Das ist doch jetzt wirklich ein bisschen vereinfacht, jupi. Wie stellst du dir denn vor, dass diese Kinder zuhause funktionieren? Wenn sie einfach nur immer gelobt werden, kann das Familienleben gar nicht funktionieren. Diese Eltern sind irgendwann überfordert und fangen dann eben doch auch an mit Strafen etc. Natürlich sind solche Kinder völlig orientierungslos. Aber das korrigiert man doch nicht, indem man in der Schule einfach weitermacht mit diesem Belohnen und Bestrafen. Wenn Lehrpersonen wirklich in eine beziehungsorientierte Führung finden würden mit den SchülerInnen, könnten sie diese auch ohne Belohnen und Bestrafen in den Griff bekommen. Es gibt ja Beispiele von Lehrpersonen, die das können. Aber viele haben leider keine Ahnung von beziehungsorientiertem Führen, sondern denken, es gebe nur entweder Folgen/Strafen/Belohnen oder aber Laissez-faire. So wie viele Eltern das eben auch denken.jupi2000 hat geschrieben: ↑Mo 19. Nov 2018, 16:11 Drag_Ulj
aber heute gibts Kinder, die werden zuhause für jeden Pipifax belohnt und in den Himmel gelobt! Die hören den ganzen Tag von den Eltern, wie super sie doch seien. Da muss man es dann in der Schule auch tun, sonst kommt das Kind ja nicht mehr draus. Dann bekommt die Prinzessin oder der Prinz Minderwertigkeitskomplexe
Ich denke allerdings, dass man völlig übertreibt, wenn man sagt, dass heute so extrem viele Kinder nicht "richtig" erzogen seien von den Eltern und die Lehrpersonen dann das Nachsehen hätten. Ich sehe das bei meiner älteren Tochter: Die Lehrerin, die die Klasse von der 1.-3. Klasse hatte, hatte sie ohne Drohungen und Strafen im Griff, sie hatte eben jene beziehungsorientierte Führung. Seit der 4. Klasse muss die neue Lehrerin nun genau die gleichen SchülerInnen plötzlich mit einem übertriebenen Regelwerk und Belohnungs- und Bestrafungssystem führen, weil sie sie sonst nicht im Griff hat. Ja sind wohl alle SchülerInnen in jenen Sommerferien plötzlich andere Kinder geworden? Nö, da ist doch klar, dass es an den Fähigkeiten der Lehrerin liegt.