In der Regel sind solche Figuren entweder unsicher, haben selber schon einmal Ausgrenzung erlebt oder werden irgendwo unterdrückt, oder erleben viel Druck. Das kann vom Elternhaus herkommen, von älteren Geschwistern, von Lehrern, die zu viel Leistungsdruck aufbauen, das kann ganz vieles sein. Ganz extrem wird das bei Mobbing, da weiss man heute, dass die Mobber eigentlich immer auch Opfer sind und den Druck, den sie spüren und erleben einfach weiter geben und sich so stärker fühlen.

Im Einzelnen kann man meist nicht viel tun. Wir haben das bei unserer Jüngsten ganz extrem erlebt. Wir haben dann einen Schulwechsel gemacht, weil sie nicht mehr aus der Rolle aussteigen konnte. Kaum war sie von der Schule weg, kam das nächste Kind drunter. Die Dynamik hört leider nie auf, wenn die Anführer erleben dürfen, dass sie die Macht haben, jemanden von der Schule oder aus der Klasse zu vergraulen.

Was wichtig und hilfreich ist, ist einen Freundeskreis aufzubauen. Nur wenn die Kinder sich zusammentun, werden sie stark. Leider funktioniert unsere Gesellschaft so, dass jeder für sich und ja nicht zeigen, dass man auch froh wäre um etwas Hilfe und Unterstützung. Am liebsten soll die Schulsozialarbeit das Problem lösen, dann hat man selber nichts damit zu tun und tritt auch nicht in Erscheinung. Nur, wenn Eltern nicht hinstehen und zusammenhalten, können es auch die Kinder nicht. Das habe ich in einer Klasse ganz extrem erleben müssen. Da standen zwar Eltern zusammen, aber nur Grüppchenweise und genau diese Gruppen haben sich in der Schule bekriegt. Das war ganz übel. Von daher, ladet Kinder zum Spielen ein, so kann deine Tochter erleben, dass sie Freunde hat und nicht alleine ist und andererseits stärkst du so das Gruppengefüge. Viel mehr wird leider nicht möglich sein. Offensichtlich haben ja all die Interventionen wenn nur für einzelne Kinder etwas gebracht. Die "Täter" bleiben aktiv und wollen nichts ändern. Dagegen wirst du nicht ankommen.
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Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

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sonja32
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Re: "Mafiasysteme" in den Schulklassen

Beitrag von sonja32 »

haha, schade dass ich den thread erst jetzt sehe. mafiachefin. zu gut.

war hier in der primar auch so bei den mädels in ihrer klasse.

nö bei jungs ist das wirklich nicht so der fall. die haben streit kloppen sich und dann ist wieder gut, bei mädels läuft das alles suptiler ab.

naja auf jeden fall ist es sehr schwierig sowas zu durchbrechen.
Sonja mit iceprincess (20) und kleinronaldo (16)

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