Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

annegretli74
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Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von annegretli74 »

Hallo zusammen

Ich bin gerade furchtbar frustriert. Unser Sandwich-Kind (9) hat gerade wieder eine ganz schwierige Phase. Seit einigen Wochen haben verbale Attacken (halt die Fresse, Arschloch, Tubbel, Idiot) gegenüber Brüdern und teilweise auch uns Eltern massiv zugenommen. Meist beginnt es am Esstisch. Er fühlt sich massiv gestört durch Essgeräusche seines jüngeren Bruders und teilt dies laut und unfreundlich mit. Er empfindet es als Provokation, der Bruder mache dies extra. Oft müssen wir ihn vom Tisch schicken, da es einfach nicht mehr geht.
Das aggressive Auftreten gegen den jüngeren Bruder hat dazu geführt, dass dieser gar nicht mehr mit ihm spielen mag und ihn sofort aus dem Zimmer wirft, wenn er nur auftaucht. Einen Zusammenhang mit seinem angriffigen Verhalten am Esstisch kann er nicht herstellen.
Im Gegenteil, oft beklagt er sich, er würde von Schulkameraden, älteren Schülern und auch von seinen Geschwistern unfair und herablassend behandelt. Wir aber sehen, dass er allen anderen genau das vorwirft, was er selber immer tut.
In der Schule ist es tatsächlich so, dass sich sein Verhalten stark verbessert hat. Gleichzeitig hat die LP das Gefühl, es gehe ihm nicht besonders gut. Ebenfalls hat sich sein Trainer gemeldet, dass er sich Sorgen mache. Sohn sei dünnhäutig und erzähle dann oft, dass er in der Schule "geplagt" wird.
Vielleicht tue ich ihm auch unrecht, aber zu Hause ist ganz klar er der Plagegeist und nicht im mindesten einsichtig, auch wenn ich ihm ruhig und sachlich versuche aufzuzeigen, dass er aggressiv gegen die anderen ist und nicht umgekehrt.
Wo soll ich nur ansetzen?

pünktli91
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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von pünktli91 »

Seid ihr den Hinweisen vom Trainer bzgl. Plagen schon nachgegangen? Vielleicht gibt es nicht einmal physischen Ärger in der Schule, sondern auch auf psychischer Ebene (Drohungen, Beleidigungen, o.ä; vielleicht sogar online via WhatsApp, Instagram, Snapchat, Tiktok, die Möglichkeiten durch die sozialen Medien wären ja riesig..)

Aus eigener Erfahrung (ich war in meiner Jugend jahrelang (Cyber)Mobbingopfer) kann ich sagen, dass die Familie als super Ventil dient, um den ganzen Frust, der sich tagsüber anstaut, auszulassen.

Anfangen würde ich mit einem Gespräch mit dem Kind, vielleicht darfst du ja auch einen Blick aufs/ins Handy werfen.
Wenn das nichts bringen sollte, würde ich das Gespräch mit der LP suchen, vielleicht hat sie Beobachtungen gemacht, welche helfen könnten. Oder hat er Kollegen, die er auch mal nach Hause nimmt und du mal fragen könntest, ob sie etwas wissen? Vielleicht kann auch der Trainer mehr Infos herausfinden.
Ich wünsche euch, dass sich das Problem schnell lösen lässt und dein Sohn entspannt in die Ferien starten kann.

Edit: nur, dass ich nicht angemacht werde wegen dem Alter und Handyhinweis: in einer Mischklasse 3./4. Klasse in unserem Dorf besitzen bereits 70% ein Handy und sind auf sozialen Medien anzutreffen.

annegretli74
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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von annegretli74 »

Handy ist bei uns zum Glück noch kein Thema, die Kinder sind in einer kleinen Dorfschule und da ist es meist erst in der 6. Klasse der Fall.
Mobbing war diesen Frühling ein Thema beim grossen Bruder, dies hat uns sehr in Anspruch genommen und der Mittlere hat natürlich auch einiges davon mitgeschnitten. :cry:

Über diese Mobbing-Sache im Gespräch mit anderen Eltern haben wir den Eindruck bekommen, dass wohl schon länger ein sehr rauhes Klima in der Schule von den Lehrpersonen wohl mehrheitlich geduldet wurde. Da sind wir dran.
Etwas unglücklich ist die Tatsache, dass der Mittlere nach den Sommerferien zu der Lehrperson kommt, bei der der Grosse das Mobbing erlitten hat und die da erst auf massiven Druck unsererseits etwas unternommen hat. Wir haben den Eindruck, dass der Mittlere nun grosse Angst hat, dass ihm bei dieser LP dasselbe Schicksal blüht. Das kann ich auch nachvollziehen. Nun können wir aber leider nichts an der Tatsache ändern, dass sie seine Lehrerin wird. Ein Klassenwechsel geht aufgrund der kleinen Schule einfach nicht.

Was das Training anbelangt, hat er öfters rückgemeldet er werde auch dort dauernd angepfiffen. Der Trainer meinte aber, das Klima sei leider auch dort aktuell rauher als auch schon, aber überhaupt nicht generell gegen unseren Sohn gerichtet. Manchmal denke ich, alle müssen irgendwie gerade ihren Coronastress irgendwo rauslassen.

Ein Gespräch folgt morgen Nachmittag mit seiner aktuellen LP, vielleicht hat sie eine Idee wie wir ihn auf das nächste Schuljahr vorbereiten können und die Situation auf dem Pausenplatz entschärfen.

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AnnaMama
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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von AnnaMama »

Unser Ältester hatte in der 5./6. Klasse eine ganz schwierige Zeit. Er fühlte sich in der Schule nicht wohl, wurde ab und zu geplagt (nicht Mobbing) und war zudem noch unterfordert.

Er liess seinen ganzen Frust zu Hause ab. Seine Geschwister mussten ganz viel einstecken. Es wurde erst besser als es ihm dann im Gymnasium wieder viel besser ging. Er kann heute noch auf wunde Punkte bei seinen Geschwistern "drücken", aber in einem erträglichen Ausmass.
Wir zeigten ihm jeweils auf, dass er sich zu Hause genau so verhält wie er es in der Schule erlebt. Er meinte aber immer "nein, das sei ganz anders".

Ich würde auch nachforschen ob es in der Schule oder im Training Probleme gibt. Gerade weil ihr schon von der Lehrerin und dem Trainer Hinweise bekommen habt, dass sie das Gefühl haben, dass es ihm nicht so gut geht.

Ich wünsche euch, dass ihr das Problem lösen könnt. Der Familienalltag wird durch solche Probleme sehr stark belastet.

Edit: jetzt habe ich gerade deinen Beitrag gesehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass dein Sohn unter Druck steht weil er zu dieser Lehrperson kommt. Das Kind muss nicht mal selber geplagt werden damit es ihm in einer Gruppe nicht wohl ist. Unser Sohn war nicht das Opfer in der Klasse - klar bekam er auch ab und zu was ab- aber das war wir entfernt von Mobbing. Es war einfach die ganze Situation, die ihm zu schaffen machte.

Zwacki
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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von Zwacki »

Vielleicht würde Kinesiologie helfen? Eine gute Kinesiologin kann sehr gezielt herausfinden, wo der Kern des Problems liegen könnte, hat er z.B. Angst wegen dem Lehrerwechsel etc. Unsere Tochter z.B. hatte im Kiga Angst vor der Schule, sie hatte vor allem Angst vor den Hausaufgaben (wir hatten keine Ahnung, woher diese Angst kam, evtl. hat sie das von älteren Kindern gehört) und die Kinesiologin konnte das super lösen und sie für Schule stärken. Sie hat dann auch sehr gut gestartet und die HA waren nie ein Thema. Ist grad nicht dasselbe wie bei Euch aber ich wollte nur aufzeigen, wie es bei versch. Problemen helfen kann.

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venezuela
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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von venezuela »

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Pippi22
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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von Pippi22 »

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dede
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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von dede »

Ich denke, dass du wenig Einsicht zeigen kannst, wenn du enorm unter Druck stehst. Ich denke, dass dieses Gefühl bei deinem Kind vorherrschend sein könnte - unter Druck stehen. Ständiger Stress verursacht verschiedene Reaktionen im Körper. Beim chronischen Stress ist der Körper quasi im Dauer-Alarm-Zustand. Stress. Das ständige Ausrufen und die Ausbrüche könnten dann Symptome von diesem Zustand des ständigen Stresses sein.
Da würde ich auf die Suche der grössten Stressoren sein und dort Abhilfe schaffen. Nimmt der Druck ab und hört der chronische Druck auf, dann kann dein Kind auch wieder Einsicht zeigen. Erst dann ist es möglich, dass dein Kind wieder ein anderes Verhalten zeigen kann. Das wäre so meine erste Einschätzung deiner Schilderungen.
Der Weg dahin kann vielseitig sein. Zusammen mit LP, mit Schulsozialarbeit, mit schulpsychologischem Dienst, mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin, mit den Trainern,.........

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mimetta
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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von mimetta »

Wegen den essgesräuschen: Ich kann das voll verstehen, bin da auch sehr empfindlich, vor allem wenn ich eh keine nerven mehr habe. Du schreibst, in der Schule hat sich sein Verhalten verbessert. Ev. kostet ihn das auch einfach sehr viel Energie? Und wenn er dann heimkommt verträgt er eben gar nichts mehr. Meine grösste ist manchmal auch so und wenn ich es merke, frage ich sie, ob sie lieber alleine essen möchte. Das tut sie dann auch manchmal und ist einfach froh, ihre ruhe zu haben. Ich würde versuchen, eher solche Lösungen zu finden, als zurechtweisen und vom Tisch schicken. Die Geschwister anschnauzen geht nicht, das würde ich auch (freundlich!) klarstellen, aber wer kennt es schon nicht, dass man den Frust mal an den falschen rauslässt...
Lieben Gruss Mimetta

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annegretli74
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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von annegretli74 »

Danke für eure Rückmeldungen. Wahrscheinlich ist es gerade eine Anhäufung von verschiedenen Stressfaktoren.

Zumindest was den Sport anbelangt, ist die Katze in wenigen Tagen aus dem Sack und der Trainer hat mir auch schon gesagt, dass für Junior nichts ändern wird. Das ist schon mal gut, und die paar Tage muss er halt noch durchhalten. Da er dazu neigt alles auszublaudern darf und will ich noch nichts erzählen.

Mit der LP habe ich ja heute Nachmittag noch ein Gespräch und diese Woche ist noch Besuchsmorgen bei der neuen LP. Ich hoffe dies gibt ein bisschen Entspannung. Wie wir ihn sonst noch möglichst positiv aufs neue Schuljahr einstimmen sollen weiss ich noch nicht.

Ein Faktor ist sicher das Vater-Sohn-Verhältnis. GG und der Mittlere sind sich sehr ähnlich und da kracht es immer wieder ganz gewaltig. Besonders eben genau in so Phasen, wo Junior viel Verständnis bräuchte. Auch momentan fetzen sich die zwei regelmässig und ich hänge da dazwischen.

Und ja, ich habe schon ein gewisses Verständnis für die Situation am Esstisch. Aber... bislang reagiert Junior schlicht beleidigt, wenn ich ihm vorschlage, vorher oder nachher oder an einem anderen Tisch zu essen. Gerade heute Mittag hat er keine 5 Minuten gebraucht, um den Jüngsten 2x und den Grossen 1x zurechtzuweisen und dem Grossen dann das Wasserglas umzuwerfen, da dieser seine Kritik natürlich nicht kommentarlos entgegen genommen hat. Als ich ihn dann vom Tisch geschickt habe, ist er wütend geworden. Es sei ja so unfair, die anderen würden ihn dauernd provozieren. Fakt ist aber, dass seine Ansprüche in Punkto Essmanieren und -geräusche schlicht nicht erfüllbar sind (und er sie selbst auch nicht erfüllt, by the way).

Da es ja auch schon besser war hoffe ich einfach, dass sich spätestens während den Sommerferien die Situation beruhigt und wir einen Weg finden, den Bub wieder etwas zu erden....

Elvi34
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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von Elvi34 »

annegretli74 hat geschrieben: So 27. Jun 2021, 08:20 Ein Gespräch folgt morgen Nachmittag mit seiner aktuellen LP, vielleicht hat sie eine Idee wie wir ihn auf das nächste Schuljahr vorbereiten können und die Situation auf dem Pausenplatz entschärfen.
Nur ganz kurz: Ich würde in dieser Sache nicht zu lange zuwarten und der/die Schulsozialarbeiter/in einschalten. Hat bei uns Wunder gewirkt. Einer neutralen Person gelingt es oftmals besser als der Lehrperson, das Vertrauen des Kindes zu gewinnen um die Situation in der Schule zu verbessern. Einfach weil das Kind der Person gegenüber noch neutral eingestellt ist.

Sternli05
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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von Sternli05 »

Annegretli
Unser Sohn hat eine ganz andere Wahrnehmung als wir. Er findet extrem viel ungerecht und versteht nicht das es nicht so ist wie er denkt. Er hat aber Asperger. Ich weiss wie mühsam das es ist und es hilft mir einfach das er wie nichts dafür kann, das er es nicht macht um „böse“ zu sein.

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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von ausländerin »

Es würde schon viel geschrieben. Nur ein kleines und eventuell unwichtiges Hinweis - da es immer am Mittagstisch explodiert - kann es sein dass es ein Kombi von Stress und noch Hunger ist? Eventuell wird es ein wenig Ausbrüche reduzieren wenn er nicht noch hungrig und gereizt am Tisch sitzt und schon was kleines vorher isst oder grösseres Znüni bekommt? Das Essverhalten ändert ja auch ständig und manche Kinder reagieren sehr stark auf "Unterversorgung". Es ist sicher nicht das Hauptproblem, aber es kann ein wenig "die Wellen die Spitzen nehmen".

Zwacki
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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von Zwacki »

Das mit dem Hunger finde ich einen guten Punkt, wollte ich eigentlich auch noch schreiben. Mein Kind ist auch absolut unerträglich wenn es Hunger hat, sie kann es aber nicht artikulieren. Wenn ich es merke, gebe ich ihr einfach kommentarlos ein Stück Brot, Rüebli, was auch immer.

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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von 5erpack »

Mein Sohn ist auch so und es ist anstrengend. Diese zurechtweisen, kritisieren, korrigieren, das motzen das schimpfen über andere, es bringt mich auch an meine Grenzen.
Bis jetzt hab ich dafür auch keine Lösung gefunden.
Ich schicke zwar mein Kind am Tisch nicht weg, aber ich hau schon mal auf die Tischplatte und werde laut wenn er den Bogen überspannt.
Gemobbt wird Sohn nicht. Er ist sogar der Leader in der Klasse. Aber er findet jeden Fehler, will das man den sofort korrigiert und akzeptiert keine Ungerechtigkeit.
Ganz schlimm ist es mit Tests in der Schule.
Da kann er tagelang sich ungerecht behandelt fühlen, weil er nicht gelernt hat, aber das sei ja nicht seine Schuld...
Er schaut sich die Tests auch genau an und sucht nur so nach Fehlern der LP.
Er arbeitet auch mit einer Lernplattform und hat er dann ein Fehler gemacht, ist es nicht er, sondern die die die Aufgabe gestellt haben.

Alle machen alles falsch nur er nicht.
Ich hoffe auch das es irgendwann aufhört.

Ach ja Geräusche. Ist mein Sohn sehr empfindlich. Nicht mal in normaler Lautstärke TV schauen geht. Er findet es immer noch zu laut.
Er lief auch lange mit pamir rum.

Also für Tipps bin ich auch offen!
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

annegretli74
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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von annegretli74 »

Ich bin total einverstanden mit eigentlich allem, was ich hier lese... aber mein Mann lässt sich überhaupt nicht von der Schiene abbringen, dass unser Sohn "zuviel Raum einnimmt" und man dies unter allen Umständen unterbinden muss. Heisst bei ihm konkret, dass er die Zuwendung unserem Sohn immer wieder mehr oder weniger konkret total entzieht. Dass Sohn dann erst recht Aufmerksamkeit durch störendes Verhalten erregt kriegt mein Mann nicht in den Kopf.

Vorhin ist die Situation beim Zvieri eskaliert und als ich Sohn ins Zimmer geschickt habe und leider auch noch laut geworden bin, hat mich mein Mann auch noch zusammengefaltet. Ich mag echt einfach nicht mehr so weitermachen und je mehr ich Sohn helfen möchte, um so mehr passiert solche Sch.... und ich habe gerade das Gefühl, wir kommen aus dem Sumpf gar nicht mehr raus.

Ich hätte so gerne etwas Unterstützung, aber als wir vor ein paar Jahren mal beim KJPD waren hat die ältere Dame zu allem was mein Mann erzählt hat begeistert ja gesagt (alte Schule) und mich als Dummchen am Herd hingestellt.
Sorry das musste einfach mal raus. Ich mag grade einfach nicht mehr.

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iselle
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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von iselle »

@Annegretli74: Das klingt sehr anspruchsvoll... Du Arme!

Frag doch mal Deinen Mann, wie er früher war - und was ihm geholfen hat. Ansonsten würde ich mal alleine eine Mütterberaterin oder eine andere Person beim KJPD aufsuchen. Du kannst ja sagen, dass es um unterschiedliche Ansichten in der Erziehung geht und Du deshalb ohne Deinen GG auftauchst.
Nudel-Expertin (Sommer 2007)
Alles-Esserin (Frühling 2010)

ausländerin
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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von ausländerin »

Kannst du dein Mann irgendwie überreden ein Kurs zu Gewaltfreie Kommunikation mit dir zusammen zu besuchen? Kennst du den Begriff? Wenn nicht - du kannst es einfach googeln. Ich glaube es würde euch sehr helfen.

Timia
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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von Timia »

Der Schulpsychologe bietet auch Beratungen an. War es mit ihm immer anspruchsvoll, oder nur im Moment?

annegretli74
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Re: Zettelt dauern Ärger an und fühlt sich gleichzeitig als Opfer

Beitrag von annegretli74 »

ausländerin hat geschrieben: Di 29. Jun 2021, 17:19 Kannst du dein Mann irgendwie überreden ein Kurs zu Gewaltfreie Kommunikation mit dir zusammen zu besuchen? Kennst du den Begriff? Wenn nicht - du kannst es einfach googeln. Ich glaube es würde euch sehr helfen.
Gute Idee, aber aktuell sehr schwierig. Vor etwa einem Jahr hat er ein tolles Buch zu einem ähnlichen Thema aus der Bibliothek mit nach Hause gebracht. Gelesen habe ich es dann, er nicht mal auf mehrmalige Aufforderung von mir.
Timia hat geschrieben: Di 29. Jun 2021, 23:05 Der Schulpsychologe bietet auch Beratungen an. War es mit ihm immer anspruchsvoll, oder nur im Moment?
Er war schon immer ein anspruchsvolles Kind, wir waren bereits einmal in psychologischer Behandlung, was aber nicht allzu viel brachte. Der einzig wirklich Tipp der Dame war, ihm eine Auszeit zu verpassen, wenn bei ihm der Schalter kippt.

Seit dem Streit von vorgestern Nachmittag ist mein Mann total verändert und ich habe den Eindruck, dass die aktuellen Probleme vorallem mit einer offenbar grossen Krise meines Mannes zu tun haben. Ich eröffne in einem persönlicheren Bereich ein Thread dazu, es passt irgendwie nicht hier hinein. Danke euch

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