Coronavirus: Alles rund um die Schule

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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ausländerin
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von ausländerin »

Dede - ich weiss nicht ob ich es zu wenig verständlich geschrieben habe oder du nicht so genau gelesen. Ich schreibe nirgendwo dass eine Entäueschung schon zu Sturz führt. Aber das wiederholende Entäuschungen ein Schneeball Effekt verursachen können bei sensiblen Kindern und sie dann psychisch runterziehen. Warum ist es so schwierig zu an erkennen dann sogar kleine Kinder Mühe mit Situation haben können? Es läuft so schon seit einem Jahr. Für ein 7 jahriges Kind ist 1 Jahr ein verdammt grosse Teil ihres Lebens. Meine Tochter hat ihre Grosseltern und ihre Cousinen nicht gesehen seit 1.5 Jahren, sie hat ihre Sprache fast vergessen, sie hasst die Maske die sie tragen muss, und sie hasst die Unfairness dass andere 7-jahrige es nicht machen müssen, sie stört dass ihr Verein viel schlechter da steht als andere die durchgehen trainieren konnten - ihnen fehlt fast 2 Monate Training, die Universikum wird es vermutlich gar nicht mehr geben - sie vermisst die andere Kinder und die Lehrerin, sie vermisst Schulschwimmen, sie macht sich sorgen um Grosseltern in beide Ländern, ihre einzige Freundin hat sie verloren da dieses Kind nur mit ein anderem Kind treffen darf, usw. Das geht schon so 1/7 ihres Leben so (also für dich wäre es 5-6 Jahren als Vergleich was Zeitgefühl angeht), und nicht auf einmal, aber immer die kleine Schritte nach unten. Ja, klar, ein Kind dass sich nur für Pokemonkarten und Komputerspiele interessiert, macht es nicht viel aus. Aber nicht alle Kinder sind so. Und ich sehe meine Tochter nicht als Kind mit besonderen Bedürfnissen, sie ist nur ein Kind das sich Gedanken macht und analysieren kann. Und ihre Gedanken momentan sind "für was bin ich überhaupt nützlich? Ich werde meine Grosseltern nie mehr sehen können. Du hattest Glück dass du noch andere Länder und Kontinente gesehen hast, ich werde es nicht mehr tun können, wie soll man dann in der Schule wenn man nachher sowieso niergendwo Arbeit findet - lieber Selbstversorger werden usw."..
Was Longcovid angeht - ich habe es ziemlich Klar geschrieben dass es meins Empfinden ist. Ich werte eine unwahrscheinliche Risiko von Longcovid, gegen eine warscheinliche Risiko von zunehmender Gewaltbereitschaft der Bevölkerung für mich. Nicht für dich, nicht für jemand anders.
Jugentliche - da sehen wie es ähnlich. Wir schätzen aber der Ausmass anderes ab. Da gibt es kein richtig oder falsch, weil es dazu keine Daten gibt.

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Asta
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Asta »

Ich kann da ausländerin und Sunne12 nur beipflichten. Ich erlebe es genau gleich mit meinen Kindern, v.a. mit dem älteren, für das sich auch viel in den Freizeitaktivitäten verändert hat (Unberechtfertigter Weise, versteht sich! Gemäss Bund wären Sportaktivitäten in Gruppen für unter 16-jährige ja noch erlaubt.). Auch bei uns gibt es eine Vielzahl von so kleinen Beispielen wie Sunne12 sie beschrieben hat und sie machen mich wütend und ohnmächtig, ein Gefühl von: "Diese Leben habe ich mir nicht für meine Kinder gewünscht" und "lasst meine Kinder in Ruhe". Mir ist völlig bewusst, dass es viele Kinder viel schlechter haben auf der Welt als meine aktuell und auch, dass viele Kinder in nächster geografischer Nähe noch viel strengere Massnahmen mittragen müssen als meine. Aber das Gefühl ist halt trotzdem da.
Bei meinem älteren Kind habe ich wirklich das Gefühl, dass es ihm psychisch in den letzten Monaten deutlich schlechter geht und dieses Thema hatten wir vorher nicht.
Ich persönlich sehe auch ein viel grösseres gesellschaftliches Risiko in einer deutlichen Zunahme von psychischen Störungen in den nächsten Jahren (Kinder und Erwachsene) und Entwicklungsauffälligkeiten von Kleinkindern als in Longcovid.

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Lotus
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Lotus »

Zunahme Psychische Probleme, Verändrungen Arbeitsmarkt etc könnten ja jetzt die Wirtschaftler, welche sich über ihre Aktiengewinne freuen, weil sie sie voraussehen, mal für die Allgemeinheit/Gesellschaft ein Modell aufstellen. (Sarkasmus? Wahrscheinlich!)
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

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dede
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von dede »

Alle diese Situationen, die ihr beschreibt, erleben wir als Familie auch. Auch unsere Kinder sind davon betroffen. Jedoch sehe ich es nicht so, dass ich darauf warten muss, bis wieder etwas angeboten wird. Wir (zusammen mit anderen Eltern) haben uns engagiert, dass das Schulschwimmen wieder stattfinden kann. Da hat es einige Telefonate gebraucht. Genauso, dass das Training wieder stattfinden kann. Bei einigen Gemeinden hat es auch da Überzeugungskraft gebraucht. Am Anfang war ich auch wütend. Dann habe ich aber bei Trainern und LPs angeboten, nachzufragen und Gespräche zu führen. Die Leute waren froh drum, sie konnten entlastet werden. Und dann kommt vieles wieder in andere Bahnen.
Die Einstellung dazu macht einiges aus. Mir geht es besser, wenn ich versuche etwas daran zu ändern. Und so geht es auch den Kindern besser, wenn sie bei jeder Gelegenheit die Chancen sehen und nicht, was sie verpassen oder was ihnen entgeht. Die Situation ist so wie sie ist, ändern kann ich sie nicht.
Dabei geht es nicht darum, die Enttäuschungen nicht ernst zu nehmen. Die Emotionen müssen auf den Tisch. Dann aber versuche ich es immer so optimistisch wie möglich zu sehen und eine Einstellung dazu zu entwickeln, die mir und auch den Kindern hilft, vorwärts zu schauen.
Auch bei uns gab und gibt es viele Tränen wegen all der Massnahmen und den vielen Dingen, die anders laufen. Trotzdem haben wir auch ganz viele positive Sachen erlebt und Chancen bekommen, die es sonst nicht gab. Mir ging's Ende Oktober/ Anfang November so wie ihr es beschreibt. Da ging bei uns alles zu und für die Kinder gab's erst mal nichts mehr. Das fand ich am Anfang wirklich schwierig. Aber jetzt sehe ich doch Licht am Ende des Tunnels. Das überträgt sich auch auf die Kinder. Sie sehen mittlerweile auch viel positiver in die Zukunft. Auch unsere Kinder hatten und haben Phasen mit depressiven Verstimmungen. Fürs uns macht es die ganze Situation einfach schlimmer, wenn wir uns beklagen. So kümmern wir uns täglich um das Positive und versuchen an jedem Tag etwas schönes zu erleben und bemühen uns aktiv darum.

@Lotus
Wir gehören zu den Familien, die die Corona-Massnahmen strenger umsetzen als andere. Treffen drinnen mit anderen Kindern oder Familien gibt es bei uns keine. Wir sehen andere nur draussen, auch die Kinder. Ausnahme: Schule und Training. Aktuell gehen auch solche Treffen nicht, da wir als Familie schon mehr als 5 sind. Grosseltern treffen, nö, seit Monaten nicht....
Ich sehe es einfach nicht ein, warum jetzt für alles Corona hinhalten muss.

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