Uebelkeit/Panikattacken bei 9jährigem Mädchen

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Antworten
isis
Newbie
Beiträge: 28
Registriert: Mo 29. Feb 2016, 22:55

Uebelkeit/Panikattacken bei 9jährigem Mädchen

Beitrag von isis »

Hallo zusammen,

meine 9jährige Tochter klagt seit Mitte der Sommerferien immer wieder über Uebelkeit und Bauchschmerzen. Manchmal war sie leicht abzulenken, manchmal auch nicht. Als es zum ersten Mal auftrat, sagte sie aus heiterem Himmel: "Mir ist schlecht. Was ist heute für ein Datum?" ich "der 21. Juli", sie "der 21.Juli 2018 wird mein Todestag sein".
Sie neigt ja nun schon ein wenig zum dramatisieren, und es wirkte auch seltsam, weil es so überraschend kam und sie nach aussen hin nicht so wirkte, als wäre etwas ernstes mit ihr. Aber sie muss sich tatsächlich so gefühlt haben, als würde etwas ganz schlimmes mit ihr passieren.

Seitdem klagte sie immer mal wieder über Uebelkeit und Bauchschmerzen, und bestand darauf, ins Krankenhaus zu gehen, was wir, am Freitag abend, in den Ferien, nicht gemacht haben. Und am Montag, wenn es wieder möglich gewesen wäre, war typischerweise wieder alles gut.

Irgendwann gingen wir dann doch zum Arzt (immer noch in den Ferien), wo aber trotz Blutentnahme und verschiedener Tests (Eisen, Entzündungswerte, Lebensmittelallergien) und Urinprobe nichts gefunden wurde.

Inzwischen hat die Schule wieder begonnen, und es schien zunächst besser, aber seit letzter Woche sind die "Anfälle" zurück. Hinzu kommt, dass sie sagt, sie bekomme keine Luft (was man ihr aber nicht anmerkt). Daraufhin war ich einmal mit ihr abends beim pädiatrischen Notdienst (sie hatte wieder gesagt, sie müsse unbedingt zum Arzt, sonst würde sie sterben) und am nächsten Tag beim Kinderarzt. Der schickt uns nun noch zum Kinder-Kardiologen (Termin leider erst in 4 Wochen), um auszuschliessen, dass das Problem nicht vom Herzen kommt, er glaubt es aber selbst nicht.

Natürlich haben wir uns schon unzählige Fragen gestellt, ob sie vor etwas Angst hat, aber ich sehe nichts: In den Ferien bei den Grosseltern war sie total entspannt und zufrieden, sie liebt die Schule und ihre Freundinnen, und auch in der Familie haben sich keine Aenderungen ergeben bzw. es gab keine offensichtlichen Vorfälle. Auch auf diesbezügliche Fragen von Seiten der Aerzte fällt ihr keine Antwort ein.

Es kann an den verschiedensten Orten beginnen, ich konnte noch kein Muster entdecken. Einschlafen kann sie sehr leicht, d.h. Schlaflosigkeit ist kein Thema, auch nach diesen "Attacken" (im Gegenteil, sie ist dann sehr müde).

Kennt jemand so etwas und hat vielleicht eine Idee, was noch dahinter stecken könnte?
Vielen Dank!

emu
Senior Member
Beiträge: 727
Registriert: Fr 13. Feb 2009, 15:26
Geschlecht: weiblich

Re: Uebelkeit/Panikattacken bei 9jährigem Mädchen

Beitrag von emu »

Vegetatives Nervensystem? Das spuckt bei unserem 9 jährigen auch seit ein paar Monaten. Haben auch alles abgeklärt, es wurde nichts Organisches gefunden. Allerdings hat er solche Attacken verstärkt vor einem Wachstumsschub. Aktuell ist wieder nichts mehr vorhanden...
ansonsten hilft ihm aber Magnesium ganz gut.
Don't worry, be hopey
______________________________________
Buebe 1997, 2009 und 2017
3 * im Herz

isis
Newbie
Beiträge: 28
Registriert: Mo 29. Feb 2016, 22:55

Re: Uebelkeit/Panikattacken bei 9jährigem Mädchen

Beitrag von isis »

@emu, vielen Dank für Deine Antwort. Hattet Ihr also eine Diagnose "Probleme mit dem vegetativen Nervensystem" oder so etwas ähnliches? Und wenn ja, wer kann so eine Diagnose stellen? Aeussert es sich bei Deinem Sohn ähnlich, und wie reagierst Du jeweils?

Walle
Member
Beiträge: 118
Registriert: Sa 6. Dez 2014, 09:48
Geschlecht: weiblich

Re: Uebelkeit/Panikattacken bei 9jährigem Mädchen

Beitrag von Walle »

habt ihr auch intolleranzen abgeklärt oder nur allergien? laktose intolleranz hat bei mir als kind auch so begonnen...

Romina
Member
Beiträge: 265
Registriert: Sa 3. Dez 2016, 22:34
Geschlecht: weiblich

Re: Uebelkeit/Panikattacken bei 9jährigem Mädchen

Beitrag von Romina »

Ich habe sehr gute Erfahrung mit Bioresonanz gemacht. Würde sie austesten lassen


Sungila
Member
Beiträge: 110
Registriert: Sa 4. Jul 2015, 19:36

Re: Uebelkeit/Panikattacken bei 9jährigem Mädchen

Beitrag von Sungila »

Ich hab grad an das gedacht..

isis
Newbie
Beiträge: 28
Registriert: Mo 29. Feb 2016, 22:55

Re: Uebelkeit/Panikattacken bei 9jährigem Mädchen

Beitrag von isis »

Walle hat geschrieben: Do 20. Sep 2018, 17:01 habt ihr auch intolleranzen abgeklärt oder nur allergien? laktose intolleranz hat bei mir als kind auch so begonnen...
Der Bluttest hat folgendes beinhaltet:
Allergenspezifisches IgE (RAST), enthält Hühnereiweiss, Milcheiweiss, Kabeljau, Weizenmehl, Erdnuss, Sojabohne

Da ist zwar Laktoseintoleranz nicht dabei (Milcheiweiss ist ja ein anderer Test als Milchzucker?), aber sie hat auch gar nicht die Symptome, die im Internet beschrieben werden (Blähungen, Durchfall). Bei ihr ist es eher in der Magengegend oder im Oberkörper, und sie klagt vermehrt darüber, keine Luft zu bekommen (was aber von aussen nicht so wirkt).

Simbat
Senior Member
Beiträge: 606
Registriert: So 4. Okt 2009, 15:13
Geschlecht: weiblich

Re: Uebelkeit/Panikattacken bei 9jährigem Mädchen

Beitrag von Simbat »

Magengegend, keine luft bekommen, generelles unwohlsein könnten symptome von histaminintoleranz sein

Leela
Wohnt hier
Beiträge: 4432
Registriert: Di 16. Mär 2010, 21:58
Geschlecht: weiblich

Re: Uebelkeit/Panikattacken bei 9jährigem Mädchen

Beitrag von Leela »

Könnte sie unterzuckert sein?

Ich hatte einige Jahre auch zwischendurch Episoden mit erschwerter Atmung, Schmerzen und Druck auf der Brust.
Es hat wieder aufgehört, eine Ursache habe ich nicht gefunden, ausser das wir damals in einer schimmelbelasteten Wohnung lebten...
2010, 2013, 2015

Benutzeravatar
sonja32
Vielschreiberin
Beiträge: 1760
Registriert: Fr 27. Jul 2007, 11:38
Geschlecht: weiblich

Re: Uebelkeit/Panikattacken bei 9jährigem Mädchen

Beitrag von sonja32 »

ich würde zuerst mal versuchen es hömöopathie zu behandeln. meine tochter hat immer mal wieder komische sachen, wo keine organischen ursachen gefunden werden. es kann also durchaus auch psychosomatisch sein, auch wenn vordergründig nichts dafür spricht.
Sonja mit iceprincess (20) und kleinronaldo (16)

Benutzeravatar
Schneeflocke2016
Member
Beiträge: 221
Registriert: So 18. Dez 2016, 22:22
Geschlecht: weiblich

Re: Uebelkeit/Panikattacken bei 9jährigem Mädchen

Beitrag von Schneeflocke2016 »

Ich hatte das als Kind auch. Eigentlich bis ins Erwachsenenalter. Hin und wieder auch heute noch, aber ich kann es mittlerweile gut einschätzen, was es ist. Nämlich Panikanfälle. Meine Eltern sind mir mir von Arzt zu Arzt gerannt, ich hatte vor so vielen Dingen Angst (Angst zu essen in der Gesellschaft, Angst, dass mir schlecht wird, Angst vor neuen Situationen etc.). Gegen aussen war ich das fröhlichste Kind überhaupt. Gerade das "keine Luft mehr kriegen" spricht tatsächlich für einen Panikanfall. Wir waren damals auch bei Psychologen, ohne Erfolg. Erst im Erwachsenenalter konnte ich Wege finden, damit umzugehen. Mit 9 passiert doch so viel mit einem selbst und vielleicht ist sie überfordert mit der Welt? Meine Eltern haben damals so Panik geschoben und sind mit mir zu diversen Ärzten gegangen, dass ich noch mehr Panik bekam, dass etwas mit mir nicht stimmt. Dabei haben sie es doch nur gut gemeint und waren selbst überfordert mit der Situation.

Was ich von mir selbst kenne: Mir wird immer schlecht, wenn ich seeeehr müde und überfordert bin. Als Kind konnte ich rumtoben und kaum wurde es ruhiger und es musste aufgeräumt werden, war mir todschlecht und ich heulte. Es wurde dann immer abgetan, dass ich mich vorm Aufräumen drücken wolle. Das hat vermutlich mit dem Energiehaushalt zu tun. Sobald mir etwas zu viel wird, schlägt es mir auf den Magen.

Ich persönlich würde die Ärzte eine Zeit sein lassen (sofern nicht etwas wirklich dafür spricht) und viel mit ihr das Gespräch suchen. Du könntest ein Ritual mit ihr suchen, dass sie bei solchen "Anfällen" anwenden kann. Ein Duftöl, an dem sie riecht, einmal durchstrecken, damit der Bauch sich entspannt (führt manchmal ebenfalls zu Bauchweh und schlechter Atmung), langsam bis 20 zählen, etc. Einfach so kleine Dinge, die ihr aus dem "Anfall" helfen könnten. Ein Versuch ist es vielleicht wert. Ich zum Beispiel muss mich kurz aus der Gesellschaft zurückziehen und einmal alleine für mich durchatmen, dann bin ich wieder einsatzbereit ;-)

Dies sind nur meine Erfahrungen. Hoffe, es konnte dir vielleicht etwas helfen.

Alles Gute!
grosse Brüeder, April 2016
chlini Schwöster, Juni 2019

Benutzeravatar
dede
Vielschreiberin
Beiträge: 1768
Registriert: Sa 13. Okt 2012, 20:32
Geschlecht: weiblich

Re: Uebelkeit/Panikattacken bei 9jährigem Mädchen

Beitrag von dede »

Bei deinen Beschreibungen würde ich auch in die Richtung von schneeflocke2016 tippen. Für mich sind die Symptome deines Kindes sehr gut mit körperlichen Begleitsymptomen von Ängsten zu erklären. Ich finde, Schneeflocke2016 hat das ganz schön beschrieben. Ängste anderer müssen nicht immer völlig offensichtlich für andere erscheinen. So wäre es wahrscheinlich hilfreich, in solchen Momenten etwas Ruhe einzuschalten, miteinander zu sprechen, damit dein Kind seine Emotionen beschreiben und auch die Hintergründe und Auslöser erkennen lernt. Zum Unterbrechen von solchen "Anfällen" gibt es verschiedene Entspannungstechniken. Anfangs wäre ich mit Atemübungen etwas vorsichtig, weil diese zur Verschlimmerung der Symptome führen könnten. Aber das Riechen an einem Duft, das Zählen oder das Durchstrecken finde ich schon mal super Ideen. Grundsätzlich würde ich versuchen, die Aufmerksamkeit auf andere Sinnesreize zu lenken, die gerade keine Symptome machen.
Natürlich ist es wichtig, körperliche Ursachen auszuschliessen. Aber wenn das mal klar ist und der Verdacht von Panikattacken sich erhärtet, dann würde ich es auch sein lassen, ständig Ärzte und allerlei Therapeuten aufzusuchen. Sowas kann die schon vorhandene Verunsicherung auch deutlich verstärken. Besser fände ich, eine einfühlsame, begleitende Person zu haben, die wirklich gute Tipps für den Umgang mit den "Anfällen" im Alltag hat und dabei das Ganze nicht noch zusätzlich dramatisiert.

Antworten