Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Marianna
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Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Marianna »

Liebe Mamis

Bei uns steht im nächsten Sommer der Kiga Eintritt an. Da unsere Tochter im Juli geboren ist (Stichtag 31.7.) wird sie gerade mal 4 Jahre alt sein. Ich würde als Laie jetzt mal sagen, dass sie normal entwickelt ist, trotzdem mache ich mir so einige Gedanken:

- Zu meiner Zeit ging man noch mit 5 in den Kiga und mit 7 in die Schule. Ich selbst empfand die Schule nie als eine grosse Belastung und bin sehr froh darum. Ich denke jedoch schon, dass dies anders gewesen wäre, wenn ich ein Jahr jünger gewesen wäre.
- Ihre Gspänli gehen alle ein Jahr später in den Kiga, da geboren im August oder Oktober
- Ich denke, dass sie sich normal entwickelt. Jedoch scheint sie auf die Sprache keinen grossen Wert zu legen. Sie sagst beispielsweise immer noch "mich" anstatt "ich".
- Zudem mag sie es nicht, wenn es laut ist (z.B. viele Leute in einem Raum (z.B. volles Restaurant), Staubsauger, Rasenmäher, Musik, wenn sie müde ist). In der Kita fühlt sie sich aber sehr wohl, obwohl der Übertritt von der Babygruppe (6 Kinder) zur altersgemischten Gruppe (11 Kinder) für sie schon sehr schwierig war.

Wenn wir sie zurückbehalten wollten, müssten wir sie abklären lassen. Das finde ich auch wieder sehr extrem, da sie ja nicht offensichtlich abfällt. Ein 3. Kiga Jahr würde aber kaum gewäht. Viel einfacher sei es, ein Jahr zu überspringen.

Einerseits möchte ich nicht, dass sie die Schule/Kiga als Stress empfindet, andererseits will ich natürlich auch nicht, dass sie gehänselt wird, weil sie ein Jahr älter ist.

Gemäss einer Liste, die ich im Internet gefunden habe, wir ja jetzt in den meisten Kantonen schon mit 4 eingeschult. Gibt es daher auch Eltern, die sich darüber Gedanken gemacht haben? Erfahrungen? Über einen Austausch würde ich mich freuen.

Marianna

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Phase 1
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Phase 1 »

Ich habe zwei Kinder die mit vier eingeschult wurden.
Einmal ende Juni Geburtstag und einmal 8 juli.

Hab gerade keine Zeit aber ich sage nur das es aufs Kind drauf an kommt.
Meine tochter hat mühe auch jetzt in der zweiten klasse. Andersrum will mein Sohn (2 kiga) lieber gleich in die erste klasse.

Ich sehe aber einen riesen unterschied zu den beiden grossen die mit 4 Jahren und zehn monaten eingeschult wurden.

fiosmama87
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von fiosmama87 »

Hallo Marianna, uns geht es genauso, der text hätte auch von mir sein können, Fiona hat am 5.07. geburtstag und sie würde auch nächsten sommer schon in den Kiga gehen aber weil sie 5 tage über den stichtag ist wird sie wohl die aller jüngste sein. Aber ja nun eig passt es uns ganz gut aber ob sie soweit ist, ist schwer zu sagen. Ihr wird auch vieles schnell zu viel, sie war erst bei einer Tagesmutter für 3 tage die woche und nun geht sie seid 6 monaten für 3 tage die woche ins Tagi und dort hat sie sich "gemacht" aber ob das reicht..... Ich werd bald mal ein termin mit ihrer erzieherin machen und mit ihr darüber reden.
Woher kommst du?
Lg janine
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mias mama
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von mias mama »

Unser ist seit august im kinzgi. Er ist auch ein junikind
Und mit abstand der jüngste (einziges kind mit jg 10) und kleinste.
Wir haben uns auch lange überlegt ob wir ihn später einschulen sollen, da er sehr ängstlich und zurückhaltend ist.
Wir sind jedoch jetzt froh, dass wirs nicht gemacht haben. Er hat in den 2 monaten bereits riiiiiiesen fortschritte gemacht.....


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frani
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von frani »

Wir sind auch in dieser Situation. Unsere wird Ende Juni 4, sie wird also auch zu den Jüngsten gehören.

Wir werden sie sicher mal für den Kiga anmelden. Von der Sprache, Motorik, Interessen, etc. her mache ich mir keine Sorgen. Aber eher vom Emotionalen. Sie braucht (im Moment) eine starke Bindung zu ihren Betreuungspersonen, sei es privat oder in der Kita. Ich könnte sie nie jemandem, den sie nicht wirklich gut kennt, abgeben, z.B. Hütedienst im Shoppingzenter oder so.

Bis im nächsten August dauert es aber noch eine Weile und ich merke auch, wie sie immer unabhängiger wird, besser und lieber mit anderen Kindern spielt, weniger schüchtern ist, etc. Wahrscheinlich sieht die Situation dann schon wieder ganz anders aus.

Unsere Kita-Leitung meinte zudem, dass die Kindergärten sich ein Stück weit auch den 4-jährigen anpassen werden bzw. angepasst haben. D.h. die Kindergärtnerinnen wissen ja auch, dass einige Kinder erst gerade 4 geworden sind und nehmen soweit möglich darauf Rücksicht.

Wenn ich dann nächstes Jahr merke, dass unsere wirklich noch nicht bereit ist, werde ich halt dann noch reagieren. Von vornherin zurückstellen lassen werden wir sie aber nicht.

Marianna
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Marianna »

Vielen Dank für Euren Meinungen und Erfahrungen. Ich denke auch, dass es sehr auf das Kind ankommt. Unsere ist zudem die Älteste. Ihr fehlt daher der Vorteil älterer Geschwister.

@Phase: Ich denke auch, dass der Altersunterschied vor allem in der Schule eine grössere Rolle spielen wird, wenn noch der Lerndruck hinzukommt. Im Kiga kann mal vielleicht als Eltern noch etwas mehr "abfedern" (so meine Vorstellung).

@fiosmama: Ich werde wohl auch mal einen offiziellen Termin mit ihrer Betreuungsperson machen. Ich hatte sie schon mal darauf angesprochen, als beim Abholen nichts los war und meine Tochter noch am spielen war. Sie meinte damals nur, dass alles ok und normal sei.

@mias mama: das freut mich sehr, dass es bei Euch so gut läuft und macht Mut. Ich hatte mich mal mit einer Kinderpsychologin unterhalten (zufällig kennengelernt), welche meinte, dass sie ihre Kinder immer so spät wie möglich einschulen würde. Das hat mich dann doch sehr verunsichert.

@frani: Das war eigentlich auch mein erster Gedanke. Ich habe jedoch gehört, dass es ziemlich schwierig sei, nachher noch zu reagieren, ausser "es sei offensichtlich". D.h. wenn man nur sage, dass das Kind überfordert sei, schlecht schlafe etc. würde nicht reagiert, solange sich das Kind in Kiga/Schule nicht auffällig verhalte.

Es kann natürlich auch ganz anders kommen und sie blüht dann im Kiga richtig auf. Ich gehöre wohl einfach zu denjenigen, die sich manchmal etwas zu viele Gedanken machen. Liegt teilweise daran, dass ihre Gspänli noch nicht in der Kiga gehen werden und ich nur sehe, dass diese ja eigentlich gleich weit sind von der Entwicklung her.

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Stephanie
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Stephanie »

hallo marianna,
bei uns liegt dies nun schon einige jahre zurück, aber ich berichte dir gerne davon. unser sohn hat ende april geburtstag und ist in seiner klasse der jüngste. bei ihm war damals noch der 30.4. stichtag und viele eltern der märz/april-kinder machten sich die gleichen überlegungen wir ihr.
unsere tochter hat anfangs juni geburtstag und ist mit abstand die jüngste in ihrer klasse. sie wurde im kanton st. gallen regulär eingeschult, stichtag war 31.7. nun im kanton solothurn wäre sie eine klasse tiefer, da damals stichtag 30.4. war.
bei unserem sohn war es die richtige entscheidung ihn in den kiga zu schicken. bei unserer tochter denke ich manchmal, es wäre besser gewesen sie zurück zustellen. sie ist noch so verspielt und verträumt und empfindet die schule (mittlerweile 4. klasse) ab und zu als stress.
die frage zur einschulung von kindern nahe am stichtag kommt immer wieder und es spielt keine rolle wann der stichtag ist. ein kind wird immer das älteste sein, ein anderes das jüngste.
du wirst sehen, in diesem jahr vor dem kiga machen die meisten kinder enorme fortschritte. such das gespräch mit der kita-betreuerin und entscheidet euch dann für euren weg. wichtig ist einfach, dass ihr VOLL zu eurem entscheid steht und dies auch dem kind so vermittelt.
der kiga ist am anfang für die meisten kinder "anstrengend", d.h. sie haben so viele eindrücke zu verarbeiten, dass sie müde, frustriert, ärgerlich oder auch anhänglich sein können.
ich wünsche euch, dass ihr für euch die richtige lösung findet.
alles gute :)
stephanie &

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Phase 1
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Phase 1 »

Marianna mit dem harmos System hat das Kind die möglichkeit die schule vom ersten kiga bis zur zweiten klasse in drei oder fünf Jahren zu machen.
Wenn bei uns es so weitergeht wird zumindest mein mädel noch ein Jahr dazu setzen.
Sie hat grosse mühe und braucht definitiv noch ein Jahr zum reifen.
Anders der junge. Er ist so wissbegierig das ich froh bin wenn er dann entlich schulisch durchstarten darf.

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Stephanie
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Stephanie »

@phase1
in der theorie stimmt das mit harmos schon, nur haben das noch lange nicht alle kantone oder gemeinden umgesetzt :roll: :roll:
stephanie &

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tin
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von tin »

Meine Tochter wird auch mit 4 (und einem Monat) in den KiGa gehen, aber erst 2016.
Mein Sohn ging mit 5, ist aber die Ausnahme dort (er geht in einen neuen KiGa, daher sind alle 16 Kinder im 1. KiGa-Jahr) Seine KiGa-Lehrerin hat nun eine Assistentin als Unterstützung erhalten, da sie sich mit 13 4 jährigen Kindern, von denen sehr viele am Eintrittstag noch kein Deutsch sprachen, doch sehr gefordert fühlte..
Wenn ein Kind nicht extrem auffällig ist, würde ich es wie halt vom Staat vorgesehen in den KiGa schicken, sei dies jetzt mit 4 oder 5. Der KiGa wird sich hoffentlich auch irgendwie daran gewöhnen, nun eben mit 4 jährigen zu arbeiten..

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Phase 1
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Phase 1 »

Stephanie hat geschrieben:@phase1
in der theorie stimmt das mit harmos schon, nur haben das noch lange nicht alle kantone oder gemeinden umgesetzt :roll: :roll:
Oder einzelne schulen.
Ich werde hier kämpfen müssen damit es klappt.
Aber ich finde es sollte mlgloch sein und von Anfang an sollte man das so komunizieren.

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Akiko
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Akiko »

Phu, find ich auch schwierig. Das ist wirklich eine ganz individuelle Entscheidung, bei der mehrere Faktoren berücksichtigt werden sollten.
Wie sind die emotionalen und sozialen Voraussetzungen? Wie siehts intellektuell aus? Wie gross ist das Interesse am Kindergarten grundsätzlich, d.h. möchte das Kind gehen, freut es sich darauf, ist es schon Thema?

Unser Mittlerer war auch vom Datum her sehr knapp, er hat kurz vor dem (durch Harmos verschobenen) Stichtag Geburi. Bei ihm haben wir uns recht intensiv Gedanken darüber gemacht und haben auch Fremdmeinungen aus der Krippe wie auch aus der Spielgruppe berücksichtigt. An beiden Orten wurde uns bestätigt, dass er altersgemäss entwickelt sei, aber sicher noch nicht überreif für die Einschulung. Wir haben bei ihm auch nie ein absolutes Drängen nach dem Kindergarten festgestellt, dies trotz grosser Schwester.
So haben wir dann auch übers Kind hinweg geschaut. GG ist als Oberstufenlehrer tätig, hat auch im Mittelstufenbereich gearbeitet und hat Stufenübertritte gemacht und übernimmt aktuell auch solche Kinder. Er sowie auch andere befreudete Lehrer haben und hatten immer wieder so "knappe" Kinder (also im Jahrgang sehr junge) in der Klasse, die doch regelmässig von den Leistungen und der Reife her am Anschlag waren. Dort gabs immer wieder mal Klassenwiederholungen, damit das höhere Level erreicht oder beibehalten werden konnte, oder sogar Runterstufungen auf die Realstufe, einfach, weil die Kinder zu der Zeit die nötige Leistung nicht erbringen konnten. Ein Jahr später hat dies dann anders ausgesehen, schulisch gesehen hat den Kindern das zusätzliche Jahr gutgetan. An sich nicht dramatisch, diese Ehrenrunde, jedoch konnte GG immer wieder beobachten, dass die aus dem Klassenverband herausgenommenen Kinder zeitweilig Mühe hatten, sich in der neuen Klasse mit den neuen Gspänli wieder zurecht zu finden und ihre alten Kollegen sehr vermissten. Natürlich muss das nicht sein, aber eben, ein Stressfaktor zusätzlich. Diese Erfahrungen haben uns dann darin bestärkt, unserem Mittleren ein Jahr zusätzlich zu "gönnen" und mit etwas mehr "Reife" in den Kindergarten zu starten, grad wenn er das Ziehen eh überhaupt nicht hatte und es völlig unkompliziert mit einem einfachen Schreiben an die Behörde zu machen war.
Den KiGa und die ersten zwei Schuljahre zu bewältigen geht für so Junge in der Regel noch gut, dann aber ziehts schulmässig recht an, und die Gefahr für die Jüngeren, abzufallen, in Stress und Schulfrust zu kommen, ist dann deutlich grösser als zuvor.
Im Ort waren noch zwei weitere knapp vor dem Stichtag geborene, wobei die nicht in diese +/- 15 Tage um den Stichtag-Frist fielen und nicht mehr so unkompliziert zurückgestellt werden konnten. Die wurden dann ganz normal eingeschult und da haben wir mitgekriegt, dass beide im ersten Jahr recht Mühe mit dem Ablauf hatten. Ein Kind ging über ein halbes Jahr nur ca. 1h pro Morgen in den KiGa, weil es überfordert war, beim anderen lief es nicht viel besser. Erst ein halbes Jahr später sind beide "angekommen" im KiGa-Betrieb. Und auch dieses Jahr hats so junge, eines davon, das regelmässig bei mir ist, hat 14 Tage benötigt, bis es begriffen hat, dass es jeden Tag in den KiGa "muss" und nicht auswählen kann, und läuft einfach so mit, ohne grosse Strukturen und Regelmässigkeiten beobachten zu können. Die KiGä hat uns bestätigt, dass es sehr sinnvoll war, unseren Buben erst ein Jahr später zu schicken, weil er jetzt sehr vif, mitten dabei und aktiv am Kindergartenalltag gestalten ist, was uns darin bestärkt, diese "Ehrenrunde" bei ihm schon vor der Einschulung gemacht zu haben. Vermutlich hätte bei ihm schon ein halbes Jahr gereicht, aber das ist ja gegenwärtig nicht möglich...

Kommt noch dazu, dass auch ich so ein "knappes" Kind war (wenige Tage vor dem damaligen Stichtag geboren) und eigentlich zu früh eingeschult wurde. Ich bin zu dem Zeitpunkt, wo es um den Stufenwechsel ging, einfach noch zu unreif gewesen und hab den Wechsel darum nicht geschafft, ein Riesenfrust für mich, die besten Klassenkameraden ziehen zu sehen :( . Ein Jahr später hat es dann anders ausgesehen, aber damals gabs noch kein durchlässiges System wie heute. Also bin ich, im Selbstbewusstsein doch auch geknickt, auf dem untersten Level hochgezogen, war bald mal unterfordert und hab dann den Sekabschluss und die Matur noch nachträglich gemacht, mit Bestnote. Das hat mich aber während der Realzeit viel Frust und danach Extrazeit gekostet. Ich nehme an, wenn ich den Direktweg gegangen wäre, hätte ich vermutlich andere Abzweigungen beruflich gesehen genommen. Die Aussage, man kann alles nachholen, wenn man will, stimmt so nur bedingt und ist vor allem theoretischer Natur, da die Situationen mit zunehmendem Alter sich einfach verändern und man gewisse Dinge anders angeht.

Eben, ob das Jahr mehr ihm dient oder ob er später noch zu einem Zeitpunkt Probleme irgend einer Art bekommt, wissen wir natürlich nicht. Vielleicht wirds ihm auch zu langweilig, kann ja auch sein. Wir haben einfach mit unseren Erfahrungen und aus unserem Standpunkt heraus damals eine Entscheidung treffen müssen, und so ist sie ausgefallen. Meinungen gibt es ja grad in dieser Sache unterschiedliche, geprägt von persönlichen Erfahrungen, externen Ansichten, wissenschaftlichen Studien etc. In die Zukunft schauen kann aber niemand, wir können alle nur Abschätzungen aus der gegenwärtigen Lage heraus machen und entscheiden uns so oder anders. Wie sich das Kind entwickelt, hängt dann von mehreren Faktoren ab. Aber so sieht unsere Entscheidung aus, und wichtig scheint mir persönlich, dass man hinter der Entscheidung, wie und warum auch immer sie ausgefallen ist, voll und ganz stehen kann.

Etwas Ueberlänge bekommen, der Text :shock: , sorry! :lol: Hoffe, es mag ihn jemand lesen.

Averi
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Averi »

Wir haben unseren Jüngeren damals ein Jahr zurückgestellt. Er ist jetzt im 2. KiGa Jahr und macht es super! Für ihn und uns war das Jahr zusätzlich zu Hause super und hat viel gebracht!
Averi

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danci
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von danci »

Ich schliess mich mal an. Mein Sohn ist am 25.07.2011 geboren und sollte nach Harmos auch nächstes Jahr gehen. Ich bin nicht abgeneigt, aber skeptisch. Wir leben im Kanton Bern und da kann man ziemlich einfach und ohne grosse Abklärung zurückstellen.

Dafür spricht, dass er sich für den Kindergarten interessiert, er ist motorisch und sprachlich eher weit, er ist zu 100% trocken, vom körperlichen eher bei den Grossen und kann sich mehrheitlich alleine anziehen.

Dagegen spricht für mich zur Zeit das Emotionale. Er hat erst jetzt richtig angefangen mit anderen Kindern zu agieren, das Befolgen von Regeln ist für ihn auch eher schwer, er trennt sich ungern von uns, ausser bei sehr engen Bezugspersonen und ist halt noch oft ein "Baby", das typische Nesthäckchen (bisher noch;-)). Er braucht noch den Nuggi, er schläft mehrheitlich bei uns, braucht seinen Mittagsschlaf, halt einfach solche Sachen. Wobei ich hier immer denke, es geht ja noch 10 Monate, was ja sehr lang ist.

Unsere Schule ist da ziemlich flexibel. Ich gehe davon aus, dass er zur gleichen Lehrerin kommt wie meine Tochter und ich finde, dass sie es wirklich gut macht mit den ganz Kleinen (gibt auch jetzt ein paar). Zudem wäre ein drittes KIGA-Jahr oder dann 1./2. Klasse in drei Jahren kein Problem. Da neige ich wieder zu einem Ja.

Er geht zwei Tage in die KITA. Ob er gerne geht, ist noch schwer zu beantworten. Er hat morgens jeweils Mühe, danach gefällt es ihm ganz gut und er spricht auch positiv. Trotzdem ist er nicht unglücklich, wenn am nächsten Tag wieder frei ist.

Mir fehlt bei ihm einfach ein bisschen die Forderung nach Inputs, wie ich es von meiner Tochter kannte. Sie war schon mit 3 Jahren unausgeglichen, wenn sie nicht mind. 3 Mal pro Woche in der KITA war und am liebsten daneben noch in einem Kurs oder ähnliches. Auch jetzt sind Ferien schwierig. Sie ist ein Augustkind, kam mit 5 Jahren und wir waren so froh, als es losging mit dem KIGA. Aber trotzdem brauchte es am Anfang sehr viel Energie und da habe nun Angst, ob er diese auch mitbringt mit 4 Jahren.

Wir werden nun in der KITA anfangs nächstes Jahr um ein Gespräch und dann bin ich gespannt, wie sie ihn einschätzen. Ich bin wie gesagt unsicher, aber neige zum Ja. GG, der ihn mehr betreut, tendiert zum nein, aber ist sich auch nicht sicher. Wir werden sehen....

@ Akiko
Wir haben mind. bis zur 6. Klasse Mehrjahrgangsklassen. Ist das bei Euch nicht so? Da sehe ich irgendwie das Problem mit dem Klassenzusammenhalt als nicht wirklich problematisch, denn die Hälfte bleibt ja eh, wenn die Grossen übertreten. Und ich gehe jetzt mal davon aus, dass ein Kind, welches eher unreifer ist, sich doch eh eher den jüngeren anschliessen wird.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015

Konfetti
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Konfetti »

Ich werfe noch einen weiteren Aspekt in die Runde: die Berufswahl!
Eh ein schwieriges Thema und wenn ich mir dann vorstelle, als so "junger Schnuufer" eine solch wichtige Entscheidung treffen zu müssen in einem Alter, wo man knapp mit der Pubertät begonnen hat...?

Aber wie bereits erwähnt, es muss jeder Fall einzeln angeschaut werden.
Wenn ihr nicht einschulen möchtet, findet ihr bestimmt einen KiA, der euch in dieser Hinsicht unterstützt.
Lg
Konfetti

Sunne12
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Sunne12 »

Jetzt macht ihr mich total unsicher ;-)
Bei uns geht es noch gut 1,5 Jahre, aber ich habe mir auch schon Gedanken gemacht. Wir haben ein extrem schüchternes Kind, dass mit anderen Kids nicht so kann resp. sich nicht getraut, fürchtet.
Bis jetzt war es so, dass wir v.a. ich der Meinung waren, es zu versuchen, wenn nicht wirklich was dagegen spricht. Also erstmals in die Spielgruppe und dann entscheiden...
Allerdings finde ich eure Argumente auch überlegenswert, verpassen würde er ja nichts, wenn er noch ein Jahr wartet. Ich bin eher Powerfraumässig ;-) und muss schon gucken, dass ich ihn nicht überrolle mit "mach doch jetzt", "ist doch kein Problem"

Übrigens mir hat eine Kollegin gesagt, dass sie nach Harmos gar nicht so ein Theater beim Zurückstellen machen dürfen! Scheinbar hat ihr eine Fachperson (Kt. Bern) gesagt, dass alle die das tun eigentlich nicht dürften. Also keine Abklärungen, sondern lediglich einen Grund angeben - so à la "ist in unseren Augen zu jung" und Basta.
Eigentlich sollte das doch gesamtschweizerisch gelten?

Marianna
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Marianna »

@Stephanie: Vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht. Leider sind wir momentan noch hin und her gerissen und können uns nicht entscheiden. Ich habe wohl auch das Problem, dass ich den Stichtag 31.7. grundsätzlich als etwas zu früh empfinde. Im Vergleich zum Ausland wurden wir bisher zwar später eingeschult. Geschadet hat es uns jedoch nicht und wenn man die Karrieren mit 30 anschaut, sind alle wieder gleich weit (auch die Chinesen und Inder, welche ihr Leben lang nur lernen mussten). Ich verstehe unsere Politiker da nicht immer.

@Phase: Danke für den Tipp. Das wusste ich nicht. Ich werde es mir merken, auch wenn es noch nicht überall umgesetzt wurde.

@tin: Das denke ich schon auch. Das Problem stellt sich dann aber in der Schule trotzdem. Je nach Kind eben.

@Akiko: Du spricht genau meine Bedenken an! Vielen Dank für deinen Post. Ich denke eben auch, dass wir den Kiga dann schon schaukeln werden und sehe das Problem mehr in der Schule oder später, wenn es um die Berufswahl oder eine weiterführende Schule geht. Mein Bruder war eben auch so ein Fall. Er hat erreicht, was er wollte. Er musste jedoch ein paar Zusatzrunden drehen als er älter war. Während der regulären Schulzeit war er einfach noch nicht reif genug.

@danci: Gell, blöd, wenn man mal anfängt sich über den Zeitpunkt der Einschulung Gedanken zu machen. Und irgendwie findet man immer pros und cons. Ich frage mich, wie wir eine Entscheidung treffen sollen…"Weil es der Staat so vorgibt" reicht mir nicht als Argument.

@Konfetti: Unser Kinderarzt ist da glaube ich schon sehr pragmatisch. Zumindest hat er schon so gewisse Kommentar gemacht betr. Förderwahn etc.

@Sunne: Das wäre ja schön, wenn sie wegen Harmos die Thematik Rückstellung/Überspringen lockerer sehen würden. Das wäre ja direkt im Sinne des Kindeswohls;-)

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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von gast »

Guten Tag

bei uns ists resp. wars genau gleich, allerdings sind wir nur ein Jahr in den Kiga (kann man bei uns wählen, somit ab fünf bei uns). Mit 6 Einschulung, sie waren beide Schulreif, ich hätte sie gerne noch ein Jahr zurück behalten, genau aus den genannten Gründen, aber es gab leider keinen Grund resp. keine Möglichkeit, die Kids ein Jahr später in die Schule zu schicken, also mit 7.

Sie sind mit Abstand die Jüngsten und die Kleinsten, es gibt Kinder, die sind 2 Jahre älter in derselben Klasse. Sie sind nun in der 2. Klasse, trotzdem meinen immer noch alle, sie kämen in den Kiga (von der Grösse her).

Bisher läufts eigentlich gut, aber ich weiss dann halt auch nicht, wies mal aussehen wird später. Ich bin einer "Ehrenrunde" auch nicht abgeneigt, wenns nötig sein wird, werden wird das machen. Ich finde das besser als dann einfach auf Biegen und Brechen zu versuchen mitzuhalten, wenns nicht geht, da wird der Schulverleider nicht lange auf sich warten lassen. Und auch wir würden dann zu denjenigen gehören die eine Sonderbewilligung benötigen, damit das Kind in eine Lehre eintreten kann.

Schlussendlich kennst du dein Kind am besten und kannst es wahrscheinlich auch am besten einschätzen.
Liebi Grüessli

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mias mama
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von mias mama »

@marianna:

Entschuldige meine direktheit. Aber warum machst du dir bereits jetzt schon sorgen, was in einem jahr laufen wird? Lass es auf dich zukommen und entscheide dann, wenn die anmeldung ins haus flattert. In diesem alter machen die kinder enorme entwicklungssprünge. Was heute nicht klappt, kann in 2 wochen bereits anders aussehen......
Geniesse die zeit, wo dein kind noch kind sein darf....[emoji6]


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danci
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von danci »

@ Konfetti
Zur Berufswahl führe ich mal etwas ein, was ich in einem anderen Thread geschrieben habe. Das ist für mich schlicht kein Argument:
danci hat geschrieben: Was das Einschulen anbelangt: Ich werde nie verstehen, warum man sich nicht das Kind anschaut, wie weit es im Moment ist, sondern die Frage, ob es in den KIGA soll, von der Berufswahl abhängig macht? Man stellt das Kind also für immerhin ganze 11 Jahre! zurück, was für das Kind auch nicht immer positiv ist, ich kenne nämlich viele, die wegen Unterforderung gelitten haben, damit es danach nicht 1! zusätzliches Jahr machen muss, was ja nicht einmal sicher ist? Mal ehrlich, vielleicht will das Kind ja ins Gymi und studieren und dann dauert die Ausbildung eh sehr lange und es wäre von Vorteil, früher eingeschult zu werden. Ich habe auch ein Stichtagskind (25.7.), welches nächstes Jahr mit genau 4 in den KIGA sollte. Ob er gehen wird der nicht, mache ich einzig und allein davon abhängig, ob er KIGA-reif ist. Alles andere ist reine Spekulation.
Oder ganz einfach gesagt: Mein Sohn ist gerade mal 3 Jahre alt. Gleich wie jetzt keinen Studienplatz für ihn suche, mache ich mir keine Gedanken über die Lehrstelle. Dies schauen wir dann, wenn es aktuell ist. Zudem würde ich sie auch dem Grund gerade schicken, denn ich finde es schön, wenn man den Kindern später ein "Jahr gönnen kann", wie einen Sprachkurs zwischen Schule und Lehre, ein Praktikum o.ä. Macht sich auch im Lebenslauf ganz gut.

@ Sunne
Nein, das ist nicht gesamtschweizerisch und auch nicht harmostypisch. Es ist im Volksschulgesetz des Kantons Bern geregelt, wie streng bei der Rückstellung verfahren werden soll, ist den Kantonen überlassen. Unser Bildungsdirektor Bernhard Pulver hat dies bei der Abstimmung versprochen, damit Harmos angenommen wird. Ansonsten wäre es wohl schwierig gewesen. Aber ja, ich bin auch noch froh darum.

@ Gegenbeispiel
Bei uns im Bekanntenkreis ist ein Mädchen, welches zurückgestellt wurde und ein Jahr später in den KIGA ging. Nach einigen Monaten war man der Meinung, sie langweile sich und es wäre vielleicht doch besser sie in die Schule zu schicken. Nun hat sie die erste Klasse gestartet und es ist schwierig. Sie hängt irgendwie dazwischen, ist mit der Schule ziemlich gefordert, aber war im KIGA gelangweilt. Ihre Eltern wie auch die Lehrer sagen klar, hätte sie zwei KIGA-Jahre gehabt, hätte sie heute weniger Probleme. Die Rückstellung war ein Fehler.

@ Mias Mama
Ich bin zwar nicht Marianna, aber bei uns wird die Betreuungsfrage ziemlich rasch aktuell, darum müssen wir eigentlich so ca. im Feb. wissen, wo es hingeht. Geht er in den KIGA, werde ich die KITA bereits per Ende April künden (2 Monate Kündigungsfrist), wenn nicht, dann bleibt er wohl noch ein Jahr. Darum mache ich mir Gedanken.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015

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