Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

swam
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von swam »

Alebri: Danke für Dein Post! Wie ist es denn bei der Lehrstellensuche, weisst Du das? Bekommen die mit den eher schlechten Zeignisnoten auch die guten Lehrstellen?

Ich finde es einfach super wichtig, dass man als Eltern nicht zu grossen Druck auf die Kids ausübt, da rede ich def. aus meinen Erfahrungen als Lehrerin. Und wenn man als Eltern gleich zum Lehrer rennt, weil mal eine Zeugnisnote 0.5 tiefer ist als erwartet, übt das def. Druck auf die Kids aus.
Aber klar, wenn man berechtigte Zweifel hat, dann ist es angebracht.
Ich habe zum Glück sehr wenige Rückfragen zu Noten, da wir diese direkt im Schulnetz eintragen, und die Schüler natürlich reklamieren, wenn ich da aus Versehen was falsches eintrage (ausser die Note ist zu hoch, nehme ich an 😂). Aber das ist auf Gymistufe, läuft da natürlich auch etwas anders.

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Sonneonline
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von Sonneonline »

stella hat geschrieben: Mo 15. Jul 2019, 14:00Diese Kreuze werden dann in meinem Wohnkanton mit dem LP21 Beurteilungsbogen abgeschafft. Es wird in Zukunft nur noch ein Kreuz pro Fach geben.
@stella: Kanton Bern gell? Kannst du mir kurz erläutern, warum es die Kreuze nicht mehr gibt? Ich zB habe sie sehr vermisst im jetzigen Zeugnis. Seit der Umstellung auf LP21 im letzten Sommer haben unsere Kinder null Aufgaben mehr. Ich mag ihnen das ja gönnen, ABER, als Eltern bist du in diesem Fall total weg vom Fenster und hast keinen Schimmer mehr, wo dein Kind steht, wie es lernt oder an eine Aufgabe heran geht. Denn genau solche Sachen konnte ich bei meinen Kindern erkennen, als es noch HA gab. Darum hätte ich mir wenigstens diese Ankreuz-Beurteilung noch gewünscht. Es würde für mich viel mehr über mein Kind aussagen, als nur die "blutten" Noten.

Malaga1
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von Malaga1 »

Sonneonline hat geschrieben: Mo 15. Jul 2019, 23:27 Seit der Umstellung auf LP21 im letzten Sommer haben unsere Kinder null Aufgaben mehr.
Echt? Bei uns hat der LP21 auch an den Hausaufgaben nichts geändert (am Zeugnis auch nicht - ausser, dass die Note für Schrift abgeschafft wurde). 10 Minuten pro Tag und Schuljahr gelten als Faustregel. Vorbereitung auf Prüfungen sind da nicht eingerechnet. Der Lehrer meiner Tochter gibt meistens weniger Ufzgi, wenn viele Tests anstehen, der Lehrer meines Sohnes rechnet Prüfungsvorbereitung nicht zu den Hausaufgaben. Soviel zu HARMOS...
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von swam »

Malaga1 hat geschrieben: Di 16. Jul 2019, 05:51 Echt? Bei uns hat der LP21 auch an den Hausaufgaben nichts geändert (am Zeugnis auch nicht - ausser, dass die Note für Schrift abgeschafft wurde). 10 Minuten pro Tag und Schuljahr gelten als Faustregel. Vorbereitung auf Prüfungen sind da nicht eingerechnet. Der Lehrer meiner Tochter gibt meistens weniger Ufzgi, wenn viele Tests anstehen, der Lehrer meines Sohnes rechnet Prüfungsvorbereitung nicht zu den Hausaufgaben. Soviel zu HARMOS...
Ist bei uns genau gleich mit den Hausaufgaben, leider! Und eine Note in Schrift erscheint im Zeugnis, zählt aber nicht zum Durchschnitt....

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stella
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von stella »

Sonneonline
Ich weiss nicht, warum die Aufteilung in die Kompetenzen abgeschafft wurden.
Als LP gebe ich Einblick, in dem ich Dinge unterschreiben lasse. So wirke ich dem entgegen. Als Mutter lasse ich mir von meinem Kind (eines ist noch im LP95) Sachen zeigen und erklären.

Hausaufgaben
Mein Wohnkanton hat die drastisch reduziert. ( Zyklus 1 - 30 Min. / Z2 - 60 Min. / Z3 - 90 Min. In der Woche, Testvorbereitungen müssen während dem Unterricht geschehen.) Es gibt Schulen, die keine HA geben.
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von Berlin »

Malaga1 hat geschrieben: Mo 15. Jul 2019, 15:50 Da hast du durchaus recht. Mir sind gute Leistungen in der Schule sehr wichtig. Da bin ich nicht tiefenentspannt nach dem Motto „wird schon“. Eine gute Ausbildung ermöglicht einem einfach mehr Optionen im Leben und wird in Zukunft immer wichter. Da bin ich gerne etwas Tigermom.
Ich kann nachvollziehen, dass einem eine gute Ausbildung der Kinder wichtig ist. Das ist sie mir auch. Aber diese erreiche ich nicht, wenn ich dauernd mit meiner Notenliste um sie herumwedle und auch nicht, wenn ich das Auf- oder Abrunden der Lehrpersonen hinterfrage.

Meine Kinder sind beide im Gymnasium und natürlich habe ich immer versucht, sie in ihrem Weg zu unterstützten und tue dies - so weit wie möglich - noch immer (bei Teenagern ist der Einfluss da stark abnehmend, was ich irgendwie auch gut finde). Ich sehe einfach um mich herum sehr viele ambitionierte Tigermoms (es sind erstaunlicherweise fast immer Mütter). Das übt einerseits einen starken Druck auf die Kinder aus und andererseits sind die Mütter dann meist sehr frustriert, wenn ihre Kinder so 12 Jahre und älter sind, weil sie merken, dass ihr Druck gar nicht mehr auf fruchtbaren Boden fällt. Da täte es manchmal gut, schon früher etwas Druck wegzunehmen und zu realisieren, dass gute Schulleistungen primär auf den jeweiligen Fähigkeiten der Kinder beruhen und nicht auf dem Druck der Mütter.
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von Neonova »

@Berlin: ich kann dir grundsätzlich nur zustimmen. Allerdings, wer sagt denn, dass Malaga ständig mit den Notenlisten rumwedelt und die Note im Beisein der Kinder hinterfragt? Ob sie das mit den Kindern thematisiert hat oder sich einfach ihre eigenen Gedanken macht hat sie doch gar nicht geschrieben? Oder hab ich das überlesen?
Wie gesagt, ich persönlich hab die Noten meiner Kinder auch im Kopf, deswegen ist das aber kein Thema und ich kann doch auch bei der Lehrperson etwas nachfragen, ohne da ein riesen Büro aufzumachen und so Druck auf die Kinder auszuüben.
Ich verstehen deinen Punkt total, trotzdem finde ich, dass man da schon noch etwas differenzieren muss zwischen „interessierten“ Eltern/Müttern und einer „Tigermom“.

@LP21: hat bei uns an den Ufzgi auch nichts geändert. Es wurde auch klar kommuniziert, dass sie das mit den 10min pro Schuljahr beibehalten werden.
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von stella »

swam hat geschrieben: Mo 15. Jul 2019, 20:16 Ich habe zum Glück sehr wenige Rückfragen zu Noten, da wir diese direkt im Schulnetz eintragen, und die Schüler natürlich reklamieren, wenn ich da aus Versehen was falsches eintrage (ausser die Note ist zu hoch, nehme ich an 😂). Aber das ist auf Gymistufe, läuft da natürlich auch etwas anders.
Ich arbeite auf der Oberstufe und mag mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal eine Frage betreffend einer Note während dem Schuljahr oder im Beurteilungsbericht bekommen habe. Ich führe das darauf zurück, dass ich den Jugendlichen immer erkläre, wie eine Note zustande gekommen ist. So können sie bei den Eltern Auskunft geben.
Und ich bespreche die Noten des Beurteilungsberichtes IMMER mit ihnen. Und zwar, bevor ich den BB ins System eingebe. Dann gebe ich die Noten ein und falls ich einen Fehler mache, sind ja die SuS durch mein Gespräch informiert. Das kam in den 25 Jahren Unterrichtstätigkeit zwei Mal vor, dass ich mit den Augen in der Liste um eine Zeile gesprungen bin und ich die folgenden Kreuze am falschen Ort gemacht habe. Da änderte ich den BB natürlich ohne Widerrede. Das ist doch klar.

Als ich noch jünger war, hatte ich laufend Eltern, die mit mir über die Aufsatzbewertung ihres Kindes reden wollte. Auch das habe ich nie gemacht. Denn meine Noten waren ja nachvollziehbar und ich hatte sie dem Kind erklärt. Somit habe ich es den Eltern auch noch einmal erklärt und ihnen gesagt, dass sie Einsprache bei der SL machen könnten. Hat nie jemand gemacht.

Zeugnisnoten von mir wurden noch nie hinterfragt, auch nicht übertrittsrelevante.

Ich führe das darauf zurück, dass ich eben sehr viel über die Art, wie ich beurteile, rede und die Beurteilung so transparent mache. Und ich erkläre den Eltern auch immer, dass ich wohlwollend beurteile und wissen möchte, was ihr Kind kann und nicht, welche Fehler es gemacht hat. Ich denke das hilft.
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von Neonova »

@Stella: genau das erwarte ich von einer Lehrperson. Bei uns wird aber weder mit den Kindern gesprochen noch die grundsätzliche Art zu bewerten z.B. am Elternabend, erklärt.
Du bisr ja scheinbar das beste Beispiel dafür, dass wenn man transparent kommuniziert auch kaum Nachfragen/Beschwerden kommen. Finde da müssen sich die Lehrpersonen halt selber etwas an der Nase nehmen.
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von stella »

Malaga1 hat geschrieben: Di 16. Jul 2019, 05:51
Sonneonline hat geschrieben: Mo 15. Jul 2019, 23:27 Seit der Umstellung auf LP21 im letzten Sommer haben unsere Kinder null Aufgaben mehr.
Echt? Bei uns hat der LP21 auch an den Hausaufgaben nichts geändert (am Zeugnis auch nicht - ausser, dass die Note für Schrift abgeschafft wurde). 10 Minuten pro Tag und Schuljahr gelten als Faustregel. Vorbereitung auf Prüfungen sind da nicht eingerechnet. Der Lehrer meiner Tochter gibt meistens weniger Ufzgi, wenn viele Tests anstehen, der Lehrer meines Sohnes rechnet Prüfungsvorbereitung nicht zu den Hausaufgaben. Soviel zu HARMOS...
Harmos hat nichts mit LP21 zu tun. Da ging es lediglich um die Koordination von Frühfremdsprachen und um Vereinheitlichung vom Kigabeginn und dass der Kiga 2 Jahre dauern soll.

Der LP21 hat einen gemeinsamen Nenner, der für alle 21 teilnehmenden Kantone verbindlich ist. Man orientiert sich neu an den Kompetenzsstufen, die immer handlungsorientiert sind - sprich, es geht darum, Wissen anzuwenden.
Aber so lange das Bildungswesen in der Hoheit der Kantone ist, wird es keine Vereinheitlichung geben. Namentlich regionale Inhalte z.B. in RZG, aber auch die Beurteilung sowie die Hausaufgaben sind in kantonaler Hand. Ebenfalls die Übertritte in die nächsten Schulstufen werden kantonal verschieden gehandhabt. (Bei uns sogar innerkantonal, im französischen Teil gehen die Übertritte anders als im deutschsprachigen Teil.) Da wird es keine Vereinheitlichung geben. Man hat im LP lediglich den kleinsten Nenner gefunden und er ist mit diesen glaub rund 1500 Kompetenzen auch sehr überladen, weil jede Fachgruppe natürlich geschaut hat, dass sie nix verliert, obwohl neue Fächer wie M&I dazu gekommen sind.

In den Passepartoutkantonen ist der LP zumindest in den Fremdsprachen bereits seit längerem umgesetzt. In meinem Wohnkanton hat man bis 2022 Zeit für die Umsetzung der anderen Fächer. Zum Teil fehlen ja sogar noch Lehrmittel.

Ich bin jedenfalls gespannt, was hier von anderen Kantonen berichtet werden wird.
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von stella »

Neonova hat geschrieben: Di 16. Jul 2019, 12:31 @Stella: genau das erwarte ich von einer Lehrperson. Bei uns wird aber weder mit den Kindern gesprochen noch die grundsätzliche Art zu bewerten z.B. am Elternabend, erklärt.
Du bisr ja scheinbar das beste Beispiel dafür, dass wenn man transparent kommuniziert auch kaum Nachfragen/Beschwerden kommen. Finde da müssen sich die Lehrpersonen halt selber etwas an der Nase nehmen.
Ich bin einfach immer und immer wieder erstaunt, wie es noch solche Schulorte geben kann. Wir haben in meinem Wohnkanton schon vor 25 Jahren mit einer klaren Elternkommunikation begonnen. Ich war eine Zeit lang sogar verantwortlich dafür. Gleiches Logo für alle Briefe, die von der Schule aus gehen, transparent machen der Beurteilung (Flut - föderorientiert, lernzielorientiert, umfassend, TRANSPARENT - gilt bereits seit dem LP95!), gemeinsames Vorgehen, wenn Eltern anrufen, erster Internetauftritt (vor gut 20 Jahren...), solche Dinge halt.
Mich dünkt, da sind LP noch stehen geblieben im vorigen Jahrhundert.
Ich selber gehe davon aus, dass ich es mir zeitlich nicht leisten kann, mit vielen Eltern über meine Beurteilung zu reden. Darum meine progressive Info am Elternabend. Ich erlebe aber auch die meisten Eltern als sehr wohlwollend und vertrauend.
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von Neonova »

@ Stella: ich versteh es auch nicht. Unsere Kinder haben wirklich tolle Lehrpersonen, die auch immer sehr freundlich Fragen besntworten und meiner Meinung nach sehr wohlwollend sind (gut, ich melde mich auch nur sehr selten). Es würde doch auch ihre Arbeit erleichtern, wenn sie etwas „progressiver informieren“ würden.
Ausserdem wohnen wir an einem seeehr bildungsfreudigen Ort mit vielen „Tigermoms und -dads“ ;), da würden sie sich doch selber einen Gefallen tun.
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von Berlin »

@Stella und Neonova,
Vielleicht hängt das Thema "Kommunikation über Zeugnisnoten" auch von der Schulstufe ab?
Ich mag mich erinnern, dass meinen Kindern in der Primarschule (bei uns 6 Jahre) die Zeugnisse von ihren Lehrpersonen kurz erläutert wurden. Da wurde aber sicher nicht auf Details der Noten eingegangen (wobei das für die Schüler in dem Alter ja auch nicht so detailliert wichtig ist, zumindest bei meinen war das nicht so).

In der Oberstufe erhalten meine Kinder das Zeugnis auch in einer kurzen Besprechung mit dem Klassenlehrer (da geht es aber mehr um die allgemeine Tendenz, da sie ja für jedes Fach andere Fachlehrpersonen haben). Für die Detailnoten führen die Schüler alle eine eigene Liste (resp. eine App). Die schriftlichen Noten sind jeweils klar kommuniziert (die Lehrpersonen kommunizieren auch Klassenschnitt und Punktevergabe). Und auch bei den mündlichen Noten kommunizieren die Lehrpersonen, wie diese genau zu Stande kommt. Von dem her rechnen bei uns - zumindest die Gymischüler - schon jeweils ihren Notenschnitt im Detail aus, bevor die Zeugnisse kommen.
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von Malaga1 »

Neonova hat geschrieben: Di 16. Jul 2019, 12:51 @ Stella: ich versteh es auch nicht. Unsere Kinder haben wirklich tolle Lehrpersonen, die auch immer sehr freundlich Fragen besntworten und meiner Meinung nach sehr wohlwollend sind (gut, ich melde mich auch nur sehr selten). Es würde doch auch ihre Arbeit erleichtern, wenn sie etwas „progressiver informieren“ würden.
Ausserdem wohnen wir an einem seeehr bildungsfreudigen Ort mit vielen „Tigermoms und -dads“ ;), da würden sie sich doch selber einen Gefallen tun.
Ich glaube, wir wohnen im gleichen Ort ;-).
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von Neonova »

Malaga1 hat geschrieben: Di 16. Jul 2019, 15:27
Neonova hat geschrieben: Di 16. Jul 2019, 12:51 @ Stella: ich versteh es auch nicht. Unsere Kinder haben wirklich tolle Lehrpersonen, die auch immer sehr freundlich Fragen besntworten und meiner Meinung nach sehr wohlwollend sind (gut, ich melde mich auch nur sehr selten). Es würde doch auch ihre Arbeit erleichtern, wenn sie etwas „progressiver informieren“ würden.
Ausserdem wohnen wir an einem seeehr bildungsfreudigen Ort mit vielen „Tigermoms und -dads“ ;), da würden sie sich doch selber einen Gefallen tun.
Ich glaube, wir wohnen im gleichen Ort ;-).
Der Gedanke ist mir auch schon gekommen ;)
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von dede »

Berlin hat geschrieben: Mo 15. Jul 2019, 15:35
Malaga1 hat geschrieben: Mo 15. Jul 2019, 14:17 @stella: Dass du bei deiner Tochter nicht mal nachfragst, wenn es um etwas geht, verstehe ich nicht. Das ist wohl genau diese Obrigkeitsgläubigkeit, die mir ab geht.
Man könnte auch sagen: Dass Du das alles so genau wissen willst hat wohl mit einer "Tigermom-Mentalität" zu tun, die mir vollkommen abgeht.

Dass ich niemals bei Lehrpersonen nachgefragt habe, hat viel weniger mit Obrigkeitsgläubigkeit zu tun als damit, dass ich jetzt nicht so versessen bin auf eine halbe Note mehr oder weniger bei meinen Kindern und zu Hause auch nicht Buch führe über die Einzelnoten meiner Kinder.
Nachfragen bei einer Note, die nicht übertrittsrelevant ist, würde ich nicht machen. Eine halbe Note mehr oder weniger, das spielt für mich keine Rolle. Auch habe ich bis jetzt noch keine Notendurchschnitte berechnet. So in etwa weiss jeweils wo meinw Kinder stehen, weil wir die Tests unterachreiben müssen. Aber mündliche Bewertungen usw. werden bei uns eh nicht kommuniziert, also sind die Tests nur eine grobe Orientierung. Nachfragen würde ich nur bei einer groben Abweichung, die ich nicht verstünde. Dann einfach mit der Idee, dass ich etwas nicht weiss, das in der Schule bei meinem Kind schief läuft und ich da gerne etwas unternehmen möchte.

Nachfragen, ob es Probleme gibt, weil die Note tiefer ausgefallen ist als erwartet, fände ich legitim. Da wäre der Ansatz, was in Zukunft besser gemacht werden müsste.
Und nebenbei: Die LP würde dann wohl selber nachschauen und merken, wenn ihr ein Fehler passiert wäre und dann auch entsprechend Rückmeldung geben.

Nachfragen mit der Erwartung, dass die Note angepasst wird, fände ich dann aber schon frech. Die Schulnote ist nicht Verhandlungssache zwischen Eltern und LP.

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danci
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von danci »

Normalerweise würde ich sagen: Frag freundlich nach.

Aber die Erfahrung hat mich gelernt, dass es nichts bringt. Die meisten freundlichen Nachfragen meinerseits und es waren jeweils max. 2 pro LP, führten zu flapsigen und unbefriedigenden Antworten. Ich mache es daher nicht mehr, sondern akzeptiere, dass viele Lehrpersonen einfach ein eigenes (teilweise sehr zartbesaitetes) Völkchen sind, wo man möglichst kein Wort sagt. Das Vertrauen in die Schule hat aber gelitten und das obwohl wir nie wirklich Schwierigkeiten gehabt haben. Ich handhabe es daher so, dass ich nichts tue, meine Kinder stärke und sollten sie irgendwann richtig Mühe in der Schule haben, dann würde ich Alternativen suchen. Zudem versuche ich jeweils nicht zu lachen, wenn "gute Zusammenarbeit und offene Kommunikation mit den Eltern" wieder mal auf einer PP-Folie am Elternabend steht.

Wir haben dieses Jahr hier einen ähnlichen Fall. Das Elterngespräch fand anfangs Mai statt. Zu diesem Zeitpunkt wurde die NMG-Note mit 5,5 angegeben. Jedoch gab es bis dahin nur einen einzigen Test (da hatte sie eben die 5,5) in diesem Jahr, was ich ohnehin völlig ungenügend und unfair finde. Der Lehrer bestätigte aber, dass die Mitarbeit im Unterricht durchaus diese Note auch rechtfertigt. Danach gab es noch einen Test. Dieser ging bei meiner Tochter schief und sie bekam eine 4. Die Zeugnisnote ist nun 4,5. D.h. die 4.75 (Durchschnitt der Tests) wurde abgerundet, obwohl es noch 2 Monate zuvor hiess, sie arbeite sehr gut mit. Verstehen tue ich es nicht. Da es jedoch ein Problem war, die LPs überhaupt dazu zu bringen, Elterngespräche durchzuführen, werde ich nichts tun. Wozu auch? Um dann nur zu hören, das sei eine Expertenmeinung und dass es nur 2 Tests in einem ganzen Jahr war, sei eben die Entscheidung der Lehrpersonen? Nein, danke.

Ich bin ein optimistischer Mensch, der in allem und auch in allen Menschen zuerst das positive sehe. Jedoch wurde ich inzwischen ernüchtert und frage mich einfach immer wieder, worauf sich denn das Vertrauen stützen soll, welches die Eltern den Lehrpersonen unbedingt entgegenbringen sollen....
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von stella »

danci
Aber das kann ja fast nicht sein, oder!?

Gut, ich würde im Alter von deiner Tochter nun auch nicht unbedingt nachfragen, es geht ja im Prinzip um wenig...

Nur ist die Diskrepanz schon sehr gross und die Noten sollten ja nicht nur aus zwei Tests bestehen.

Von dem her wäre die Frage, wie er zu dieser Diskrepanz vom Elterngespräch im Mai und von der Note im Beurteilungsbericht kommt, doch interessant.

Aber ich verstehe, wenn du nicht nachfragen willst.
Es ist ein zweischneidiges Brett.
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von danci »

@ Stella
Eben, ich finde es eigentlich traurig, wenn sich Eltern nicht mal getrauen, nachzufragen. Es ist für mich keine gute Basis für Vertrauen, Offenheit und Transparenz. Und ja, 2 Tests finde ich sehr wenig.

Sie hatten letztes Jahr einfach sehr Pech mit einem längeren Ausfall der KLP und verschiedenen Vertretungen, man wusste auch nie genau, wann sie wieder kommt. Es war nicht einfach, sowohl für die Schule, wie auch für die Kinder und meine Tochter hatte damit zu kämpfen. Das ist kein Vorwurf an die Schule, es ist halt einfach so und LPs kann man ja nicht einfach herzaubern. Trotzdem wäre es m.M.n. möglich gewesen, mehr Tests zu machen oder auch Arbeiten, Vorträge etc. Bei uns hiess es damals in der Sek und Gymnasium: Soviele Wochenlektionen wie ein Fach hat, soviele Tests pro Semester, wobei kaum jemand nur 2 gemacht hat, 3 waren das Minimum. Primarschule weiss ich nicht mehr (ich ging schon ab der 5. Klasse in die Sek), aber da gab es noch mehr.

Da es nicht um den Übertritt geht und sie zudem jetzt in die 5. Klasse kommt und damit neue LPs hat, spielt es auch nicht so eine rolle. Ich will auch sie nicht stressen. Die Kinder haben jetzt schon extremen Konkurrenzdruck und das Wort Sekübertritt ist hier schon in der 4. Klasse omnipräsent. Das macht es etwas schwierig.
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Re: Verlangt ihr eine Begründung bei unklaren Zeugnisnoten?

Beitrag von stella »

danci
Bei Stellvertretungen ist es besonders schwierig. Ich habe letztes Jahr einen STV betreut. Sein Vorgänger hatte KEINE Noten gemacht bis dato. Wir mussten also schauen, dass er zu genügend Noten kommt, damit die Note im BB bei einem Rekurs stand hält.
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