
Am 7. April (36 w) waren Papi und ich beim Ultraschall und bei der Frauenaerztin.
Die Frauenaerztin hat mich untersucht und hat ganz erstaunt gesagt: „wow, her head is right here!“. Ausserdem hat sie festgestellt, dass sich der Gebaermutterhals um die Haelfte verkuerzt hat und der Muttermund ca. ½ cm offen war. Sie hat noch den Streptokokken Test gemacht und mir das Resultat fuer meinen naechsten Termin eine Woche spaeter versprochen.
Am 8. April (36 +1) haben meine Arbeitskollegen fuer dich eine wunderbare „baby shower“ organisiert. Ich hatte mich sehr darauf gefreut, war dann aber zusaetzlich auch sehr aufgeregt waehrend der baby shower, da sich gerade davor der Schleimpfropf geloest hatte. Ich wusste zwar, dass es von diesem Moment an immer noch bis zu 2 Wochen bis zur Geburt dauern kann, aber es war doch jetzt das erste richtige Zeichen, dass du bald zu uns kommen wirst.
Am 11. April (36+4) hat Papi einen Halb-Ironman Triathlon gemacht, weshalb schon um 4:30 Uhr Tagwache war. Dein Papi hat einen super Tag erwischt und wurde insgesamt 4. und damit schnellster Amateur. Ich habe versucht, mich waehrend des ganzen Rennens so gut wie moeglich zu schonen und viel zu sitzen. Aber wie immer war ich halt aufgeregt bei seinen Rennen und es fiel mir schwer, nicht mit ihm mitzurennen und ihn allzu enthusiastisch anzufeuern! Nach dem Rennen sind wir noch mit ein paar Freunden Mittagessen gegangen und danach haben wir noch unseren Kuehlschrank mit frischen Lebensmitteln aufgefuellt. Zu Hause habe ich mich ausgeruht, waehrend Papi noch ein bisschen gearbeitet hat. Um ca. 22 Uhr bin ich ins Bett, nur um um 22:45 vom Platzen der Fruchtbalse geweckt zu werden! Ich habe sofort Papi gesagt, was passiert ist und dann in der Arzt-Praxis angerufen. Wir wurden dann sofort ins Spital bestellt.
Leider hat der Wehenschreiber zu dieser Zeit kaum etwas angezeigt und der Arzt hat uns bis um 6 Uhr frueh gegeben, um von selbst Wehen zu bekommen. Danach wollte er einleiten. Um die Sache etwas in Schwung zu bringen, habe ich mich um 3 Uhr entschieden, etwas spazieren zu gehen. Papi hat etwas geschlafen, waren wir doch mittlerweile schon bald seit 24 Stunden wach! Ich habe also eine Stunde lang Runden gedreht im Spital und mich danach wieder hingelegt in der Hoffnung, die Wehen wuerden nun kommen. Tatsaechlich hatte ich nun messbare Kontraktionen, aber sie wurden nicht staerker und ich habe sie nicht gespuert. Um 7 Uhr war Schichtwechsel im Sptial. Zu meiner Freude habe ich erfahren, dass meine Aerztin ueberrnahm. Um 7 Uhr wurde ich an den Wehentropf gehaengt und langsam aber kontinuierlich wurde die Pitocin Dosis erhoeht. Als die Dosis endlich hoch genug war, dass ich die Kontraktionen spueren konnte, sank deine Herzfrequenz. Ein paar Stunden lang haben wir dann mit der Pitocin Dosis gespielt, rauf und runter, aber deine Herzfrequenz war einfach nicht stabil. Wir waren schon sehr nahe daran, einen Kaiserschnitt machen zu muessen, als es ploetzlich klappte und deine Herzfrequenz auch bei einer hoeheren Dosis stabil blieb. Ich war sehr froh, dass es nicht zum Kaiserschnitt kommen musste.
Von nun an musste ich die Wehen veratmen. Ich habe relativ schnell gemerkt, dass es mir nicht wohl war, wenn ich auf der Seite lag, und ich habe mich an den Bettrand gesetzt. So waren die Wehen viel ertraeglicher. Dein Papi hat mich super unterstuetzt und mir geholfen, mich so gut wie moeglich zu entspannen waehrend und vor allem zwischen den Wehen. Als der Muttermund etwa 4 cm offen war, kam ploetzlich ein Wehensturm. Das war enorm schmerzhaft und ich wusste, dass ich nicht noch stundenlang so weitermachen konnte. Dies war der Moment, an dem ich eine PDA verlangte. Der Anaesthesist war gerade noch mit einem Kaiserschnitt beschaeftigt und ich musste ca. 45 Minuten auf ihn warten. Als er dann zu mir kam, ging alles ganz schnell und ich habe kaum etwas bemerkt vom Setzen der PDA, welche auch sehr schnell gewirkt hat. Wow, was fuer eine Erleichterung! Ich spuerte die Wehen nur noch so leicht, dass ich sogar schlafen konnte! Ich habe ca. 2 Stunden geschlafen, und in der Zeit ist der Muttermund weiter aufgegangen auf 9 cm! Um ca. 18:30 Uhr fuehlten sich die Wehen dann ploetzlich ganz anders an und ich sagte der Hebamme, dass ich das Beduerfnis habe zu pressen. Sie kontrollierte den Muttermund und er war tatschaechlich komplett offen.
Ich begann also zu pressen mit der Hilfe von der Hebamme und Papi. Laut den Hebammen dauert die Pressphase normalerweise 1-3 Stunden. Das schien jedoch fuer uns nicht zu gelten... Ich habe satte 3 ½ Stunden gepresst! Du kleines Luusmeitli lagst seitwaerts und kamst so einfach nicht so gut durch den Geburtskanal! Die Aerztin kam immer wieder vorbei um uns Mut zu machen und nach dier zu schauen. Irgendwann sagte sie, sie sehe ganz viele dunkle Haare. Was fuer eine Ueberraschung! Ich hatte irgendwie nicht damit gerechnet, dass du viele Haare hast!
Um es mir ein bisschen leichter zu machen, dich auf die Welt zu bringen, hast du dich dann zum Glueck doch noch mit dem Gesicht nach unten gedreht und es ging etwas besser vorwaerts. Daniele hat einen Spiegel hingestellt, damit ich die Fortschritte selber sehen konnte. Das hat mir wieder Mut gemacht an einem Punkt, an dem ich schon fast aufgeben wollte. Ich war so erschoepft! Ich habe noch etwas weitergemacht, mich dann aber entschieden, die Aerztin zu bitten, dir mit dem Saugnapf etwas auf die Spruenge zu helfen. Da ging es dann ploetzlich ganz schnell! Am 12. April um 22:15 bist du dann mit einer einzigen Presswehe mit Saugnapf geboren! Und du hast auch gleich geschrien und geschrien. Leider war die letzte Phase der Geburt so rasant und heftig, dass ich nebst einem Dammschnitt auch noch einen Dammriss 3. Grades hatte. Die Aerztin hat ca. 30 Minuten lang genaeht waehrend die Kinderaerzte im Beisein von Papi dich neben meinem Bett untersucht haben und wir darauf warteten, dass die Plazenta rauskam. Leider wollte die Plazenta nich von alleine kommen und die Aerztin musste sie manuell loesen. Da das ein sehr schmerzhafter Vorgang ist, erhielt ich noch einmal eine hohe Dosis Anaesthesie. Nun konnte ich die Beine gar nicht mehr spuere und bewegen, was ich als enorm unangenehm empfand. Zusaetzlich begann ich nun ganz heftig zu zittern, es hat mich richtig gehend geschuettelt. So sehr, dass ich dich kaum halten konnte, als sie mir dich in den Arm legten. Aber ich habe dich natuerlich trotzdem versucht zu halten und dich bestaunt. Wie winzig du doch warst mit deinen 2470 g und 47 cm!
Wir sind unendlich dankbar, dass du gesund und munter bist obwohl du 3 ½ Wochen zu frueh zu uns kamst. Ob du wohl ein sehr neugieriges und ungeduldiges Maedchen wirst? Wir lieben dich ueber alles und sind einfach uebergluecklich, dass du bei uns bist!