Sohn wird geplagt im Sportverein

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Manana
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Sohn wird geplagt im Sportverein

Beitrag von Manana »

Hallo zusammen

Mein Sohn 12 Jahre alt, geht seit bald drei Jahren in den gleichen Sportverein.
Er ging bis zu den letzten Sommerferien immer gerne dahin. Hatte ab und zu Schwierigkeiten mit einzelnen andern Kindern (Sohn hat Asperger), diese haben sich aber dann jeweils wieder gelegt.
Nun wurde er immer Sommerlager von einem Kind speziell ausgelacht und beschimpft.
Wir haben das besprochen, aber seither ist seine Motivation am leiden.
Ein paar Wochen gings dann aber wieder. Nun fängt es wieder an mit den Hänseleien dieses Jungen und unser Sohn, will gar nicht mehr gehen.

Unsere Sohn möchte den Sport eigentlich beibehalten, aber nicht so. Nur gibt es keinen anderen Verein in der Nähe mit diesem Sport.
Was würdet ihr tun ?

Zeit investieren um die Sache zu lösen und mit allen Beteiligten besprechen oder aufgeben und das Kind einen andern Sport machen lassen ?
Irgendwie bin ich grad etwas ratlos. Es war schon schwierig, für unseren Sohn einen Sport zu suchen, der ihm gefällt und der für ihn geeignet ist. Alternativen gibts bei uns recht wenige.

Giigemoeni
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Re: Sohn wird geplagt im Sportverein

Beitrag von Giigemoeni »

Ich als mutter würde zeit investieren um die sache zu lösen. Dein sohn geht ja eigentlich gerne dorthin. Mir wäre es wert alle zu einem treffen zu bitten, falls das Gespräch nicht fruchtet könnte man einen verein oder sport wechsel immer noch in betracht ziehen.

Sternli05
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Re: Sohn wird geplagt im Sportverein

Beitrag von Sternli05 »

Ich würde auch mit allen sprechen. Vor allem auch mit dem anderen Jungen. Weis dieser das dein Sohn eben anders „tickt“? Mein Sohn ist Autist und ich kommuniziere das sehr offen und erkläre wo er eben anders ist und warum.

lenix
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Re: Sohn wird geplagt im Sportverein

Beitrag von lenix »

Ich würde auch das gespräch suchen, auch mit den leitern! Ich bin selber trainerin in einem sportverein und sehe es dort auch als meine aufgabe solche probleme unter dem kindern zu lösen...

Bebu
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Re: Sohn wird geplagt im Sportverein

Beitrag von Bebu »

Mein Sohn hat auch AS und hat manchmal ähnliche Probleme wie deiner. Allerdings finde ich es schwierig, zu beurteilen, was jeweils wirklich vorgefallen ist, da ich ja nicht dabei bin. Ehrlich gesagt "misstraue" ich den Schilderungen meines Sohnes manchmal. Als Autist versteht er ja gewissen Situationen nicht richtig und verhält sich auch im Umgang mit anderen Kindern oft "seltsam". Negative Reaktionen von neurotypischen Kindern sind da verständlich.
Ich versuche deshalb meist, den Ball flach zu halten. Wenn mein Sohn aber derart unter der Situation leiden würde wie deiner, würde ich unbedingt das Gespräch mit den Leitern suchen. Die sollten dir ja sagen können, ob die Situation wirklich so einseitig ist oder sie dein Sohn doch evt. bloss anders wahrnimmt.
Alles Gute

Sternli05
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Re: Sohn wird geplagt im Sportverein

Beitrag von Sternli05 »

Bebu
Aber wenn man die neurotypischen Kinder informiert und ihnen einiges erklärt, ist das Verständniss meist gross und sie können besser mit einem „anders artigen“ Kind umgehen.

Bebu
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Re: Sohn wird geplagt im Sportverein

Beitrag von Bebu »

Sternli: Klar, aber wenn wir von provozierendem und aggressivem Verhalten sprechen, dann hat - zumindest bei meinem Sohn - das Verständnis auch ein Ende. Ehrlich gesagt, komme ich oft an meine Grenzen - da verstehe ich andere Kinder schon, wenn sie damit nicht umgehen können. Aber das muss ja bei Mananas Sohn nicht so sein.

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naura
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Re: Sohn wird geplagt im Sportverein

Beitrag von naura »

Ich denke davonlaufen ist keine Lösung, Konflikte kann es überall gehen. Ich würde das Kind dabei unterstützen die Situation selber zu lösen/verbessern oder einen Umgang damit zu finden. Wir hatten in der Schule eine Mobbingsituation, mein Kind hat es sehr gestärkt damit umgehen zu lernen und ist heute integriert in der Klasse.
mit Meite (07)
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Wir sind da um zu strahlen, wie es die Kinder tun.
Mandela

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Nuuneli
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Re: Sohn wird geplagt im Sportverein

Beitrag von Nuuneli »

Wir hatten das auch und wir haben mit dem Trainer gesprochen. Der hat sich toll um diese Situation gekümmert (nicht einzelnes Kind, sondern er hat ab dann vor und nach dem Training kurz eine Teambesprechungen gemacht). Hätte es weiterhin nicht geklappt, hätte ich wohl ein Eltern-Kind-Gespräch gesucht. Ich halte nichts davon, als Eltern alleine auf ein Kind zuzugehen, das ist nicht in der Waage. Das andere Kind sollte auch von den Eltern "Rückendeckung" haben und vorallem sollten auch die Eltern wissen, dass es da Probleme gibt. Man sich ja einander helfen und das geht am besten, wenn alle über gleich viel Bescheid wissen.

Unser Kind ist dann aber schlussendlich raus aus diesem Sport - in den oberen Ligen bei anderen Trainern ging dasselbe Spiel wieder von vorne los. "Problem" waren übermotivierte Kinder und unser Kind ist eher "ausgleichssportlich". Das klappt halt in Mannschaftssportarten mit nur einer Mannschaft pro Üxx nicht.
200120042007

Manana
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Re: Sohn wird geplagt im Sportverein

Beitrag von Manana »

Vielen Dank für eure Antworten.
@Sternli05
Das mit dem informieren über ASS haben wir in der Schule gemacht. Dort wurde es deswegen nicht wirklich besser. Mittlerweile ist es recht gut, aber da sind die Kinder reifer geworden und sie haben jetzt auch eine Lehrerin, die gut hinschaut und mit der Klasse daran gearbeitet hat. Das kann ich bei einem Sportverein nicht erwarten.

Manche Kinder haben ein perfektes Gespür zu erkennen, wen sie wie ärgern können. Daher bin ich mir schon bewusst, dass es nicht einfach gut ist, wenn mein Sohn in einen andern Verein/Sport wechselt, er läuft auch dort Gefahr ein gutes Opfer abzugeben.
Er hat selber schon viel gelernt und kann sich mittlerweile recht gut aus Konflikten heraushalten. Aber direkte Angriffe kann er noch nicht kontern mit Worten.
Wie bebu schreibt, kommt es schon auch vor, dass unser Sohn etwas anders auffasst, als es vom Gegenüber gemeint ist. Aber Worte wie "du bist ein verdammter Aussenseiter" , oder Drohungen wenn er das und das tue/nicht tue, müsse er 10.- bezahlen, sind für ihn klare Aussagen, da gibts kein Missverständnis. Leider.

Bei der Sportart geht es übrigens ums Klettern. Also kein Mannschaftssport. Es ist auch so, dass sie recht viel selber entscheiden, was sie gerade machen. Für unsern Sohn ist das manchmal auch noch schwierig. Er hat gern klare Vorgaben.

Ich werde wohl erstmal mit dem Leiter sprechen. (Habe ich auch schon mal, aber er meint, dass sie halt die Kinder recht frei machen lassen und dass es halt ab und zu auch solche gibt, die gar nicht viel klettern wollen)

Die Situation selber lösen geht im Moment noch nicht. Unser Sohn bräuchte da noch etwas Unterstützung.

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