Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

[nera]

5erPack:
Das Schutzkonzept der Schule tönt ja gut, wird das aber auch wirklich so gemacht, mit desinfizieren und genügend Abstand zwischen den Schülern?
Weil, weder das Hauswartsteam noch die Lehrpersonen haben genügend Zeit um regelmässig alles zu desinfizieren und zu reinigen und der Abstand kann man in einem Normschulzimmer mit einer 22er Klasse gar nicht einhalten, es hat schlichtweg zu wenig Platz und meist auch keine Einzelpulte damit wirklich alle Abstand halten können.
Und auf der Unter- und Mittelstufe macht man mehr kaputt mit solchen Konzepten als man Covid vermeiden kann, die Schüler lernen vor allem mit und durch soziale Kontakt, nicht wegen nichts ist die Beziehung zur Lehrperson der Wert mit der grössten Effektstärke bei der Hattiestudie... und wenn man da mit noch mehr Abstand und noch mehr Distanz arbeiten soll? Ich weiss nicht wie man Grafomotorik mit 1. Käsern üben soll wenn man ihnen nie mehr als 1.5 Meter näher kommen soll?

[5erpack]

Nera ich rede hier von weiterführenden Schulen. Die Kinder sind dort teilweise schon erwachsen
Da funktioniert das wirklich und es wird sehr darauf geachtet das es auch eingehalten wird.

Und in der Oberstufe ist das Konzept auch ähnlich.

Sie haben aber das Konzept schon seit Beginn des Schuljahres. Da wird also seit Mitte August trainiert.

[dede]

@5erpack
In vielen Schulen, auch Oberstufe oder weiterführende Schule, steht das Schutzkonzept auf dem Papier. Die Umsetzung bleibt den einzelnen LPs überlassen und da gibt es riesige Unterschiede.
Es heisst zwar, man gehe gestaffelt in die Pause, aber getan wird das an der Oberstufe bei uns nicht, als Beispiel. Ist ja auch nicht möglich, wegen der Durchlässigkeit. Auf dem Papier steht es aber trotzdem, hört sich toll an, mehr aber nicht. Desinfektionsaktionen gibt es auch keine. Du darfst schon froh sein, wenn beim WC Seife zum Händewaschen zur Verfügung steht. Das müsste auch jemand nachfüllen. Mit dem Schreiben im Schutzkonzept ist das noch nicht getan. So wie das bei euch zu laufen scheint, wird es wohl an der grossen Mehrheit der Schweizer Schulen, auch im Bereich der weiterführenden Schulen, kaum laufen. Hier bei uns auf jeden Fall nicht, zumindest nicht in der Realität, höchstens im Schutzkonzept.

@nera
Ich glaube auch nicht, dass das an vielen Schulen in der Schweiz so läuft mit all den Desinfektionsaktionen. Bei uns wird darauf geschaut, dass die Zimmer mindestens in den kleinen Pausen, manchmal auch noch während der Lektion gelüftet werden. Das macht wahrscheinlich mehr Sinn als viele andere Massnahmen.


@stella
Die ersten Ergebnisse der AK-Studie liegen vor und zeigen, dass die Durchseuchung bei den Kindern ungefähr demjenigen der Erwachsenen entspricht.
Nach wie vor werden die Kinder und Jugendlichen zu wenig getestet.
Die Behörden sehen keinen Abstand für Schüler vor, weil die anderen Möglichkeiten komplizierter wären und nicht umgesetzt werden wollen. Damit wird in Kauf genommen, dass Kinder bzw. vor allem Jugendliche das Virus nach Hause zu Risikopatienten bringen. Der Politik ist es ganz einfach wichtiger, dass der Unterricht vor Ort wie gehabt stattfindet, das gibt am wenigstens zu tun und vor allem kann man so unbequemen Entscheidungen toll aus dem Weg gehen.

Die Kinder sind aber für die Grippe und die anderen Erkältungsviren die treibende Kraft. Ich hoffe doch sehr, dass die ihre Kinder nicht allzu krank in die Schule schicken, auch wenn sie dürften. Die Grippesaison fängt ja jetzt erst an.

[5erpack]

Dede also ichglaube meinen Kindern wenn sie sagen das sie täglich ihre Pulte etc desinfizieren und wenn sie mir erzählen das sie es nervt das sie gestaffelt in die Schule müssen. Also bei uns steht das nicht nur auf dem Papier sondern wird auch so umgesetzt.
Klar gibt es sicher Schulen die das nicht wirklich umsetzten, aber ich hab schon das Gefühl, nach der Erzählung der Kinder und der Tatsache das sie wegen dem ganzen ständig den Zug verpassen, das die das auch wirklich so machen.

[sonrie]

Ist aber noch spannend... wir hatten gerade 2 positive LP sowie ein positiv getestetes Kind in der Primarschule (1 LP und dsa Kind aus derselben Klasse) . Die 2 LP sowie das Kind und seine Geschwister wurden sofort unter Quarantäne gestellt, der Schulunterricht ging normal weiter, alle rechneten damit, dass es nun weitere Erkrankte geben wird.
Es hat sich kein weiteres Kind oder LP (!) wissentlich angesteckt (also keines zeigte Symptome und wurde gestestet) und es erfolgten laut Infos des Schulleiters keine weiteren infektionen in den Familien der Schüler aus dieser Klasse. Ist erstaunlich, aber irgendwie dürfte es doch funktionieren.....
(allerdings wird an der Primarschule das Schutzkonzept auch umgesetzt, die Pausen finden gestaffelt statt, LP tragen Maske, es werden regelmässig die Hände gewaschen etc.

Ich gehe nicht davon aus, dass es keine weiteren Fälle gegeben hat/gibt, aber zumindest hat es nicht so gestreut wie befürchtet. Superspreading findet in Schulen mit Schutzkonzept wohl nicht statt.... obwohl die kinder untereinander keinen Abstand halten.

[dede]

@5erpack
Sagt ja auch niemand, dass das bei euch nicht so sein soll, nur denke ich, dass dies an der Mehrheit der Schweizer Schulen nicht wirklich so aussieht. Davon lese ich nur hier im Forum, in reallife hat mir das noch niemand so erzählt.

[dede]

@sonrie
Ich kenne beides. Angesteckte Lp/ Kind und keine weiteren Fälle. Und auch Fälle mit 7+-Ansteckungen in der gleichen Klasse plus 2 weitere LPs. Dies alles mit/ trotz Masken. Wie korrekt die Masken getragen wurden usw. lässt sich von aussen dann nur schwer sagen. Nicht alle Schüler und LPs machen das gleich korrekt und wenn's dann mal die korrekten mit Corona erwischt, spreaden die wahrscheinlich weniger als die anderen. Aus einem Fall lässt sich nicht auf alle anderen schliessen, das macht keinen Sinn.

[mariposa_2]

Ich poste hier mal einen sehr spannenden Artikel von einem Infektiolog des KSSG.

https://infekt.ch/2020/11/kinder-in-coronazeiten/

Zusammengefasst steht: Kinder sind weitaus weniger Infektiös als angenommen und Erwachsene, die mit Kindern <12 Jahren zusammenleben erkranken weniger oft/schwer an Covid19.

@5erpack ich bin entsetzt wenn ich lese, dass Kinder Pulte desinfizieren, Abstände einhalten (müssen) und gestaffelt Pause machen. In meinem Umfeld (Primarschulkinder) läuft alles plus/minus normal. Es wird einfach häufiger Hände gewaschen und Lehrer*innen tragen Masken.

Viren und Bakterien (die krank machen) sind essentiel für unser Immunsystem. Diese übertriebene Hygiene über einen längeren Zeitraum ist einfach nicht gesund.

[5erpack]

Mariposa schon klar, aber lieber mal ein paar Monate alles reinigen, als jahrelang dann Probleme haben. Ich meine wenn’s Coronavirus dann nicht mehr so „ schlimm“ ist ( bitte versteht das jetzt richtig was ich meine!!!) dann dürfen die Kinder wieder im dreck sitzen wie sie wollen oder ?

[sonrie]

@sonrie
Ich kenne beides. Angesteckte Lp/ Kind und keine weiteren Fälle. Und auch Fälle mit 7+-Ansteckungen in der gleichen Klasse plus 2 weitere LPs. Dies alles mit/ trotz Masken. Wie korrekt die Masken getragen wurden usw. lässt sich von aussen dann nur schwer sagen. Nicht alle Schüler und LPs machen das gleich korrekt und wenn's dann mal die korrekten mit Corona erwischt, spreaden die wahrscheinlich weniger als die anderen. Aus einem Fall lässt sich nicht auf alle anderen schliessen, das macht keinen Sinn.

nein, das kann man natürlich nicht. es wäre allzu spannend zu wissen, was genau der game changer ist/war, dass die Situationen so unterschiedlich sind, wenn eine angesteckte Person in einer Klasse ist.

[dede]

@sonrie
Ich kenne beides. Angesteckte Lp/ Kind und keine weiteren Fälle. Und auch Fälle mit 7+-Ansteckungen in der gleichen Klasse plus 2 weitere LPs. Dies alles mit/ trotz Masken. Wie korrekt die Masken getragen wurden usw. lässt sich von aussen dann nur schwer sagen. Nicht alle Schüler und LPs machen das gleich korrekt und wenn's dann mal die korrekten mit Corona erwischt, spreaden die wahrscheinlich weniger als die anderen. Aus einem Fall lässt sich nicht auf alle anderen schliessen, das macht keinen Sinn.

nein, das kann man natürlich nicht. es wäre allzu spannend zu wissen, was genau der game changer ist/war, dass die Situationen so unterschiedlich sind, wenn eine angesteckte Person in einer Klasse ist.

Ja, das wäre wirklich spannend zu wissen. Dazu müsste man mehr testen und vor allem testen können, wer mit positivem Test wie stark ansteckend ist und wer weniger. Dann wüsste man auch besser, ob die einzelnen Personen mehr Einfluss haben oder ob es die Situation/ die Umstände sind oder eine Kombination daraus. In der Infektiologie wird weniger von Superspreadern (also Personen gesprochen), sondern mehr von Superspreader-Events bzw. Superspreader-Situationen. Eine hoch-ansteckende Person (scheidet viele Viren aus, nicht nur ein paar wenige), die engeren Kontakt mit anderen Menschen hat. Da zählt vor allem der Abstand, dann auch die Zeitdauer und der Raum, der über die Ansammlung der Virenpartikel in der Luft mitentscheidet. Je mehr Viren eine Person ausscheidet, umso schneller wird der Grenzwert überschritten, der zur Infektion führt. Zudem ist dieser Grenzwert auch noch individuell. Da sind so viele Faktoren beteiligt, dass es mit dem aktuellen Test schwierig ist, klare Aussagen über Infektionswege zu machen. Der aktuelle Test sagt einfach "positiv" oder "negativ", sagt aber nicht, wie stark ansteckend die Person dann ist. Und ich denke, dass es fürs Contact Tracing auch eine Überforderung ist, mit einer detaillierten Befragung, die anderen Faktoren in jedem Fall genau zu ermitteln.

[Papa68]

Weiss hier jemand, ob eine Person, die Corona durchgemacht hat, trotzdem noch Träger sein kann?

[Malaga1]

@Papa68: Das ist gemäss meinem Wissensstand nicht ganz klar, deshalb müssen sich diese Personen weiterhin an die Schutzmassnahmen halten. Sie müssen aber für drei Monate nicht mehr in Quarantäne nach Kontakt mit einer positiven Person.

[lipbalm]

So, unsere Schule ist am Montag geschlossen und am Montag Abend erfahren wir, wie es weiter geht. Alle Lehrer müssen sich testen lassen.
Wir hatten 3 positive Lehrer in der letzten Woche....

[emu]

@papa: nach nachgewiesener Infektion kann man für die Zeit der Immunität (Stand heute: ca. 3 Monate) nicht mehr erkranken. Man kann sich aber nach wie vor neu infizieren und auch Träger sein und weiterverbreiten.

Tests können in dieser Zeit positiv sein durch die alte Erkrankung (tote Virenfragmente) wie auch die neue....
Aktuell werden genesene Personen nicht wieder getestet innerhalb einer bestimmten Zeitspanne nach der Infektion.

Isolation und Test würde bei mir (genesen seit knapp 2 Wochen) auch bei neuen grippalen Symptomen nicht angeordnet; Quarantäne aber schon, sofern jemand der Kernfamilie nachweislich an Corona erkrankt ist.

Alles wie gesagt, Stand heute (wurde mir so übermittelt seitens äD) . Kann ja morgen schon anders belegt sein.

[Papa68]

Wohl wieder Kantönliquatsch...
Bei uns unterrichtet eine LP mit positivem Kind zu Hause. Sie hatte es schon. Bin ein wenig besorgt!

[Stella*]

Bei uns haben sie nächste Woche 2 Schulausflüge (1x ganzer Tag und einmal ein paar Stunden inkl. gemeinsames Essen). Finde dies seeehr suboptimal.

[Desroches]

Bei uns haben sie nächste Woche 2 Schulausflüge (1x ganzer Tag und einmal ein paar Stunden inkl. gemeinsames Essen). Finde dies seeehr suboptimal.

Spannend. Sowas ist bei uns - trotz legerem Kanton - bis zu den Frühlingsferien verboten.

[Stella*]

@Desroches
Bei uns sind Ausflüge gem. kantonalen Vorgaben in Ausnahmefällen gestattet. Ich mag es zwar den Kindern gönnen, aber meiner Meinung nach sendet da die Schule ein falsches Signal.
Die Ausflüge hätten nämlich genau so gut im Frühling durchgeführt werden können.

[millou]

Kommt doch immer auf die Art vom Ausflug an. Wenn die Klasse einen Tag im Wald ist oder gemeinsam zMittag isst kommt das nun wirklich nicht drauf an. Die sitzen ja sonst eh gemeinsam im Schulzimmer.