Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

[stella]

Sonja
Ich bin eher vorsichtig, da man es schlicht nicht weiss. Es ist falsch zu behaupten, dass Kinder keine Vektoren in der Verbreitung sind. Selbst an der Pressekonferenz gestern haben verschiedene Leute nicht einheitliche Dinge gesagt. Man nimmt an, aber weiss nicht. Drosten sagt, dass Kinder eine Brückenfunktion haben könnten, dass Ansteckungsketten durch die Schule in anderen Bevölkerungsgruppen landen könnten. Ich selber habe einen Mann, der zu den Risikopatienten gehört. Daher bin ich lieber vorsichtig.
Dänemark öffnet als erstes die Primarschulen, aber unter Einhaltung der Distanzregel. Warum wohl? Wenn Kinder bei der Verbreitung keine Rolle spielen und man das sicher weiss, ist das doch unnötig.
Dann: Ich arbeite mit Jugendlichen. Die halten sich oft nicht an die vorgegebenen Regeln. Sorry. Da habe ich einfach kein Vertrauen in meine SuS und auch nicht in die Eltern meiner SuS. Ebenfalls habe ich auch kein Vertrauen in meine LehrerkollegInnen. Von dem her gibt es für mich viele Gründe, warum ICH selber vorsichtig bin und dann zur gegebenen Zeit von meinem AG wissen will, wie er uns LP vor Ansteckungen schützen will.

[sonja32]

okay. danke stella für deine erklärungen.

jedes land macht es verschieden. amerika öffnet bereits wieder alles mögliche.

ich glaube aber dass die schweiz schon weiss was sie tut und auch gute wissenschaftler hat.

[edelweiss2]

ich habe eben auch Drosten gehört, und sehe dass Dänemark bei der Schulöffnung wohl auf abstand schaut. bin gespannt auf das umsetzungskonzept in der ch, da war ja noch sehr viel im vagen (für alles, nicht nur für die schulen).

[fläcki]

Nachtrag: wenn die kids so überhaupt nicht an der Verbreitung des Virus beteiligt sind, und bekannter Weise ja auch nicht wirklich daran erkranken, hätte man dich die Schulen dich auch direkt öffnen können?

Das wurde meiner Meinung nach an der PK schön erklärt, auch mit Bezug auf die Eltern und deren unterschiedliche Meinungen und Ängste. Es gehe auch darum DASS Eltern ihre Kinder dann wieder in die Schule schicken. Eltern brauchen Vorlaufzeit, Vertrauen. Es bringe nichts, wenn die Eltern Angst hätten ihre Kinder zu schicken, zBsp. Ich fand diesen Punkt von Frau Sommaruga gut und passend und er zeigte eigentlich was hier im Forum auch abgebildet ist: Es gibt ganz unterschiedliche Menschen/Eltern denen man Rechnung tragen muss.

Wenn ich lese und höre wie unterschiedlich der Fernunterricht gemacht wird, wie man sich an schon bestehende Regeln hält oder eben auch nicht (Benotung zBsp), dann frage ich mich eher, wie das dann bei der Umsetzung der Massnahmen und Konzepte der Kantone in den einzelnen Schulen sein wird. Und ob es Stellen geben wird, die das überprüfen, oder ob dann einfach manche - wie jetzt und vorher auch - Glück haben mit super LP und guter Schule, und andere Pech. Nur diesmal mit erhöhtem Preis.
Beim wem wird die Verantwortung zur Umsetzung der Massnahmen liegen und wer sorgt dafür, dass Schulen sich daran halten? Nicht alle können das. Manche wollen vielleicht auch nicht. Platzmangel, Lehrermangel, fehlende sanitäre Lösungen... Wer wäre dafür verantwortlich, dem entgegenzuwirken? Die zuständigen Stellen der Kantone? Die Gemeinden? Die Schulen allein?
Ich fände sehr spannend, wenn es irgendwann, bevor die Schulen aufgehen, von der zuständigen Stelle meines Kantones eine PK geben würde, in der man informiert, was man für ein Konzept hat und wie man das umsetzen und durchsetzen will. Was man von den Eltern erwartet, was von den Kindern, was von den Lehrpersonen, was vielleicht auch von den Gemeinden. Und was dann im Ermessen jeder einzelnen Schule oder Lehrperson ist.
Auch bin ich gespannt zu sehen, ob jeder Kanton für sich selber Lösungen sucht, oder ob es recht einheitliche Konzepte geben wird.

[mamily]

Nachtrag: wenn die kids so überhaupt nicht an der Verbreitung des Virus beteiligt sind, und bekannter Weise ja auch nicht wirklich daran erkranken, hätte man dich die Schulen dich auch direkt öffnen können?

Das wurde meiner Meinung nach an der PK schön erklärt, auch mit Bezug auf die Eltern und deren unterschiedliche Meinungen und Ängste. Es gehe auch darum DASS Eltern ihre Kinder dann wieder in die Schule schicken. Eltern brauchen Vorlaufzeit, Vertrauen. Es bringe nichts, wenn die Eltern Angst hätten ihre Kinder zu schicken, zBsp. Ich fand diesen Punkt von Frau Sommaruga gut und passend und er zeigte eigentlich was hier im Forum auch abgebildet ist: Es gibt ganz unterschiedliche Menschen/Eltern denen man Rechnung tragen muss.

Wenn ich lese und höre wie unterschiedlich der Fernunterricht gemacht wird, wie man sich an schon bestehende Regeln hält oder eben auch nicht (Benotung zBsp), dann frage ich mich eher, wie das dann bei der Umsetzung der Massnahmen und Konzepte der Kantone in den einzelnen Schulen sein wird. Und ob es Stellen geben wird, die das überprüfen, oder ob dann einfach manche - wie jetzt und vorher auch - Glück haben mit super LP und guter Schule, und andere Pech. Nur diesmal mit erhöhtem Preis.
Beim wem wird die Verantwortung zur Umsetzung der Massnahmen liegen und wer sorgt dafür, dass Schulen sich daran halten? Nicht alle können das. Manche wollen vielleicht auch nicht. Platzmangel, Lehrermangel, fehlende sanitäre Lösungen... Wer wäre dafür verantwortlich, dem entgegenzuwirken? Die zuständigen Stellen der Kantone? Die Gemeinden? Die Schulen allein?
Ich fände sehr spannend, wenn es irgendwann, bevor die Schulen aufgehen, von der zuständigen Stelle meines Kantones eine PK geben würde, in der man informiert, was man für ein Konzept hat und wie man das umsetzen und durchsetzen will. Was man von den Eltern erwartet, was von den Kindern, was von den Lehrpersonen, was vielleicht auch von den Gemeinden. Und was dann im Ermessen jeder einzelnen Schule oder Lehrperson ist.
Auch bin ich gespannt zu sehen, ob jeder Kanton für sich selber Lösungen sucht, oder ob es recht einheitliche Konzepte geben wird.

das hast du schön geschrieben, und genau die antworten hätten - zumindest teilweise - gestern bereits erläutert werden müssen. das ist nicht geschehen, ausser einem datum wurde nichts kommuniziert. das ist nicht vertrauensbildend.

[fläcki]

Ich habe es so verstanden, dass den Kantonen nun Zeit gegeben wird, diese Konzepte vorzulegen, damit dann am 29.(?) definitiv entschieden werden kann. Aber da wird man ja nicht an einen PK vom BR hören was jeder Kanton ausgebrütet hat. Das würde jeden Rahmen sprengen.
Es ist halt ein Warten. Für mich ist das ok, wie es gestern rüberkam, aber ich wünsche mir für den nächsten Schritt die Kommunikation der Konzepte von meinem Kanton.

[stella]

fläcki
Ich gehe sehr davon aus, dass die Kantone bereits vorinformiert waren, sie darum schon aktiv werden konnten und heute im Verlauf des Tages für uns LP die ersten Infos betreffend Massnahmen per Mail eintreffen werden.
Ich gehe davon aus, dass im Hintergrund bereits an Konzepten gearbeitet wird.
Wenn ich bis nächsten Mittwoch nichts höre, werde ich selber aktiv werden und mich bei entsprechenden Stellen melden.

[mamily]

hab ich eben von einer freundin bekommen: https://www.tagesspiegel.de/wissen/alar ... 41744.html

ich bin gespannt ob in die Entscheidung die Entwicklungen der Länder, die die Schulen bereits geöffnet haben, mit einfliesst.

[bodega]

fläcki
Ich gehe sehr davon aus, dass die Kantone bereits vorinformiert waren, sie darum schon aktiv werden konnten und heute im Verlauf des Tages für uns LP die ersten Infos betreffend Massnahmen per Mail eintreffen werden.
Ich gehe davon aus, dass im Hintergrund bereits an Konzepten gearbeitet wird.
Wenn ich bis nächsten Mittwoch nichts höre, werde ich selber aktiv werden und mich bei entsprechenden Stellen melden.

Stella: Unser Schulleiter weiss von nichts.... wir alle warten weiter auf Infos, erwarten die nicht vor dem 29.

[stella]

bodega
Bei uns sind sie in der Regel sehr schnell. Zumindest mit Info, dass am Montag wieder Fernunterricht startet und dass man sich für die Zeit der Schulöffnung Gedanken macht und an einem Konzept arbeitet. So ein Brief erwarte ich eigentlich.
Aber bis jetzt ist nix gekommen.

[bodega]

Ah so, wir sind halt noch mitten im Fernunterrichtsalltag.

[Enzian]

Also wenn ich hier so lese, was gewisse Lehrer anscheinend bieten, muss ich unserem Lehrerteam echt ein riesen Kompliment machen! Wir waren immer informiert und vor allem sind alle Lehrer von Morgens um 8 Uhr bis 11.30 Uhr und von 13.30 Uhr bis 16.00 Uhr erreichbar. Man kann sie anrufen, mailen oder auch per Teams kontaktieren. Die Kinder dürfen sie auch anrufen, um etwas zu erzählen oder zu zeigen. Wir haben jede Woche mehrmals Kontakt. Die Kinder hatten sogar einen Ostergruss im Briefkasten - mega härzig! Die Situation ist auch nicht einfach für die Lehrer, aber unsere geben sich mega Mühe.

Nichts desto Trotz fand ich den Fernunterricht mit einem 1. und einem 3. Klässler (und daneben ein 2 jähriges Kind) sehr anstrengend. Ich bin mehr oder weniger den ganzen Morgen beschäftigt damit, dass alle Aufgaben gemacht werden, Fragen beantworten, "schnell" etwas helfen oder zeigen, Hilfe bei den technischen Hilfsmitteln (Mail, Teams, online Apps, ein YouTube Video anschauen und und und...). Es weiteren gibt es beim grösseren jede Woche mehrere Termine für Besprechungen, Erklärungen oder nicht obligatorische Rätsel und Spiele (z.B. zum 1x1 üben) über Teams. Der 3. Klässler musste einen Vortrag machen und dann über Teams halten. Das ist eigentlich alles toll, geht aber einfach (also bei meinem 3. Klässler) nicht ohne Hilfe.
Des weiteren sind meine Kinder meist einen Tag bei der Nachbarin, wofür wir etwas Vor- oder Nacharbeiten damit sie an dem Tag nicht das volle "Programm" machen müssen. Einen weiteren Tag habe ich somit die Kinder der Nachbarin, das heisst eine 2. Klässlerin und Kindergärtnerin mehr...

An den Nachmittagen sind wir meist alle zusammen draussen. Aber eben, auch begleitet weil ich nicht will, dass sie einfach alleine raus gehen und ich keine Kontrolle habe, mit wem sie dann noch wie und was spielen...

Es ist also, wie ich finde, nicht ganz ohne, diese ganze Woche zu managen und zu arbeiten. Bei mir bleibt da ganz einfach der Haushalt auf der Strecke Nun haben wir Ferien und ich bin sehr froh, wenn es dann nach 2 weiteren Wochen wieder mind. Teilweise mit Schule los geht. Ich rechne nicht damit, dass ab dann wieder die ganzen Klassen die ganze Woche in der Schule sein werden.

[Nuuneli]

Mich nimmt Wunder, ob die Mittelschulen/Gymnasien dann wirklich 4 Wochen später wieder Präsenzunterricht abhalten werden. Es handelt sich ja dabei um junge Erwachsene. Ich nehme an, dass bis dann die Daten der oblig. Schule ausgewertet sind. Ich bleibe skeptisch, denn auf dieser Stufe ist ein Fernstudium gut möglich. Vorallem ich gespannt, wie sie es mit der Matura handhaben. Habe einen BM-Studenten zuhause, der jetzt bald Prüfungen hätte. EFZ wird ja anhand der Vornoten ohne Prüfung abgeschlossen. Über BM hat sich noch niemand geäussert...

[Peppino]

@Übertragung durch Kinder:
Bin skeptisch. Kinder sind für mich "die" Virenschleudern schlechthin.
Nur weil die Symptome bei ihnen meist mild oder nicht vorhanden sind, soll es nicht zur Übertragung kommen? Das Virus ist ja trotzdem latent da. Und was "da" ist, kann doch auch weitergegeben werden?
Nun, wir werden sehen...

[edelweiss2]

ja also wenn man hier
https://matsim-vsp.github.io/covid-sim/v4
sich das anschauen mag was bei der schulöffnung gemäss modellierung in berlin passieren würde, wurde hier sicher nicht davon ausgegangen dass kinder das virus nicht übertragen. und es war doch auch eine wissenschaftliche arbeit. man weiss eben wirklich nichts.
frage mich auch aussehen wird mit all den risikopersonen, z.b. bei den lehrkräften, in ihren familien, in den familien der kinder (z.b. ein vater der diabetiker ist).

[sonrie]

die frage ist, auf welchen theorien diese szenarien beruhen? Sind kinder überträger oder nicht.. je nachdem schauen die Modelle ganz ander aus.
Und nachdems keiner weiss sind diese Modelle blanke Theorie

[Helena]

Abwarten und Tee trinken. Alles andere ist in die Kristallkugel gucken und bringt uns jetzt auch nicht weiter.
Die Schulämter sind Varianten am ausdenken und sobald der BR am 29. April def. grünes Licht gibt, melden sich dann auch die Schulen.
Das braucht alles seine Zeit und wird dann schon rechtzeitig kommuniziert. Die Schulen wissen nicht mehr als alle anderen.

[edelweiss2]

im tagi gibts grad zwei neue artikel zum thema (kann leider nicht verlinken)
@ sonrie genau das meinte ich, die simulatiom basiert offensichtlich auf einer ganz anderen theorie als die schulöffnung hier

[sonrie]

Es ist schwer für uns, abzuwarten und nicht alles bereits im voraus zu wissen und planen zu können. Ich mag szenarien, Statistiken und Modelle sehr, aber ich denke auch, dass Viren erst dann berechenbar sind wenn man sie analysiert hat... das braucht eben Zeit. Von daher bleibt wohl nichts anderes übrig als Abwarten und Tee trinken

[stella]

...und darin seinen eigenen Weg zu finden.