Schulreise werden immer mickriger?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Bukiwa
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von Bukiwa »

jupi2000 hat geschrieben: Fr 25. Jun 2021, 15:37
Bukiwa hat geschrieben: Fr 25. Jun 2021, 14:30
jupi2000 hat geschrieben: Fr 25. Jun 2021, 14:12 Traurig mit dem verunglückten Schüler :cry:

Aber abstürzen, verunglücken geht auch mit Wanderschuhen.

Mein Grossvater stürzte auch schon mal in den Bergen ab, obwohl ein erfahrener Bergwanderer und Kletterer. Es braucht nur eine Sekunde der Unachtsamkeit und man stolpert.

Aber klar, man hat als LP schon eine grosse Verantwortung. Aber eben, es ging ja um einen 8. Klässler. Da finde ich eben schon, dass man an die Eigenverantwortung der SuS appelieren kann.
Das an die Eigenverantwortung der SCH appellieren, nützt der LP aber bei einem Gerichtsfall null und nichts… Niemals darfst du als LP einen SCH mit Adiletten mit auf eine Wanderung nehmen!
Bist du Juristin oder sagt dir das dein Gefühl?
Weder noch… Aber mit Haftung im Schulalltag, Aufsichts- und Sorgfaltspflicht und Vorsichtsmassnahmen beschäftigen wir uns an Schulen…

Zwacki
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von Zwacki »

danci hat geschrieben: Fr 25. Jun 2021, 15:00
Zwacki hat geschrieben: Fr 25. Jun 2021, 13:20
Im 2013 verunglückte übrigens ein 12jähriger Schüler tödlich auf einer Schulreise, weil er (in der Pause) eine Böschung runterstürzte.
Das ist tragisch.
Aber das ist 8 Jahre her und dass man sich daran erinnert, zeigt doch gerade dass es nicht alltäglich ist. Natürlich müssen wir uns und die Kinder absichern, wo es geht, aber dafür zu sorgen, dass niemals etwas passiert, könnten wir nur, wenn man sie im Klassenzimmer einsperren würde. Und das kann nun mal auch keine Lösung sein. Das soll nicht zynisch wirken, aber wenn wir anfangen allgemeine Regeln auf der Basis von tragischen und zum Glück seltenen Einzelfällen zu machen, schränken wir uns und die Kinder in einer unangemessenen Art und Weise ein.

Und trotzdem würde ich bei der Adiletten-Story wohl so vorgehen, dass sie nicht mitkommen, aber es auch eine richtige Strafe gibt, damit kein Anreiz entsteht, schlechte Schuhe anzuziehen um nicht wandern zu müssen.
Danci:
Ich hatte das einfach noch im Hinterkopf weil es in unserer Region passierte und danach natürlich Gerichtsverfahren etc gab. Logisch kann überall etwas passieren und wenn es blöd geht, geht es blöd. Ich habe jahrelang Jungschar geleitet, auch Lager, und bin einfach sehr froh, passierte nie etwas richtig Schlimmes. Einige Sachen, die wir machten, waren grenzwertig im nachhinein und ich staune eigentlich über das Vertrauen, das uns von den Eltern entgegengebracht wurde. Ich hätte das Sneaker-Kind mitgenommen (ist wohl eh die Regel), ich hätte das Converse-Kind mitgenommen aber wohl kein Adiletten-Kind, weil wenn das das Tobel runterstürzt, guet Nacht am Sächsi...

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dede
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von dede »

danci hat geschrieben: Fr 25. Jun 2021, 15:00
Zwacki hat geschrieben: Fr 25. Jun 2021, 13:20
Im 2013 verunglückte übrigens ein 12jähriger Schüler tödlich auf einer Schulreise, weil er (in der Pause) eine Böschung runterstürzte.
Das ist tragisch.
Aber das ist 8 Jahre her und dass man sich daran erinnert, zeigt doch gerade dass es nicht alltäglich ist. Natürlich müssen wir uns und die Kinder absichern, wo es geht, aber dafür zu sorgen, dass niemals etwas passiert, könnten wir nur, wenn man sie im Klassenzimmer einsperren würde. Und das kann nun mal auch keine Lösung sein. Das soll nicht zynisch wirken, aber wenn wir anfangen allgemeine Regeln auf der Basis von tragischen und zum Glück seltenen Einzelfällen zu machen, schränken wir uns und die Kinder in einer unangemessenen Art und Weise ein.

Und trotzdem würde ich bei der Adiletten-Story wohl so vorgehen, dass sie nicht mitkommen, aber es auch eine richtige Strafe gibt, damit kein Anreiz entsteht, schlechte Schuhe anzuziehen um nicht wandern zu müssen.
Unfallprävention finde ich sehr wichtig. Das hat nichts mit Einschränken zu tun. Sich aber genug Zeit zu nehmen, sich die Gefahren wirklich zu überlegen und aus den noch unerfahrenen Augen der Kinder zu betrachten und sich auch für Erklärungen genug Zeit zu nehmen und nicht einfach zu denken " ach, es wird schon nichts passieren". Da gehört es dann auch dazu, dass Dinge jedes Jahr und mehrmals wiederholt werden müssen, auch wenn das langweilig ist.

Ein Kind mit Adiletten auf den Wanderausflug mitzunehmen, erachte ich als mindestens fahrlässig. Da ist niemandem geholfen. Und vor allem werden die anderen Kids der Klasse bestraft, weil es sehr wahrscheinlich auf der Wanderung dann noch dazu kommt, dass das Kind mit den Adiletten z.B. Schmerzen bekommt und nicht mehr weiter gehen kann. Das ganze macht weder für das einzelne Kind noch für die Klasse Sinn.

Das mit den Strafen ist ja gut und recht. Aber ob das wirklich zielführend ist? Wahrscheinlich in den wenigsten Fällen. Eine andere Überlegung wäre z.B. die Ausflüge frühzeitig genug anzukünden. Es gibt Familien, die im Sommer Flipflops, Adiletten und maximal ein leichtes Paar Turnschuhe brauchen. Festes Schuhwerk gibt es da gar nicht und müsste dann für den Schulausflug extra angeschafft werden. Für solche Fälle kann das Kind - auch der 8-Klässler - nichts. Wanderschuhe sind nicht gerade günstig, wenn sie nur für einen Tag gekauft werden müssen. Oder die Schuhe können gerade zu klein geworden sein. Bei uns jedenfalls werden solche Ausflüge von gewissen Lps mit knapp einer Woche Vorlaufzeit angekündigt. Ich denke einfach, dass einem mit etwas mehr Verständnis und Toleranz mehr Kooperation entgegengebracht wird.
Und vielleicht kann es auch sinnvoller sein, sich eine Schulreise zu überlegen, die auch mit Turnschuhen zu absolvieren ist. Von der Schule werden halt schon oft hohe Anforderungen gestellt, was Kinder so alles an Ausrüstung mitnehmen sollen: Wanderschuhe, Skiausrüstung, Schlafsack, Fahrräder usw. Für Familien, die diese Dinge ganz einfach nicht brauchen, ist es schon eine grosse Ausgabe und Belastung fürs Familienbudget, wenn dies nur für den Schulausflug oder das Schullager angeschafft werden soll.

Manana
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von Manana »

@dede
Das mag sein, dass es für manche Familien belastend ist, alles anzuschaffen. Das meiste, das du aufzählst, kann man ausleihen, mieten oder in einer Börse gebraucht kaufen. Und es muss auch nicht alles von der teuersten und besten Marke sein.
Ein Fahrrad gehört zur Standardausrüstung und wird bei uns ab der 4. Klasse/Veloprüfung erwartet.

Ich arbeite in einer Gemeinde, wo viele Familien ein kleines Budget haben.
Da kommen sehr viele Kinder mit Scooter in die Schule. Das können sich die Familien lustigerweise leisten. Oder die Kinder werden mit dem Auto gebracht, auch das scheint drin zu liegen. Dann muss doch auch ein Fahrrad fürs Kind drin liegen.

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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von jupi2000 »

Also wenn ich mir aus Armut keine Wanderschuhe leisten kann, ziehe ich doch wenigstens Turnschuhe an für die Schulreise und keine Adiletten!
Die Adiletten sind für mich ein Ausdruck von es kackt mich an zu Wandern, drum komme ich mit Adiletten und ich darf zur Belohnung in einer anderen Klasse bleiben.

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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von jupi2000 »

Und ich kenne eine Familie mit sehr wenig Einkommen und die haben Fahrräder und Wanderschuhe. Ich finde, es ist eher eine Sache von was WILL ich mir leisten, anstatt ein was KANN ich mir leisten. Da liegen die Prioritäten oft bei unterschiedlichen Dingen.

sonrie
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von sonrie »

naja, die meisten Wanderungen die mit der Schule gemacht werden sind in Turnschuhen /Sportschuhen durchaus machbar und dass ein Kind keine Turnschuhe hat ist wirklich eher selten. Wenns wirklich daran liegt, dass das Kind keine Wanderschuhe hat, dann wird es halt "das nächstbeste" anziehen, aber sicher keine Adiletten.

@Schlafsacke, Skiausrüstung, Velo: wir bekommen jeweils am Schulbeginn Infos was so im Groben geplant wird (zb. Klassenlager, Skitag etc.), mit der Info dass man sich melden kann wenn was fehlt. Im Dorf gibt es einen Skikeller der gratis Wintersportartikel sammelt und verleiht.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

pünktli91
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von pünktli91 »

dede hat geschrieben: Mo 28. Jun 2021, 04:16
danci hat geschrieben: Fr 25. Jun 2021, 15:00
Zwacki hat geschrieben: Fr 25. Jun 2021, 13:20
Im 2013 verunglückte übrigens ein 12jähriger Schüler tödlich auf einer Schulreise, weil er (in der Pause) eine Böschung runterstürzte.
Das ist tragisch.
Aber das ist 8 Jahre her und dass man sich daran erinnert, zeigt doch gerade dass es nicht alltäglich ist. Natürlich müssen wir uns und die Kinder absichern, wo es geht, aber dafür zu sorgen, dass niemals etwas passiert, könnten wir nur, wenn man sie im Klassenzimmer einsperren würde. Und das kann nun mal auch keine Lösung sein. Das soll nicht zynisch wirken, aber wenn wir anfangen allgemeine Regeln auf der Basis von tragischen und zum Glück seltenen Einzelfällen zu machen, schränken wir uns und die Kinder in einer unangemessenen Art und Weise ein.

Und trotzdem würde ich bei der Adiletten-Story wohl so vorgehen, dass sie nicht mitkommen, aber es auch eine richtige Strafe gibt, damit kein Anreiz entsteht, schlechte Schuhe anzuziehen um nicht wandern zu müssen.
Unfallprävention finde ich sehr wichtig. Das hat nichts mit Einschränken zu tun. Sich aber genug Zeit zu nehmen, sich die Gefahren wirklich zu überlegen und aus den noch unerfahrenen Augen der Kinder zu betrachten und sich auch für Erklärungen genug Zeit zu nehmen und nicht einfach zu denken " ach, es wird schon nichts passieren". Da gehört es dann auch dazu, dass Dinge jedes Jahr und mehrmals wiederholt werden müssen, auch wenn das langweilig ist.

Ein Kind mit Adiletten auf den Wanderausflug mitzunehmen, erachte ich als mindestens fahrlässig. Da ist niemandem geholfen. Und vor allem werden die anderen Kids der Klasse bestraft, weil es sehr wahrscheinlich auf der Wanderung dann noch dazu kommt, dass das Kind mit den Adiletten z.B. Schmerzen bekommt und nicht mehr weiter gehen kann. Das ganze macht weder für das einzelne Kind noch für die Klasse Sinn.

Das mit den Strafen ist ja gut und recht. Aber ob das wirklich zielführend ist? Wahrscheinlich in den wenigsten Fällen. Eine andere Überlegung wäre z.B. die Ausflüge frühzeitig genug anzukünden. Es gibt Familien, die im Sommer Flipflops, Adiletten und maximal ein leichtes Paar Turnschuhe brauchen. Festes Schuhwerk gibt es da gar nicht und müsste dann für den Schulausflug extra angeschafft werden. Für solche Fälle kann das Kind - auch der 8-Klässler - nichts. Wanderschuhe sind nicht gerade günstig, wenn sie nur für einen Tag gekauft werden müssen. Oder die Schuhe können gerade zu klein geworden sein. Bei uns jedenfalls werden solche Ausflüge von gewissen Lps mit knapp einer Woche Vorlaufzeit angekündigt. Ich denke einfach, dass einem mit etwas mehr Verständnis und Toleranz mehr Kooperation entgegengebracht wird.
Und vielleicht kann es auch sinnvoller sein, sich eine Schulreise zu überlegen, die auch mit Turnschuhen zu absolvieren ist. Von der Schule werden halt schon oft hohe Anforderungen gestellt, was Kinder so alles an Ausrüstung mitnehmen sollen: Wanderschuhe, Skiausrüstung, Schlafsack, Fahrräder usw. Für Familien, die diese Dinge ganz einfach nicht brauchen, ist es schon eine grosse Ausgabe und Belastung fürs Familienbudget, wenn dies nur für den Schulausflug oder das Schullager angeschafft werden soll.
Sorry, aber Herbstwanderungen sind jetzt nicht die grossen, unvorhergesehenen Ausflüge in der Schule, auch wenn die Daten erst kurzfristig mitgeteilt werden…

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danci
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von danci »

@ dede
Ich habe nicht geschrieben, dass eine Unfallprävention nicht nötig ist. Aber trotz aller Vorsicht kann immer etwas passieren. Nimm einen Veloausflug: Helmpflicht, Bremsenkontrolle und angepasste Strecke sind sinnvoll und sollten auch befolgt werden. Aber das verhindert nicht alle Unfälle. Eine Garantie, dass nichts passiert, hast du nur, wenn du keinen Veloausflug machst. Aber wäre das verhältnismässig? Ich finde nicht.

übrigens haben meine Kinder auch keine Wanderschuhe. sie haben gute Turnschuhe/Trekkingschuhe, die sie auch im Wald etc tragen. Wir könnten es uns leisten, aber ich kaufe keine Schuhe für 1-2 Mal in Jahr und wir gehen nie „richtig“ wandern. Dann doch lieber den Scooter mit dem sie täglich in die Schule fahren. Das scheint mit eine legitime Priorität zu sein.
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von dede »

@danci
Selbst wenn du den Veloausflug nicht machst, hast du keine Garantie, dass nichts passiert. Im Schulzimmer kann das Kind vom Stuhl fallen und so blöde auf den Kopf fallen, dass es einen Schädelbruch macht. Das meine ich nicht.
Vor kurzem gab es eine ganztägige Velotour an unserer Schule. 1/4 der SuS fiel unterwegs aus, wurden unterwegs abgeholt, viele hatten schlicht kein geeignetes Fahrrad dabei. Da frage ich mich schon auch. Unser Kind hat sich mega genervt auf diesem Ausflug, immer wieder warten und am Schluss 1 Stunde später zu Hause und fast das Training verpasst. Es scheint aber einfach Realität zu sein, dass dies gehäuft vorkommt. An der Schule wird mit Strafen gearbeitet. Ich hätte nicht den Eindruck, dass es dadurch besser würde.

Wir haben auch nur Trekkingschuhe mit gutem Profil. Richtige hohe Wanderschuhe brauchen wir auch nicht. Wir machen keine Bergtouren, die nur mit solchen Wanderschuhen vernünftig begehbar sind. Das wäre dann wirklich Verschwendung, für einen Schulausflug extra Wanderschuhe zu kaufen.

@jupi/ manana
Das sind eure Sichtweisen, was ihr als vernünftig erachtet und was in die Budget-Überlegungen passen sollen. Andere Familien machen das durchaus anders und ich finde, sie haben ein Recht dazu, selber zu entscheiden. Auch wenn ihr das anders macht. Ich mache es ja auch anders. Trotzdem ist es eine Realität, dass das nicht alle so machen. Es bringt nichts über diese Leute zu schimpfen. Und die Kinder können sowieso nichts dafür. Und eben, wirklich gut organisiert und wissen, wo ich etwas günstig ausleihen oder günstig und doch gut (z.B. gute Kinderbörse), diese Eigenschaften haben auch nicht alle. Warum also nicht weniger über solche Leute schimpfen, aber dafür Tipps geben und frühzeitig und sinnvoll informieren.

@sonrie
Diese Ideen finde ich gut. Auch die Grobplanung. Beides gibt es bei unserer Schule nicht immer. Da kommt es vor, dass eine Lp eine Übernachtung im Zelt auf dem Schulareal plant und dies eine Woche vorher mitteilt. Natürlich sollen die Kinder die gesamte Ausrüstung mitnehmen. Oder dass eine Velotour am Vortag angekündigt wird. Wenn das Velo deines Kindes dann gerade im Service ist,.....oder es ist defekt und das neue Velo gerade noch nicht gekauft....Oder dein Kind hat ein Velo, das sich fürs Fahren im Quartier oder zum Dorfladen eignet, aber eine halb- bis ganztägige Velotour nicht wirklich aushält.
Auch das Infoschreiben gewisser Lps ist manchmal etwas schwierig. Eine Lp schafft es immer wieder ein ganzseitiges A4-Blatt mit Schnörkelschrift und fortlaufendem Text zu kreieren. Ich schaffe es da trotzdem, die notwendigen Dinge rauszulesen. Aber ohne Liste und mit geringen Deutschkenntnissen können da wirklich gut wichtige Infos überlesen werden.

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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von jupi2000 »

dede
Wo habe ich denn über "diese Leute" wie du es nennst geschimpft? Also wenn ich schimpfe, tönt das definitiv anders :lol:

sonrie
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von sonrie »

@dede:
das sind aber 2 Paar Schuhe:

(zu) hohe Anforderungen an die Ausrüstung der Kinder vs. die frühzeitige Kommunikation.

Für ersteres muss man vielleicht mal mit der Schule Rücksprache halten oder der LP einfach mal direkt sagen "wir haben kein Zelt und werden auch keines kaufen, wenn sie mit den Schülern zelten möchten organisieren sie bitte auch das Zelt". Ich finde auch, solche sachen gehen nicht, aber dass man halbwegs normale Freizeitschuhe für eine Wanderung voraussetzen darf, finde ich also schon.

Und weils hier um Adiletten ging: ich bin mir sicher, dass das kind auch geschlossene Schuhe hatte mit denen man wunderbar laufen kann. Wenn ein 8. Klässler sowas macht hat das weder mit zu hohen Anforderungen zu tun noch mit zu später Kommunikation.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von dede »

sonrie hat geschrieben: Mo 28. Jun 2021, 15:51 @dede:
das sind aber 2 Paar Schuhe:

(zu) hohe Anforderungen an die Ausrüstung der Kinder vs. die frühzeitige Kommunikation.

Für ersteres muss man vielleicht mal mit der Schule Rücksprache halten oder der LP einfach mal direkt sagen "wir haben kein Zelt und werden auch keines kaufen, wenn sie mit den Schülern zelten möchten organisieren sie bitte auch das Zelt".

Und weils hier um Adiletten ging: ich bin mir sicher, dass das kind auch geschlossene Schuhe hatte mit denen man wunderbar laufen kann. Wenn ein 8. Klässler sowas macht hat das weder mit zu hohen Anforderungen zu tun noch mit zu später Kommunikation.
Oder vielleicht hat es auch damit zu tun, dass die Info zu Hause nicht verstanden wurden. Wirklich nicht böswillig.
Und vielleicht wurde es so verstanden, dass es sich nur um eine Empfehlung handle und keine Vorschrift sei.
Klare und eindeutige Kommunikation könnte auch den Ausschlag geben.
Es gibt genug Menschen, die in ihrem Leben ihre Gehstrecken so planen, dass sie bei praktisch jedem Wetter und in jeder Saison auch mit Adiletten machbar sind. Ich denke einfach, dass es nicht immer nur an "ich will nicht" liegt, sondern oft bei beiden Seiten nicht über den eigenen Tellerrand gedacht wird. Und deshalb: klare und eindeutige und frühzeitige Kommunikation, auch mehrmals wiederholen und bei Problemen dann zumindest hinterher das Gespräch suchen. Könnte auf beiden Seiten viel Frust und Missverständnisse weniger geben.

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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von ausländerin »

Ich finde auch dass Kommunikation und Erwartungshaltung oft das grösste Probleme sind.
Auch wenn die Kinder mit Adiletten was austesten wollen - so what, wenn es vorher klar kommuniziert wurde was dabei passiert, sehe ich das Problem nicht. Wenn sie unbedingt nicht mitkommen wollen und lieber darüber ein Aufsatz schreiben oder ein Test - sollen sie doch machen.
Was Anschaffung teuere Gegenstände angeht - ich finde es macht ein Unterschied ob es um 1 mal pro Jahr oder ein Woche langen Lager geht. Ein Velo oder Ski Ausrüstung für ein einzigen Velo /Ski Ausflug kaufen und erwarten dass alle es können oder selbst ausleihmöglichkeiten finden, finde ich völlig nicht OK. Wenn es klar kommuniziert wird wo die Ausrürstung billig zu mieten gibt, oder wenn es während dem Jahr immer mal wieder gebraucht wird ist eine andere Geschichte. Ich finde es komisch dass da gross diskutiert wird dass die Schule nicht erwarten kann dass die Kinder in 7-8 Klasse Zugang zu Smartphone haben (kosten 100 CHF auf tutti), aber es wird vorausgesetzt dass ein Kind ein passendes Velo in der 4 Klasse hat (Kosten second Hand 250 CHF).
Was Wanderschuhe angeht - finde ich es sowieso übertrieben. Für die Wanderungen die sie in der Schule machen sind die Wanderschuhe völlig kontraproduktiv, weil wenn sie neue oder fast neue sind - bekommen die Kinder oft Blättern und können da gar nicht mehr laufen. Schon sogar in KIGA öfters erlebt. Mir sind einfache Tracking oder Turnschuhe mit halbwegs vernünftiger Sohle viel lieber. An die Wanderungen an denen schlechte Schuhe zu Lebensgefahr werden gehören Schulklassen einfach nicht hin. Wie soll eine LP wissen ob es dabei Kinder gibt die höheangst haben, oder sich nicht genug konzentrieren können und sich den Gefahren gar nicht bewusst sind. Das geht gar nicht.

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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von Sternli05 »

Wir können uns zwar Fahrräder leisten, haben auch ein paar, sogar vom Fachgeschäft. Blöd nur wenn sich auch ein 15 jähriger einfach nicht getraut zu fahren. Geradeaus geht noch, aber runter und im Verkehr, in der Geschwindigkeit von Gleichaltrigen, geht nicht. Ich finde es manchmal extrem mühsam und traurig das es immer vorausgesetzt wird das alle Kinder gleich sind. Es wird auch immer sooooo schnell geurteilt, egal bei was. Meine Kinder haben lieber einen kleinen Ausflug in die Umgebung, gibts also auch.

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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von stella »

An euren Diskussionen könnt ihr nun selber sehen, wie schwierig es als LP ist, generell, aber auch in Bezug auf Schulreisen. Dass es dann auch nicht mehr allen gleich Spass macht, etwas Grosses vorzubereiten, liegt auf der Hand.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Sternli05
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von Sternli05 »

Stella
Da hast du Recht!

sonrie
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von sonrie »

stella hat geschrieben: Mo 28. Jun 2021, 18:43 An euren Diskussionen könnt ihr nun selber sehen, wie schwierig es als LP ist, generell, aber auch in Bezug auf Schulreisen. Dass es dann auch nicht mehr allen gleich Spass macht, etwas Grosses vorzubereiten, liegt auf der Hand.
Wollt ich grad sagen - wenns nur der kleinste gemeinsame Nenner ist der möglich ist dann wirds sehr langweilig. Die einen haben keine Turnschuhe, andere wollen nicht velo fahren, die nächsten mögen nicht schwimmen..... was bleibt dann noch?

@Sternli: unser Nachbarskind hat auch Mühe mit velofahren, v.a. weil die Familie das nie geübt hat. Für sie sind grad die veloausflüge mit der Klasse ein wichtiges übungsfeld.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von danci »

dede hat geschrieben: Mo 28. Jun 2021, 15:24 @danci
Selbst wenn du den Veloausflug nicht machst, hast du keine Garantie, dass nichts passiert. Im Schulzimmer kann das Kind vom Stuhl fallen und so blöde auf den Kopf fallen, dass es einen Schädelbruch macht. Das meine ich nicht.
Ja, wobei die Gefahr wohl kleiner ist. Aber das meine ich: egal, was man tut, man kann nie alles verhindern.
ausländerin hat geschrieben: Mo 28. Jun 2021, 16:52 Ich finde es komisch dass da gross diskutiert wird dass die Schule nicht erwarten kann dass die Kinder in 7-8 Klasse Zugang zu Smartphone haben (kosten 100 CHF auf tutti), aber es wird vorausgesetzt dass ein Kind ein passendes Velo in der 4 Klasse hat (Kosten second Hand 250 CHF).
Das hat nichts mit dem Betrag, sondern mit der persönlichen Ansicht zu tun: Smartphone wird als unnötig betrachtet, Velo ein Muss. Wie der Wanderschuhe / Scooter oder Auto-Vergleich.

@ stella
Das ist sicher richtig, aber in keinem Job findest Du nur Fans. Klar, gibt es immer solche, denen es nicht passt, aber ich denke, dass die meisten immer noch Spass n den Schulreisen haben.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015

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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von ausländerin »

Ich finde es gibt hunderte spannende Möglichkeiten was Kinder machen können ohne teuere Ausrüstung, und nicht gleich zwei mal an gleichen Ort. Internet ist voll von solchen Tipps in jeden Region. Tobel Wanderungen, Höhlen, offene Bauernhöfe, tolle Museen, Tierpärke, Besichtigungen von Unterwelt in Städten, Schlösser, Römerruinen, Fabrik und Werk - Besichtigungen, Natur in der Stadt entdecken, Tierspuren in Wald suchen, Naturzentren mit Kinder Führungen für jedes alter, - die Schweiz bittet viel mehr als jedes anderes Land. Ich wundere wie es möglich da keine Ideen zu haben.
Und warum müssen alle hin? Die Kinder ab bestimmten Alter können auch mitbestimmen, inklusiv Budget und Möglichkeiten, und die die das nicht machen - in der Schule bleiben und was langweiliges machen mit einer andere Klasse.

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