Stufentest Musik - Erfahrungen? Vor- / Nachteile?

[Susanne39]

Liebe Eltern musizierender Kinder
Wie sind eure Erfahrungen mit dem Stufentest zum Musikunterricht bei Kindern der Unterstufe?
Was sind eure Überlegungen für bzw. gegen den Stufentest in diesem Alter?
Danke für die Beiträge im voraus
(PS: Stufentests gibt es in den Kantonen Thurgau und Zürich, St. Gallen, Wadt, Luzern, ev. weiteren, es sind freiwillige Einschätzungstests eines Vorspiels durch eine externe (kleine) Jury)

[Zwacki]

Meinst Du diese mChecks? Unsere Kinder haben die ersten in der Mittelstufe gemacht (4. Kl./5. Kl./6. Kl.) von daher kann ich Dir da wohl nicht so viel helfen. Sie haben aber erst Mitte Unterstufe resp. Ende Unterstufe mit dem Instrument begonnen. Ganz generell finde ich sie schon noch aufwändig, die Theorie muss zu Hause gelernt werden (ebenso Notenlesen, Rhythmus klatschen) von daher braucht es auch Unterstützung von Elternseite. Und man spielt halt einige Wochen lang immer dieselben Vorführstücke bis sie richtig gut sitzen.

[Susanne39]

mCheck kenne ich nicht. Beim Stufentest muss man 2 Stücke spielen, keine Theorie in den unteren Tests.

[Nuuneli]

Ich wohne in LU und habe noch nie etwas von einem Stufentest in Musik gehört - was ist das? (Alle Kinder spiel(t)en ein Instrument an der Musikschule.)

[sigma]

Meine Tochter spielt seit Kiga Cello und hat in der Zwischenzeit 5 solcher Stufentests (ZH) gemacht. Ich habe die Jury immer als sehr wohlwollend erlebt. Kritik wurde sehr feinfühlig angebracht und sie wurde immer sehr gelobt. Die Stufentests sind ihr persönlich wichtig, selbst letzten Winter, während der Kanti-Probezeit wollte sie unbedingt mitmachen (gegen meinen Willen). Ich merke auch, dass sie sich sehr seriös vorbereitet und viel besser übt, also sonst unter dem Jahr.

[Susanne39]

@Nuneeli: Keine Ahnung, zumindest findet Google eine Steuergruppe Stufentest für 2018 in Eurem Kanton. Aber macht ja nichts, ich frage ja nach Menschen mit Erfahrungen.
Im Kanton Zürich ist es das da:
http://vzm.ch/zuercher-stufentest-2.phtml

[Zwacki]

Bei uns im AG muss man auch zwei Stücke spielen, ein Pflichtstück und ein Wahlstück. Ich habe Deinen Link angeschaut, der beinhaltet also auch Fragen zur Theorie, auch bei Stufe 1 und 2.
Bei uns werden grundsätzlich nur Kinder angemeldet, bei denen man davon ausgehen kann, dass sie es auch bestehen. Es ist freiwillig.
http://www.vam-ag.ch/mcheck

[Sternli05]

Unser Sohn hat einen gemach in der Mittelstufe im Frühling. Theorie hat er mit dem Musiklehrer geübt. Es wurde ihm nach dem Vorspielen gesagt was er schon gut kann und woran er noch arbeiten sollte um sich zu verbessern. Das Ganze gab ihm einen Motivationsschub und auch das Vorspielen wurde geübt. So hat er sich dann auch an den Ostschweizer Musikwettbewerb getraut.

Übrigens ist es kein Test den man besteht oder nicht besteht. Es ist eine Standortbestimmung.
http://www.musikthurgau.ch/fileadmin/vj ... or_PDF.pdf

[Susanne39]

In Zürich gibt es bestanden oder nicht bestanden (siehe Beurteilungsblätter). Ich kenne Kinder, die nicht bestanden haben. Musiktheorie: Stimmt, zwacki, das habe ich inzwischen auch gesehen.

[Papa68]

Darf ich als Unwissende fragen, wozu der Test dient? Geht es einfach um die Motivation? Oder ist er für Kinder, die grössere Ambitionen, z.B. ein Musikstudium haben?

[Sternli05]

Papa68
Bei uns dient er für eine Standortbestimmung und Motivation.

[Akiko]

Bei uns gibt es den Stufentest auch, aber das ist zumindest hier nicht kantonal geregelt. Im einen Nachbarort wird er von der Musikschule auch verwendet, im anderen nicht, es hängt also ganz klar von der Schule ab, ob der Stufentest angewendet wird oder nicht. Zudem ist es auch noch abhängig vom Musiklehrer. Jener von Sohnemann macht ihn, jede von der Tochter nicht, und beide sind an derselben Musikschule.

Unser Sohn spielt jetzt im vierten Jahr und hat zwei Stufenprüfungen hinter sich, im zweiten und im dritten Jahr. Dort musste er zwei Musikstücke vorspielen. Ich finde es eine gute Uebung, grad weil es ja vor keinem grosses Publikum ist, und das Kind noch ein Feedback bekommt. Zudem wird es hier auch zur Einschätzung verwendet, wenn ein Kind in einem Ensemble/Orchester etc. mitspielen möchte.

[rose02]

Bei uns (Kanton AG) sind die mChecks freiwillig und ja, man kann so einen Check auch nicht bestehen. Darum wird nur jemandem angeraten den Test zu machen wo man auch von einem Bestehen ausgehen kann. Besteht man ist es natürlich eine super Motivation um weiter zu machen. Zudem kann man sich so Musiklektionen freischalten in der regulären Schulzeit wo die anderen die Kernfächer machen. Der so verpasste Schulstoff muss dann aber anderst aufgearbeitet werden.

[Helena]

Lustig, Junior kam gerade nach Hause, er werde nun für den Test 1 angemeldet von der Lehrerin.
Ich selbst hab Tests 2-4 gemacht.
Man übt halt einfach seriöser. Aaaaber es bedeutet auch künstlichen Stress und ich weiss noch nicht, ob ich das meinem Kind wirklich zumuten will. Den hat es schon genug in Schule und Sport.

[Hausdrache]

Unsere Kinder haben die mitgemacht.
Unsere Jüngste hat nun vier, wird aber dieses Jahr pausieren und nächstes Jahr dann den 5. machen, so wies aussieht.
Vorteil: Im Aargau bekommt man, wenn man gut genug ist und ab einer gewissen Stufe die Unterrichtsstunde vom Kanton bezahlt, oder bekam. Ob es immernoch so ist, weiss ich nicht, wir haben das nicht beantragt. Das müsste man irgendwie. Geht unter Begabungsförderung.
Auch ein Vorteil kann sein, dass man weiss, ab Stufe sechs ist man auf dem Niveau, dass man genug kann und genug Theorie gelernt hat für die Aufnahmen an eine Musikhochschule.
Sonst hat man aber keinen Vorteil.

Unsere Kinder haben den relativ locker gemacht, Theorie gab etwas zu lernen. Wobei ich das einen Vorteil fand, weil die Lehrer so auch mal etwas Theorie vermitteln mussten. Sonst passierte in Sachen Theroie nicht viel. Üben tut gerade die Jüngste bei uns eh regelmässig. Das letzte Pflichtstück hat sie aber recht gefordert, weil es Rhythmisch einige Herausforderungen beinhaltete, was aber eine gute Erfahrung war.
Begonnen hat sie in der vierten Klasse, aber direkt mit dem zwei. Viel früher ist das auf einigen Instrumenten nicht möglich. Sie müssen schon etwas zwei Jahre spielen, bis sie wirklich genug können, damit so ein Test gut gespielt werden kann.

Unsere Zweite hat nie einen Test gemacht, sie ist ganz zufrieden so und spielt dennoch heute noch mit Freude, obwohl sie nun 18 wird und in der Lehre ist. Unsere Grosse hat erst an der Oberstufe den ersten Test gemacht, dafür direkt die Stufe 4. Bei der Dritten wird es vom Instrument her nicht angeboten, auch sie lebt gut damit.

Ich denke, bringen tut es nicht so viel, Nachteil hat man keinen, wenn man nicht mitmacht, aber es kann schon ein Ansporn sein, dass man mal etwas spielt, was man sonst nicht unbedingt wählen würde und sich auch intensiver mit der Theorie auseinandersetzt.