Besuchskind

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Krambambuli
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Besuchskind

Beitrag von Krambambuli »

Hoi zäme :D

Erstmal vorab. Ich mag das Mädchen um welches es geht sehr. Ich bin leicht überfordert und sehe offenbar den Wald vor lauter Bäumen momentan nicht.

Also...

Meine 4 Jährige hat eine beste Freundin, die 6 Jährige... ich nenn sie hier mal M.

M. kommt fast jeden Tag. Sie wohnt im selben Dorf und meine Tochter und sie haben viel Spass.

Ich selber bin nicht so der Clown, also eher die langweilige Mum, da irgendwie zu uninspiriert von Kinderspielen. Wenn ich abr mal was mitmachen ist es das grosse Highlight und die Kids gönd fast abe.

Aber egal, die eigentliche Frage ist....

Wie oft ist normal ? Mir ist klar, das ist verschieden und immer der Umstände halber. Bloss... Wenn ich sage zu M. nein, heute nicht, tut mir meine Tochter leid denn ich kann ihr den Spielpartner bzw den Kindersocial nicht ersetzen. Darum ist M. momentan praktisch täglich ab 13:30 Uhr da. Sie fragt auch schon beim gehen ob sie morgen wieder kommen kann. Einmal war meine Tochter bei ihrem Vater (sind getrennt) und M. kam klingeln. Ich sagte oh sorry, A. (meine Tocher) ist nicht da. Da meinte M. ob sie trotzdem kommen könne. Ich wich dann aus und sagte knapp "aber A. ist ja gar nicht da" und machte die Tür als Botschaft ein bisschen zu. M. zog dann ab.

Ich merke auch immer mehr das M. einfach sau gerne hier ist, ob mit mir oder mit A. ist schon fast egal, ihr wäre es wohl ach recht wenn ich mit ihr spielen würde. Aber das geht nicht. Hab ja noch ein 4 Monate altes Baby und momentan überfordert mich die Situation einfach.

Will niemanden enttäuschen weder A. noch M.

Drum.... Wie sind so eure Erfahrungen mit Besuchskindern? Wie oft? Wie lange? Bräuchte dringend Einblicke zu andern um abzuwägen was normal ist bzw was zu viel. Wie gesagt mir ist klar das es drauf ankommt individuell. Aber mir passt es so nicht und ich habe den Mitteweg noch nicht gefunden.

Vllt könnt ihr mir ja helfen ?

Liebe Grüsse, Krambambuli

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Stella*
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Re: Besuchskind

Beitrag von Stella* »

Zu uns dürfen Besuchskinder dann kommen, wenn es UNS passt. Ist es mir zuviel, schicke ich sie raus oder sage, dass ich es heute nicht möchte. Will ich mich nicht für einen anderen Tag festlegen, mache ich dies auch nicht sondern sage, dass ich am Tag X entscheiden werde.

Spielt deine Tochter nie beim anderen Mädchen? Wäre ja auch eine Option, dass sie sich (mehr oder weniger) abwechseln.

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Krambambuli
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Re: Besuchskind

Beitrag von Krambambuli »

Hoi Stella

Ja also... Erstmal danke für dein Feedback.

Das die zwei dort spielen ist mir nicht ganz so recht. M. ist oft unbeaufsichtigt mit ihrem Bruder zu Hause. Meine Tochter ist 4 und ich selber würde sie nicht unbeaufsichtigt lassen. Drum ist mir da ganz unwohl und ehrlichgesagt kann ichs nicht. Das ist wahrscheinlich auch der Grund warum M. so gerne da ist. Wäre M.'s Mutter dort hätte ich schon längst gesagt Mädels, geht mal zu M. spielen. Hätte ich im Eingangspost erwähnen sollen sorry.

Pippo
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Re: Besuchskind

Beitrag von Pippo »

ich glaube du machst es dir unnötig schwer ;-) Kinder ertragen Absagen und sind nicht nachtragend... sie können mit klaren Ansagen besser umgehen, als mit irgendwelchen umschreibungen, gesten oder Ausreden. Sie müssen auch nicht bespasst werden und brauchen auch keine mitspielende mutter als ersatz für Gspänli.
Also ein ganz einfaches "Nein, heute nicht" ist besser als irgendwie tür zumachen oder so. Ohne Rechtfertigung, ohen erklärung. Einfach ein "ja gerne, komm rein" oder ein "nein, heute passt es nicht".

ich hab keine lust darauf, jeden tag Kinder bei mir zu haben, abgesehen davon dass wir ja auch nicht immer zu hause sind und zeit haben. Was für mich eine alternative ist wenn ICH keine Lust auf besuch habe ist, dass die Kinder einfach rausgehen zum spielen. Wir wohnen aber in einer sackgasse in einem ruhigen quartier, von dem her ist das kein problem.

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Re: Besuchskind

Beitrag von Mutter einer Tochter »

Wie ist es bei M. zu Hause? Ich weiss, dass Kinder, die es zu Hause schwierig haben oder niemand Zeit für sie hat, gerne zu anderen gehen.
Zum Beispiel hatte meine Tochter eine Freundin, die sich immer freute, wenn sie zu uns kommen durfte, auch wenn wir nur einkaufen gingen.


Grundsätzlich finde ich es wichtig, Grenzen zu setzen. Und ich finde es schön, wenn Kinder Gspänli haben. Es ist aber gut, falls sie nach Möglichkeit auch mal mit anderen abmachen. Wenn es Dir nicht passt, dann sage nein. Es käme mir nie in den Sinn, Kinder hier zu haben, wenn ich alleine zu Hause bin. Ausser die Eltern haben mich darum gebeten, weil sie einen dringenden Termin haben oder ähnliches.

EDIT: Ich habe gerade gelesen, dass das Mädchen oft unbeaufsichtigt mit ihrem Bruder zu Hause ist. Wie alt ist der Bruder?
Arbeiten die Eltern oder warum sind die Kinder unbeaufsichtigt?

Sternli05
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Re: Besuchskind

Beitrag von Sternli05 »

Ähhhm meine Tochter war Mega gerne bei Anderen weil sie das viel spannender fand dort zu spielen. Hoffe nicht das sie kein schönes Zuhause hat :)
Unsere Söhne bringen auch oft Gspänli heim. Solange wir hier sind stört mich das nicht. Im Gehenteil, dann höre ich nicht ständig: mir ist langweillig. Aber wenns dir zuviel ist halt einfach nein sagen.

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Re: Besuchskind

Beitrag von Mutter einer Tochter »

Sternli05: ja, meine Tochter will auch immer lieber bei den anderen spielen. :D
Aber ich hatte einen Fall, wo die Freundin IMMER hier gewesen wäre, wenn ich sie nicht ab und zu heimgeschickt hätte.
Bei dieser Familie hatte ich auch das Problem, dass die Kinder unbeaufsichtigt waren, in einem Alter, wo es für mich noch nicht gestummen hat.

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Krambambuli
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Re: Besuchskind

Beitrag von Krambambuli »

Danke für euer Feedback Pippo Sternli NiuHH und Mutter einer Tochter.

Ich würde meine Tochter Problemlos zu M. gehen lassen wenn dort jemand Erwachsener wäre. Da dem nicht so ist hätte ich grosse Sorgen.... Alleine draussen, also verusse, war meine Tochter noch nie, ab wann fangt man denn das an ? Wie baut man das auf wenn das Kind dann Regeln kennt? Verlaufen die sich nicht? *pein* ziemlich komisch klingt das, aber das sind nun mal die Fragen die ich mir stelle...

M.'s Eltern arbeiten beide viel und naja.... ist ein bisschen speziell dort. Leider verstehe ich auch den Vater null, die Mutter nur gebrochen, sie sind aus Afrika. Der Bruder ist 7.5 und echt rabiat.

Einmal als ich M. nach Hause bringen wollte machte einfach niemand die Tür auf....

Aber seis drum.... Das kann ich nicht ändern.... (?)

hmm..

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Re: Besuchskind

Beitrag von Pippo »

ich glaub man kann nicht pauschal sagen, ab wann ein kind alleine draussen spielen kann. Kommt auf viele faktoren an wie umgebung, verkehrssituation, quartier, welche kinder sind dabei, wie selbständig ist das eigene kind.
Hier in der strasse spielen die kinder mit 3 jahren "alleine" draussen, aber eben: kleines dorf, sackgasse, viele familien rundherum, alle eltern haben einen blick auf alle kinder, es sind auch grössere Kinder mit dabei etc.... ich hatte dann jeweils die türe offen und ein auge auf die kinder geworfen ;-)

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Re: Besuchskind

Beitrag von jupi2000 »

Ich habe meine Mädchen so ab 3 Jahren ohne mich draussen spielen lassen. Aber wir wohnten in einem Autofreien und Kinderreichen Quartier, wo eigentlich immer jemand draussen war. Am Anfang habe ich sie nur für 30 Minuten alleine spielen lassen. Bin dann rein mit dem Kleinen und habe den Mädchen dann vom Küchenfenster raus gerufen, sie sollen rein kommen. Das hat immer gut geklappt, sie waren sehr verlässlich. Wir haben am Anfang einfach abgemacht, wie weit sie ohne mich dürfen. ZB bis zum Briefkasten der Post oder bis zur Tanne usw. Mit den Jahren hat man dann das Gebiet erweitert. Und mit 4 einhalb gingen sie eh allein in den Kiga.
(Was nicht heisst, dass sie alleine im Dorf rumlaufen durften, sondern immer grad nachhause gehen mussten :wink: )
Zuletzt geändert von jupi2000 am Mi 26. Sep 2018, 18:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Besuchskind

Beitrag von jupi2000 »

Verlaufen: wenn du mit deinem Kind ganz normal lebst, also einkaufen, spazieren oder jemanden in der Nähe besuchen gehst usw kennt sich das Kind automatisch aus und verläuft sich nicht.

Lass dein Kind dir mal den Weg nachhause zeigen. Zb vom Laden, wo ihr zu Fuss einkaufen geht. Dann merkst du schnell, ob sie das schafft. Ausser, du bist immer mit dem Auto unterwegs. Dann wirds eher schwierig mit Weg einprägen.

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Re: Besuchskind

Beitrag von ausländerin »

Bei uns sind alle ab 3 Jahren alleine unterwegs. Wir wohnen in einem Stadt, aber in Kinderfreindlicher Gegend und die Kinder haben gewusst bis wohin sie dürften gehen. Ich habe sehr früh meiner tochter die adresse beigebracht, und hier kennen die Leute wer wo gehört.
Meine Tochter schleppt alle zu uns nach Hause oder sie kommen selber oder treffen sich im Garten. Wir hatten zeit lang jeden Tag bis zu 5 Mädchen (älteste 4 Jahre älter, jungste 1 jahr junger). Zwei essen auch regelmässig mit uns. So lange sie kein Krach machten und stritten war mir immer recht. Wenn wir weg wollten oder sonst pläne hatten oder meiner Tochter oder mir zu viel wurde, habe ich nie bedenken gehabt, es direkt zu sagen dass in 15 schluss ist, und alle nach draussen sollen. Mittelerweile geht meine Tochter auch zu anderen, und wir fragen uns gegenseitig wenn jemand gerade ein betreueng engpass hat. Mir war es nie zu viel da es nur an bedtimmten Tagen möglich in der Woche war (sonst Waren wir entweder weg oder die andere weg oder die tochter in hort). Zwei von Mädchen haben bei uns schon mehrmals geschlafen, eine nehme ich oft ins schwimmbad mt. Ich würde aber nie ein Kind bei mir haben wenn meine Tochter nicht zu hause ist, ausser es ist ein notfall. Bis jetzt wollte auch niemand. Aber ich finde dass es für dich stimmen muss. Du kannst dir überlegen wieviel und wie oft es ok ist. Entlastet es dich wenn M da ist, oder eher stört? Es geht ja auch um dich - es muss für dich stimmen, und wenn es zu viel ist, würde ich einfach so sagen - eine 6 Jahrige versteht gut dass "heute nicht aber am Freitag komm doch gerne vorbei". Und noch eine Gedanke - das Mädchen kommt aus speziellen Familie. Ich weiss ja nicht welches afrikanisches Land, aber es gibt Länder eine davon ist zum beispiel Eritrea wo es nicht gewöhnt ist dass erwachsene mit Kindern spielen oder Kuscheln oder sonst wie ihre Liebe zeigen. Sie wissen sogar gar nicht wie und warum. Haben nie gesehen und erlebt. Die grössere Kinder übernehmen diese rolle, aber wenn es keine oder nur wenig grössere Kinder gibt, dann bleibt ein Loch und Kinder sind alleine gelassen. Ich weiss es nicht aber es kann sein dass für dieses Mädchen du schon jetzt sehr wichtige bezugsperson bist, ohne es zu merken, und es kann ihr auch sehr im Leben helfen dass sie bei euch sein darf, sehen und erfahren wie beziehungen funkzionieren, wie du um Baby und dein Kind kümmerst. Ich spekuliere, aber es kann auch sein dass diese Erfahrungen sie weiter prägen werden und für ihres Leben sehr wichtig sind.

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Krambambuli
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Re: Besuchskind

Beitrag von Krambambuli »

Danke für eure Beiträge Pippo Jupi und Ausländerin.

Ich denke jetzt mal ein bisschen darüber nach wie es passen könnte.

Vielleicht lasse ich meine Tochter mal raus (wie das klingt ^^ ). Habe gestern abend und hete morgen schon viel mit ihr gesprochen und sie Regeln wiederholen lassen vonwegen Strassenverkehr. Wir wohnen an einer 30er Zone, sehr Ländlich, spielen hier sehr viele Kinder draussen. Den Feldweg weiter rauf hat es ein Gestüt, von dort kommen immer wieder Autos und Pferdetransporter und Traktoren. Das macht mir Sorgen.

Wie handhabt ihr das wegen den "bösen Menschen" die zB Kids entführen ? Was habt ihr euren Kids gesagt wie sie reagieren sollen falls jemand fremdes sie anspricht?
Denn das ist eigentlich meine grösste Angst.... Das jemand sie entführt............

Grüsse, Krambambuli

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maple
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Re: Besuchskind

Beitrag von maple »

Rausgehen: Unsere Grosse geht seit letztem Jahr alleine raus, da war sie noch nicht ganz 4. Wir wohnen in einer Genossenschaftssiedlung mit Innenhof. Am Anfang durfte sie nur sort sein, wo ich sie auch sehen konnte, war aber etwas mühsam, weil die Kinder sich natürlich überall bewegen wollen. Inzwischen darf sie überall hin. Die Abmachung ist, dass sie im Innenhof bleibt und IMMER wenn sie woanders hingehen will (z.B. Sportplatz, der auch zur Siedlung gehört) vorher Bescheid sagt. Auch wenn eine andere Mutter mitgeht, ältere Kinder dabei sind, was auch immer. Sie muss auch fragen, bevor sie mit jemandem nach Hause geht, egal ob Freundin oder nicht. Wir haben hier über 300 Wohnungen und sind so gross wie ein Dorf.

Entführen: Ist erstmal total unwahrscheinlich, aber das weisst Du sicher. Wir haben das Buch "Ich geh' doch nicht mit jedem mit", das ich wirklich gut finde. Es thematisiert eben auch, dass man auch nicht mit der netten Nachbarin oder anderen Bekannten mitgeht, wenn das nicht vorher abgemacht wurde. Das Kind in dem Buch hat eine Positivliste von Personen, mit denen es mitgehen darf, ohne vorher die Eltern zu fragen. Genauso handhaben wir es auch. Auf der Liste sind nur Familienmitglieder und die Eltern ihrer besten Freundin, mit denen wir auch befreundet sind, und die unsere Nachbarn sind. Gelegentlich spiele ich mit ihr Situationen durch. Z.B. "was würdest Du machen, wenn A.s Mutter sagt, Du darfst zu ihnen nach Hause?" "Und wenn sie sagt, ich hätte schon ja gesagt?" Oder was sie machen würde, wenn sie vom Kindergarten nach Hause kommt, und niemand macht die Tür auf (das hat jetzt mit Entführen nichts zu tun, aber sie soll halt wissen, an wen sie sich wenden kann).
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Re: Besuchskind

Beitrag von ausländerin »

Ich habe das thema Entführen bis 5 gar nicht thematisiert da die warscheinlichkeit von einem Erdbeben grösser ist und meine Angsthase hätte nie mehr selber auf die strasse gegangen mit vorstellung dass es auch böse menschen gibt. Aber wir haben klar die grenzen abgesteckt: nur in garten, auf die strasse bis spielplatz und nir bei A, B, C zu hause. Sonst - immer fragen, egal mit wem und wo. Vor kurzem habe ich auch das "Böse Menschen" angesprochen in verbindung was zu machen ist wenn sie aus zug aussteigt und ich drin bleibe oder umgekert (wir fahren viel ÖV, und es ist beinahe passiert). Dabei mein Rat war: wenn jemand will dass du mitkommst, auch wenn er deine Name kennt, deine Freundin kennt usw. sollst du weg laufen und nicht mid dem sprechen. Wenn sie/er hinterher lauft oder anfasst: laut schreien: hilfe, ich kenne der nicht oder weg laufen ins Laden, zum kiosk, Bahnhof, dort wo viele Leute sind. Bei anfassen ist alles erlaubt: treten, beissen, schreien, kratzen aber immer mal wieder schreien der kenne ich nicht, hilfe. Wenn sie hilfe braucht weil sie verloren gegangen ist - immer erst Menschen mit Kinder ansprechen, oder angestellte der Laden, SBB, usw.

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Minchen
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Re: Besuchskind

Beitrag von Minchen »

Ausländerin hat geschrieben: Ich weiss ja nicht welches afrikanisches Land, aber es gibt Länder eine davon ist zum beispiel Eritrea wo es nicht gewöhnt ist dass erwachsene mit Kindern spielen oder Kuscheln oder sonst wie ihre Liebe zeigen. Sie wissen sogar gar nicht wie und warum. Haben nie gesehen und erlebt. Die grössere Kinder übernehmen diese rolle, aber wenn es keine oder nur wenig grössere Kinder gibt, dann bleibt ein Loch und Kinder sind alleine gelassen. Ich weiss es nicht aber es kann sein dass für dieses Mädchen du schon jetzt sehr wichtige bezugsperson bist, ohne es zu merken, und es kann ihr auch sehr im Leben helfen dass sie bei euch sein darf, sehen und erfahren wie beziehungen funkzionieren, wie du um Baby und dein Kind kümmerst. Ich spekuliere, aber es kann auch sein dass diese Erfahrungen sie weiter prägen werden und für ihres Leben sehr wichtig sind.
Bis vor kurzem wohnte eine Familie aus Eritrea in unserem Quartier und ich habe das soeben mit grossem Interesse gelesen.
Die ältere Schwester war auch immer mit dem jüngeren Bruder unterwegs und hat sich quasi um ihn gekümmert.
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maple
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Re: Besuchskind

Beitrag von maple »

Guter Punkt wegen dem "böse Menschen". Unter diesem Aspekt habe ich das auch nicht angesprochen. Ist meiner Meinung nach schon deshalb nicht sinnvoll, weil sich Opfer und Täter meistens kennen. Das Kind denkt dann "ich muss mich nur vor bösen Menschen fürchten, und XY ist nicht böse, die/den kennen wir ja" oder so ähnlich. Ich finde es wichtig, dem Kind keinen Ermessensspielraum einzuräumen. Wenn meine Tochter sich vom verabredeten Spielort wegbewegen möchte, wird vorher gefragt. Keine Ausnahmen, keine Einschätzung ihrerseits. Dafür habe ich keine bösen Menschen aufs Tapet gebracht. Sondern ihr gesagt, dass ich Angst hätte, wenn ich nicht weiss, wo sie ist. So wie sie Angst hat, wenn sie nicht weiss, wo ich bin und mich sucht. Das hat ihr eingeleuchtet.

Zum Thema böse Menschen erkennen gibt es übrigens eine niedliche Janoschgeschichte: "Hasenkinder sind nicht dumm". Da erzählt die Hasenmutter tagaus tagein, den Fuchs erkenne man an seinem buschigen Schwanz. Natürlich versteckt er diesen, und fast alle Hasenkinder fallen darauf rein. Nur Jochen Gummibär, der sich vor nichts fürchtet, erkennt den Trick und holt Hilfe. :)
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Re: Besuchskind

Beitrag von orion11 »

Krambambuli hat geschrieben: Mi 26. Sep 2018, 16:17 M. ist oft unbeaufsichtigt mit ihrem Bruder zu Hause.
Ausgehend von dem oben , dem Alter von M und deren Bruder (6 und 7.5), sowie dem kulturellen Hintergrund (Post dazu von Ausländerin und anderen und aus eigener Erfahrung) würde ich meinen, dass ihr bereits zu einer Art Ersatz- /Zweitfamilie "mutiert" seid. Daher ist es normal, dass M immer zu Euch kommt, egal ob A da ist oder nicht. Für sie ist das sozusagen kulturelle Normalität (einer schaut immer zu den Kindern, das "typisch afrikanische Dorf"). Das Problem dabei, hier in Mitteleuropa funktioniert es nicht so...

Grundsätzlich finde ich es problematisch, zwei Kinder in diesem Alter (M und Bruder) bereits alleine zu lassen. Und hier tut sich ein ganz anderer Topf auf. Wie damit umgehen, dass da zwei Kinder längere Zeit alleine sind? Und die Frage ist auch: Willst Du diese Rolle der Zweitfamilie "stillschweigend" übernehmen und wenn ja, bis zu welchem Grad?

Je nach dem musst Du Dich ganz klar abgrenzen oder versuchen, per Absprache ein für Dich gesundes Mass zu finden. Dabei wäre jemand in der Rolle eines "Kulturvermittlers" hilfreich, weil Du mit deinem Ansinnen eventuell auf völliges Unverständnis triffst.

Von daher: Nein, hier bei uns ist das nicht normal.

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Re: Besuchskind

Beitrag von Pippo »

@entführt werden von einem fremden:
ist meine allerkleinste Sorge, wenn ich ehrlich bin. Traktoren und Autos, Velostürze, von Bäumen runter fallen, zu weit von zu hause weggehen, irgendwas kaputtmachen oder sich verletzen bzw. die nahegelegene Baustelle sind da weitaus realistischere Gefahrenquellen) .
Natürlich haben wir das Thema "mit fremden mitgehen" besprochen, haben auch diverse bücher dazu angeschaut, aber meine tochter hat mich da dann eines besseren belehrt: sie ist mal auf dem schulweg mit einer freundin bei einem älteren Herrn der in der Nähe wohnt stehengeblieben und ist mit ihm und ihrer freundin dann in das gartenhaus gegangen, weil er kleine Hasen hatte die er den Mädchen gezeigt hat. Sie hat mir das danach total begeistert erzählt und auf meine frage, warum sie denn einfach mit ihm mitgegangen ist und ob wir das nicht besprochen hätten meinte sie total erstaunt:"aber mama, du kennst den Herrn Maier doch, wir reden ja immer mit ihm wenn wir vorbei gehen". (ja, Grüezi und Adieu und "schönes wetter heute" :roll: ).
Mir ist damals erst bewusst geworden, wie einfach es ist, einem Kind glaubhaft zu machen, dass man es kennt... für sie sind alle leute mit denen ich ein paar worte wechsle unsere Bekannten...
Bei uns im Quartier fällt jeder Fremde sofort auf und die kinder sind auch immer in der gruppe draussen, da hab ich gar keine Sorgen, ansonsten müsste ich die Kind einsperren, nicht alleine auf den kindergartenweg schicken, nicht zu gspänli lassen etc.

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Re: Besuchskind

Beitrag von jupi2000 »

Von Fremden entführt werden in der Schweiz sehr sehr selten Kinder. Aber davor hatte ich auch manchmal Angst. Ich habe die Kinder auch mal vor bösen, fremden Menschen gewarnt, habe dann aber schnell aufgehört damit, weil meine Kinder Angst bekamen. Das wollte ich auch nicht. Schliesslich ist die Chance höher, dass sie mal von fremden Menschen Hilfe brauchen , als dass sie vor Fremden angegriffen oder entführt werden. Man muss schon sehen, dass die allermeisten Menschen nicht gefährlich für unsere Kinder sind. Eher wohlwollend und nett. Das habe ich auch mit meinen Kindern immer wieder erlebt, dass man mit fremden Leuten ins Gespräch kommt es immer wieder nette Begegnungen gab/gibt. Wie will man denn den Kindern den Unterschied erklären, wer jetzt fremd oder bekannt oder was auch immer ist. Schwieriges Thema...
Aber vor dem Verkehr oder Nachbars Pool hatte ich noch mehr Respekt.

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