Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Miaa
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Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von Miaa »

Ich finde es wird immer gefährlicher für die kleinen. In den Medien liest man immer wieder, dass ein Kind angefahren wurde. Ein kigakollege von meinem sohn wurde letztens angefahren. Zum glück blib er unverletzt. Habt ihr nie Angst eure Kinder alleine laufen zu lassen? Vor allem diejenigen die nicht so einen ungefährlichen Weg haben?

Mein Sohn ist 5 und noch im 1. Kiga. Ich bin bis jetzt immer mitgelaufen bzw. Laufe jetzt einfach die hälfte mit bis er über die sehr viel befahrene strasse ist.

Dragonfly2012
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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von Dragonfly2012 »

Ich laufe auch immer noch den halben Weg mit, bis es nicht mehr gefährlich ist. An dieser einen Strasse, die er überqueren muss, hält nie jemand - im Gegenteil, wenn man sieht, dass da ein Kind kommt, gibt man extra nochmals Gas :shock: Meiner ist bald 6,5 und im 2. Kiga. Ich werde bis zum letzten Tag mitlaufen.
Schüler 2013 & 2015

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Helena
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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von Helena »

Wir haben eine Strasse, da müssen die Kids ohne Streifen und in einer Kurve über die Strasse. Es muss also kein Auto halten. Und wenn eines hält kann es gut sein, dass die Gegenrichtung weiterfährt.
Die Kinder wussten aber von Anfang an, dass es da gefährlich ist und sie gut hören und gucken müssen.
Kind 2 (war damals 4.5) wollte ab Kiga Tag 4 alleine laufen. Und ja, ich hab das erlaubt. Anfangs lag ich noch auf der Lauer, sah dann aber, dass sie wirklich, wirklich gut schaut und lieber zu lange wartet.

Und der Schulweg ist einiges heikler. Ich wollte, dass sie sich gewöhnen, dass eben nicht Mami guckt und sie „dummblöd“ hinterherwatscheln können. Was sie eben leider oft tun, wenn Mami guckt.

Epic
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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von Epic »

Meine Kinder haben ein Weg von ca. 800meter und müssen 6x über eine Strasse, 3x ohne Fußgänger Streifen und einmal ist noch eine Bushaltestelle dabei. Also nicht ganz ohne der Weg.
Beiden liefen ab Weihnachten im kleinen KiGa alleine bzw. mit Gspänli.
Ich habe keine Angst, allenfalls etwas Respekt. Aber ich traue es meinen Kindern zu und ich weiss das sie es können. Passieren kann immer etwas auch vor der Haustüre.
Stolzes Meitli-Mami (2011 & 2012)

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La_Ronde
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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von La_Ronde »

Das kommt doch fest aufs Kind drauf an.
Meine Tochter machte den Weg im 1. Kiga alleine, über eine viel befahrene Hauptstrasse. Sie war aber schon immer ein aufmerksames Kind mit viel Verantwortungsbewusstsein. Ihr konnte ich das zutrauen.
Mein älterer Sohn hingegen ist ein absoluter Träumer und vergisst sich noch sehr schnell. Sieht er einen schönen Schmetterling, rennt er schon mal hinterher und vergisst die Strasse. So werde ich ihn begleiten, bis er sich genug fokussieren und Gefahren wahrnehmen kann.
Der Kleinste (3-jährig) ist dann eher wieder wie die Tochter. Er hat den Strassenverkehr schon gut im Griff. Er wird wohl früh alleine gehen können.
Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach da zu sitzen und vor sich hin zu schauen. (Astrid Lindgren)

sonrie
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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von sonrie »

La_Ronde hat geschrieben: Di 28. Mai 2019, 21:57 Das kommt doch fest aufs Kind drauf an.
genau ... und auf die Wohnsituation.
Hier laufen die Nachbarskinder alle miteinander, weg in den Kiga ist ca. 400m, strasse ohne Fussgängerweg muss zweimal überquert werden... ABER wir wohnen am land und das Verkehrsaufkommen hält sich in grenzen ;-) Unsere sind jeweils ab Tag 2 alleine in den Kiga und zurück gelaufen, kannten den weg aber vorher bereits in- und auswendig (da hundertmal zum spielplatz/dorfladen/dorfzentrum gelaufen).
Ist noch ein Unterschied, WO die kinder alleine unterwegs sind - aber auf Medienberichte würde ich nichts geben, es geht viel mehr darum, sein Kind und die gefahren auf dem Weg einschätzen zu können ganz unabhängig davon "was man hört".
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

jupi2000
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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von jupi2000 »

Wenn man bedenkt wieviele Kindergärteler und Schüler täglich den Schulweg unverletzt und selbstständig meistern, muss man eigentlich keine Angst davor haben. Und die "wenigen" Unfälle liest man dann natürlich in der Presse.

Meine Kinder hatten einen eher einfachen Kigaweg und sie gingen in der ersten Woche ohne mich aber immer gemeinsam mit anderen Kindern. Den Weg kannten sie gut und ich habe den Schulweg automatisch vorher " geübt".
Aber klar, es kommt immer auch auf die Kinder, den Weg usw draufan.
Zwischendurch musste ich aber dann doch mal begleiten, weils da so einen Jugendlichen auf dem Weg gab, der die Kigäs angespuckt und geplagt hat :shock: :roll:

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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von bona »

Ich finde auch es kommt aufs Kind an. Mein Sohn hätte ich im ersten Kiga nicht alleine laufen lassen können, dazu war er zu unvorsichtig und von der entwicklung her zuwenig weit. Er wird aber sowieso mit dem Schulbus abgeholt, da er in die Sonderschule geht.
Meine Tochter startet im Sommer und ich denke Sie wird die 200m Weg schnell alleine gehen können. Ist aber im Quartier und nur über eine Strasse.

ausländerin
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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von ausländerin »

Das kommt nicht nur auf Kind an (fast alle können die wichtige regeln schnell lernen) aber es kommt auf autofahrer und die Strasse. Ich kann sicher sein dass mein Kind es gut macht, aber nicht dass die Autofahrer das tun. Bei uns musste meine Tochter über eine Strasse mit Ampel mit Konfliktgrün und Tram (ohne Ampel). Wir haben sie ganzen ersten Jahr begleitet und noch dabei auf andere Kinder aufgepasst. Mein Mann musste schon 1 mal ein nachbarsKind vor dem Tram zurückreissen. Seit dem wurde es auch von Eltern begleitet. In parallel haben wir regelmäsig Polizei angerufen und gebeten das Ampel so umzustellen dass es kein Konfliktgrün mehr gibt und tramlinie mit einem warnsignal ausgestattet wird. Gebracht hat es nichts. Bis ein Polizist mit Kiga Kinder der Strasseüberqueren geübt hat, und ein Kind dabei beinahe überfahren worden bei ein Auto das auf konfliktgrün nicht geachtet hat. Nächsten Tag wurde der Ampel umgestellt. Seit dem ist meine Tochter immer alleine gelaufen.
Ich finde es geht wirklich um die Einschätzung der Strasse. 6 übersichtliche gesicherte strassen sind weniger gefährlich als eine ungesicherte bei der Autofahrer gerne rasen. Es hat nur sehr wenig mit können der Kinder zu tun, losslassen, vertrauen. Es fahren leider zu viele Leute zu unaufmerksam Auto. Und die meisten verletzungen bei 5-9 Kinder passieren auf Schulweg. Nur weil kigas und Lehrer gerne meinen dass Kiga weg so super für Entwicklung ist, und die Kleinen können das schon, muss man das nicht mitmachen wenn der weg objektiv gesehen alles anderes als Sicher ist und dazu noch Statistiken klar das Risiko aufzeigen.

ausländerin
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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von ausländerin »

Mit 2371 verletzten fussgänger (also über 6 Leute pro Tag) dabei 45 Toten, 531 schwerverletzten in 2018 sind dass nicht wenige. Es ist gut sich darüber gedanken zu machen wie sicher der weg eigentlich ist.

ausländerin
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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von ausländerin »

https://www.google.ch/amp/s/amp.aargaue ... -132701277

Anzahl Kinder unter fussgänger Verkehrsopfer ist in der Schweiz auffallend hoch.

jupi2000
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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von jupi2000 »

ausländerin hat geschrieben: Mi 29. Mai 2019, 12:04 Mit 2371 verletzten fussgänger (also über 6 Leute pro Tag) dabei 45 Toten, 531 schwerverletzten in 2018 sind dass nicht wenige. Es ist gut sich darüber gedanken zu machen wie sicher der weg eigentlich ist.
Klar ist das schrecklich, wenn was passiert! Und tödliche Unfälle sowieso! :cry: Aber man darf auch nicht zuu ängstlich sein, finde ich.
Und eben, wie viele tausende Kinder kommen täglich unversehrt in der Schule an?

Aber du hast schon recht, ein Schulweg in der Stadt mit Ampeln ist schon was anderes als 500m durchs Dorf.

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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von Nisi81 »

Wir haben deshalb bei uns im Dorf Lotsen welche die Kinder über die Hauptstrasse bringen. So kann ich die Kids gut alleine laufen lassen...

ausländerin
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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von ausländerin »

14 Tote Kinder auf Schulweg pro Jahr sind 14 tote Kinder zu viel. Das ist nicht wenig. Da kann ich statistisch gesehen mein Kind im Auto unangeschnallt zu Schule fahren und bin dabei sicherer unterwegs (nicht dass ich es machen würde, aber einfach als beispiel). Klar macht ein riesen Unterschied wo und welche Strassen. Aber im Zweifelfall würde ich lieber ein Kind zu viel als zu wenig begleiten. Egal was Kiga, nachbarn usw. finden. ich bin immer ein gegenteil von dem was Angst um Kinder angeht. Aber hier sprechen die Zahlen so deutlich dass ich es wichtig finde die bewusstsein der Menschen zu ändern und nicht so fahrlässig mit Schulweg umgehen wie die Eltern in unsere Quartir es früher getan haben.

newearth84
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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von newearth84 »

jupi2000 hat geschrieben: Mi 29. Mai 2019, 12:29
ausländerin hat geschrieben: Mi 29. Mai 2019, 12:04 Mit 2371 verletzten fussgänger (also über 6 Leute pro Tag) dabei 45 Toten, 531 schwerverletzten in 2018 sind dass nicht wenige. Es ist gut sich darüber gedanken zu machen wie sicher der weg eigentlich ist.
Klar ist das schrecklich, wenn was passiert! Und tödliche Unfälle sowieso! :cry: Aber man darf auch nicht zuu ängstlich sein, finde ich.
Und eben, wie viele tausende Kinder kommen täglich unversehrt in der Schule an?

Aber du hast schon recht, ein Schulweg in der Stadt mit Ampeln ist schon was anderes als 500m durchs Dorf.
Genau ängstlich sein ist nicht die Lösung. Es hilft eher gewisse Massnahmen. Bei uns stand mal länger Blitzkasten vor der Schule :) und Verkehrspolizisten kamen zwei mal bei den Kinder vorbei zur Aufklärung.
.

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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von ausländerin »

Die Polizisten sollen nicht die Kinder aber Autofahrer aufklären. Meistens sind die Autofahrer an verletzten Kinder Schuld. Nicht das Fehlverhalten der Kinder. Bei uns wurde ein Kind genau bei so eine Aufklärung und Übung der Polizei beinahe überfahren.

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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von newearth84 »

@Ausländerin Aufklärung bei den Autofahrer nützt vermutlich nicht viel. Aber die Blitzkasten waren super...
.

jupi2000
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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von jupi2000 »

Ausländerin
Ich habe den Link gelesen. Es steht 14 Tote Kinder auf schweizer Strassen und nicht 14 Tote Kinder auf dem Schulweg, oder?

fally
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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von fally »

Laut Statistik verunfallen ein Viertel auf dem Schulweg, 3/4 der Unfälle sind ausserhalb des Schulwegs. Wäre jetzt interessant zu wissen, ob die auch alleine unterwegs sind, im Quartier am Spielen waren oder in Begleitung von Erwachsenen.
(Diese Statistik bezieht sich auf die Unfälle, nicht spezifisch auf die Todesfälle)

jupi2000
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Re: Kindergartenkinder und Strassenverkehr

Beitrag von jupi2000 »

fally hat geschrieben: Mi 29. Mai 2019, 13:29 Laut Statistik verunfallen ein Viertel auf dem Schulweg, 3/4 der Unfälle sind ausserhalb des Schulwegs. Wäre jetzt interessant zu wissen, ob die auch alleine unterwegs sind, im Quartier am Spielen waren oder in Begleitung von Erwachsenen.
(Diese Statistik bezieht sich auf die Unfälle, nicht spezifisch auf die Todesfälle)
Oder bei einem Unfall im Auto.

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