Stundenplan fürs neue Schuljahr

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

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newearth84
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von newearth84 »

sonrie hat geschrieben: Sa 22. Jun 2019, 22:56 ach, zwischen der verdummenden hausfrau und der karrieregeilen businessfrau gibt doch noch mindestens 50 Grautöne ;-)

Dieses elende „entweder- oder“ - Denken beraubt einen ab ca. 100 Möglichkeiten ;-)
Auf den Punkt gebracht. Danke

PS und dieses entweder oder, raubt einen die Nerven.
.

Sternli05
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von Sternli05 »

Malaga
Mein Mann arbeitet bis 18:15, dann hat er einen längeren Arbeitsweg. Es hätte nicht gereicht. Auch hätten wir mit 3 Kindern drauflegen müssen. Also ich hätte weniger verdient als die Krippe gekostet hätte. Das war es mir nicht wert. Ich schreie übrigens nicht nach Gleichberechtigung. Für mich stimmt es so voll und ganz.

Ach ja, ich hab trotzdem gearbeitet.

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stella
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von stella »

Ich vermisse hier und auch sonst in den Medien eine differenzierte Auslegung der arbeitenden Eltern. So viele Eltern wie es gibt, so viele Lebensmodelle gibt es vermutlich. Aber meistens wird davon ausgegangen, dass die Eltern im Büro arbeiten, die Mutter, wenn sie arbeitet, Karriere (was immer das auch heissen mag) macht und dass es eine Entlastung durch Homeoffice geben kann.

Fakt ist, dass es verschiedne Rahmenbedingungen gibt, die es Eltern erschwert, dass beide berufstätig bleiben können (der spät veröffentlichte und komplizierte Stupla ist nur eine davon) und dass es oft ein grosses Lohngefälle in der Partnerschaft gibt, da die Frau oft in einem Beruf mit tiefen Löhnen arbeitet.

Darum müssten in meinen Augen viel mehr Anpassungen der Rahmenbedingungen gemacht werden, damit die Vereinbarkeit von Erwerb- und Familienarbeit endlich verbessert werden können.
Dazu gehören in meinen Augen:
Flexible Kinderbetreuung, die zahlbar oder gar gratis ist (die Volksschule ist ja auch gratis)
Flexible Arbeitszeiten in "heissen Lebensphasen" (Carearbeit von Kindern oder betagten Eltern)
Aufwertung der Carearbeit, in dem diese sich auch in der PK niederschlägt
Aufwertung von typischen Frauenberufen mit tiefen Löhnen
Ausgestaltung der Volksschule so, als dass eine Erwerbsarbeit beider Elternteile möglich ist (kommt das Kind in den Kiga, fangen die Probleme nämlich erst richtig an, ich habe mich in die Kitazeit zurück gewünscht, wo meine beiden Kinder gut versorgt waren)
Bei der Diskussion nicht immer ausgehen von der gut gebildeten Frau, die auf ihre Karriere verzichtet oder eben nicht - es gibt zig Lebensrealitäten, diese in die Lösungsfindung mit einbeziehen. Es gibt sogar die Lebensrealität, in der ein Lohn für eine Familie nicht mehr reicht. (Existenzminimum für eine vierköpfige Familie in meiner Lebensregion ist CHF 6200.--!)
Ach... Einen Vaterschaftsurlaub, respektive Elternurlaub, der den Namen auch verdient. 8 Wochen, die die Mutter nach der Geburt nehmen muss, einen Teil MUSS dann der Vater zwingend nehmen und einen Teil frei wählbar zum Aufteilen, wie lange der insgesamt sein müsste, wäre Verhandlungssache.

Setzt euch ein, damit eure Kinder es mal besser haben werden!

Scarpi
Ich weiss, dass mit Felxibilität die Qualität der Kinderbetreuung leidet. Es ist von Vorteil, wenn immer die selben Betreuenden mit den selben Kindern zusammen sind. Das gibt Stabilität und Kontinuität und vor allem Beziehung. Die Quadratur des Kreises ist hier gefragt. Und da ich selber hinter der jetzigen Organisation der Tagesschulen in meinem Wohnkanton nicht stehen kann, arbeite ich nicht mehr in diesem Bereich. (Also, es gibt noch andere Gründe, das ist einfach einer von vielen...)
Gute Ideen sind gefragt, andere Modelle und schauen, wie es in anderen Ländern gemacht wird.
Eine qualitativ hohe familienergänzenden Kinderbetreuung, die flexibel genug ist, um auf die individuellen Bedürfnisse aller Beteiligter einzugehen - das scheint zwar fast unmöglich, aber ich denke, es könnte machbar sein.
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F. Scarpi
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von F. Scarpi »

stella hat geschrieben: So 23. Jun 2019, 11:20 Scarpi
Ich weiss, dass mit Felxibilität die Qualität der Kinderbetreuung leidet. Es ist von Vorteil, wenn immer die selben Betreuenden mit den selben Kindern zusammen sind. Das gibt Stabilität und Kontinuität und vor allem Beziehung. Die Quadratur des Kreises ist hier gefragt. Und da ich selber hinter der jetzigen Organisation der Tagesschulen in meinem Wohnkanton nicht stehen kann, arbeite ich nicht mehr in diesem Bereich. (Also, es gibt noch andere Gründe, das ist einfach einer von vielen...)
Gute Ideen sind gefragt, andere Modelle und schauen, wie es in anderen Ländern gemacht wird.
Eine qualitativ hohe familienergänzenden Kinderbetreuung, die flexibel genug ist, um auf die individuellen Bedürfnisse aller Beteiligter einzugehen - das scheint zwar fast unmöglich, aber ich denke, es könnte machbar sein.
Ich kann es mir nicht so vorstellen... Dass immer die selben Betreuenden mit den selben Kindern zusammen sind, ist schon jetzt unrealistisch, da auch 11 oder 11 1/2 Stunden Öffnungszeiten dafür ja zu lang sind und zudem es auch in Kitas Leute gibt, die Teilzeit arbeiten. Ich selber ja auch.
Öffnungszeiten am frühen Morgen und bis spät in den Abend hinein, können sich, meine ich, nur grosse Krippen leisten, die zu diesen Randstunden die Gruppen zusammen legen. Allgemein betrachtet werden sowieso auf die Länge mehrheitlich nur die grossen Krippen oder zumindest die "Krippen-Ketten" überleben, und das wäre auch dann der Fall, wenn der Staat diese Betreuung anfängt flächendeckend zu subventionieren (was "er" nicht tun wird), da die wirtschaftlichen Kriterien dann genau so gelten würden.
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von stella »

Scarpi
Ich finde doch, dass der Staat gefragt ist bei der Finanzierung. Auch eine Tagesschule ist nicht kostendeckend. In meinem Wohnkanton bezahlen je ein Drittel die Eltern, die Standortgemeinde und der Kanton. Das heisst, bereits 2/3 der Kosten der Tagesschulen in meinem Wohnkanton sind staatlich finanziert. Warum sollte das bei Kitas nicht gehen?

Und doch finde ich, dass es zumindest an einem Tag die Kontinuität der gleichbleibenden Betreuenden gelten sollte. Ich habe z.B. in meiner Organisation es so gelöst, dass an diesem Tag eine MA IMMER für die Kigäler verantwortlich war und die anderen ein bis drei, je nach Gruppengrösse, für den Rest der Gruppe. Je älter die Kinder, desto weniger fällt das mit der gleichen Betreuenden ins Gewicht. Und ja, wir in der Schule sind es gewohnt, dass es Arbeitstage praktisch ohne Pausen geben kann. Ich habe ame von 11 Uhr bis 18:50 durchgearbeitet, ohne Pause. War einfach so. Es waren die schulexternen MA, die sich darüber aufgeregt haben, die es auch nicht verstanden haben, dass es in den Ferien Sitzungen und Tage fürs Einrichten gibt. Aber ich denke, ohne Sondereinsatz und ohne "übers Eck denken und planen" wird es nicht gehen.
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von F. Scarpi »

stella, ich habe nicht gesagt, dass der Staat nicht gefragt ist bei der Finanzierung. Der Staat in seinen verschiedenen Formen finanziert schon jetzt die Krippen und Horte mit. Meine Aussage ist, dass er nicht die Krippen flächendeckend und (annähernd) vollständig finanzieren wird, weil das politisch in der CH unmöglich ist (in absehbarer Zeit) oder dann wäre es nur in einzelnen Städten und Kantonen eventuell möglich. Zudem würde es, das war mein Punkt, nichts daran ändern, dass die Krippen wirtschaftlich funktionieren müssen. Der Staat würde nicht eine kleine Krippe mit einer Gruppe von 10 oder 11 Kindern finanzieren, die von morgens um 6 Uhr bis abends um 20 Uhr offen hat.
stella hat geschrieben: So 23. Jun 2019, 12:44 Und doch finde ich, dass es zumindest an einem Tag die Kontinuität der gleichbleibenden Betreuenden gelten sollte.
Das ist unmöglich. Das macht man, wenn es an einem Tag nicht anders geht, was es natürlich immer wieder gibt. Aber niemand arbeitet täglich 11 oder 11 1/2 Stunden in einer Krippe. Das wäre sehr auslaugend, schon rein körperlich.
Viele Krippen haben die Regelung, dass eine Mitarbeiterin 9 Stunden dort ist und in dieser Zeit 30 Minuten Pause hat. So ungefähr :wink: Andere haben andere Regelungen, aber jene funktioniert. Es ist auch aus Sicht der Kinder nicht nötig, auf diese 30 Minuten Pause zu verzichten. So extrem klebt kaum ein Kind an einer einzelnen Betreuerin. Kinder, die ganze 11 Stunden am Tag in die Krippe kommen, haben meistens nicht als grösstes Problem, dass nicht eine einzelne Betreuerin sich (non-stop) mit ihm in dieser ganzen Zeit beschäftigen kann, sondern das Hauptproblem ist meines Erachtens die Reizüberflutung und der Stress durch die Gruppenbetreuung sowie andere Dinge, die man (wahrscheinlich) nie ganz vermeiden kann.
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von stella »

Scarpie
Ja, das denke ich, dass es bei einer Kita noch schwieriger ist. Nur... Die MA könnten auch im Rhythmus der Kinder leben. In die Kita, in die ich hinein gesehen habe, haben alle Kinder über den Mittag 1.5 h ruhen oder schlafen müssen. Da reicht eine Person, die das beaufsichtigt, die anderen können Pause machen.
Aber es ist schon so, dass es sehr, sehr schwierig ist.
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F. Scarpi
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von F. Scarpi »

Hm, Kitas, in den alle Kinder 1,5 Stunden ruhen müssen, befürworte ich gar nicht. Als MA ist das auch gar nicht einfach, wenn man das dann so strikt durchsetzen muss, gegen den Willen und das Bedürfnis der Kinder (mancher Kinder), jedenfalls nicht einfacher, als wenn die Kinder, die nicht schlafen - oder weniger schlafen -, spielen oder beim putzen helfen dürfen. Zudem gibt es auch noch Babys, die noch keinen festen Rhythmus haben.
Aber klar, alle MAs machen ihre Pausen abwechslungsweise genau in der Zeit, in der ein Teil der Kinder schläft. Natürlich muss in dieser Zeit aber auch viel Haushalt gemacht werden, und manchmal ist es auch schön, einzelnen Kindern etwas mehr Aufmerksamkeit widmen zu können, so dass 30 Minuten Pause gerade so gehen und mehr nicht mehr sinnvoll sind.

Der Punkt ist, ich habe mir das mit den Öffnungszeiten auch schon durch den Kopf gehen lassen. Die Kita, in der ich arbeite, ist sogar nur bis 18 Uhr geöffnet, was es schon fast nirgends mehr gibt. Ich dachte zuerst, das müssen wir unbedingt ändern und die Zeiten um eine Stunde verlängern um konkurrenzfähig zu bleiben. Aber ich kam vom Gedanken weg, denn der Stress für die MAs würde erheblich zunehmen und also der Stress für die Kinder.

Die städtischen Horte sind bei uns aber alle nur bis 18 Uhr geöffnet. Ich würde sagen, das könnte überdacht werden.
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Opti
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von Opti »

F. Scarpi hat geschrieben: So 23. Jun 2019, 13:06 stella, ich habe nicht gesagt, dass der Staat nicht gefragt ist bei der Finanzierung. Der Staat in seinen verschiedenen Formen finanziert schon jetzt die Krippen und Horte mit.
Über den Hort habe ich keine genauen Zahlen. Bei der Krippe sind es bei uns CHF 50.-- pro Jahr. Aber ich gebe dir recht, der Staat finanziert mit. Es ist nur nicht so ein relevanter Betrag.
Da die Hortkosten nicht so viel geringer sind bei einem deutlich geringeren Betreuungsschlüssel, denke ich nicht, dass der Staat einen substantiell grösseren Beitrag leistet - bei uns.

Kontinuität finde ich auch wichtig. Aber wenn man jetzt davon ausgehen würde, dass es einfach eine Betreueruppe gibt bis mittags und eine ab mittags - gleichbleibend die Woche, dann hätte man schon viel geschafft. Die Kinder gleichbleibend. Das als Standard und wenn es dabei kleine Abweichungen gibt, dann ist immer noch der grosse Teil gleichbleibend.
sonrie hat geschrieben: Sa 22. Jun 2019, 22:56 ach, zwischen der verdummenden hausfrau und der karrieregeilen businessfrau gibt doch noch mindestens 50 Grautöne ;-)

Dieses elende „entweder- oder“ - Denken beraubt einen ab ca. 100 Möglichkeiten ;-)
Daumen hoch. Und es gibt 100 Gründe wieso Kita/Hort genutzt oder eben nicht genutzt werden kann, die vielleicht nicht jedem gleich ins Auge springen. Ich finde es blöd, wenn sich da jeder rechtfertigen muss.
Spoiler:
Malaga1 hat geschrieben: Sa 22. Jun 2019, 23:44
Sternli05 hat geschrieben: Sa 22. Jun 2019, 17:46 Ich hab ja geschrieben es muss für einen stimmen.

Übrigens hätte ich meine Kinder nie in eine Krippe geben können da die hier nicht offen haben bis nach 19 Uhr. Auch mit unregelmässigen Arbeitstagen ginge es nicht. Ich hätte mich eh selber organisieren müssen.
Selbstverständlich hättest du deine Kinder in eine Krippe geben können. Die haben nämlich auch noch einen Vater, der sie abholen hätte können. Warum muss das alles die Mutter machen? Weil ihr Job nur ein bisschen Hobby ist? Echt Frauen: So wird es nie was mit Gleichberechtigung! Nehmt endlich eure Männer in die Pflicht!
Weiter vorne wurde klar, dass der Mann auch nicht Kita-taugliche Arbeitszeiten hat.
Und auch die klaren Vorurteile finde ich mühsam.
Spoiler:

von Sonrie:
die meisten Kinder sind sehr flexibel (ja, es gibt immer Ausnahmen) und empfinden dann das normal, was sie kennen und die eltern für sie ausgesucht haben. Oftmals ist es einfach die Meinung von den erwachsenen, was gut ist und was nicht, ohne dass man mehrere Dinge wirklich ausprobiert und kennen gelernt hätte. AUs der Ferne betrachtet sind manche Dinge nicht so gut, wie sie in Wirklichkeit sind...

Wir fanden es wirklich überflüssig, dass unsere Tochter an den Mittagstisch geht, auch wenn wir gewisse Vorteile sahen. Wir liessen sie es aber an einem Wochentag ausprobieren, gaben aber den Tag vor, damit wir auch möglichst profitieren konnten. Es gab auch da Vorteile, einige, aber auch Nachteile, die schlussendlich gewichtiger waren. Ich denke aber, dass die Nachteile sehr auf unser Kind bezogen waren, d.h. ich sehe diese Nachteile nicht für alle Kinder, sondern der Grund der Beendigung war einfach, dass sie ein wichtiges Bedürfnis nach Ruhe nach der Schule nicht stillen konnte, das andere Kinder für gewöhnlich nicht in diesem Ausmass haben. Insgesamt waren wir aber überrascht von der Qualität der Zusammenarbeit mit dem Hort. Allerdings war es ein wenig frequentierter Tag.
Ich fände es gut, wenn es für alle bezahlbare flexible Betreuung gäbe. Tagesschulen, die man nutzen oder auch nicht nutzen kann.
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von F. Scarpi »

Opti hat geschrieben: So 23. Jun 2019, 15:21
F. Scarpi hat geschrieben: So 23. Jun 2019, 13:06 stella, ich habe nicht gesagt, dass der Staat nicht gefragt ist bei der Finanzierung. Der Staat in seinen verschiedenen Formen finanziert schon jetzt die Krippen und Horte mit.
Über den Hort habe ich keine genauen Zahlen. Bei der Krippe sind es bei uns CHF 50.-- pro Jahr. Aber ich gebe dir recht, der Staat finanziert mit. Es ist nur nicht so ein relevanter Betrag.
Da die Hortkosten nicht so viel geringer sind bei einem deutlich geringeren Betreuungsschlüssel, denke ich nicht, dass der Staat einen substantiell grösseren Beitrag leistet - bei uns.
Ja, ich hatte das sehr allgemein geschrieben. Der Bund hat ja "Anschubfinanzierungen" geleistet und tut es, so viel ich weiss, immer noch, und das ist ein Teil. Und dann sind es die Kantone und Gemeinden, und dort ist es dann überall unterschiedlich. Wo die Gemeinde relativ grosszügig subventioniert, ist es kein Klacks. Aber immer noch ein Riesenunterschied zu dem, was sie bezahlen müssten, wenn sie für ALLE Familien den grössten Teil der Kosten übernehmen würden.
Opti hat geschrieben: So 23. Jun 2019, 15:21 Kontinuität finde ich auch wichtig. Aber wenn man jetzt davon ausgehen würde, dass es einfach eine Betreueruppe gibt bis mittags und eine ab mittags - gleichbleibend die Woche, dann hätte man schon viel geschafft. Die Kinder gleichbleibend. Das als Standard und wenn es dabei kleine Abweichungen gibt, dann ist immer noch der grosse Teil gleichbleibend.
Ich bin nicht ganz sicher, ob ich deinen Vorschlag checke...
Schreibst über ein Modell mit längeren Öffnungszeiten?
Die MAs könnten dann immer noch 100% arbeiten (das musst du als Krippe schon anbieten können, sonst findest du zu wenige Leute, bei dem Lohn, den die meisten anbieten), und müssten sich fix entweder für den Morgen bis Mittag oder ab Mittag bis abends spät entscheiden? Und die Kinder bzw. Familien müssten sich ebenfalls entscheiden und das fix so halten?
Dann haben aber die Eltern nichts gewonnen, denn sie wären ja dann noch weniger flexibel als jetzt, auch wenn du kleine Abweichungen dulden würdest. Und teurer würde es wahrscheinlich trotzdem noch, denn du bräuchtest ja mehr MAs, und es ist die Frage, ob du entsprechend mehr Kinder hättest...
Zuletzt geändert von F. Scarpi am So 23. Jun 2019, 15:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von newearth84 »

Kontinuität von den Lehrer zu verlangen, dass sie kaum noch Pausen haben, Überstunden leisten müssen, somit Burnout gefährdet werden, da bin ich strikt dagegen, sie sind Menschen, haben womöglich selbst auch Kinder, teilweise alleinerziehend! Lass ihr Leben so weit wie möglich in Ruhe, hilft die Kinder mehr als Kontiniutätsidealismus. Diese bekommen die Kinder genug von den eigenen Eltern.
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von Opti »

F. Scarpi hat geschrieben: So 23. Jun 2019, 15:50 Opti hat geschrieben: ↑
23.06.2019, 15:21
Kontinuität finde ich auch wichtig. Aber wenn man jetzt davon ausgehen würde, dass es einfach eine Betreueruppe gibt bis mittags und eine ab mittags - gleichbleibend die Woche, dann hätte man schon viel geschafft. Die Kinder gleichbleibend. Das als Standard und wenn es dabei kleine Abweichungen gibt, dann ist immer noch der grosse Teil gleichbleibend.

Ich bin nicht ganz sicher, ob ich deinen Vorschlag checke...
Schreibst über ein Modell mit längeren Öffnungszeiten?
Die MAs könnten dann immer noch 100% arbeiten (das musst du als Krippe schon anbieten können, sonst findest du zu wenige Leute, bei dem Lohn, den die meisten anbieten), und müssten sich fix entweder für den Morgen bis Mittag oder ab Mittag bis abends spät entscheiden? Und die Kinder bzw. Familien müssten sich ebenfalls entscheiden und das fix so halten?
Dann haben aber die Eltern nichts gewonnen, denn sie wären ja dann noch weniger flexibel als jetzt, auch wenn du kleine Abweichungen dulden würdest. Und teurer würde es wahrscheinlich trotzdem noch, denn du bräuchtest ja mehr MAs, und es ist die Frage, ob du entsprechend mehr Kinder hättest...
Nein, ich glaube in den Kitas ist das mit der Kontinuität nicht so ein Problem, oder sieht das jemand anders? In der Kita wurde es z.B. bei uns aber auch so ungefähr gemacht, es gab solche mit Früh- und solche mit Spätdienst. Die Öffnungszeit war irgendwas vor 7.00-18:00, das kriegt man ja auch nicht in einen Arbeitstag.
Ich habe das in Bezug auf den Hort geschrieben, scheinbar gibt es da ja diese Kontinuität nicht mehr. Das kann ich nicht so beurteilen, ich denke, dass es sie bei uns schon gibt, aber wir sind eher klein bei uns. Für grössere Gemeinden würde ich dann eher ein solches Modell vorschlagen, dass man schaut, dass die BetreuerInnen vom Morgen und Mittag z.B. gleich sind und dann abgelöst werden und dann am Nachmittag bis Abend oder was dann mit den Stunden etc. Sinn macht. Einfach, dass die Gruppen sinnvoll eingeteilt werden. Man muss ja auch nicht alle Kinder für 5 Tage verpflichten, aber z.B. alle aus der Klasse X in eine Gruppe und alle aus der Klasse Y in eine Gruppe und wenn es dann halt zu viele Kinder sind, dann legt man X und Y zusammen. Und dann ist die Gruppe zu gross, aber dann gibt es halt eine Betreuungsperson mehr dazu. Aber das hiesse dann wahrscheinlich auch, dass man an den Gesetzen rütteln müsste. Wäre aber vermutlich trotzdem kinderfreundlicher.
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von newearth84 »

@opti

Es bringt den Kinder viel mehr, von jedem Fach den entsprechenden Lehrer zu haben statt auf diese Kontinuität zu beharren. In anderen Länder funktionieren so was super, und in der Schweiz scheint auch zu funktionieren. Die Hauptbezugperson der Schule ist und bleibt der Klassenlehrer (idR Mathe oder Deutschlehrer). Das ist gut so. Es macht den Kinder keinen Gefallen, wenn ein Sprachlehrer oder Mathelehrer ALLES lehren müsste. Unser Mathelehrer lernten uns Mathe, Physik und Chemie. Sprachlehrer Deutsch und Franz. lDie meisten sind so mit verschiedenen Lehrer aufgewachsen, und total zufrieden.
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von newearth84 »

Hier ein blog aus Sicht eines Lehrers
Lehrerwechsel vs. Kontinuität? (Von diesem Bericht heraus, merkt man, wenn die Chemie stimmen, ist die Kontinuität enorm wichtig. Wenn nicht, ist ein Klassenlehrerwechseln wünschenswert, hat aber überhaupt nichts damit zu tun, wieviel Nebenfachlehrer oder Hortfachleute noch dabei sind)

Veröffentlicht von Jan-Martin Klinge

Im Sommer werde ich meine Klasse schon drei Jahre leiten. Dann ist Halbzeit. Ein guter Augenblick, sich Gedanken zu machen, ob ich die Klasse behalten oder abgeben möchte.
An meiner Schule werden stets zwei Klassenlehrer eingesetzt und nachdem meine erste Co mich wegen ihrer Familienplanung verlassen hat, habe ich mit ihrer Nachfolgerin genauso viel Freude im Alltag. Als wir uns über die Zukunft unserer Klasse unterhalten wird uns beiden schnell klar: Egal was und wie – aber wir bleiben zusammen.

Wir nehmen uns Zeit, viel Zeit, um uns Gedanken zu machen. Zwei Aspekte stehen zentral im Vordergrund:

Was ist gut für die Klasse? und

Was wollen wir eigentlich?

Ich kenne Schulen, bei denen wird alle zwei Jahre der Klassenlehrer gewechselt und ich kenne Schulen, da werden alle zwei Jahre alle Klassen neu durchgemischt und zusammengesetzt. Bei uns an der Schule wird normalerweise das Klassenlehrerteam gewechselt, außer es passt super – dann bleiben alle zusammen.
Das hat Vor- und Nachteile.
Ich selbst hatte mein ganzes Gymnasial-Leben lang immer den gleichen Religionslehrer. Man, war das ermüdend. Und da wir uns nicht so richtig grüne waren auch ziemlich anstrengend. Mir hätte ein Lehrerwechsel sicher gut getan. Der Gedanke, dass meine Schüler womöglich von der 5. bis zur 10. Klasse immer den gleichen Mathematiklehrer haben, ist nicht unbedingt positiv. Für Schüler, die mich ätzend finden, wäre ein Lehrerwechsel sehr erstrebenswert.
Auf der anderen Seite sind meine Co & ich sehr eingespielt. Wir haben sehr ähnliche Vorstellungen von Disziplin, Spaß, Leistungsbereitschaft und Pädagogik. Wir haben unsere Klasse gern. Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist großartig (wir haben den Eindruck, dass die Eltern uns vertrauen). Zusammen mit den anderen Kollegen ‘funktioniert’ diese Klasse ehrlicherweise völlig reibungslos. Mit all ihren Schwierigkeiten und Herausforderungen läuft die Inklusion bei uns sehr gut. Dieses funktionierende System aufzugeben, könnte leicht zum Nachteil der Klasse werden. Never change a running system.

Und wir?
Unsere Schule wird im Sommer erweitert. Der Umzug in ein neues Gebäude, die Herausforderung an zwei Standorten arbeiten zu können reizt mich. Der Gedanke, eine neue 5. Klasse zu bekommen, frische quirlige Schüler kennenzulernen und mit ihnen das Miteinander zu üben… hmm. Neue Eltern zu begrüßen und mit ihnen gemeinsam ihre Kinder zu begleiten. Vertrauen zu erarbeiten und miteinander durch die Pubertät zu laufen. Trost zu spenden. Beraten. In den Hintern treten.

Wenn ich sehe, wie meine Klasse miteinander umgeht, dann macht uns das unheimlich stolz. Klammert man den Spezialfall “Inklusion” aus, dann haben wir keine Außenseiter in der Klasse. Jeder arbeitet mit jedem. Jeder hilft jedem. Natürlich gibt es Streits und hier und da Ärger – aber das Miteinander ist bei ihnen ganz stark ausgeprägt.

In gewisser Weise… brauchen sie uns gar nicht mehr.

Und das Neue? Das unentdeckte Land? Das reizt uns beide sehr.

Wie ist das bei euch an der Schule? Und wie entscheidet ihr euch? Wechselt ihr gerne oder eher ein Plädoyer für Kontinuität?
.

sonrie
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von sonrie »

warum kopierst du immer texte aus dem internet ins forum?
Das ist total mühsam.
Texte googeln kann jeder selber, das hat in einem forum nichts verloren.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Netterl
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von Netterl »

Danke sonrie, geht mir genauso
@newerth: kannst ja auch links reinsetzen.
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von newearth84 »

Ok. Werd in Zukunft das berücksichtigen. Lg
.

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danci
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von danci »

Zum Thema:

Ich habe die Jahresplanung fürs nächste Jahr gerade angeschaut. Am 25.05.2019 wird der Stundenplan definitiv genehmigt. Am 28.05. erhalten ohnehin alle SuS ein Schreiben mit der Klasseneinteilung. Die Stundenpläne werden aber nicht dann, sondern Mitte Juni beim Schnuppertag verteilt. Dafür kann mir ganz ehrlich niemand einen organisatorischen, planerischen oder sonst einen vernünftigen Grund geben, führt aber gerade in der Tagesschule dazu, dass jetzt gleichzeitig zum Abschlussfest etc. noch ein Riesenorganisationaufwand mit dem Einteilen der Kinder besteht, weil die Anmeldungen erst jetzt reinkommen (wenigstens die Tagesschulleitung hat Verständnis für die Eltern und es nun auf deren jahrelangen Bitten so umgesetzt, dass die Anmeldefrist erst nach des Erhalt des Stundenplans ist).

Ende Mai ist aus meiner Sicht knapp, aber noch ok. Wenn man aber weiss, dass es absichtlich verschoben wird, fällt es eher schwer Verständnis zu zeigen.
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von stella »

Danci
Das verstehe ich auch nicht. Denn ich wohne und arbeite ja im gleichen Kanton und hatte GENAU dieses Thema als Tagesschulleiterin. Es geht schon darum, dass man ja auch noch Personal für die Tagesschule finden muss oder allenfalls entlassen muss. Die haben ja auch eine Kündigungsfrist. Damit konnte ich eben die SL überzeugen, mit dem ganzen Stuplaprozess nach vorne zu rücken. Ich arbeite ja nicht mehr dort, ABER die Schule hält am Veröffentlichungstermin Anfang Mai fest, damit bis Ende Mai die Tagesschule angemeldet ist und die Tagesschulleiterin planen kann und allenfalls eben noch Vorstellungsgespräche führen könnte.

Darum... du bist ja in der Schulpflege. Das wäre doch für dich ein Projekt. Genau diese Erkenntnis hinein zu bringen und anzufragen, ob es da Optimierungsmöglichkeiten gäbe. Jemand muss den Effort auf sich nehmen. Es verändert sich sonst nix.
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Re: Stundenplan fürs neue Schuljahr

Beitrag von danci »

@ stella
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