Hallo zusammen
Wer von euch hat Erfahrungen gemacht von der normalen Schule in die private Schule oder Rudolf Steiner?
Mein Sohn, 6 Jahre besucht die erste Klasse und ich merke immer und immer mehr, dass ich bei dem Schweizer Schulsystem einen Riesen Hals bekomme .
Von wegen schon Bewertungen bei Lernzielkontrollen „ zu langsam“ etc. Grauel (((((((
Darf man irgendwo noch Kind sein und sich entwickeln?!
Herzlich 2014
Wechsel „normale Schule“ in Privatschule/Rudolf Steiner
Moderator: conny85
Re: Wechsel „normale Schule“ in Privatschule/Rudolf Steiner
Es tut mir leid, dass ihr so schlechte Erfahrungen macht. Leider kann ich dir nur indirekt weiterhelfen. Von einer Kollegin sind beide Kinder auf die Steiner Schule gewechselt, der eine ist inzwischen wieder zurück gewechselt, weil es bei Ihm eher ein individuelles Thema (Aufmerksamkeit) ist und es auf der Steiner Schule auch nicht nur gut funktioniert hat. Bei dem anderen Kind scheint es noch gut zu funktionieren.
Weswegen ich schreibe: es gibt auch öffentliche Schulen, die anders funktionieren. Unsere Schule (ganz regulär in unserem Viertel) funktioniert nach dem Churer Modell. Ich war am Anfang sehr skeptisch (bin aus der ehemaligen DDR und drill in der Schule gewöhnt), aber es ist hoch individuell, alles funktioniert über individuelle Wochenpläne, es gibt viel Raum für Motorik und Bewegung sowie Spielen, kaum frontalunterricht (im aktuellen schulzimmer habe ich noch nicht mal eine Wandtafel gesehen), die Kinder schreiben liegend, hockend, stehend etc. Ggf gibt es bei euch irgendwo im Einzugsgebiet eine Schule, die nach dem Churer Modell funktioniert? Ich wollte nur sagen, dass nicht alle öffentlichen Schulen kein Augenmerk auf individuelle Entwicklung legen. Teilweise hängt es auch massiv von der Klassenlehrerin ab...
Weswegen ich schreibe: es gibt auch öffentliche Schulen, die anders funktionieren. Unsere Schule (ganz regulär in unserem Viertel) funktioniert nach dem Churer Modell. Ich war am Anfang sehr skeptisch (bin aus der ehemaligen DDR und drill in der Schule gewöhnt), aber es ist hoch individuell, alles funktioniert über individuelle Wochenpläne, es gibt viel Raum für Motorik und Bewegung sowie Spielen, kaum frontalunterricht (im aktuellen schulzimmer habe ich noch nicht mal eine Wandtafel gesehen), die Kinder schreiben liegend, hockend, stehend etc. Ggf gibt es bei euch irgendwo im Einzugsgebiet eine Schule, die nach dem Churer Modell funktioniert? Ich wollte nur sagen, dass nicht alle öffentlichen Schulen kein Augenmerk auf individuelle Entwicklung legen. Teilweise hängt es auch massiv von der Klassenlehrerin ab...
- Allegra85
- Vielschreiberin
- Beiträge: 1322
- Registriert: Do 5. Feb 2009, 15:37
- Geschlecht: weiblich
- Wohnort: Umgebung Bern
Re: Wechsel „normale Schule“ in Privatschule/Rudolf Steiner
Liebe 2014
Meine Kinder haben in der 1. bzw. 3. Klasse (jetzt in der 4. und 6.) von der Staatsschule in die Rudolf Steinerschule gewechselt. Hier können sich die Kinder in ihrem Tempo entwicklen und es wird an ihre Fährigekeiten geglaubt. Ich denke hier würdet ihr vielleicht fündig werden. Wo wohnt ihr? Willst du mir eine PN machen?
Gruss Allegra
Meine Kinder haben in der 1. bzw. 3. Klasse (jetzt in der 4. und 6.) von der Staatsschule in die Rudolf Steinerschule gewechselt. Hier können sich die Kinder in ihrem Tempo entwicklen und es wird an ihre Fährigekeiten geglaubt. Ich denke hier würdet ihr vielleicht fündig werden. Wo wohnt ihr? Willst du mir eine PN machen?
Gruss Allegra
Allegra85 with boys 2009 & 2011
Re: Wechsel „normale Schule“ in Privatschule/Rudolf Steiner
Hallo 2014,
ich kann dir von meinen Erfahrungen schreiben: Ich selber kenne nichts anderes als Steiner-Schule, meine ganze Schulkarriere inkl. Kindergarten, an zwei verschiedenen Steiner-Schulen (umzugsbedingt). Ich hatte eine bereichernde, spannende Schulzeit, hatte ausser in der 3. Klasse tolle Klassenlehrer - ich denke an eine wunderbare Schulzeit zurück.
Meine Geschwister besuchten die gleichen Schulen. Der eine Bruder würde seine Schulzeit wohl in ganz andere Worte fassen als ich... So wie ich die tollen Lehrer hatte, schien er bei den eben nicht so tollen zu landen Er hat dann, nach einigen Widerständen zuhause, in die Dorfschule gewechselt, was für ihn die besseren Jahre seiner Schulzeit wurden.
Von meinen Kindern sind mittlerweile zwei in der Schule. Ich habe mir einige Gedanken darüber gemacht, dass meinen Kindern wohl nicht so eine vielfältige reichhaltige Schulzeit bevorsteht wie ich sie erleben durfte, weil es bei uns weit und breit gar keine Steiner- oder Montessori-Schule gibt und wir deswegen auch bestimmt nicht umziehen. Wir wohnen in einem kleinen Dorf wo es kaum Kinder hat, in den Nachbardörfern schon, sie gehen gemeinsam zur Schule.
Das empfand ich als Kind quasi als die Kehrseite von der schönen Schulzeit, weil wir dadurch im Dorf kaum Anschluss hatten an die anderen Kinder, wir waren Aussenseiter. Wenn man in der Stadt wohnt stelle ich mir das einfacher vor, vielleicht ist das aber auch ein Trugschluss.
Ich bin sehr positiv überrascht von der Schule unserer Kinder. Eines unserer Kinder würde wohl bei vielen Lehrern anecken (wird uns von Personen in unserem Umfeld immer mal wieder vermittelt, in dem besorgt nachgefragt wird wies denn in der Schule laufe mit dem Kind?), bei ihm in der Schule und auch in den Gesprächen mit den Lehrern ist das kein Thema so wie bei uns zuhause auch nicht. Die Schule orientiert sich am Churer Modell, die Kinder haben viel Zeit und Raum eben Kinder zu sein, es wird allgemein sehr viel draussen gespielt, gebastelt etc, im Winter gibts immer wieder Schlittel-, Schlittschuh- oder Skitage. So gut habe ich mir das ehrlich nicht vorgestellt Im Gespräch mit Freunden höre ich immer wieder von Schulen wo ich umso mehr äusserst froh bin, sind unsere Kinder jetzt an dieser Schule. Vor einigen Jahren lief es dort noch ziemlich anders, es gab in den letzten Jahren einige Pensionierungen und Lehrerwechsel. Das Klima an der ganzen Schule hat sich durch diese Wechsel sehr verändert.
Das ist mein persönliches Fazit, es steht und fällt vorallem mit der allgemeinen Stimmung/Haltung der Schule, mit dem Verhältnis Lehrer/Kind - es menschelet halt überall
Da hat die "normale Schule" einen Vorteil gegenüber Steiner-Schulen, dort ist man selten mehr als zwei Jahre beim gleichen Klassenlehrer. Wenn Lehrperson/Kind miteinander nicht klarkommen und man ist für 5 Jahre oder noch länger in dieser Konstellation, macht auch die Steiner-Schule keinen Spass...
Ich wünsche dir und euch viel Glück beim Finden einer stimmigen Lösung für alle.
ich kann dir von meinen Erfahrungen schreiben: Ich selber kenne nichts anderes als Steiner-Schule, meine ganze Schulkarriere inkl. Kindergarten, an zwei verschiedenen Steiner-Schulen (umzugsbedingt). Ich hatte eine bereichernde, spannende Schulzeit, hatte ausser in der 3. Klasse tolle Klassenlehrer - ich denke an eine wunderbare Schulzeit zurück.
Meine Geschwister besuchten die gleichen Schulen. Der eine Bruder würde seine Schulzeit wohl in ganz andere Worte fassen als ich... So wie ich die tollen Lehrer hatte, schien er bei den eben nicht so tollen zu landen Er hat dann, nach einigen Widerständen zuhause, in die Dorfschule gewechselt, was für ihn die besseren Jahre seiner Schulzeit wurden.
Von meinen Kindern sind mittlerweile zwei in der Schule. Ich habe mir einige Gedanken darüber gemacht, dass meinen Kindern wohl nicht so eine vielfältige reichhaltige Schulzeit bevorsteht wie ich sie erleben durfte, weil es bei uns weit und breit gar keine Steiner- oder Montessori-Schule gibt und wir deswegen auch bestimmt nicht umziehen. Wir wohnen in einem kleinen Dorf wo es kaum Kinder hat, in den Nachbardörfern schon, sie gehen gemeinsam zur Schule.
Das empfand ich als Kind quasi als die Kehrseite von der schönen Schulzeit, weil wir dadurch im Dorf kaum Anschluss hatten an die anderen Kinder, wir waren Aussenseiter. Wenn man in der Stadt wohnt stelle ich mir das einfacher vor, vielleicht ist das aber auch ein Trugschluss.
Ich bin sehr positiv überrascht von der Schule unserer Kinder. Eines unserer Kinder würde wohl bei vielen Lehrern anecken (wird uns von Personen in unserem Umfeld immer mal wieder vermittelt, in dem besorgt nachgefragt wird wies denn in der Schule laufe mit dem Kind?), bei ihm in der Schule und auch in den Gesprächen mit den Lehrern ist das kein Thema so wie bei uns zuhause auch nicht. Die Schule orientiert sich am Churer Modell, die Kinder haben viel Zeit und Raum eben Kinder zu sein, es wird allgemein sehr viel draussen gespielt, gebastelt etc, im Winter gibts immer wieder Schlittel-, Schlittschuh- oder Skitage. So gut habe ich mir das ehrlich nicht vorgestellt Im Gespräch mit Freunden höre ich immer wieder von Schulen wo ich umso mehr äusserst froh bin, sind unsere Kinder jetzt an dieser Schule. Vor einigen Jahren lief es dort noch ziemlich anders, es gab in den letzten Jahren einige Pensionierungen und Lehrerwechsel. Das Klima an der ganzen Schule hat sich durch diese Wechsel sehr verändert.
Das ist mein persönliches Fazit, es steht und fällt vorallem mit der allgemeinen Stimmung/Haltung der Schule, mit dem Verhältnis Lehrer/Kind - es menschelet halt überall
Da hat die "normale Schule" einen Vorteil gegenüber Steiner-Schulen, dort ist man selten mehr als zwei Jahre beim gleichen Klassenlehrer. Wenn Lehrperson/Kind miteinander nicht klarkommen und man ist für 5 Jahre oder noch länger in dieser Konstellation, macht auch die Steiner-Schule keinen Spass...
Ich wünsche dir und euch viel Glück beim Finden einer stimmigen Lösung für alle.
Re: Wechsel „normale Schule“ in Privatschule/Rudolf Steiner
Ja genau lale, das churer Modell ist ein tolles Modell und findet man glücklicherweise inzwischen auch an öffentlichen Schulen. Ich muss gestehen, ich war skeptisch (und bin es manchmal auch immer noch, ich bin in der harten und leistungsorientierten DDR gross geworden), aber die Lehrer machen das so toll und es gibt so viele individuelle Freiheiten (und die Kids lernen wirklich was ), es begeistert mich sehr!
- Allegra85
- Vielschreiberin
- Beiträge: 1322
- Registriert: Do 5. Feb 2009, 15:37
- Geschlecht: weiblich
- Wohnort: Umgebung Bern
Re: Wechsel „normale Schule“ in Privatschule/Rudolf Steiner
Dann bin ich wohl auch im Churer-Model gross geworden, weil meine Schulzeit genau so war, wie ihr das beschreibt.
Ich kam mit meinen Kindern hier im Dorf ziemlich auf die Welt, mit Leistungsdruck und kaum gemeinschaftsgefühl. Eine Klasse muss doch als Einheit funktionieren, dass jedes Kind wohl ist und lernen kann. Das war hier Fehlanzeige! Toll gibt es auch andere Schulen. Wichtig ist, dass sie zum Kind passt.
Wir hatten gestern gerade Eltern/Kind-Gespräch in der Schule 6. Klasse. Ich muss sagen, es war nur bereichernd auf beiden Seiten! Toll, dass die Schule so gut zu meinem Kind passt.
Ich kam mit meinen Kindern hier im Dorf ziemlich auf die Welt, mit Leistungsdruck und kaum gemeinschaftsgefühl. Eine Klasse muss doch als Einheit funktionieren, dass jedes Kind wohl ist und lernen kann. Das war hier Fehlanzeige! Toll gibt es auch andere Schulen. Wichtig ist, dass sie zum Kind passt.
Wir hatten gestern gerade Eltern/Kind-Gespräch in der Schule 6. Klasse. Ich muss sagen, es war nur bereichernd auf beiden Seiten! Toll, dass die Schule so gut zu meinem Kind passt.
Allegra85 with boys 2009 & 2011