Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Alebri
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Alebri »

@Stella
Also, sorry - nochmals: Wenn ein Vater mit einem BMW vorfährt, der neu einiges über 120k kostet, ein brandneues Iphone in der Hand hat und dann jammert, er könne sich für seinen Sohn kein Notebook leisten... :wink: :lol: . Ich sage nicht, dass das bei JEDEM die Realität ist. Aber wir haben 2-3 solcher Fälle in der Schule. Und nochmals: Wenn man sich eine Luxuskarre und ein brandneues Iphone leisten kann, aber es nicht reicht, dem 2. Sek-Schüler für CHF 200.- ein Notebook zu finanzieren, dann geht es um Prioritätensetzung und nicht um finanzielle Unmöglichkeit :wink: .

@Home Schooling
Bei uns wird sehr viel mit Video/Zoom gemacht, d.h. sie könne trotz Home Schooling eine Art "Präsenzunterricht" anbieten, es gibt immer wieder Sessions, wo die LP via Zoom die Theorie vermitteln. Die Lehrer sind auch jederzeit via WA-Chat, Video-Chat, etc. erreichbar. Und für die, die wirklich nicht ausdrucken wollen/können, besteht auch die Möglichkeit, 1-2 Mal pro Woche in der Schule vorbeizugehen, die Blätter abzuholen und wieder zurückzubringen (statt einzuscannen und auf der Cloud zu hinterlegen).

Wie gesagt: Bei uns ist das wirklich hervorragend gelöst - da kann ich mich nur in Ehrfurcht verbeugen, wie die Lehrer das handhaben! Der Lehrer meines Sohnes war sogar letzten Sonntag mal erreichbar bzw. hat sich Zeit für 10 Minuten Video-Chat genommen, als mein Sohn eine Frage hatte.

Von den technologischen Möglichkeiten her ist es heutzutage sicher problemlos möglich, einen vollwertigen/gleichwertigen Unterricht anzubieten - wenn dann noch die LP entsprechend mitmachen, funktioniert es super!

Aber klar: Ein gewisses Alter ist schon notwendig (bei 1. oder 2. Klässler ist das sicher viel schwieriger umzusetzen - keine Frage!).

nera
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von nera »

Wenn die Schule noch länger geschlossen bleiben wird es mehr Online-Präsenz-Sequenzen geben müssen auf allen Stufen, da ist so. Bisher ist ja vor allem Stoff repetiert worden und kein neuer Stoff eingeführt.

Neuer Stoff einführen nur Online ist nicht einfach, vor allem bei den jüngeren Schülern nicht, je älter sie sind desto einfacher ist es via ein Video sich neuen Stoff einzuprägen. Für 1.-3. Klässler ist dies allerdings eine Herausforderung, in der Schule merkt man ja rasch wer was wie rasch verstanden hat und kann sofort reagieren, hinter dem Bildschirm ist das andere uns mit nur einem Video/Erklärung verstehen dass noch lange nicht alle Schüler, da braucht es oft noch mehr, vor allem wenn sie mit der Sprache Mühe haben, z.B. LRS oder fremdsprachig sind.
Nein, nur Online ist der Schulunterricht nicht vollwertig, es braucht die gleichaltrigen, die Lehrpersonen und die verschiedenen Sozialformen. Schüler lernen am besten wenn die Beziehung zur Lehrperson stimmt und dies ist am Bildschirm nicht einfach zu bewerkstelligen.

Computer/Drucker:
Die meisten Familien verfügen über Geräte, das ist so, aber längst nicht alle können auch damit umgehen. z.B. einen Google Account zu installieren oder Microsoft Teams ist für viele nicht ohne. Wer ein Handy hat und damit WhatsApp brauchen kann oder im Internet surfen ist noch lange kein IT Spezialist. Viele Eltern haben die IT Kenntnisse ihrer Kinder bisher ziemlich überschätzt. Ein Dokument speichern, ausdrucken oder gar versenden können viele Kinder bis zur 4./5. Klasse bislang nicht, da braucht es die Hilfe der Eltern.

Noch zu den Begriffen Homeschooling/Fernunterricht:
Homeschooling ist wenn man alles Zuhause macht, von der Stoffplanung, der Lehrmittelauswahl und der Zeitplanung. Es gibt hierbei keine Vorgaben, ausser dem Lehrplan, und die Familie plant und organisiert alles selber ohne Hilfe und Steuerung einer Lehrperson von aussen.

Fernunterricht:
Das wird im Moment praktiziert und hierbei plant und organisiert die Lehrperson den Unterricht, stellt dem Schüler das Material zu, korrigiert, unterstützt und hilft. Die Rolle der Eltern ist lediglich die Überwachung und Unterstützung dass das Kind die Aufträge Zuhause löst, bei Fragen fachlicher Art ist die Lehrperson zuständig und hilft. Die Schüler erhalten Rückmeldungen und neuen Stoff regelmässig von den Lehrpersonen und nicht von den Eltern.

Im Moment macht niemand der Schulen Homeschooling, sondern es wird Fernunterricht gemacht, alles geplant und organisiert der Lehrperson/Schule.

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Nellino
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Nellino »

it kenntnisse... klar die sind sehr verschieden. Wobei die Kinder meist weiter sind wie die Eltern, merke ich auch hier immer wieder bei uns. Hier ist es so, dass wirklich ein seeeeeeeehr genauer plan kommt, also zb 1. aufgabe war, ne email schreiben. Das klappte so einigermassen, einige schrieben an alle, statt nur an eine person der gruppe. Aber für alles hats anleitungen von seiten Lehrer, auch übt er mit allen die videokonferenz. Machen sicher nicht alle Lehrer. DAchte bei anleitung 1 die wir bekamen..hihi wie bei uns früher, als das interenet udn alls sehr neu war: speichern, unter....

Für 1. - 3. klässler sicher noch schwieriger wie auch für Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Auch natürlich ist klar, arbeiten beide Eltern zuhause zur zeit, oder wie ist da die Zeit verteilt.

Der Aufwand für die Lehrer (kann nur von hier sprechen) ist sicher enorm und die machen das Top.
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AnCoRoJe
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von AnCoRoJe »

Hier läufts super. Und es ist auch nicht repetieren sondern neuer Stoff.
Einmal mehr bin ich sehr zufrieden mit unserer Schule/Schulen. Alle sind bemüht und es läuft reibungslos.
5.Kl/2Kl Langteitgymi/3.Sek)
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ausländerin
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von ausländerin »

Puzzli - Haben alle Eltern das Genehmigung unterschrieben bevor das Video auf YouTube ist?
Alebri - für mich heisst Digitalisierung, wenn es dann wirklich umgesetzt ist, eben keinen Drucker und Scanner zu Hause...

Alebri
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Alebri »

Die pauschale Aussage, dass Online-Unterricht (oder Fernunterricht - was auch immer :wink: ) nicht gleichwertig mit "normalen" (Präsenz-)unterricht ist definitiv falsch!

Das hängt vom individuellen Lerncharakter und sicher auch vom Alter/der Reife des Schülers ab - nicht zuletzt auch vom Aufbau des Fernunterrichts.

Ich habe schon als Kind immer viel besser alleine Zuhause gelernt. Deshalb habe ich ab 18 nur noch Ausbildungen im Fernunterricht gemacht - so mehrere eidgenössische Prüfungen abgelegt. Alle erfolgreich bestanden - trotz oder gerade wegen Fernunterricht :wink: . Auch mein aktuelles Studium ist wieder ein Fernstudium (mit einem minimalen Präsenzunterricht von max. 1-2 Tagen pro Monat - und das ist mir ehrlich gesagt schon zu viel :mrgreen: ).

Wie geschrieben: So wie es die Schule bzw. die LP meines Sohnes handhabt, ist der aktuelle Unterricht bei ihm sehr erfolgreich - und er ist mit viel mehr Spass, Engagement und Eigeninitiative dran, als er es vorher beim normalen Schulbetrieb war.

Nochmals: Ich sage NICHT, dass das für jeden Schüler, jedes Alter funktioniert - aber eben: DIe Aussagen, dass Fernunterricht qualitativ nicht an den Präsenzunterricht herankommt, ist definitiv falsch!

nera
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von nera »

@Alberi
Wenn das aktuell bei deinem Sohn funktioniert ist das ja toll, aber auf die Dauer ist es für ein Kind nicht die Lösung. Ein Kind braucht Kontakt mit anderen Gleichaltrigen um sich auszutauschen und zu entwicklen. Einfach nur über den Computer ist keine Lösung.

Bei Erwachsenen kann es anders aussehen, aber eben es gibt keine Fernkurse welche gänzlich ohne Präsenzunterricht auskommen, einfach weil es den persönlichen Kontakt braucht um sich auszutauschen und sich weiterentwickeln zu können.
Wenn man schnell im lesen und verstehen ist, kann es durchaus sein alleine schneller vorwärts zu kommen, aber das klappt eben auch nicht in allen Fächern, z.B Sport, Technisches und textiles Gestalten, Musik, das lebt alles vom Austausch miteinander.

Eine Einzelsituation gerade auf alle zu verallgemeinern funktioniert nicht. Und Hattie hat in seiner Metastudie gezeigt, dass fürs schulische Lernen die Beziehung Lehrperson-Schüler enorm wichtig ist und davon am meisten abhängt. Nur Online kann man keine Beziehung zu seiner Lehrperson aufbauen.

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Nellino
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Nellino »

na gut aber den kontakt gibts auch zb im dorf, im verein etc. kommt ja ganz auch auf die wohnistuation an.
ES gibt da viele möglichkeiten. Denke es gibt sicher auch kinder die zuhause lernen und es funktioniert super, kenne eine familie udn die haben viel kontak mit anderen Kindern.
Bei unserem Sohn ist es auch so, er lernt hier zuhause viel konzentrierter und auch sehr gerne, will noch mehr aufgaben als die gegebenen...wusste ich vorher ja nicht da neuland für uns. Aber ist schön.

ah und die schüler konnten jeweils einem anderen ne email machen, wie sie sich den unterricht nach den Ferine vorstellen, also meist fernunti. Viele schrieben es sei gut zushause zu lernen und sie könnten sich das auch gut weiterhin vorstellen. Fand ich auch noch spannend.
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nera
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von nera »

Nellino

Homeschooling und Fernunterricht ist nicht das gleiche. Ich kenne einige Homeschooler bei denen es funktioniert, die sind voll eingebunden ins Dorf und die Vereine.

Nur Fernunterricht wird nicht funktionieren es braucht eben diese Kontakte und Gleichaltrigen, Sport und Gestalten über Fernunterricht?

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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Papa68 »

Ich erlebe es mit jedem Kind anders. Kind eins möchte lieber zur Schule, ihre Freundinnen sehen umd ihren Hobbys nachgehen. Kind zwei macht zu Hause sein Ding. Er ist eh nicht der Gesellschaftstyp. Seine Schulsachen macht er gut und zuverlässig. Er hat noch nie gejammert, dass es langweilig sei. In der Schule ist es ihm jeden Tag langweilig. Da er schneller arbeitet als andere muss er oft warten. Ihm ist zu Hause wohl und er ist zufrieden und ausgeglichen. Kind drei würde lieber in den Kiga gehen. Zu Hause ist aber auch ok. Sie will mit den Grossen Schule machen und hält wacker mit.
So unterschiedlich sind die Kids. Für mich ist es eine tolle Erfahrung. Ich habe viel mehr Einblick, was die Kinder in der Schule machen und können sollten. Für ein paar Wochen ist es bestimmt gut. Ein Jahr möchte ich es aber lieber nicht so haben.
SCHWEIGEN IST GOLD.
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÄCHTIG!

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Nellino
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Nellino »

nera..wieso soll ein kind mit fernunti dann nicht noch in einen verein, in die pfadi oders so können?
das wird ja nicht voll abgeschottet.....
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von swisscanmom »

Wie meinst du nicht voll abgeschottet? Im Moment und so lange es fernunterricht gibt, gibt es sicher keine Vereine.

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Nellino
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Nellino »

Ach sooo du meinst jetzt..ich bezogs auf allgemein auch nach corona..so wie alebri glaub auch
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nera
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von nera »

Nellino
Ich weiss was du meinst, dann ist es aber kein reiner Fernunterricht mehr, sondern eher Fernunterricht gemischt mit einigen Fächern in Vereinen, z.B. Sport oder der Musikschule und schon wieder ist der Kontakt zu Gleichaltrigen und Lehrpersonen, Trainern persönlich da.

Kein Kind wird mit reinem Fernunterricht, so wie er im Moment praktiziert werden muss, über einen längeren Zeitrahmen glücklich sein. Es werden ihm die persönlichen Kontakte zur Lehrperson fehlen.

Sicher gibt es Kindern denen das Lernen Zuhause leichter fällt im Moment, aber ob das auf die Dauer gut geht?
Zudem müsste man dann noch Schulen finden welche Fernunterricht anbieten und Eltern welchen diesen finanzieren wollen/können.
Vielleicht wird es Kombinationen gebenvon Fern- und Präsenzunterricht wie bei der Erwachsenenbildung, wer weiss? Dies ist sicher die teurere Variante als Homeschooling, wo eben alles von der Familie geplant und durchgeführt wird, inkl. einiger Sequenzen wo das Kind die Musikschule oder den Sportverein besucht.

Alebri
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Alebri »

@nera
Achtung: Soziale Kontakte und Fernunterricht sind 2 verschiedene Paar Schuhe! Klar vermisst mein Sohn das (persönliche) Treffen, Sprechen mit seinen Freunden, die Unternehmungen, seine Hobbies. Keine Frage. Aber das hat ja rein gar nichts nichts mit dem Fernunterricht zu tun. Soziale Kontakte, Hobbies, etc. können auch mit Fernunterricht gelebt/gepflegt werden (ok, im Moment nicht - aber das liegt nicht am Fernunterricht, sondern am Corona-Virus).

Und Fächer wie Musik, Sport und textiles Gestalten... na ja... sagen wir es mal so: Eine gewisse Grunderziehung auch in diesen Fächern befürworte ich :wink: . Aber: Mein Sohn ist bald 15. Genau dieses sind nicht die Fächer, die ihm gefallen, die ihn interessieren :wink: . Beziehungsweise: Sport macht er (hobbymässig) seine eigenen Sportarten - das in der Schule ist für ihn auch mehr ein Müssen (wobei ich staune, was auch da dem Sportlehrer alles im Fernunterricht einfällt - klasse!). In diesen Fächern wird er - so oder so (egal ob Fernunterricht oder Präsenzunterricht) in den folgenden 1.5 Jahren nicht mehr gross profitieren, weil es einfach nicht die Fächer sind, die ihn gross interessieren (so wie in meiner Schulzeit Kochen/Hauswirtschaft und Handarbeit 100% an mir vorbeigegangen sind :oops: :lol: :lol:... da war jede einzelne Minute vergeudete Lebenszeit, abgesehen davon, dass ich all meinen LP in diesen Fächern graue Haare beschert habe :oops: :twisted: :lol:). Auch der Schulsport hat mir persönlich z.B. nie was gesagt - im Gegenteil: Ich war 20 Jahre lang der Sport-Hasser wegen dem Schulsport (weil Mattenlaufen & Co. einfach wirklich nie meines war). Erst als ich für mich mit 20 "meine" 2-3 Sportarten entdeckt habe, wurde ich zum Sportfan (und bin es mit 3-4 Mal pro Woche bis heute ins hohe Alter geblieben :wink: ). Mein Sohn hat kein Problem mit dem Schulturnen - aber den grossen Kick gibt es ihm auch nicht - und ich behaupte: Wenn er aktuell seine Hobby-Sportarten weiter pflegen könnte, würde er auch bezüglich Schulsport bzw. Bewegung nichts verpassen :wink: .

Von daher wie geschrieben: Mein Sohn ist in der 2. Oberstufe aktuell wirklich in einem Alter, wo das mit dem Fernunterricht hervorragend klappt und für seinen Lerncharakter auch gut passt (er kann sich viel mehr auf die Fächer fokussieren, die ihm gefallen, Spass machen, die ihm auch für seine Berufwahl nützen und er kann viel mehr in seinem Tempo - sprich meistens etwas schneller - arbeiten/lernen und langweilt/nervt sich weniger).

Wäre er 3-4 Jahre jünger (oder ein anderer Typ), wären unsere Erfahrungen und mein Fazit bezüglich Fernunterricht wahrscheinlich anders - das kann sein.

Nochmals: Ich sage NICHT, dass Fernunterricht für alle passt - weder für alle Menschen noch für alle Altersgruppen. Aber eben: Ich habe insgesamt 4 eidg. Prüfungen abgelegt, alle mit Vorbereitung im reinen oder zumindest 80%-Fernunterricht. Wenn das für einem selber passt, dann verpasst man damit gar nichts. Und das ist der Trick dabei: Man muss wissen, mit welchem System, welcher Art man am Besten funktioniert - da gibt es kein richtig oder falsch. Die einen brauchen den Präsenzunterricht, Arbeitsgruppen, den Austausch mit anderen, andere lernen am liebsten/besten alleine. Und ih denke, da kommt mein Sohn nach mir - einerseits sehr sozial, andererseits in Sachen Lernen absolut der Individualist :wink: . Von daher finde ich es grad für ihn eine gute Erfahrung - und ich bin jetzt schon sicher, er wird später all seine Weiterbildungen so wie ich im Fernunterricht absolvieren :wink: :lol: .

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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Nellino »

alebri,mein jüngerer ist 12, und findets genial. Für uns eben sehr interessant, ist das erste mal für uns das er zuhause so lernt. Ich dachte ja als es gemunkelt wurde die schulen gehen zu OMG help...der macht ja nix daheim... also er machte immmer Hausaufgaben, auch selber, aber alles für die Schule? und nun? er macht freiwillig TW, freut sich auf die logo im fernunti nach den ferien, macht auch sonst vieles wie experimente etc. Aber klar ist ohne druck dann muss es sein, also ich hab nun lust auf deutsch, macht er deutsch, lust auf mathe, macht er mathe...Wird nach den Ferien da fernutni dann noch bisschen anders...aber wird auch klappen.
Kommts aufs kind an, meine liebens beide.
Der grosse, 1.kanti, sowieso eher der daheimhocker, findets auch gut.
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von ausländerin »

Ich kenne mehrere Familien die in Ausland leben und Kinder in einer Deutsche Fernschule angemeldet sind, da die International schools von Ort zu teuer sind. Auch für Primarschüler kann es gut sein, es hängt wirklich von Kind an, und ob es einen Erwachsenen gibt der während Schulzeit für Unterstützung zu Verfügung steht.
Meine Tochter ist so ein Unschuling Typ. Sie lernt sehr vieles von sich aus, bei Mathe gerne Themen der 4-5 Klasse, (sie ist in der 2 Klasse), aber wenn es "von oben angeordnet ist" ist sie nicht mehr ganz dabei und träumt nur. Ich sehe jetzt seit die Kindergruppe bei uns von Aussen abgeschottet ist, haben die Kids miteinander zusammen gewachsen und sie so eine Art Grossfamilie geworden. Ich finde schön.

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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Nellino »

drum eben, das kommt enorm aufs kind an, es gibt auch kinder die brauchen höchstens noch ein anderes kind als freund..andere brauchen den rummel...es ist seeeeeeeeeeeehr verschieden. Selbst ich hab hier zuhause zwei soooo unterschiedliche.
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Schwups
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Schwups »

Unsere haben nun 2 Wochen Ferien und sie werden auch in den Ferien von der Lehrperson kontaktiert. Heute hatte die Tochter (2. Sek) einen Facetime-Kontakt mit der Lehrerin und beim Sohn ruft sie am Donnerstag nach dem Mittag auf den Festanschluss an. Sie hat sich bis anhin immer am Montag und Donnerstag gemeldet.

Ich bin gespannt wie der Fernunterricht nach den Frühlingsferien für den 6. Klässler weiterläuft. Das mit nur 10 Lektionen/Woche, Wochenplan montags per Mail an Mutter, kein Ipad und somit kein eLearning können sie nicht mehr bringen. Der Junge kommt nach den Sommerferien ins Langzeitgymi und hat dann einen taffen Stundenplan. Bei uns geben sie eh allen Sekschülern in der 1. Sek ein Ipad ab. Wegen den besonderen Umständen könnten sie es gut ein halbes Jahr früher abgeben und die zukünftigen Oberstufenschüler ins eLearning der Sek mit 25 Lektionen/Woche anhängen.

Bei der Tochter (2. Sek) startete der Fernunterricht mit IPad und eLearning. Da sie pro Klasse nur 4 Tastaturen hatten, musste die Schule zuerst für jeden Schüler eine Tastatur beschaffen, die sie dann nach 10 Tagen einzeln abholen konnten. Seit dem 06.04. hat sie Facetime und am 08.04. gab es erstmals Zoom und sie sah und hörte alle Mitschüler wieder.

Schwierig finde ich, wenn es Gruppenaufträge per Facetime gibt, aber nicht alle der Gruppe anwesend sind. Auch finde ich es ungünstig, wenn es Aufgaben gibt, die am selben Tag um eine bestimmte Zeit erledigt sein müssen. Wenn die Eltern berufstätig sind (GG arbeitet auswärts) hat der Teenie gar keine Chance, den Elternteil um Hilfe zu bitten, der den Stoff noch kann (Algebra, Chemie kann ihr nicht helfen).

Der Sohn (6. Klasse) musste täglich einen Aufsatz schreiben. Als er am Montag schrieb, dass er schon alle Aufgaben vom Wochenplan für die ganze Woche gemacht hatte, reagierte die Lehrerin die Woche darauf und versorgte ihn mit Zusatzstoff. Eigentlich wäre vorgesehen gewesen, dass ich als Mutter am Freitagabend die ergänzten Wochenpläne, Englisch-Blätter, Aufsätze einscanne und der Lehrerin maile. Ich habe die Lehrerin gebeten, ihre Natel-Nummer rauszugeben. Sie hat sie ausnahmsweise gegeben und der Sohn fötelet nun alles selber ab und whatsapplet es ihr. Er hatte sie auch direkt um mehr Stoff angefragt und sie whatsapplete ihm dann neuen Stoff (Algebra, ist kein 6. Klasse-Stoff), er leitete mir das Whatsapp weiter, ich druckte es in meinen Home-office-Büro (UG) aus, tefonierte ihm intern und er holte sein Papier ab. Ich bekam kurz vor Ostern einen online-Fragebogen, wie der Fernunterricht mit dem Sohn laufe. Ich konnte die Fragen gar nicht beantworten, weil ich gar nicht in seinen Fernunterricht involviert bin.

Auf der Sekundarstufen-Ebene mussten diesen Online-Fragebogen die Schüler und Eltern einzeln ausfüllen. Bei der Tochter konnte ich mich äussern, da sie doch auf die Hilfe von uns Eltern angewiesen ist. Mittwochs, an meinem freien Tag, sass ich mit ihr zusammen und wir schrieben raus, was sie in welchem Fach noch zu erledigen hat, ob sie Hilfe von mir oder GG benötigt, etc. Bei ihr stört es mich, dass sie die abgelegten Arbeiten und Kommentare/Feedback der Lehrer von allen Schüler der drei 2. Sekklassen auf ihrem Ipad anschauen kann. Sie hat eher Mühe in der Schule und wenn sie die Arbeiten sieht, welche die Topschülern bereits reingestellt haben, setzt sie sich selber unter Druck. Ganz zu schweigen von der Zeit, die sie vertrödelt, um zu schauen, was die anderen gemacht haben, anstatt selber vorwärts zu machen.

Eigentlich wäre es besser gewesen, wenn die Tochter nur 10 Lektionen/Woche Aufträge gehabt hätte und der Sohn dem eLearning mit 25 Lektionen/Woche angehängt worden wäre. Die zwei sind so verschieden. Der Tochter wäre es nie und nimmer so langweilig geworden wie dem Sohn. Der Sohn hat vor lauter Langweile nach 3,5 Jahren Pause wieder angefangen Blockflöten zu spielen (jeden Tag hat er 20 Min. Flöte gespielt und es in seinem Wochenplan eingetragen, ich hörte es im Büro unten). Die freiwilligen Bastelaufträge der Handarbeitslehrerin, die ich ihm ausgedruckt habe und die er ingnoriert hat, sind nun im Zimmer der Tochter. Sie ist die kreative und ev. hat sie in den Ferien Zeit. Bei ihr kamen ihre Lieblingsfächer (Textiles Gestalten, Bildnerisches Gestalten, Wirtschaft/Arbeit /Haushalt) im eLearning viel zu kurz bzw. es gab keine Aufträge dazu. Gerade wenn ein Kind schulisch nicht so stark ist, fände ich es gut, es gäbe mehr von diesen Lektionen, um den Kopf durchzulüften.
Meitli 12/05
Bueb 06/07

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