Morgens um 4:30h Uhr musste ich wie so oft in letzter Zeit kurz auf die Toilette. Da bemerkte ich, dass mir der Schleimpfropf abging. Ich weckte meinen Mann und sagte, ich würde kurz packen da es evt. losgehen könnte. Er brummelte etwas wirres vor sich her und schlief weiter. Ich weckte ihn nochmals und erklärte ihm die Lage. Da ich noch keine Wehen hatte, fragte ich ihn, ob ich nicht noch warten solle bis es morgen würde und wir die Kinder direkt zu meinen Eltern bringen könnten anstatt sie mitten in der Nacht zu uns kommen zu lassen. Mein Mann fand die Idee jedoch gar nicht gut weil er lieber nicht in die Rolle der Hebamme schlüpfen wollte

So rief ich meine Eltern an. In der Zeit in der wir auf sie warteten bekam ich dann zwei Wehen die jedoch nicht wirklich schmerzten. Als sie da waren fuhren wir los. Im Auto rief ich im Spital an, um mitzuteilen, dass ich auf dem Weg sei weil mir mein Frauenarzt so geraten hätte. Auf der 20 minütigen Fahrt hatte ich nochmals drei Wehen welche sich wie starke Mensbauchschmerzen anfühlten.
Um 6 Uhr kamen wir im Spital an und ich wurde auf dem Bett untersucht. Ich erklärte der Hebamme, dass ich noch fast keine Wehen hätte und vermutlich zu früh hier sei. Die Wehen waren auch weg beim CTG. Der Muttermund war jedoch schon weit offen was mich natürlich freute. Sie fragte mich, wie ich mir die Geburt vorstelle. Unseren ersten Sohn durfte ich im Wasser gebären, was ich sehr schön fand. Bei den anderen beiden Geburten reichte die Zeit nach der Erstuntersuchung leider jeweils nicht mehr um die Wanne zu füllen und so kamen sie auf dem Bett zur Welt.
Die Hebamme meinte, dann lassen wir das Wasser doch gleich mal einlaufen sonst schaffen wir das diesesmal auch nicht. Ich dachte, also so früh müsse sie die Wanne jetzt doch nicht füllen, da ich ja nur zum Schluss in der Wanne sein möchte (bin sonst eben keine Badewannenratte). Aber ich liess sie machen.
Ich stand vom Bett auf und lief zum Pult neben der Wanne und wartete bis sich die Wanne mit Wasser gefüllt hatte. Seit ich im Spital war hatte ich nochmals drei etwas stärkere Wehen - jedoch immer noch sehr gut auszuhalten. So, nun war die Wanne gefüllt und ich stieg rein. Noch im Stehen kam eine richtig fiese Wehe. Ich dachte, ohje jetzt gehts los mit den heftigen Presswehen – irgendwann müssen die ja auch kommen. Als diese Wehe vorbei war rief ich der Hebamme, dass ich sehr starken Druck verspüre und den Wunsch zu Pressen hätte. Sie kam und sagte ich solle mal in die Wanne liegen. Da meinte sie ganz erstaunt, dass das Köpfchen schon sichtbar wäre und ich schieben solle. So schob ich unseren Sohn um 6:50 Uhr ohne jede weitere Wehe in das warme Wasser der Wanne.
So schnell und mit fast keinen Schmerzen durfte ich unseren vierten Jungen zu mir nehmen. Für mich war es eine wunderschöne Geburt. Auch das Wochenbett verbrachte ich diesesmal fast ohne Nachwehen und ich konnte diese für uns letzte Geburt und Wochenbett nochmals richtig geniessen. Eigentlich fast schade jetzt aufzuhören
