April/Mai-Kind zurückbehalten?

[danci]

Bei uns gibt es nicht unbedingt ein 3. Kindergartenjahr. Da wir Basisstufe haben, werden dann die Kinder zwar eingeschult, machen dann aber "ganz unauffällig" die 1. Klasse in 2 Jahren und machen dann gewisse Sachen einfach wieder mit dem Kindergarten. Wenn sie sich zum Beispiel nicht mehr konzentrieren können im Deutsch oder Mathi, gehen sie einfach wieder spielen mit den KIGA Kindern. Ich finde das eigentlich noch gut so. Weil 3 Jahre KIGA sind dann doch sehr lange und so haben sie etwas Schule, müssen aber trotzdem noch nicht so abliefern.

Ich bin gleicher Meinung. Hier ist es einfach nicht die Bassistufe, sondern eben die EK, welche aber in der Regelklasse integriert ist. Für Kinder ist es auch nicht immer einfach, zurückzubleiben, wenn ihre Kameraden eingeschult werden. Daher kann ich bei Grenzfällen die Eltern schon verstehen. So haben sie auch die Möglichkeit "zu den Grossen zu gehören" und da nach 2 Jahren eh auch nur die halbe Klasse wechselt und der Rest bleibt (2-Jahrgangs-Klassen) verwischt sich das etwas, dass ein Kind später weitergeschickt wird. Von der Lehrpersonen höre ich oft, dass sie selber diese Lösung vorziehen, da ein 3. Kiga-Jahr lang sein kann. Zudem kann man so eben so eine Zwischenlösung machen, wo sie durchaus schon den Stoff der 1. Klasse machen, aber eben nicht alle Lernziele erreichen müssen. Das heisst aber nicht, dass in Ausnahmefällen kein 3. Jahr möglich ist,

[Enzian]

@Danci
Genau, ich denke das ist eine optimale Lösung, wenn die Kinder eine EK haben oder einfach die 1. Klasse in 2 Jahren machen können, egal wie es dann heisst Das ist wohl für die meisten Kinder eine gute Sache!

[swam]

EK finde ich auch eine super Sache! Leider gibt es das bei uns nicht... Deshalb würde ich ein Kind lieber 3 Jahre in den Kiga schicken, als es einzuschulen, wenn es nicht parat ist. Die Probleme fangen dann bei uns spätesten im 2. Semester der 2. Klasse an....

[Opti]

OT
Swam
Was ändert sich denn vom 1. zum 2. Semester der 2. Klasse. Ich habe das jetzt ein paar Mal gelesen (von dir evtl. auch von anderen) und ich kann mir grad nicht vorstellen, was sich während des Schuljahres so massiv ändert, wäre aber gerne vorbereitet.

[swam]

Bei uns gibt es am dem 2. Semester der 2. Klassen Noten. Seit da ging es voll los mit Tests. Mein Sohn brachte teilweise 3, 4 Noten pro Woche nach Hause. Er hatte vorbereitete und unvorbereitete Diktate, Hör- und Leseverständnisse, div. Mathetests, NMG Tests etc. etc....

[Malaga1]

Ich stehe voll hinter Harmos und LP21, werde aber nie verstehen, warum in einem so kleinen Land wie die Schweiz trotzdem jeder sein eigenes Süppchen kochen muss. Ich kam im Kanton ZH schon vor 40 Jahren mit 4j8m in den zweijährigen KiGa. Der war zwar freiwillig aber alle Kinder gingen. Die Stichtagverschiebung auf den 31.7 fand ich aber unnötig. Besser wäre doch irgendwo Ende Feb bis Ende April, dafür kein Wunschkonzert beim Zurückstellen. Zusätzlich könnte man wie in D üblich noch einen Korridor von 2,3 Monaten anhängen für Kann-Kinder. Sehr vife, weite Kinder könnte man so ohne grosse Abklärungen unproblematisch früher einschulen.

Bei uns gibt es ab der 2. Klasse Noten und da ging so richtig die Post ab. Da möchte ich kein Kind haben, das grad so knapp mitkommt. Ich würde mich auch eher für ein 3. KiGaJahr entscheiden. Leider gibt es bei uns,keine EK mehr. Hier kenne ich diverse Kinder, die drei Jahre in den KiGa gingen. Geschadet hat das,keinem. Oft machen sie auch zweimal das erste KiGaJahr wenn sich abzeichnet, dass es für die Schule nicht reicht.

[Opti]

Swam
Danke für die Info. Bei uns gab es jetzt in der 1. Klasse noch keine Noten, gestaunt habe ich aber auch über die Masse an Tests. Die Punktzahl war immer transparent und es gab klar 4 Abstufungen der Bildli. Sünneli, lächelndes Smiley, neutraler Smiley, trauriger Smiley. Da war auch immer klar, was es bedeutet. Abgesehen von den Abstufungen der ungenügenden Noten war das ziemlich notentransparent. Wir haben eh nur ein Jahreszeugnis und keine Halbjahreszeugnisse. Mindestens jetzt noch.

[Helena]

Denkt ihr wirklich, dass das knapp mitkommen am Alter liegt?
Die mit dem 3. Kiga Jahr sind auch nachher nicht unbedingt die, welche ganz vorn mitmischen. Und auch das EK Kind in der Familie ist durch das Jahr Aufschub nicht leistungsfähiger geworden...

[bodega]

Helena, natürlich liegt auch Kognitiven. Liegt "nur" am kognitiven, bringen auch fünf Jahre Kiga nichts. So ein Kind soll in die 1. Klasse. Ist ein Kind aber Kognitiv nicht auf der Höhe und noch unreif dazu, kann die 1. Klasse schon zur Qual werden. Ist es fit aber noch unreif, kann es oft sein Potenzial nicht ausschöpfen. Daher auch da ein 3. Kiga-Jahr.

[Helena]

Kann das eine Kigä denn gut unterscheiden?

[bodega]

Ob es alle können, weiss ich nicht, aber wir witzeln immer mal wieder darüber, dass wir nach zwei Jahren Kiga doch sehr genau sagen könnten, welches Kind in welche Stufe eingeteilt wird. Natürlich spielt die Entwicklung eine Rolle, aber Überraschungen gibt es selten. Man weiss, wie das Kind erfasst, überlegt, Schlüsse zieht, kennt das Elternhaus. Ich weiss, ich lehne mich da weit aus dem Fenster, habe aber jahrelange Erfahrung.

[AnnaMama]

... und trotzdem können sich auch sehr erfahrene Kindergärtnerinnen mal täuschen. Die Kigä unseres Ältesten sprach bei uns am Gespräch ganz vorsichtig ein zweites Kindergartenjahr an (damals gab es bei uns nur den einjährigen Kiga). Als wir ihr dann erzählten was er zu Hause alles macht (lesen, schreiben, einfaches rechnen) war es für sie klar, dass er in die Schule gehört. Er war im Kindergarten einfach so zurückhaltend und still, dass sie ihn nicht richtig einschätzen konnte.

[bodega]

Klar, der Austausch mit den Eltern oder allenfalls anderen Beteiligten gehört dazu! Ganz viele Puzzleteile ergeben dann ein Ganzen. Unbedingt AnnaMama!!! Es bringt auch gar nicht, wenn ein Kind gegen den Willen der Eltern zurück behalten würde. Die Eltern tragen und begleiten das Kind!!!!!!

[AnnaMama]

Ich war damals recht erstaunt, dass die Kigä ihn so falsch eingeschätzt hat. Ja, Entscheide sollten immer mit den Eltern gefällt werden.
Ich arbeite unterdessen mit dieser Kigä zusammen und sie ist wirklich top und sehr sorgfältig.
Im Nachhinein hätten wir unseren Ältesten wahrscheinlich sogar mal springen lassen sollen ... aber im Nachhinein ist man oft schlauer.

[Jana21]

Hallo zusammen

Ich grabe mal dieses Thema aus - ist ja doch schon ein paar Jahre alt.
Mich würden Erfahrungen interessieren von Mamis und Papis welche ihre Kids im 1. Zyklus (Kiga-2.Klasse) haben.
Täusche ich mich oder ist es aktuell ein "Trend" die Kinder erst ein Jahr später in den Kindergarten zu schicken?

Aus gegebenem Anlass bin ich sehr gespannt auf eure Erfahrungen.

Danke

[Leela]

Als aktuellen Trend würde ich das nicht bezeichnen, das war doch immer schon ein Thema?
Wir haben uns bei unserem Maibuben jedenfalls auch dafür entschieden und es war absolut die richtige Entscheidung. Er ist jetzt in der 2. Klasse.
Die andere Variante wäre ein 3. KiGa Jahr, was hier auch noch oft gemacht wird aber ein Jahr später war mir lieber.

[conny85]

Bei uns ist es eher unüblich. Bei meinen Kindern (2016 und 2018) hat es auch Juni und Juli Kinder dabei, die normal eingeschult wurden und auch nicht wiederholt haben.

[ChrisBern]

Hier gibt es das nicht so selten. Prinzipiell ist ja der Stichtag immer weiter nach hinten gewandert (Ende Juni, Stadt Bern) und einige schulen noch nach altem Stichtag ein. In der Stadt Bern geht es auch mega einfach, einfach das Kreuz setzen, man wird quasi fast auch ein bisschen dazu eingeladen. Ein Kollege hat es gemacht, weil es bei ihnen früher auch so war - ich fand das Kind absolut fit und die Kita auch.

Finde es dann für die wirklich jungen Kinder im KiGa sehr mühsam. Mein Sohn ist Junikind und wir haben ihn regulär eingeschult, er ist der jüngste. Er wird jetzt die Basisstufe in 5 Jahren machen - er ist intellektuell und sozial fit und in der Norm, aber sehr klein und Graphomotorik hat er Mühe. In der Kita ein Jahr länger hätte er sich aber gelangweilt. Ich finde diesen Trend mega nervig...

[stella]

ChrisBern
Die Stadt Bern hat den selben Einschulungstermin wie der Kanton Bern. Stichtag ist der 31. Juli.

Und ja, im Kanton Bern ist dies immer noch ein grosser Trend. Das führt dann dazu, dass im Jahrgang junge Kids mit Abstand bis zu 1.5, 1,8 Jahren jünger sind und das ist in diesem Alter enorm gross.
Ich mag mich an eine Kollegin erinnern, die zwei junge eingeschulte Jungs hatte (die hat sie immer noch, aber die sind jetzt schon gross...) und die Lehrerin kontaktierte sie, weil beide Jungs im Dezember der 1. Klasse noch nicht lesen konnten. Zum Glück ist sie selber Lehrerin Zyklus 1 und konnte aufzeigen, woran das womöglich liegen könnte - Altersdifferenz... Und dass es völlig normal ist, wenn man bis zu den Sportferien noch nicht lesen kann.

Ich verstehe alle Eltern, die das machen. Auch die von Kids, die eigentlich bereit sind. Generell ist es, auch später in der Schulkarriere, besser, wenn die SuS zu den älteren im Jahrgang gehören. Und sie sind wirklich jung, wenn sie aus der 9. Klasse austreten.

[ChrisBern]

Ah sorry, ja, 31. Juli, merci für die Korrektur!