Teilen oder eben nicht

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Lilly89
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Teilen oder eben nicht

Beitrag von Lilly89 »

Hallo zusammen
Brauche wieder mal eure Erfahrungen... Meine Nerven werden gerade sehr strapaziert.
Unser Grosser (4.5) kommt gar nicht mehr zur Ruhe. Er ist den ganzen Tag damit beschäftigt zu schauen, was der Mittlere (2.5) gerade in den Fingern hat um es ihm so schnell wie möglich aus der Hand zu nehmen.
Er reisst es ihm zwar nicht weg, aber er findet immer etwas um es zu nehmen.
Bsp wenn der Mittlere ein Büchlein nimmt kommt der Grosse und sagt "J. das wollte ich gerade nehmen (obwohl er gerade am Lego bauen war)" oder heute war ich mit dem Grossen am Playmobil spielen und einrichten und sobald J. an der Spielküche etwas machte musste der Grosse auch zu ihm und ihm sagen dass er doch bitte nicht mit dem und dem spielen soll weil er da gestern oder vorgestern etwas gekocht hatte oder weiss auch nicht was. So geht das den ganzen Tag......
Gleichzeitig trödelt er auch noch wahnsinnig herum und möchte aber immer der Erste sein. Bsp: Er tröööödelt und tröödelt bevor wir raus gehen. Will nicht die Schuhe anziehen, nicht aufs WC... Aber wenn ich J. dann parat mache fängt das Theater an weil er ja als erster aus der Tür sein will.....
Hatte das auch jemand? Was kann man machen? Ich nehme mir vor nicht laut zu werden und zu erklären... aber momentan sind meine Nerven wahnsinnig überstrapaziert und ich mag nicht mehr..... Alles nur eine Phase hatte ich gedacht.. aber diese hält wahnsinnig an........ :roll:

Lilly89
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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von Lilly89 »

Ah.. und wenn der Kleine ihm das Spielzeug dann aus einem Grund nicht geben will ist es meist so, dass er ihn haut oder kneift...

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ChrisBern
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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von ChrisBern »

Ist sogar hier so und die Kinder sind älter, 4 und 8. Ich habe leider keinen Tipp, sondern nur Mitgefühl, der geschwisterknatsch geht mir wirklich an die Substanz. Jeder schaut, dass er nicht zu kurz kommt...Bei uns provoziert die Grosse auch gezielt, ist extra Erste, damit der Kleine heult. Bin gerade kurz vor der Auswanderung. ;-) (ohne Kinder, oder 8 Wochen Bootcamp für die Kinder in den ferien.

Habe leider keinen Tipp, lese interessiert mit für Tipps...

conny85
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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von conny85 »

Kenn ich auch. Sehr anstrengend. Ich löse es manchmal mit einem Wettrennen „Wer ist schneller mit anziehen fertig?“ funktioniert bei uns relativ gut. Wenn es mit den Spielsachen ausartet dann nehm ich meistens denn kleinen raus, geb dem grossen das Spielzeug und mache mit dem Kleinen etwas extra cooles, schicke den Grossen dann aber weg wenn er auch mitmachen will mit der Begründung er wollte unbedingt mit dem anderen spielzeug spielen, jetzt soll er das auch tun. Im Moment spielen sie zum glück gerne miteinander

Bleistift79
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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von Bleistift79 »

Lilly89,
ich habe mich in der Situation viel zu den Kinder gesetzt und habe die Kommunikation übernommen aka Hilfestellung gegeben. Emotionen in Worte gefasst. Bei unseren hat das viel geholfen. So haben wie auch eingeführt, dass wenn Kind a das haben will, was Kind b hat. Das Kind a fragen muss und gegenfalls ein Tauschobjekt anbieten. Geht Kind b darauf ein, dann ist es ok. Geht Kind b nicht darauf ein, dann darf das auch so sein und man kann Kind a auzeigen, dass der Gegenstand im Moment noch in Gebrauch ist. Kind a kann man dann in der Situation begleiten, so dass es „nicht übergriffig“ werden muss.
Dein grosses Kind wird dies auch so im Kiga vermittelt bekommen; bei und ist das auf jeden Fall so.
Ich habe meinen Kindern viel erklärt, dass das jüngere noch viel mehr lernen muss als sie die grösser sind. Sie mir dabei auch gerne helfen dürfen, in dem sie es vorzeigen und auch vorsprechen.
Bei uns durften die grösseren auch ein Türgitter haben, damit sie mal in Ruhe spielen konnten. Das Privileg des Älteren.
Musst ich etwas erledigen. Kochen, putzen, waschen, dann habe ich entweder das jüngere in meine Nähe geholt oder beide.

Zur Rausgeh-Situation: da würde immer wieder kommunizieren: wer zuerst zur Tür raus will, muss zuerst angezogen sein und es doch viel schlauer ist, vorwärts zu machen als sich dannach über sich selbst zu ärgern.

Oft ist es so, dass dem älteren Kind gegenüber sehr viel
mehr abverlangt. Weil es doch älter ist. Es Verständnis haben sollte. Es sich zurück nehmen sollte, teilen soll etc.
da sind in meinen Augen wir Eltern gefordert. Denn daraus entsteht oft Geschwister-Eifersucht und Neid.
Wir Eltern selbst merken doch auch bei uns und für uns, dass es viel Energie und Kraft kostet, mehrere Kinder zu haben. So ist es auch ein Stück weit für die Kinder unter einander.
Statt schimpfen, habe ich mit positiver Verstärkung die beste Erfahrung gemacht.

Ich hatte eine Zeit lang ein Brüder-Paar als Tageskinder. Da bestand auch diese Problematik. Es gab so oft Tränen, Gezanke, Kneifen, hauen und Co. der Mutter war es sehr wichtig, die Kinder gleich zu behandeln. Der Altersunterschied „durften“ die Brüder nicht spüren. Was A durfte, durfte auch B.
Ich habe angefangen, den Altersunterschied spürbar zu machen. Zum Beispiel durfte der Grosse im Migros ein Kinderwägeli haben und der Kleine sass bei mir im Wagen. Auf dem Spielplatz konnte der Grössere schon viel mehr als der Kleinere. Ich habe den Kleineren nie hochgehoben oder auf die Rutschbahn gehoben. Wer es selbst kann, der darf. Wer es noch nicht kann, der darf Tipps & Trick s abholen. Beim älteren Bruder oder bei mir. Den grossen Bruder habe ich motiviert: vor zu zeigen, zu helfen etc.
innert Monaten hat sich das Verhältnis der beiden verändert. Sie wurden geduldiger miteinander, friedlicher und ausgeglichener.

Unsere Kinder sind nun schon grösser. Je älter sie wurden, desto mehr merkten sie, dass es immer Dinge gibt, die das andere besser kann oder anders damit umgeht. Auch da versuchte ich sie alle darin zu bestärken, dies nicht negativ zu sehen/nehmen sondern als Ergänzung für sich selbst.
Heute sind sie Teenager und die Reibereien halten sich sehr in Grenzen. Sie fragen sich unter einander um Hilfe und um Rat.

Vielleicht hilft dir diese Sichtweise und gibt dir einen Input für deine Zwei.
Lg

Leela
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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von Leela »

Meine möchten natürlich auch immer was der andere hat.
Was etwas hilft sind klare Regeln.
Hat ein Kind A etwas was Kind B gehört, muss es das auf Wunsch hergeben.
Hat es etwas was beiden gehört, darf der dies behalten so lange es möchte.
Wahrscheinlich ist es jetzt noch die einfachere Lösung dem Grossen seinen Willen zu lassen aber irgendwann wird der Kleine sich Dinge wohl auchn nicht mehr ohne Gegenwehr wegnehmen lassen, also besser jetzt schon dagegenhalten.
Aber es ist leider schon so, Geschwisterstreit ist bei uns tägliches und nervtötenstes Thema :roll: :twisted:
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ChrisBern
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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von ChrisBern »

Finde es prinzipiell total schwierig zu entscheiden, wann man vom Grösseren Vernunft "einfordern" kann und wann nicht (meine sind älter, die Grosse wird im Herbst 9). Unser "Kleiner" ist leider ein hochemotionales Trotzkind, welches locker 30 Minuten brüllend auf dem Boden liegt. Da ist für mich immer die Frage, wann bitte ich die Grosse, auf einen Kompromiss einzugehen und wann hat sie einfach "recht" und darf auch unkooperativ sein.

Hatten neulich das alptraumszenario mit engen Freunden. Mein Sohn wollte unbedingt einen Stein halten, den der Sohn der Freunde gefunden hat. Der Sohn der Freunde hat extremes Theater gemacht (ich hatte das erst gar nicht gecheckt), weil es ja sein Stein war. Meine Bitte, ob mein Sohn den Stein ein bisschen halten kann, wurde verweigert, die andere mama war auch der meinung, ihr Sohn (er ist 8, mein Sohn 3) muss jetzt unbedingt den Stein haben. Habe mich dann von den Freunden verabschiedet (waren draussen bräteln), habe meinem Sohn den Stein weggenommen (alle Verhandlungen vorher waren für nix) und habe mein tobendes Kind irgendwie versucht, ins Auto zu verfrachten, weil klar war, jetzt müssen wir einfach nach Hause, das wird nix mehr. Der Nami/Abend war gelaufen und es war so ein Sch... Erlebnis. Ich habe meinen Sohn verflucht, aber auch das andere Kind...(und was richtig gewesen wäre, weiss ich bis heute nicht).

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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von Bleistift79 »

ChrisBern hat geschrieben: Mo 24. Mai 2021, 22:53 Finde es prinzipiell total schwierig zu entscheiden, wann man vom Grösseren Vernunft "einfordern" kann und wann nicht (meine sind älter, die Grosse wird im Herbst 9). Unser "Kleiner" ist leider ein hochemotionales Trotzkind, welches locker 30 Minuten brüllend auf dem Boden liegt. Da ist für mich immer die Frage, wann bitte ich die Grosse, auf einen Kompromiss einzugehen und wann hat sie einfach "recht" und darf auch unkooperativ sein.

Hatten neulich das alptraumszenario mit engen Freunden. Mein Sohn wollte unbedingt einen Stein halten, den der Sohn der Freunde gefunden hat. Der Sohn der Freunde hat extremes Theater gemacht (ich hatte das erst gar nicht gecheckt), weil es ja sein Stein war. Meine Bitte, ob mein Sohn den Stein ein bisschen halten kann, wurde verweigert, die andere mama war auch der meinung, ihr Sohn (er ist 8, mein Sohn 3) muss jetzt unbedingt den Stein haben. Habe mich dann von den Freunden verabschiedet (waren draussen bräteln), habe meinem Sohn den Stein weggenommen (alle Verhandlungen vorher waren für nix) und habe mein tobendes Kind irgendwie versucht, ins Auto zu verfrachten, weil klar war, jetzt müssen wir einfach nach Hause, das wird nix mehr. Der Nami/Abend war gelaufen und es war so ein Sch... Erlebnis. Ich habe meinen Sohn verflucht, aber auch das andere Kind...(und was richtig gewesen wäre, weiss ich bis heute nicht).
Das schwierige an solchen Situationen finde ich immer, das ich dann das Gefühl habe die Situation rasch und zügig zu lösen zu müssen. Das stresst mich und das stresst die betroffenen Kinder. Manchmal hilft es „auf Zeit“zu spielen und die Situation etwas den „Dampf“ raus zu nehmen.
Ich hätte wohl den Finder bestärkt, dass er den Stein gefunden hat und das andere Kind ( also deins) bestärkt in dem ich gesagt hätte das ich total gut verstehe warum es diesen „Schatz“ auch in der Hand halten wolle.

Dann hätte ich wohl etwas umgelenkt und den Finder gefragt wo man denn so Schätze finden würde und ob mir beide helfen würden noch einen Schatz zu finden. Damit der erste Schatz nicht verloren geht, würde ich vorschlagen, dass dieser am Ort xy wartet oder z.b. in meiner Hosentasche parkiert wird.

Oft reicht es, das Objekt der Begierde etwas zu entzaubern. Dann kühlen die Emotionen ab und die Situation beruhigt sich und es finden sich gemeinsame Lösungen.
Aus meiner Erfahrung, braucht es etwas Übung, solche Situationen zu lösen und auch die Kinder brauchen Übung, dass sie sich auf diese Art von Umgang mit „schwierigen“ Situationen einlassen.
Und moralisch so eine Situation zu lösen, gibt nur Frust und und das Gefühl „verloren“ zu haben.
Lg

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ChrisBern
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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von ChrisBern »

Bleistift, das habe ich alles probiert. Mit meinem Sohn geredet, mein mann ist mit beiden neuen Steine suchen gegangen, der andere papa hat seinem Sohn Angebote gemacht. Dummerweise stand die andere mama total wütend daneben, killte mich mit blicken und wollte ganz klar, dass ich das jetzt löse. Sie gab auch ihrem Sohn zu verstehen, dass wir "die doofen" sind und dass es ganz klar sein Stein ist. Wohlgemerkt, nachdem ich der Mama mein Herz ausgeschüttet habe, wie schwierig mein Sohn gerade ist und dass ich manchmal wirklich nicht weiter weiss. Mein Mann gab mir dann zu verstehen, ich müsste die Situation jetzt dringend lösen, weil die andere Mama vor Wut kochend da stand...dieser Druck half nicht, da stimme ich dir zu.

Trotzdem mal allgemein gefragt: wieviel Zugeständnisse erwartet ihr von einem älteren Kind? Wo kann man an sein Verständnis appellieren, und wo ist es einfach "too much". Ich erinnere mich aus meiner Kindheit noch an den Satz "aber du bist ja die Grosse" und fand das ab und an mal echt nervig.

sonrie
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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von sonrie »

ChrisBern hat geschrieben: Di 25. Mai 2021, 08:11 Trotzdem mal allgemein gefragt: wieviel Zugeständnisse erwartet ihr von einem älteren Kind? Wo kann man an sein Verständnis appellieren, und wo ist es einfach "too much". Ich erinnere mich aus meiner Kindheit noch an den Satz "aber du bist ja die Grosse" und fand das ab und an mal echt nervig.
Da stimme ich dir zu, wir haben das Thema recht oft. Meine Tochter hat 2 kleine Brüder und während "man" von ihr oft Vernunft erwartet, nutzen die beiden Kleineren das aus. Sie hat sich das "die Grosse sein" ja nicht austgesucht, dazu habe wir sie gemacht, insofern versuche ich es zu vermeiden, ihr diese Rolle zuzuteilen.

Und "gross sein" ist immer relativ, ich finde auch eine 5jährige darf einfach mal etwas wollen und trotzen und nicht hergeben, ungeachtet dessen, ob da noch kleinere Kinder im Spiel sind.
Aber mal abgesehen vom Alter: wir hatten diese Phase auch, vor allem aber zwischen den Zwillingen - da ist dann nichts mit "wer ist grösser und vernünftiger" ;-) - was der eine hatte wollte der andere auch, auch wenn das Spielzeug in zweifacher AUsführung (ident!) vorhanden ist (wir hatten alle varianten - von 2 identen Spielsachen bis hin zu farblich unterscheidlich und jedem Kind zuordenbar, hat nichts geholfen.)
Wenns nicht hergegeben wurde dann wurde geschlagen,gebissen und geschubst, es war echt nicht einfach, ist dann aber wie alle Phasen irgendwann besser geworden.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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ChrisBern
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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von ChrisBern »

Danke dir, sonrie! Dann hoffe ich mal, die Phase geht vorbei. Der aktuelle Geschwisterknatsch bringt mich wirklich an die Substanz (nicht nur beim Thema Teilen, sondern auch beim Thema spielen). Hoffe mal auf Besserung...

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Dillon
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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von Dillon »

"Tauschgeschäfte" haben bei uns nichts genutzt. Da war das Ding in der Hand für den jeweiligen nur noch spannender.

Gut gefahren sind wir meistens mit: Du musst warten bis es "frei" wird. An guten Tagen haben sie einander wirklich gefragt "ist es frei"?

An schlechten Tagen war es dann schon so, Kind 1 spielt mit Duplos, nimmt einen Turm auseinander um ihn andersfarbig zusammenzusetzen und Kind 2 nahm dann einen Stein, nach dem Motto "er ist frei". Beide instruiert, zuerst nachzufragen ob wirklich "frei" und für Kind 1 dann zusätzlich, sitz darauf, dann ist klar, ist er nicht frei. So ging das innert Kürze richtig gut. Bsp. Kind 1 ging zur Toilette und sagte da schon:" Duploturm ist nicht frei".

Chris Bern: Ui schwierig. Ich hätte es als Mutter des 8jährigen so gelöst, dass ich geflüstert hätte, "zeig null Interesse an diesem Stein, der 3jährige wird so umso schneller das Interesse daran verlieren, das ist ein Geheimtrick". Als Gegenpartei ohne dass der 8jährige von diesem System gewusst hat, hätte ich ihm wohl diese Spielregeln (mit Absprache der Mutter) kurz erklärt. Eben auch die Dinge nicht "frei" rumliegen zu lassen, sondern in Hosensack oder Mama geben. Denke hier aber trotzdem, dass du Chancenlos gewesen wärest.

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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von Dillon »

Ist ja auch eine Lehre fürs Leben, Dinge die einem wichtig sind, nah bei sich zu tragen (Handy, Portemonnaie).

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Netterl
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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von Netterl »

@chrisBern: Uhhh, wenn dann noch die Eltern dazukommen. Argh! Mega Druck! Ein Grund, warum ich Spielplätze vermieden hab. Mit den Kindern geht es meistens, aber die Eltern…. SofrohbindassdieausdemAlterraussind. Also die Kinder - nicht die Eltern.

Ich finde, es gab schon viele wertvolle Tipps.
Was wir hatten, war ein Bereich, an den nur der Große hinkam und dort in Ruhe spielen konnte. War ein Hochbett.

Was ist richtig: In der Situation? Ich hätte gesagt, der eine hat ihn gefunden, er darf ihn halten und behalten und bestimmen. Man kann darum bitten, aber nicht erwarten, dass es klappt. Mein Kind hätte halt die A***karte und das wäre für mich ok gewesen. So ist es nun mal. Es gibt nicht immer die für alle befriedigende Lösung.
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Lilly89
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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von Lilly89 »

Erst mal danke für eure Antworten. Es tut "gut" zu lesen dass es nicht nur mir so geht mit dem Problem auch wenn es mir natürlich so nichts bringt.
Ich finde es auch schwierig vom Grossen nicht allzu viel Vernunft zu fordern, schliesslich ist er ja auch erst 4.5... Aber ich ertappe mich vielmals dabei dass ich von ihm bereits viel mehr Verlange weil ich das Gefühl habe er ist ja der Grosse....
Oje ChrisBern... Kann gerade fühlen wie es dir geht... Mir ging es vor einer Weile ähnlich.. nicht die gleiche Situation aber ich wurde von einer Mutter auch nur von oben herab angesehen und mir wurden Tipps gegeben obwohl ihre Kinder auch überhaupt keine Lämmchen sind...
Mir geht es langsam aber sicher auch echt an die Substanz immer zwischen den beiden zu vermitteln weil der Grosse echt alles bei sich horten muss. Eine Zeit lang hat bei uns auch gut funktioniert dass er dem Kleinen etwas zum Tausch angeboten hat. Jetzt fragt er zwar relativ lieb ob er das haben darf, aber sobald der Kleine Nein sagt ist der Teufel los.
Ich habe mich jetzt mal in der Cranio angemeldet um etwas Kraft zu tanken für mich, damit ich vielleicht etwas besser vermitteln kann ohne laut zu werden... Vielleicht wird die Situation auch etwas besser wenn der Grosse im Sommer in den Kindsgi kommt. Aber momentan sind die Tage eeeeecht anstrengend.

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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von ChrisBern »

Kannst du mit berichten, wie das in der cranio ging? Gerne auch per PN. Ich möchte einen besseren Umgang damit finden, aktuell transportiere ich diese Stress sehr stark und das ist gar nicht hilfreich...

Leela
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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von Leela »

Also ich muss schon sagen, dass ich auch mit der Reaktion der Freundin etwas Mühe hätte.
Solche Situationen versuche ich mit einer Freundin immer gemeinsam zu lösen mit dem Ziel sie zu entschärfen. Wenn die Eltern auch noch Partei ergreifen ist das doch nicht sinnvoll....so hätte ich auf weitere Treffen ehrlich gesagt nicht so schnell wieder Lust...
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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von Netterl »

Bei uns ist in so einer Situation eine jahrelange Freundschaft kaputt gegangen. Einfach zu verschiedene Ansätze.
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Labskaus
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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von Labskaus »

Wir haben das Problem noch nicht so extrem, da unser Kleiner noch zu klein ist und sich noch kein Spielzeug holen kann. Allerdings haben wir Freunde mit älteren Kindern und bei denen war es ähnlich. Bei ihnen hat geholfen, dass der Grosse auch Spielzeug hat, das nur ihm gehört und sie, trotz geteiltem Zimmer, auch Rückzugsorte haben, an denen sie in Ruhe alleine spielen können. Der Grosse darf sein Spielzeug im Laufgitter in Sicherheit bringen, so dass der Kleine nicht drankommt.

@ChrisBern
Wieso war denn die andere Mutter so wütend? Weil ihr Sohn nicht happy war und getobt hat? Ich finde die Reaktion auch speziell. Selbst wenn ich meine Kinder im Recht sehen würde, würde ich versuchen, die Situation gemeinsam zu entschärfen, damit wir weiter einen schönen Nachmittag verbringen können. Ich würde nicht vom älteren Kind erwarten, dass es vernünftig ist, sondern von der Mutter :wink:

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Re: Teilen oder eben nicht

Beitrag von ChrisBern »

Leela hat geschrieben: Di 25. Mai 2021, 10:45 Also ich muss schon sagen, dass ich auch mit der Reaktion der Freundin etwas Mühe hätte.
Solche Situationen versuche ich mit einer Freundin immer gemeinsam zu lösen mit dem Ziel sie zu entschärfen. Wenn die Eltern auch noch Partei ergreifen ist das doch nicht sinnvoll....so hätte ich auf weitere Treffen ehrlich gesagt nicht so schnell wieder Lust...

Ja, diese Situation ist mir sehr nachgegangen und ich habe einiges in Frage gestellt. Sie ist sogar die Gotte vom Kleinen und besonders schlimm fand ich, dass ich ihr ja gerade vorher eingestanden habe, dass ich mit meinem Sohn gerade überfordert bin.

Das Problem (glaube ich!) war, dass ich die Situation ignoriert habe am Anfang und gar nix gemacht habe. Sie hatte glaube ich das Gefühl, ich nehme die Reaktion ihres Sohnes nicht ernst. Ist jetzt aber nur meine Interpretation, wir haben das Thema nie wieder angesprochen...das nächste mal würde ich sie zur Seite nehmen und fragen, was wir jetzt am besten machen können. In der Situation gelang mir diese Metaebene halt leider nicht.
Am Ende ging es ja nach ihrem Wunsch, ihr Sohn bekam den Stein. Mein Sohn brüllte. Das finde ich prinzipiell gar nicht soooo schlimm - aber ich nehme an, mein Sohn hat genau null daraus gelernt und das finde ich halt schade. Es ist ein machtspiel, wo keiner am Ende was mitnimmt.

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