Eintritt in die Oberstufe
Moderator: conny85
Eintritt in die Oberstufe
Nach den Sommerferien ist unser Sohn in die 1. Oberstufe Sek A gekommen. Er tut sich sehr schwer damit. Öfters muss er das Klassenzimmer wechseln und er hat natürlich etwa 8 verschiedene Lehrer. Er weint fast jeden Tag und dies auch in der Schule... die Klassenlehrerin ist super und nimmt sich ihm an. Er war auch schon beim Schulsozialarbeiter, der ihm Tips gegeben hat.
Ich gebe ihm Bachblütentropfen und er hat einen Stein im Hosensack, der ihn an uns erinnert. Denn er vermisst uns sehr während der Schulstunden. Er hat lange Tage und das stresst ihn zusätzlich. Er braucht manchmal etwas mehr Zeit um sich an neue Situationen zu gewöhnen und er ist nicht der selbstsicherste Junge.
Kennt jemand von euch diese Situation? Wir versuchen ihn in Gesprächen positiv zu stimmen und zu stärken! Habt ihr irgendwelche zusätzlichen Tips? Wir haben Angst, dass er am Ende noch gemobbt wird weil er jetzt so mühe hat.
Bin um jeden Tip dankbar!
Flyaway71
Ich gebe ihm Bachblütentropfen und er hat einen Stein im Hosensack, der ihn an uns erinnert. Denn er vermisst uns sehr während der Schulstunden. Er hat lange Tage und das stresst ihn zusätzlich. Er braucht manchmal etwas mehr Zeit um sich an neue Situationen zu gewöhnen und er ist nicht der selbstsicherste Junge.
Kennt jemand von euch diese Situation? Wir versuchen ihn in Gesprächen positiv zu stimmen und zu stärken! Habt ihr irgendwelche zusätzlichen Tips? Wir haben Angst, dass er am Ende noch gemobbt wird weil er jetzt so mühe hat.
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Flyaway71
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Re: Eintritt in die Oberstufe
Kommt er vom Stoff her nach? Sind es nur die Wechsel oder die Klasse? Da gibts zig faktoren.
Könnte auch eine überforderung sein..schwierig so ferndiagnosen
Könnte auch eine überforderung sein..schwierig so ferndiagnosen
Re: Eintritt in die Oberstufe
Ich finde es schwierig, wenn das Kind schon soweit ist, dass es in der Schule weint.
Sind die Probleme alle neu und waren nicht vorhersehbar ?
Dem würde ich beim Kind noch etwas mehr auf den Grund gehen zum Herauszufinden, wo genau
das Problem liegt.
Hat dein Kind noch ein Gspänli von der Primarschule in der gleichen Klasse ? Evtl. könnte es sich dem etwas "anhängen". Gemeinsam
Zimmer wechseln etc.
Und dann halt das Kind versuchen zu stärken. Es hat neu angefangen, da darf man etwas unsicher sein und auch mal noch Fehler machen.
Je nachdem würde ich einen Psychologen beiziehen.
Sind die Probleme alle neu und waren nicht vorhersehbar ?
Dem würde ich beim Kind noch etwas mehr auf den Grund gehen zum Herauszufinden, wo genau
das Problem liegt.
Hat dein Kind noch ein Gspänli von der Primarschule in der gleichen Klasse ? Evtl. könnte es sich dem etwas "anhängen". Gemeinsam
Zimmer wechseln etc.
Und dann halt das Kind versuchen zu stärken. Es hat neu angefangen, da darf man etwas unsicher sein und auch mal noch Fehler machen.
Je nachdem würde ich einen Psychologen beiziehen.
- stella
- Moderatorin
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- Registriert: Do 6. Nov 2003, 10:45
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Re: Eintritt in die Oberstufe
Ich würde also nicht gleich einen Psychologen beiziehen...
Es ist normal, wenn Kinder bei einem solchen Wechsel grössere Mühe haben. Das dürfen sie auch. Es gibt Kinder, die Angst vor den 9. Klässlern haben, die überfordert mit dem Weg sind (Velo, Nachbardorf, fast immer früh Unterricht), die gestresst sind durch die vielen Lehrpersonen und Zimmerwechsel. Erfahrungsgemäss legt sich das bei den meisten in den ersten sechs Wochen (wir haben hier dann Herbstferien). Nach den Herbstferien starten viele schon routinierter.
Ich würde den eingeschlagenen Weg weitergehen und in mir selber MEIN Vertrauen in MEIN Kind suchen, dass es sich bestimmt daran gewöhnen wird. Kinder können uns sehr gut lesen... Dein erstes Post tönt von deiner Seite, verständlicherweise, sehr besorgt...
Und ja, bestärke ihn, sucht gemeinsam nach Strategien, macht pro Tag einen Ablaufplan mit Material für die Zimmerwechsel, gebt den Fächern Farbe und schaut, dass er dann z.B. für Franz alles, was rot ist, einpacken muss, arbeitet weiterhin mit der Schulsozialarbeiterin und der KLP zusammen. Er wird, wenn er diese Situation gemeistert hat, gestärkt aus der Erfahrung rausgehen! Frag ihn nach Dingen, die ihm helfen und die ihn unterstützen. Wenn - dann - Pläne funktionieren gut. "Wenn ich traurig bin, dann nehme ich meinen Stein in die Hand und verziehe mich kurz auf die Toilette." "Wenn ich alleine in der Pause bin und das nicht mag, dann schaue ich, wo meine Gspändli aus der 6. Klasse sind."
Er darf lange Zeit haben, um sich daran zu gewöhnen. Er hat sein Tempo. Er darf auch in den Pausen beobachten. Das heisst nicht, dass er nie Anschluss finden wird. Bei den heutigen Kids (ömu bei meinen SuS und meinen eigenen Kindern) hat sehr viel mehr Platz als wir denken. Sie sind es sich gewöhnt, dass es viele Kinder hat, die anders sind.
Ich würde mir ein Datum in der Zukunft setzen, an dem ich mich dann an andere Unterstützung wenden würde und bis dahin würde ich den eingeschlagenen Weg gehen und meinem Sohn die Möglichkeit geben, dass er sich daran gewöhnen kann.
Es ist normal, wenn Kinder bei einem solchen Wechsel grössere Mühe haben. Das dürfen sie auch. Es gibt Kinder, die Angst vor den 9. Klässlern haben, die überfordert mit dem Weg sind (Velo, Nachbardorf, fast immer früh Unterricht), die gestresst sind durch die vielen Lehrpersonen und Zimmerwechsel. Erfahrungsgemäss legt sich das bei den meisten in den ersten sechs Wochen (wir haben hier dann Herbstferien). Nach den Herbstferien starten viele schon routinierter.
Ich würde den eingeschlagenen Weg weitergehen und in mir selber MEIN Vertrauen in MEIN Kind suchen, dass es sich bestimmt daran gewöhnen wird. Kinder können uns sehr gut lesen... Dein erstes Post tönt von deiner Seite, verständlicherweise, sehr besorgt...
Und ja, bestärke ihn, sucht gemeinsam nach Strategien, macht pro Tag einen Ablaufplan mit Material für die Zimmerwechsel, gebt den Fächern Farbe und schaut, dass er dann z.B. für Franz alles, was rot ist, einpacken muss, arbeitet weiterhin mit der Schulsozialarbeiterin und der KLP zusammen. Er wird, wenn er diese Situation gemeistert hat, gestärkt aus der Erfahrung rausgehen! Frag ihn nach Dingen, die ihm helfen und die ihn unterstützen. Wenn - dann - Pläne funktionieren gut. "Wenn ich traurig bin, dann nehme ich meinen Stein in die Hand und verziehe mich kurz auf die Toilette." "Wenn ich alleine in der Pause bin und das nicht mag, dann schaue ich, wo meine Gspändli aus der 6. Klasse sind."
Er darf lange Zeit haben, um sich daran zu gewöhnen. Er hat sein Tempo. Er darf auch in den Pausen beobachten. Das heisst nicht, dass er nie Anschluss finden wird. Bei den heutigen Kids (ömu bei meinen SuS und meinen eigenen Kindern) hat sehr viel mehr Platz als wir denken. Sie sind es sich gewöhnt, dass es viele Kinder hat, die anders sind.
Ich würde mir ein Datum in der Zukunft setzen, an dem ich mich dann an andere Unterstützung wenden würde und bis dahin würde ich den eingeschlagenen Weg gehen und meinem Sohn die Möglichkeit geben, dass er sich daran gewöhnen kann.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07
Re: Eintritt in die Oberstufe
Hallo
Ich erinnere mich sehr gut an meine Zeit als ich von der Primar in die Sek kam. Es war mir zu Beginn alles zuviel- ich weiss noch wie ich zuhause im Bett geweint habe und meine Mutter sagte mir, wenn es dir zuviel ist, kannst du auch in die Real wechseln. Ab da- als ich diese Option offen hatte/ ging es mir besser und ich habe mich angewöhnt, es brauchte einfach seine Zeit.
Das einfach als Erfahrungsbericht...
Liebe Grüsse
Ich erinnere mich sehr gut an meine Zeit als ich von der Primar in die Sek kam. Es war mir zu Beginn alles zuviel- ich weiss noch wie ich zuhause im Bett geweint habe und meine Mutter sagte mir, wenn es dir zuviel ist, kannst du auch in die Real wechseln. Ab da- als ich diese Option offen hatte/ ging es mir besser und ich habe mich angewöhnt, es brauchte einfach seine Zeit.
Das einfach als Erfahrungsbericht...
Liebe Grüsse
Re: Eintritt in die Oberstufe
Ich hatte so einen Schüler im 1. Untergymi. Er hat z.B. vor dem Unterricht am morgen seinen Vater angerufen, das tat ihm sehr gut. Ich war seine Klassenlehrerin und hab ihn auch so gut wie möglich untertsützt. Da er in meiner Nähe gewohnt hat, hab ich ihn manchmal am morgen mit dem Auto in die Schule mitgenommen. Auch das half ihm sehr. Wir haben das aber nicht an die grosse Glocke gehängt.
Die Mutter ging noch mit ihm zu einer Kinesiologin, die sich auf Schüler spezialisiert hat. Auch das tat ihm gut. Es wurde mit der Zeit immer besser.
Er ist nun im 5. Gymi. Habe vor den Sommerferien seine Mitter zufällig getroffen und wie erinnerten uns an diese Zeit zurück. Heute ist es absolut kein Thema mehr. Gib Deinem Sohn die Zeit, die er braucht!
Die Mutter ging noch mit ihm zu einer Kinesiologin, die sich auf Schüler spezialisiert hat. Auch das tat ihm gut. Es wurde mit der Zeit immer besser.
Er ist nun im 5. Gymi. Habe vor den Sommerferien seine Mitter zufällig getroffen und wie erinnerten uns an diese Zeit zurück. Heute ist es absolut kein Thema mehr. Gib Deinem Sohn die Zeit, die er braucht!
- Zaza
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- Beiträge: 40
- Registriert: So 1. Jul 2007, 23:19
- Geschlecht: weiblich
- Wohnort: mitten drin
Re: Eintritt in die Oberstufe
Liebe Flyaway71,
Meinem Sohn ging es letztes Jahr als er in die Sek gewechselt hat genau gleich. Er war sehr unglücklich und hat viel geweint, war irgendwie verloren und überfordert. Er kam oft nach 2 Lektionen mit Bauchschmerzen nach Hause. Wir haben einfach viel mit ihm geredet, Verständnis gezeigt und versucht ihn mit kleinen Erfolgserlebnissen zu stärken. Stella hat es meiner Meinung nach sehr auf den Punkt gebracht.
Nach den Herbstferien ging es schon viel besser und eines Tages kam er nach Hause und meinte: Mami, jetzt gefällt es mir gut in der Schule! Puh, was für ein Felsbrocken ist mir da vom Herzen gerutscht
Und ganz wichtig: er hat viel gelernt in dieser Zeit und ist nun gestärkt und selbstbewusster aus der Situation geworden! Ich bin froh, dass wir nicht vorschnell aufgegeben haben. Viel Kraft wünsche ich euch!
Meinem Sohn ging es letztes Jahr als er in die Sek gewechselt hat genau gleich. Er war sehr unglücklich und hat viel geweint, war irgendwie verloren und überfordert. Er kam oft nach 2 Lektionen mit Bauchschmerzen nach Hause. Wir haben einfach viel mit ihm geredet, Verständnis gezeigt und versucht ihn mit kleinen Erfolgserlebnissen zu stärken. Stella hat es meiner Meinung nach sehr auf den Punkt gebracht.
Nach den Herbstferien ging es schon viel besser und eines Tages kam er nach Hause und meinte: Mami, jetzt gefällt es mir gut in der Schule! Puh, was für ein Felsbrocken ist mir da vom Herzen gerutscht
Und ganz wichtig: er hat viel gelernt in dieser Zeit und ist nun gestärkt und selbstbewusster aus der Situation geworden! Ich bin froh, dass wir nicht vorschnell aufgegeben haben. Viel Kraft wünsche ich euch!
Re: Eintritt in die Oberstufe
Habt vielen Dank für eure Berichte und Inputs. Ich hoffe sehr, dass ihm die Zeit hilft!! Ist nicht schön sein Kind leiden zu sehenam Freitag lief es super, weil da auch das Wochenende vor der Tür stand. Er war so zufrieden. Und heute, Montag morgen dann wieder Tränen....
Re: Eintritt in die Oberstufe
Hast du den Lehrer schon kontaktiert? Oder die Schulsozialarbeiterin oder Heilpädagogin? Hier wird den Kindern super Unterstützung geboten. Sie könnten zusammen eine Strategie entwickeln wie es einfacher geht.
Ich hatte nämlich auch Angst das mein Sohn es nicht packt. Er ist sehr sensibel und hat sonst auch Probleme im Bewegungsablauf. Nicht sehr gross aber er ist dadurch sehr ängstlich. Ich bin offen auf die Lehrer zugegangen und war extrem positiv überrascht wie sie es handhaben. Meine Erfahrung ist das eine total offene Kommunikation einfach toll ist und vieles bewirkt. Mein Sohn fühlt sich sehr wohl.
Hoffe deiner kann sich auch bald gut einleben.
Ich hatte nämlich auch Angst das mein Sohn es nicht packt. Er ist sehr sensibel und hat sonst auch Probleme im Bewegungsablauf. Nicht sehr gross aber er ist dadurch sehr ängstlich. Ich bin offen auf die Lehrer zugegangen und war extrem positiv überrascht wie sie es handhaben. Meine Erfahrung ist das eine total offene Kommunikation einfach toll ist und vieles bewirkt. Mein Sohn fühlt sich sehr wohl.
Hoffe deiner kann sich auch bald gut einleben.