Abmachen mit Gspänli

[Schwups]

Wir bekamen eine weitere E-Mail von der Schule, darin stand u.a.:
Der Bundesrat hat heute die Verordnung erlassen, dass Versammlungen von mehr als fünf
Personen nicht mehr erlaubt sind. Darum machen wir Sie mit aller Deutlichkeit darauf
aufmerksam, dass dies auch für die Schulanlagen der Schule X – die Pausen- und
Spielplätze – gilt. Auch auf unseren Aussenanlagen ist es in den vergangenen Tag noch sehr
häufig zu Ansammlungen von Kindern und Eltern gekommen.
Wir fordern Sie auf, Ihre Kinder nicht unbegleitet auf die Pausenplätze zu schicken, da sonst die
Vorgabe, wonach sich maximal fünf Kinder gemeinsam an einem bestimmten Ort aufhalten
dürfen, kaum eingehalten werden kann; die diesbezügliche Verordnung des Bundesrats haben
wir Ihnen zur Information angehängt. Auf Seite 5 unter „Inhalt von Artikel 6, Absatz 1“ finden Sie
diese Angaben.
Das Schulpersonal ist angewiesen worden, Gruppen von Kindern, Jugendlichen und/oder
Erwachsenen darauf hinzuweisen, dass Abstand, besonders in der aktuellen
„Coronazeit“, Leben retten kann. Wir werden Gruppen von mehr als fünf Personen zum
Verlassen des Geländes auffordern und gegebenenfalls auch bei der Polizei zu verzeigen. In
diesem Sinne bitten wir Sie nochmals explizit darum, sicherzustellen, dass Kinder und
Jugendliche daheim bleiben.

Am Freitag ging der Sohn (6. Klasse) mit 4 Kollegen von der Pfadi nachmittags noch auf eine Velotour und wir haben sie darauf hingewiesen, dass sie mind. 2 Meter Abstand voneinander haben müssen. Eigentlich wäre am Montag die nächste Velotour geplant, aber ich denke, dass wir Mütter sie absagen werden. Auch wir Eltern gehen nicht mehr in Gruppen von bis zu 5 Leuten Sport treiben oder spazieren, sondern nur noch zu zweit. Als Familie bewegen wir uns schon noch zu viert an der frischen Luft.

[Peppino]

Meine dürfen nicht abmachen! Wir gehen zusammen spazieren oder vita parcours machen. Beides immer möglichst früh morgens. That's it.

Kinder mit der Anweisung "ihr dürft aber nur zu fünft sein und müsst 2 Meter Abstand halten" unbeaufsichtigt draussen spielen zu lassen... nun ja, wie "gut" das funktioniert , sehe ich, wenn ich zum Fenster raus schaue... völlig illusorisch, dass sich die Kids da dran halten, auch wenn sie grundsätzlich vielleicht guten Willens sind!

Wenn sich zwei Familien für die Kinderbetreuung zusammen schliessen, damit homeoffice etc. besser möglich ist, und die Kinder unter sich bleiben, finde ich es ok. Aber alles andere geht irgendwie gar nicht.

[Helena]

@Schwups: finde auch, es gibt da 2 Aspekte: einerseits haben sie es nur ab 5 Personen verboten, andrerseits sagen sie, man solle sich wenn möglich nur mit Leuten aus dem eigenen Haushalt treffen.
Generell ist es ja schon so, je weniger Kontakte, desto mehr helfen wir die Verbreitung auszudehnen.

Man kann sich doch auch ohne Verbot vorstellen, dass je weniger desto besser ist?

Bei uns werden die Leute auch vom Schulgelände verwiesen, wobei es da nicht Kinder sind, sondern „michgehtallesnichtsan“ Teenies.

[Stella*]

Ich finde es eben gerade schwierig, dass wir uns mit nur einem Kind komplett isolieren. Denke, dass dies mit mehreren Kinder einfacher ist.

Dafür kann ich die Kombi Home Office/Schule ohne Präsenz besser handhaben.

Hat alles seine Vor-/Nachteile.

[Helena]

@stella: aber wenns um den Solitaritätsgedanken geht, ist es eigentlich sch... egal, obs für dich einfacher ist, oder nicht?

Wir denken da glaubs oft zu egozentrisch. Irgendwer hat auch geschrieben, der 13 Jährige wolle halt nicht mit Mami raus, deshalb dürfe er mit der Peergroup raus. Zählt denn in der Situation wirklich, dass der Teen will? Oder sollte zählen, was zwar nicht das bequemste für den Einzelnen, aber das beste für Alle wäre?

[carina2407]

@Helena: Das war ich, und bitte, ich habe immer geschrieben dass sie zu 2, maximal zu 3 unterwegs waren , und nicht mit einer ganzen Gruppe wie du das wieder darstellst, was zu diesem Zeitpunkt vom BAG UND BR absolut erlaubt war. Deine herablassende Art hier drin ist imfall sehr wenig hilfreich und führt mehr zu Gegenwehr als dass es was nützt . Aber zu deiner Beruhigung, seit Freitag und der neuesten Pressekonferenz sind wir alle zu Hause , Freundekontakt ist gecancelt, da ich eben auch nicht daran glaube dass Kids 2 m Abstand halten können.
Seit heute morgen hustet unsere Tochter, daher ist für uns nun der Fall eh klar dass wir zu Hause bleiben müssen. Wir hättens aber sowieso gemacht, weil die Regierung uns darum gebeten hatte. Einzig ich hätte noch 2-3 Termine gehabt zum wahrnehmen, die werde ich wohl auch canceln. Trotzdem bereue ich nicht meine Kinder die letzte Woche noch etwas raus gelassen zu haben. Nun werden sie ihre Freunde eine Weile nicht sehen, aber sie hatten noch ein paar schöne Tage. Sie haben es am Freitag nach der PK ganz gut aufgenommen.

[Stella*]

@stella: aber wenns um den Solitaritätsgedanken geht, ist es eigentlich sch... egal, obs für dich einfacher ist, oder nicht?

Ich habe weiter unten geschrieben, dass wir Eltern alle daheim sind (Home Office/arbeitsunfähig) und mit niemandem Kontakt haben, dh wir sind ein geschlossener Personenkreis von 8 Leuten. Essen bestellen wir gemeinsam online und lassen es nach Hause liefern. Sehe beim besten Willen dein Problem nicht. Wo sollen wir uns denn anstecken???

Es sind im Fall nicht alle hier drin so doof wie du sie hinstellst!

[carina2407]

@Helena: Liest du eigentlich die Beiträge jeweils auch zu Ende bevor du drauf haust?

[Libli]

Es ist eben diese lasche Haltung, die dann dazu führt, dass sich der Virus so gut ausbreiten kann. Je nach dem wo man wohnt hat man immer noch das Gefühl, dass es einen nicht betrifft. Das bizli Kontakt, ich kann doch die Kinder nicht einsperren, arme Kinder, arme Eltern, ich wollte doch nur schnell... ich kann es nicht mehr hören. In ein paar Wochen sind wir schlauer, und da wird sich vielleicht mancher denken "hätte ich doch..". Oder halt eben nicht, Fehler zugeben ist ja auch nicht jedermanns Stärke. Ich finde das Leben mit all diesen Einschränkungen auch nicht lustig, aber ich finde es ist meine Aufgabe alles mögliche zu tun, um die Gesellschaft zu unterstützen.

[carina2407]

@Libli: Liest du auch zu Ende? Bei uns ist seit Freitag der Freundekontakt gecancelt. Den letzten Kontakt hatten meine Kinder am Donnerstag. Ich nehme die Sache durchaus ernst.

[Libli]

@carina Ja, ich lese zu Ende. Ich lese dass einige nach wie vor der Meinung sind das Recht auf freie Bewegung der Kinder sei wichtiger als die Massnahmen gegen Covid (das ist jetzt chli überspitzt formuliert, kommt aber so rüber). Und ich lese, dass sich einige zwar jetzt einschränken (du zum Beispiel), jedoch recht lange brauchten um diese Notwendigkeit einzusehen. Ich wiederhole mich, es kommt wahrscheinlich drauf an wie die Situation am jeweiligen Wohnort ist. Statt dass die wenig betroffenen mitmachen, sich einschränken damit es bei ihnen vielleicht zu einer geringeren Ausprägung kommt machen sie so lange weiter bis sich die Situation zuspitzt. Das finde ich schade und wenig durchdacht.

[carina2407]

@Libli: O.k, das kann ich grundsätzlich nachvollziehen. Wir haben uns einfach an die Weisungen des Bundesrates gehalten, nicht mehr, nicht weniger. Seit Freitag sind die Massnahmen verschärft, das nehmen wir ernst. Auf Schulhausplätze/ Sportplätze darf man bei uns schon seit zwei Wochen nicht mehr, daran haben wir uns auch gehalten. Auf öffentlichen Spielplätzen waren wir auch nicht. In einem Quartier mit Blocksiedlungen und diversen Spilpis ist es in der Tat nicht ganz einfach eine Grenze zu ziehen, das fällt mit EFH und Garten wohl einfacher. Für mich wäre auch Ausgangssperre o.k, wenn es der Gesellschaft dient. Aber der BR selbst hält das für nicht nötig, man sieht ja auch in Italien dass es nicht unbedingt besser wird. Sie vertrauen auf das Volk und ich möchte sicher auch meinen Beitrag dazu leisten.

[greenguapa]

Wir machen gar nicht mehr ab, weder draussen noch drinnen. Da wir an einem dicht besiedelten Ort wohnen mit sehr vielen Kindern, gehen wir jetzt nur noch früh morgen raus oder über Mittag wenn fast niemand draussen ist. Meine Kids sind noch zu klein um die 2m Abstandsregel einzuhalten, allgemein ist das eh mega schwierig im Spiel, auch für grössere Kinder.

[uetliberg]

Wir machen gar nicht mehr ab, weder draussen noch drinnen. Da wir an einem dicht besiedelten Ort wohnen mit sehr vielen Kindern, gehen wir jetzt nur noch früh morgen raus oder über Mittag wenn fast niemand draussen ist. Meine Kids sind noch zu klein um die 2m Abstandsregel einzuhalten, allgemein ist das eh mega schwierig im Spiel, auch für grössere Kinder.

Betreust Du Deine Tageskinder noch?

[greenguapa]

Wir machen gar nicht mehr ab, weder draussen noch drinnen. Da wir an einem dicht besiedelten Ort wohnen mit sehr vielen Kindern, gehen wir jetzt nur noch früh morgen raus oder über Mittag wenn fast niemand draussen ist. Meine Kids sind noch zu klein um die 2m Abstandsregel einzuhalten, allgemein ist das eh mega schwierig im Spiel, auch für grössere Kinder.

Betreust Du Deine Tageskinder noch?

Nein =( Theoretisch dürften sie noch kommen, (also von meinem Arbeitgeber aus),da aber kein einziger Elternteil einen systemrelevanten Job hat habe ich allen nahe gelegt die Kids nicht mehr zu bringen weil das Risiko beiderseits einfach zu gross und auch unnötig ist. Ich beziehe jetzt Ferien und erhalte auch keinen Lohn auf unbestimmte Zeit.

[carina2407]

@greenguapa: Genau, auch meine könnten den 2m Abstand nicht andauernd einhalten, und die sind 10 und 12, die würden das ständig im Spiel vergessen. Für Erwachsene geht das besser wenn sie einfach nur reden wollen. Deshalb lieber gar nicht abmachen.

[Drag-Ulj]

Und ich kann dieses Wort "Sozialverantwortung" nicht mehr hören - gilt diese denn nur jetzt, nur wegen dieser Krankheit und nur innerhalb der Landesgrenzen?! Diese Gedanken finde ich gerade in der Schweiz immer so *ichfindkeinanständigeswort* und es macht mich wütend. Unser Staat, der es nicht für nötig hält, die Firmen dazu zu zwingen, Menschenrechte ausserhalb der CH-Grenzen zu respektieren, zwingt uns nun dazu, aus Solidarität alte und schwache Menschen zu schützen. Ja, bravo!

Das macht mich echt hässig und ich frage mich, wieviele hier drin auch vorher solidarisch waren (nicht ggü Nachbarn) und es auch nachher sein werden - oder füllen sich die Shoppingzentren und die Restaurants wieder bis zum Bersten, weil ja der Konsum nachgeholt werden muss.

Vielleicht ein klitzekleines bisschen offtopic, aber ich hoffe, dass diejenigen, die so mit der Keule unterwegs sind betr. der Handhabung anderer, auch mal darüber nachdenken.

Zu uns: wir gehen noch raus, immer noch in den Wald und in den Garten. Abmachen ist gerade nicht, aber solange wir noch draussen würden, tun wir es auch. Kontakt meiden wir dort, wo das gewünscht und gefragt ist. Ich respektiere die Regeln wegen anderer, ja, das kann ich. Wenn die Nachbarin (die einige gemeinsame Räumlichkeiten nutzt) kurz rauf kommt oder die Kinder zum Spielen runter in den Keller gehen, dann ist es für mich echt ok. Jaaaa, nichtwissend, welche Kontakte sie sonst noch pflegt, aber sonst müssten wir ja ständig alles desinfizieren, aber das tue ich nicht. Ich denk nicht mal dran.

p.s. die Meinung von Herrn Vernazza ist übrigens auch sehr spannend, wer hats gelesen?! Wäre ja bedenkenswert...

[stella]

Drag-Ulj
Aber es geht doch nicht nur darum!
Es geht in einer ersten Phase darum, das Spitalpersonal zu entlasten. So zu entlasten, dass sie keine Entscheidung treffen müssen, WER denn nun beatmet wird und wer nicht.
Es geht darum, dass weiterhin Intensivplätze z.B. für Unfallopfer zur Verfügung stehen, also auch um dich und mich.
Und erst dann geht es um die ältere Bevölkerung. Auch um vulnerable jüngere Menschen, übrigens!

Es geht nicht darum, das wir nicht krank werden, es geht um "flatten the curve".

[Drag-Ulj]

Dessen bin ich mir bewusst, Stella und ich halte mich auch genau deswegen an die Regeln.
Aber die ganze Haltung dahinter ist für mich nicht stimmig. Ganz banal: Spitalpersonal in der CH entlasten gegenüber Menschen in Ghana vergiften (aktueller Glencore-Fall). Das ist es, was mich wütend macht. Weil, beide schützen ist möglich und wichtig.
Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.

[stella]

Ja klar. Darum vielleicht auch kein Handel mit solchen Firmen betreiben. Aber es geht ja nicht darum, diese Dinge gegeneinander auszuspielen. Ich finde, wir können uns immer engagieren. Krise hin oder her.