3. Kindergartenjahr

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Savannah
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3. Kindergartenjahr

Beitrag von Savannah »

Liebe Swiss-Moms,
Ich möchte hauptsächlich Eure Erfahrungen hören. Heute hat man mir beim Elterngespräch gesagt, dass man empfiehlt, dass unsere 5- jährige Tochter noch ein 3. Kindergartenjahr macht.
Die Probleme sind bei ihr mit der Sozialkompetenz- Konzentration/Aufmerksamkeit/ sie ist verspielt/ ist in ihrer Fantasiewelt...fühlt sich in einer grossen Gruppe nicht wohl/ verbringt mehr Zeit Norden jüngeren Kindern weil sie sich bei den grossen nicht durchsetzen kann.. etc... aus es geht nicht um Intelligenz oder ähnliches, das wäre wahrscheinlich kein Problem, ausserdem ist sie sehr kreativ, weil viel Fantasie...
wir müssen uns nun bis Ende nächster Woche entscheiden und ich verstehe eigentlich gar nicht wieso das jetzt schon entschieden werden muss? Ist doch noch 8 Monate bis Schulbeginn...
Hat jemand ähnliche Erfahrungen und wie habt ihr Euch entschieden?
Vielen Dank
LG
Savannah

Malaga1
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von Malaga1 »

Ich kann dir nicht aus eigener Erfahrung berichten. Aber mit einer 4. Klässlerin und einem 3. Klässler musste ich feststellen, dass die Schule heute um einiges anspruchsvoller ist wie noch zu meinen Zeiten. Es wird sehr viel verlangt von den Kindern in Punkto Arbeitsquantität, -qualität und Selbstorganisation. Meine knapp 10jährige Tochter hat diese und nächste Woche 5 Prüfungen und 2 Vorträge! Mit ihr wurde ein Mädchen eingeschult, das einfach noch nicht bereit war (zu den jügsten gehörte es übrigens nicht). Es kam stofflich und sozial nicht mit. Die Mutter sagte mir einmal, dass es sich einfach noch nicht für dieses Schulzeugs interessierte. Es ging vor den Weihnachtsferien zurück in den KiGa - auf eigenen Wunsch. Heute geht es mit meinem Sohn in die Schule und ist zumindest sozial voll dabei (leistungsmässig weiss ich es nicht). Meine Tochter hatte immer etwas Mühe mit ihr. Heute findet sie sie „voll nett“. Ich glaube, sie ist jetzt dort, wo sie hingehört. Wenn die Kindergärtnerinnen ein 3. Jahr empfehlen, würde ich das tendenziell machen. Das interessiert später niemanden mehr.
sie 2009
er 2010

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Ursi71
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von Ursi71 »

Unsere Grosse hat 3 Jahre Kiga gemacht. Für uns war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Sie war im KiGa einfach noch sehr still und sehr langsam bei allen Arbeiten. Die Kindergärtnerin hat ihr deshalb ein drittes Jahr empfohlen. Mein Bauchgefühl war schon bei KiGa-Eintritt, dass sie damals eigentlich zu jung war. Sie hätte zwar, gemäss Kindergärtnerin, auch schon nach zwei KiGa-Jahren in die Schule gehen können, dann hätte sie aber sicher viel mehr Einsatz und Aufwand gebraucht, um mitzukommen. Sie ist nun in der 5. Klasse und am richtigen Ort, kommt gut mit und fühlt sich wohl in der Klasse. Ich bin auch extrem froh, dass sie nicht, wie ihre Gspänli, sich jetzt schon mit Sek- und Gymi-Vorbereitung herumschlagen muss. Sie macht auch Leistungssport. Wenn sie schon ein Jahr früher eingeschult worden wäre, hätte sie den sicher nicht mit dem gleichen Einsatz betreiben können, wie sie dies jetzt tut. Von dem her war es für uns sicher die richtige Entscheidung. Ich würde dir raten: Hör auf dein Bauchgefühl...

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Xera
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von Xera »

Eine schwierige Entscheidung, vor der Ihr jetzt steht - wie du schreibst: In 8 Monaten kann noch so viel passieren, von daher verstehe ich nicht, dass die Schule, die das wissen müsste, überall auf so frühe Entscheidungen drängt. Klar brauchen sie für die Planung ungefähre Zahlen, aber es gibt ja auch andere Gründe (Zu-/Wegzüge), welche diese Zahlen noch verändern. Und so viele Kinder, bei denen es noch unklar ist, sind es ja in der Regel nicht.

Für mich noch interessant wäre: Du beschreibst die Gründe für die Empfehlung. Sind es die Gründe von den Kindergartenlehrpersonen und sind sie auch dir bestens vertraut (also in ihrer Beschreibung nachvollziehbar) oder erlebst du deine Tochter anders?
Interessant wäre auch, wie viel ist ihre Persönlichkeit und wieviel ist eine Reifefrage? Interessiert sie sich für Buchstaben und Zahlen?

Wenn die Argumente der Kindergärtnerinnen für dich nachvollziehbar sind und sich deine Tochter noch nicht gross für die Schulischen Themen interessiert, würde ich wohl auch auf ein drittes Kiga-Jahr tendieren.

Wenn deine Wahrnehmung ganz anders ist, würde ich versuchen, irgendwie noch etwas Zeit zu gewinnen. Ich weiss nicht, wie es bei euch ist, aber manchmal gewinnt man Zeit, wenn noch Dienste involviert sind. Vielleicht kontaktierst du mal den Schulpsychlogischen Dienst (falls du in einem Kanton wohnst, in dem sich Eltern auch direkt beim SPD melden können, in gewissen Kantonen geht dies nur über die Lehrpersonen), erklärst deine Situation und fragst nach, was sie in solchen Situationen empfehlen - allerdings müsstest du dann auch für eine Abklärung offen sein. Aber grundsätzlich denke ich nicht, dass die Schule auf eine Entscheidung bis Ende nächster Woche besteht, wenn der SPD noch involviert ist. Möglicherweise könnten sie dort auch eher erfassen, was Persönlichkeitsmerkmale deiner Tochter sind und was eher reifebedingt sein dürfte.

Ich wünsche euch eine gute Entscheidungsfindung!
Fünftklässler 12/11 und Drittklässlerin 09/14

Piratenmami
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von Piratenmami »

Wenn du nicht das Gefühl hast, die Kindergärtnerin unterschätzt dein Kind vollkommen, dann würde ich auf sie hören.
Eines meiner Kinder hat 3 Jahre Kiga gemacht, und es war wirklich eine gute Entscheidung. Er war dann zwar ein Jahr später immer noch verträumt, konnte aber in anderen Bereichen aufholen und passt jetzt gut in seine Klasse.
Bei uns ist es so, dass wenn sich Eltern und Kigalehrerin nicht einig sind, wird das Kind beim SPD angemeldet für eine Abklärung. Diese Anmeldung muss bis Ende Januar gemacht werden, darum finden hier diese Gespräche Ende Dezember / Anfang Janurar statt.
Zum anderen beginnen bald schulvorbereitende Aktivitäten und Tests im Kindergarten. Für schulreife Kinder ist das sehr spannend, für Kinder die es noch nicht sind und das auch spüren kann es aber stressig und belastend sein. Darum ist es manchmal nicht schlecht, wenn schon früh klar ist dass das Kind noch ein Jahr länger im Kiga bleibt.

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stella
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von stella »

Savannah hat geschrieben: Mi 16. Jan 2019, 01:03 Liebe Swiss-Moms,
Ich möchte hauptsächlich Eure Erfahrungen hören. Heute hat man mir beim Elterngespräch gesagt, dass man empfiehlt, dass unsere 5- jährige Tochter noch ein 3. Kindergartenjahr macht.
Kindergärtnerinnen sind in der Regel sehr erfahren. Man kann als Eltern auf sie hören. Wenn die Kigä auch nur ganz wenig Chancen für eine rasche Entwicklung sehen würde bis im August, würde sie euch nicht ein 3. Kigajahr empfehlen.

Die Probleme sind bei ihr mit der Sozialkompetenz- Konzentration/Aufmerksamkeit/ sie ist verspielt/ ist in ihrer Fantasiewelt...fühlt sich in einer grossen Gruppe nicht wohl/ verbringt mehr Zeit Norden jüngeren Kindern weil sie sich bei den grossen nicht durchsetzen kann.. etc... aus es geht nicht um Intelligenz oder ähnliches, das wäre wahrscheinlich kein Problem, ausserdem ist sie sehr kreativ, weil viel Fantasie...
Grundsätzlich kann man heute sagen, dass in der Schule mehr verlangt wird als früher. Kinder, die sich schlecht konzentrieren können und ihre Aufmerksamkeit noch nicht so lange auf etwas lenken können, stellt man besser zurück. Dass sie sich zu den jüngeren Kindern orientiert, ist auch ein Indikator, dass sie einfach noch e Bitz jung in ihrer Entwicklung ist. Ein Jahr mehr Zeit, um zu reifen, ist oft der Schlüssel zum Schulerfolg. Es ist doch angenehmer, mit Vorsprung in die Schule einzusteigen als mit einem Rückstand in der Konzentration, Aufmerksamkeit. Gerade dieser Bereich ist enorm wichtig in der Schule. (Ich habe selber ein Kind, welches genau dort seine Schwächen hat, darum weiss ich e Bitz, wovon ich schreibe.

wir müssen uns nun bis Ende nächster Woche entscheiden und ich verstehe eigentlich gar nicht wieso das jetzt schon entschieden werden muss? Ist doch noch 8 Monate bis Schulbeginn...
Das nächste Schuljahr wird jetzt geplant. Und zwar, weil Lehrpersonen eine Kündigungsfrist von 3 Monaten haben. Darum muss man schauen, wie viele SchülerInnen man hat. Das wiederum löst die Lektionen aus und wie viele Klassen es geben wird. Und das wiederum löst die Stellen aus. Muss man jemanden entlassen oder suchen? Da Lehrermangel herrscht, wollen die Schulleitungen natürlich so früh wie möglich ausschreiben, damit sie auch Lehrpersonen erreichen, die noch in einer festen Anstellung an einem anderen Ort sind.Im Kanton Bern ist jetzt die provisorische Lektionenverteilung, das heisst, die Schülerzahlen sind in etwa bekannt. Anfang Februar bewilligt der Kanton über den Schulinspektor die Planung, anschliessend geht es um den Feinschliff bis Mitte März und um Stellenausschreibungen. Und meistens wird dann in den Frühlingsferien der Stundenplan provisorisch gemacht, der kommt dann Anfang Mai in die Vernehmlassung und wird Ende Mai vom Schulinspektor bewilligt, so dass auf 1. Juni die Feinplanung des Schuljahres abgeschlossen ist. Rechtlich gibt es einen Stichtag von den Schülerzahlen her - so viele Klassen werden dann bewilligt. Sind es dann etwas mehr oder weniger, werden dann auch nicht Klassen eröffnet oder geschlossen. --> Kündigungsfrist der Lehrpersonen --> geht sonst nicht auf, rechtlich.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen und wie habt ihr Euch entschieden?
Vielen Dank
LG
Savannah
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Rekiznuh
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von Rekiznuh »

Hallo Savannah

Wir hatten vor einiem Jahr genau die gleiche Entscheidung zu treffen wie ihr. Die KiGa-Lehrperson hätte unsere Tochter zwar in der Schule gesehen, hat aber auch klar betont, dass sie mit grösster Wahrscheinlichkeit Unterstützung wie z.B. IF bräuchte. Ich habe mich unglaublich schwer getan mit der Entscheidung „damals“ (klingt so, als ob es schon Jahre her wäre, dabei sind es nur 12 Monate ...) - heute sind wir so froh, dass sie nochmals ein weiteres Jahr im KiGa bleiben durfte. Sie macht das 3. Jahr in einem anderen Kindergarten, damit sie doch etwas neue Herausforderungen hat aber nicht gleich die grosse Umstellung auf Schule. Und auch, weil die kleinere Schwester an denselben Ort gekommen wäre ... In ihrem Fall hat das sehr geholfen. Das kommt aber sicher auf das Kind an, vorallem wenn es im sozialen noch etws Schwierigkeiten hat kann es vermutlich helfen, wenn es in der vertrauten Umgebung bleiben kann. Für unsere Tochter wäre wohl eine Einfühungsklasse perfekt gewesen (1. Klasse in 2 Jahren machen). Da es dies hier bei uns (Zücher Oberland) leider nicht mehr gibt, waren wir gezwungen, eine andere Lösung zu suchen. Wir hätten noch die Möglichkeit gehabt, sie probeweise in die Schule zu schicken und nach 1 oder 2 Monaten glaube ich, wäre dann entschieden worden, ob sie in der Schule bleibt oder zurück in den KiGa geht. Das war für uns aber keine Option, vielleicht gibt es bei euch aber auch noch andere Möglichkeiten als „nur“ Schule oder 3. KiGajahr?

Wir gesagt, wir haben es überhaupt nicht bereut und würden es auf jeden Fall wieder so machen. Auch die neue Kindergärtnerin meinte kürzlich, dass sie es super findet, dass wir so entschieden haben.

Ich wünsche euch alles Gute und hoffe, dass ihr den für euch richtigen Weg findet!

Savannah
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von Savannah »

Vielen Dank für Eure Meinungen und Erfahrungen!
Meine Gedanken sind ähnlich. Lieber mit Vorsprung und gefestigt in die Schule als dort dann mehr schlecht als recht klar kommen.
Leider freut sie sich so sehr auf die Schule. Aber ihr ist natürlich nicht klar, was das genau bedeutet. Sie hat Freunde in beiden Gruppen. Momentan ist sie „verliebt“ mit einem der grossen Buben, aber hat auch 2 Freundinnen bei den jüngeren . Wie soll ich ihr beibringen, dass sie nicht in die Schule geht mit den anderen?
LG

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Fiona1980
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von Fiona1980 »

Ich würde gerne mitlesen, da wir vor der gleichen Entscheidung stehen. Wir hatten das Gespräch mit der Kindergärtnerin noch nicht. Unser Sohn ist auch intellektuell fit aber der Zweitjüngste der Klasse, sehr langsam, sehr genau, sehr verträumt, etc. Ich bin sehr gespannt auf die Empfehlung. Ich wollte nur sagen, dass es für mich total ok wäre, wenn er ein 3. Kindergartenjahr machen würde.
Bueb 2013
Meitli 2015

annegretli74
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von annegretli74 »

Hallo Savannah

Bei unserem Mittleren wurde ebenfalls ein drittes Kiga Jahr empfohlen, ganz klar weil er emotional noch hinterher hinkte.
Wir konnten den Entscheidungstermin auf Ende Mai verschieben und haben uns dann dagegen entschieden.

Gründe dafür waren, dass er kognitiv bereits sehr weit war (konnte schon etwas lesen und schreiben), sich bereits sehr für Schulstoff interessierte und selbst unbedingt in die Schule wollte.

Wir haben es nicht bereut, es gefällt ihm grundsätzlich sehr gut an der Schule und er brauchte dringend mehr Gehirnfutter. Während des dritten Kigajahres hätte er sich wahrscheinlich sehr gelangweilt. Er hat immer noch gelegentlich ein "emotionales Leck", aber auch laut Lehrer hat er schon einen ordentlichen Sprung gemacht im ersten Halbjahr.

Gruss Annegretli

Dragonfly2012
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von Dragonfly2012 »

Savannah hat geschrieben: Mi 16. Jan 2019, 14:30 Vielen Dank für Eure Meinungen und Erfahrungen!
Meine Gedanken sind ähnlich. Lieber mit Vorsprung und gefestigt in die Schule als dort dann mehr schlecht als recht klar kommen.
Leider freut sie sich so sehr auf die Schule. Aber ihr ist natürlich nicht klar, was das genau bedeutet. Sie hat Freunde in beiden Gruppen. Momentan ist sie „verliebt“ mit einem der grossen Buben, aber hat auch 2 Freundinnen bei den jüngeren . Wie soll ich ihr beibringen, dass sie nicht in die Schule geht mit den anderen?
LG
Ich würde ihr ganz ehrlich erklären, was Schule bedeutet - nicht mehr so viel Spielen, nicht mehr träumen sondern Aufmerksamkeit und bis zu einem gewissen Grad Leistung, und dass Ihr denkt, dass sie damit lieber noch ein Jahr warten sollte. Und mit den "Grossen", die im Sommer weiterziehen, könnt Ihr ja sonst abmachen - zum Zmittag einladen mit anschliessendem Spielen, da hat man ja eh mehr davon als in der Schule! Der beste Freund unseres Grossen ist in der Schule, und die Freundschaft ist so erhalten geblieben!
Schüler 2013 & 2015

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bodega
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von bodega »

@ Savannah
Ich bin Kindergartenlehrperson und bis jetzt waren ALLE (meine) Eltern, welche sich für ein weiteres Kindergartenjahr entschieden haben, sehr glücklich darüber und sind froh, so entschieden zu haben.

Natürlich schaffen auch die Kinder die Schule, welche entgegen meinen Rat geschickt wurden. Es ist halt wirklich oft einfach strenger als es nötig wäre. Dies zeigt sich nicht unbedingt in den ersten beiden Schuljahren. Es passiert immer wieder, dass die Kinder nicht die Leistung erbringen können, die ihrem Potenzial entspräche. Aber eben, keine Regel ohne Ausnahme. Auch wir sind nicht unfehlbar!!!!

Ich beobachte bei Kollegen aus dem Lehrerumfeld immer mehr, dass diese ihr Kind beim kleinsten Zweifel nochmals in den Kiga schicken...

chipsi
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von chipsi »

Wenn du nicht sicher bist, dann lieber ein jahr kindergarten mehr. Unsere tochter ist die jüngste in der 5. Klasse. Ich wünschte mir, ich hätte sie zurück behalten. Vorallem ab der 3. Klasse ist enorm, was verlangt wird. Und auch die vielen Frühstunden.

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stella
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von stella »

Puzzli
Vielleicht braucht das Kind keine Unterstützung in den Defiziten, weil es einfach ein Reifethema ist???
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

glückstreffer
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von glückstreffer »

hallo savannah
ich hoffe du liest noch mit, denn gerne würde ich auf deine Erfahrung zurückgreifen... unsere Tochter ist die zweitjüngste in ihrer Klasse und darum auch in der Reife, im Vergleich zu den anderen Kindern, eher noch unreif... in ihrer Klasse herrscht eine Altersspanne von über 2 Jahren... Sie freut sich aber enorm auf die Schule und die Trennung von ihren Freunden würde ihr wahrscheinlich Mühe bereiten...
wie habt ihr euch entschieden? seid ihr mit eurer Entscheidung glücklich?
:D Wer den Tag mit einem Lachen beginnt, hat ihn bereits gewonnen :D

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Hausdrache
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von Hausdrache »

Ich habe mehrere Kinder in den oberen Klassen erlebt, die drei Jahre Kindergarten machten, oder auch EK, sprich die erste Klasse in zwei Jahren.
Sie waren bei mir dann (3.-6. Klasse) sehr gut unterwegs, gefestigt, sicher vom Stoff her, aber auch von ihrer Persönlichkeit her. Einige haben dann sogar die Matura gemacht, andere die oberste Schulstufe abgeschlossen und Lehre mit Berufsmatura und einige eine gute Sek B und dann die Lehre. Bei allen sagten die Eltern, dass sie froh sind, gab es die Möglichkeit von diesem geschenkten Jahr.

Warum so früh?
Was Stella schrieb ist sicher ein Punkt. Aber ein weitere Punkt hast du selber angesprochen. Je früher der Entscheid fällt, umso besser kann man das Kind vorbereiten. Im KIGA gibt es dann die Möglichkeit, das Kind wieder mehr bei den "Kleinen" mitmachen zu lassen, es muss noch nicht mitmachen, wenn die Schulvorbereitungsgeschichten laufen, bei uns werden doch gegen Ende des grossen KIGA öfter auch Arbeitsblätter bearbeitet, sie müssen zählen, Zahlvorstellungen entwickeln, sie bekommen Arbeiten, an denen sie längere Zeit dranbleiben müssen, zum Teil laufen Lernverträge, das alles kann man bei ihr noch angepasst machen. Auch bekommt sie dann sicher nicht schon einen Thek, das hat dann ja auch nochmal ein Jahr Zeit, sie geht nicht mit in die Schule zum schnuppern und so ist sie da nicht bei etwas dabei, das dann am Schluss zu einer Enttäuschung führt.

Ich finde es gut und fürs Kind auch wichtig, dass es da sorgfältig rangeführt wird, dass es noch nicht geht.

Alter/Reife
man weiss heute, dass Kinder, die jung in die Schule kommen, deutlich häufiger eine ADHS-Diagnose bekommen, als Kinder die wirklich reif waren. Konzentration und Aufmerksamkeit sind immer auffällig, wenn sie jünger sind, oder halt noch nicht reif.

Ich habe einzig bei unserer Tochter erlebt, dass ein zu spätes Einschulen auch Probleme machen kann. Aber sie hätte früher eingeschult werden müssen, was ich nicht wollte. Sie war aber wirklich speziell. Bei Kindern die zurück gestellt wurden habe ich noch nie gehört, dass das nicht gut gewesen wäre, oder dass die Eltern das bereut hatten. Umgekehrt aber, erlebe ich immer wieder Eltern, die sagen, hätten wir doch nur Geduld gehabt und dem Kind noch Zeit gegeben.

Letztlich ist es immer schwierig. Es kann niemand vorhersagen, wie es dann wirklich wird. Laufbahnentscheide sind schwierig, tun oft auch etwas weh, aber Kinder sind extrem gut darin, im Moment zu leben. Auch wenn es im Moment fragen gibt, das dauert einen kurzen Moment und dann ist es wieder o.k. so, wie es dann ist.

Ich wünsche euch einen guten Entscheidungsfindungsprozess.
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Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

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Helena
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von Helena »

Ich hab ein junges Kind, welches normal eingeschult wurde, aber auf der Kippe stand.
Sie sagten auch ganz klar, wenn das Kind gehen will in die Schule, dann soll man es lassen...
Mein Kind hätte, wie viele andere mit einem 3. Jahr wohl auch begonnen Blödsinn zu machen, weil es ihm zu langweilig geworden wäre. Und hat selbstgelitten unter (offenbar zu unrecht) zurückgehaltenen, die dann sogar die Schulsozialarbeiterin auf den Plan riefen...
Logisch, ist ein ganz junges Kind unreifer als die 2 Jahre älteren. Da sollte man nicht vergleichen, sondern schauen, ob das Kind generell schulreif ist.
Leistungsmässig wird später ein Kind nicht “absaufen“, nur weil es jung ist.
Und es wird aber auch nicht bessere Noten haben, wenn es eine Ehrenrunde gedreht hat.
Mein Kind ist nun in der 5. und es ging alles gut. Und es ist notenmässig dem Kind überlegen, welches ein 3. Jahr machte... gescheiter wird man ja nicht, nur reifer...
Und ein Gspänli, welches auf dem Stichtag geboren wurde, ist nun bereits in die 6. rauf, weil es unterfordert war...

Ilse
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von Ilse »

Hallo Glückstreffer
als Kindergärtnerin achte ich bei solchen Fällen (unter anderem) immer auf folgende Punkte:
Interessiert sich das Kind für Buchstaben und Zahlen? Will es lesen und schreiben lernen?
Ist es noch sehr verspielt? Lernt es noch eher beiläufig oder schon gezielt?
Spielt es eher mit den jüngeren Kindern?
Was würdet ihr euch konkret von einem dritten Kiga - Jahr versprechen?

glückstreffer
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von glückstreffer »

Hallo Ilse
ich bin dir sehr dankbar für deine Worte/Fragen...
Der einzige Vorteil sehe ich am dritten Jahr darin, dass sie beim Schuleintritt reifer wäre. sie hat teils Mühe mit Frust umzugehen und kann dabei ihre Emotionen noch nicht genau äussern. ich empfinde aber ihre Reaktionen dem Alter entsprechend angepasst. aber wenn man dann sieht, wie sich die anderen Kinder in ihrer Gruppe verhalten, welche 1 Jahr älter sind, sind halt die Reaktionen schon anders.... ich empfinde das Niveau sehr breit, dies auch da bei unserer Schule viele Eltern dazu tendieren die Märzkinder und später geborene zurück zu halten... (sie hat am 28.4 Geburi)
das riesen Problem in unserer Situation empfinde ich darin, dass unsere Tochter sich das Plusrechnen bis fast 30 selber beigebracht hat. auch subtrahiert sie von 10 her... Sie ist an Buchstaben interessiert, beginnt/möchte Lesen, fragt nach Buchstaben, schreibt Wörter und kennt dabei schon viele Buchstaben...
wir sind hin und her gerissen, auch da wir wissen, dass in der Schule ein Drive herrscht und sies sicher einfacher hätte, älter in die Schule überzutreten. andersrum herrscht ein Bedenken, dass es ihr langweilig wird im 3. Jahr KiGa und sie dann abhängt....
was meinst du dazu?
:D Wer den Tag mit einem Lachen beginnt, hat ihn bereits gewonnen :D

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lani79
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Re: 3. Kindergartenjahr

Beitrag von lani79 »

Hallo Glückstreffer

Wir waren letztes Jahr in der genau gleichen Situation. Unser Kind war noch sehr verträumt, kreativ, hat alles und jeden beobachtet und hat sich dadurch natürlich sehr leicht ablenken lassen. Die Kindergärtnerin hat auch ein 3. Jahr empfohlen.
Er hat sich aber das Rechnen, lesen und schreiben alles selber beigebracht ohne jegliche Förderung von uns. Er wollte einfach lernen und brauchte dringend Hirnfutter.
Genau aus diesem Grund haben wir uns entschieden ihn zu schicken und es war die beste Entscheidung. Er gehört zu den besten der Klasse, liebt es zu lernen und die neuen Aufgaben. Da er jetzt so gefordert ist hat er gar nicht mehr so viel Zeit zu träumen. Er lässt sich zwar immer noch ablenken, aber er ist absolut nicht der langsamste. Er ist durch das geforderte eher zielstrebig geworden, da er das unbedingt schaffen will.

Wie du schreibst, dass sie eher schlecht mit Frust und Emotionen umgehen kann....das ist doch eher eine Typ bzw. Temperamentsache. Wenn sie schon so weit ist mit Rechnen, schreiben, lesen würde ich sie wohl eher schicken aus Angst dass sie in einem 3. Jahr unterfordert wäre und es dann mit Langeweile noch schlimmer wird. Wenn man gelangweilt ist hat man doch eher noch mehr Frust der sich dann irgendwo entlädt.

Was mir noch geholfen hat war das Gespräch mit der Kinderärztin die unseren Sohn von Geburt an kennt. Sie hat mich in meiner Meinung bestärkt.

Viel Glück bei der Entscheidung
Keine leichte Angelegenheit wie ich aus Erfahrung weiss

Gruss lani

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