Hausaufgaben nach 9 Unterrichtsstunden...übertrieben?

[Bonsai 73]

Malagas Post kann ich voll und ganz zustimmen. Eltern, die nachfragen oder Probleme klären wollen sind zeitaufwändig. Am besten hält man die Klappe, schaut, dass das Kind seine Sachen erledigt und macht nicht noch zusätzliche Arbeit...

[Lotus]

Was ich noch sagen wollte: Ausbildung hängt von Politik ab geht die richtigen Wählen... die müssen nicht zwingend dem Namen nach Soziale sein, sondern mutige Menschen, die für die Zukunft von Kindern und Familien einstehen und nicht der Wirtschaft Zucker i.d.A.b.!

[gast]

Bei uns ist es so wie bei Nette:

6. Klasse mit LP 21: Erhalten Unterlagen, welche falsch von der Lehrerin sind. Lernziele, die teilweise nicht verständlich sind, Lernziele, die eine Stunde vor der Prüfung durchgenommen wird. Heute haben Sie Englischprüfung (Teilprüfung). Drei Lernziele definiert. In der Broschüre/im Unterricht haben Sie zwei von diesen drei Lernzielen noch gar nicht angeschaut....Ist auch in Mathe so.

Also, wir habens mittlerweile geschnallt, dass das mit den Lernzielen meist nicht stimmt, kommen bei den Prüfungen auch immer noch Sachen dazu, die gar nicht als Lernziele aufgelistet waren. Eigene Meinungen werden bewertet (wenns nicht mit der Meinung der Lehrerin übereinstimmt, gibt's keine Punkte).

Hausaufgaben gibt's immer so phasenweise. Mal 2 Wochen keine, dann wieder voll viele. Auf Prüfungen lernen wir mittlerweile x Stunden pro Woche. Weil das ganze einfach während der Schulstunden nicht reinpasst oder nur kurz gestreift wird. Eigentlich haben wir "Prüfungslernverbot" von den Lehrern aus, weil es genügen müsste, was die Kinder im Unterricht lernen. Aber dem ist nicht so. Daher lernen wir trotzdem. Die meisten der Kinder haben nun Noten von 2-3 bis knapp 4, sogar jene, die vorher gut waren.

Es heisst ja immer, die 5. Klasse sei die strengste, aber die war Schoggi bei uns gegenüber der 6. Klasse. Man merkt, dass sie am aussieben sind für die Oberstufe. Aber ich denke, das hängt enorm von der Lehrperson ab.

[stella]

gast
Testinhalte, die nicht im Unterricht durchgenommen wurden, werden dazu eingesetzt, um zu überprüfen, wie gut die Kids den Stoff transferieren können. Dient der Niveauzuteilung.

[danci]

Was ich noch sagen wollte: Ausbildung hängt von Politik ab geht die richtigen Wählen... die müssen nicht zwingend dem Namen nach Soziale sein, sondern mutige Menschen, die für die Zukunft von Kindern und Familien einstehen und nicht der Wirtschaft Zucker i.d.A.b.!

Danke, danke, danke!!!
Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich das unterschreiben will!

[Susanne39]

Wir haben zum Glück extrem vernünftige Lehrpersonen zum Thema Hausaufgaben, aber ich hätte und habe also keine Mühe, den Kindern stark zu helfen, wenn ich es unverhältnismäßig finde und die Lehrperson keine Vernunft annimmt.
Mit Hilfe meine ich konkretes Vorsagen von Lösungen. Oder auch mal einen Satz reinschreiben wie „unverhältnismäßig zu viel „ oder so.

[Susanne39]

doppelt

[jupi2000]

Meine Kinder hatten in der Regel nicht so viele HA. Und sicher nicht täglich. Einerseits konnten sie in der Schule schon das Meiste erledigen, während andere Schüler Seich machten oder halt einfach langsamer waren. Und da sie auch keine Religion besuchen mussten, hatten sie in der Zeit eine Freistunde, in der sie HA erledigen konnten. Das haben sie auch meistens so gemacht, auch wenn sie in der Zeit spielen hätten können.
Aber es gab auch wirklich Zeiten, wo meine Kinder ans Limit kamen, zB nach längerer Krankheit oder so, wo ich ihnen ohne schlechtes Gewissen bei den HA geholfen habe. Ausmalen oder Kärtli ausschneiden oder was für einen Vortrag gestalten. Das machen doch hoffentlich alle.

[Helena]

@Stella: danke, dann geh jch mal den LP von ZH durchsuchen, er liegt bereits im Büro:-)

[stella]

Helena
Bin gespannt, ob du fündig wirst. Und würde an der WB gesagt, dass der Kanton Bern einer der wenigen wäre, der das klar geregelt hat.

[Bonsai 73]

@Helena: Da kannst du lange suchen. Es steht nichts Konkretes drin ausser, dass man die Schüler mit den Hausaufgabe nicht überfordern darf. Es liegt in der Kompetenz der Lehrerperson zu entscheiden, wieviele Hausaufgaben sie auftragen will.

[Helena]

Aha.
Bei uns ists ja busher so mit diesen 10 Minuten pro Schuljahr pro Tag. Das müssten sie aber laut Stellas Formulierung klar ändern, oder?

[Bonsai 73]

@Helena: Im Kanton Bern ist es klar geregelt:

Zeitliche Vorgaben zu den Hausaufgaben:
Die Schulen können Hausaufgaben erteilen. Dabei
dürfen folgende zeitliche Vorgaben insgesamt nicht
überschritten werden:
»
1. Zyklus (ohne Kindergarten):
30 Minuten pro Woche
»
2. Zyklus: 30 bis max. 45 Minuten pro Woche
»
3. Zyklus: 1 Stunde 30 Minuten pro Woche

Absprachen im Klassenteam sind notwendig, damit
die zeitlichen Vorgaben für die maximale Hausauf-
gabenzeit pro Woche nicht überschritten werden.
Von Freitag auf Montag, über die Fest- und Feiertage
sowie über die Ferien dürfen keine Hausaufgaben erteilt
werden. Die Lehrpersonen können auch ganz auf
das Erteilen von Hausaufgaben verzichten.

An manchen Orten wurden die Hausaufgaben grad ganz abgeschafft. Nicht so bei uns. Hier bleibt alles beim Alten...

[Maierisli]

Hier auch...
Mein 6. Klässler (mit neuer Lehrerin für dieses Schuljahr) hat Hausaufgaben ohne Ende. Was in der Schule von der Zeit her nicht reicht, kommt nach Hause. Zudem zusätlich noch HA in den Fremdsprachen und Dossiers fertigstellen, üben für die Prüfungen, nach 7-8 Lektionen Unterricht pro Tag.
Ich war schon mehrmals zum Gespräch mit der Lehrerrin, ja, auch so wird nun für die Oberstufe ausgesiebt. Wir haben als Familie beschlossen, den Druck nicht mitzumachen. Nach 60 Minunten ist nun Schluss, ich lege eine Notiz bei und wir akzeptieren nun, das unser Sohn eine Schulstufe schlechter eingeteilt wird.
Ich denke, wenn sich mehrere Eltern wehren würden, würde auch eine Änderung in Bewegung kommen. Wenn aber alle Eltern zu Hause helfen und pushen, dann ist das Normalität.

[chöngi79]

maierisli:
stark von euch, dass ihr das Wohl eures Sohnes so konsequent an die 1. Stelle stellt! Chapeau! Sehe hier auch grad überall Bildungspanik ausbrechen wegen des nahenden Übertritts
Euer Sohn wird seinen Weg gehen, alles Gute weiterhin!

[Maierisli]

@chöngi79
Die Panik hatte ich zu Beginn auch. Wenn mein Kind vor Stress und Druck die Freude am Lernen verliert, mit Bauchweh und Kopfschmerzen reagiert, ist für mich Schluss. Die Hausaufgaben haben unser Familienleben dominiert. Viel Lebensfreude ging verloren. Ich sehe denn Stress bei den Klassenkameraden und im Umfeld. Warum lassen wir Eltern uns das bieten? Wir geben den Druck weiter, statt zum Kind zu stehen. Das schulische Umfeld müsste sich unbedingt aendern und einwenig weg vom Leistungsdruck kommen.
Ja, er wird seinen Weg gehen und wir stehen dazu.

[stella]

Helena
Nein, das müssen sie nicht. Die HA stehen in der Kompetenz der Kantone.

Im Kanton Bern ist eher der Hype, dass man die ganz abschafft. Das aber nur vordergründig. Meine Kleine hat fast keine HA. Gestern hatte sie das Gefühl, sie würde mit diesem Mathplan nicht fertig. Der war offenbar sehr gross, es sind nur zwei fertig geworden und meine Kleine ist sehr fix sonst. Jedenfalls wollte sie das Math heimnehmen. Das wurde ihr von der LP verboten. Heute wurde sie nicht fertig. Nun hat sie ihn als HA auf den Montag, was nicht zulässig ist. Wegen einmal werde ich nix sagen. Wird es noch mehr vorkommen, dann werde ich mich einbringen.

Mit der KLP der Grossen hatte ich letztens ein Streitgespräch von LP zu LP. Sie ist nämlich dezidiert der Meinung, das Vorbereitungen auf Tests keine HA sind und dass dies ja freiwillig sei... Sie ist bekannt dafür, dass sie viel Stoff reinbuttert und man zuhause aufarbeiten muss, Fragen werden im Unterricht keine beantwortet...

Mal sehen, wie das weitergehen wird.

[jupi2000]

Stella
Lernen für Tests sind keine HA!? Was es nicht alles gibt *kopfschüttel* . Da wäre ich auch deutlich geworden!

[stella]

Jupi
Die Begründung von ihr ist, dass sie das Thema ja im Unterricht durchnehmen und das sollte reichen. Wem das nicht reicht, der sei in der falschen Schulstufe.

85% der Klasse hat Mathnachhilfe. Wir leben hier in einem Dorf mit vielen Akademikern. Wir haben hier eine der höchsten Übertrittsquoten in die Spezsek und in den Gymer und haben auffällig viele Highachiever... Ja, klar. Den meisten Kids reicht es, wenn man etwas einmal gehört hat. Neeee, üben muss niemand mehr und lernen schon gar nicht.

[chöngi79]

Bei uns kommt eben der Druck und die Erwartungen nicht von der Schule aus, ich finde hier läuft es sehr vernünftig mit den HA. Aber einige Eltern finden es eben zu wenig und haben Angst, dass ihre Kinder dann in der OS unter die Räder kommen.. so oder so muss man realistisch bleiben und ich sehe es wie du: ein zufriedenes Kind ist wichtiger als der direkteste Weg zur Ausbildung.
Das ist auch das, was ich am Schulsystem kritisiere, dass man immer noch hauptsächlich auf die Noten schaut für die Selektion. Und auswendiglernen im Kurzzeitgedächtnis der Prüfung willen und dann grad wieder vergessen, aber Hauptsache, die Note stimmt... das sehe ich nicht so..