Vor der Geburt hört man so oft die schlimmen Geschichten von Freundinnen und Bekannten, deren Geburt lange und traumatisch war. Da ich wirklich ein postives Geburtserlebnis hatte, dachte ich mir, ich teile es mit euch. Vor allem den Erstmamis kann das vielleicht helfen.
Ich hatte eine sehr entspannte Schwangerschaft und trotz vieler schlimmer Geschichten von Freundinnen hatte ich keine Angst vor der Geburt. Ich dachte mir immer, wie soll ich mich vor etwas fürchten, das ich nicht kenne. Ich war neugierig, wie es werden würde. Die Naturgewalt, die dieses Wunder möglich macht, zu erleben.
Ich wollte keine eingeleitete Geburt haben und daher war ich nach Überschreiten des Termins etwas nervös. Ich war daher bereit alternative Methoden zu versuchen.
Bei der letzten Kontrolle im Spital an T+4 hat die Hebamme im Spital eine Eipollösung gemacht und ich hab einen Wehentee und Wehenöl zum Einreiben bekommen. Die Eipollösung war zwar nicht gerade angehm, aber ich dachte mir, im Vergleich zur Geburt ist das sicher harmlos
In der Nacht auf T+5 gingen dann die Wehen los. Um 2h00 habe ich erstmalig Wehen veratmet. Um 4h00 sind wird dann aufgestanden, haben uns frisch gemacht und etwas gegessen. Wir haben im Spital angerufen und die meinten, solange ich mich zuhause wohl fühle, soll ich zuhause bleiben. Danach bin ich durch die Wohnung getigert und habe Wehe um Wehe veratmet und vertönt. Das SS-Yoga hat mir hier wirklich geholfen. Die Atemübungen haben extrem geholfen entspannt zu bleiben und durch die Wehen durchzutauchen. Kurz vor 6 wollte ich dann doch nicht mehr zuhause bleiben, weil es immer heftiger wurde. Um 6 waren wir dann im Spital und der MuMu war 3cm offen. Bis 8h30 war ich im normalen Untersuchungszimmer habe ich alle Wehen im Stehen oder im Vierfüssler veratmet. Die Wehen sind dann schon unter 5 min gekommen und wurden immer stärker. Da die Wehen bei mir aber massiv in die Oberschenkel gegangen sind, hatte ich dann keine Kraft mehr (meine Oberschenkel haben in den Wehenpause wie verrückt gezittert). Darum haben sie mich dann im Gebärzimmer in die Seitenlage gebracht und GG hatte ein Bein von mir auf der Schulter. Der MuMu war zu dem Zeitpunkt bereits 7-8cm offen und sie haben dann noch die Fruchtblase gesprengt. Ausserdem habe ich dann noch den Knopf für diese Opiatepumpe bekommen. PDA wollte ich keine und die Schmerzen waren auch noch nicht zu schlimm. Beim nächsten Wehenschub ging es dann bereits mit den Presswehen los. Die Opiatepumpe hatte sicher auf einen Placeboeffekt, hat aber auf jeden Fall gut getan. Ich habe in den Pausen immer wieder meinen GG gefragt, ob er auch ja nicht Rückenschmerzen hat, weil er ja mein Bein auf seiner Schulter hatte
Ich habe sogar in den Pausen gelächelt - gut, ich war auf Drogen Während der Presswehen ging es dann eigentlich recht flott und diese Wehen waren bedeutend angenehmer - ich konnte wirklich mitarbeiten. Ausserdem war es unbglaublich eindrücklich die Naturgewalt zu erleben - der Körper hat absolut die Kontrolle übernommen. Als ich dann aus dem Augenwinkel die Ärztin gesehen habe, wurde mir klar, dass es nicht mehr lange dauern konnte und das gab mir nochmal unglaublich Energie. Kurz bevor der Kopf kam, sagte die Hebamme zu mir, ich könnte den Haarschopf schon spüren - was für ein unglaublicher Moment!
Um 10h11 war es dann soweit und wir durften unsere Kleine begrüssen. Also alles in allem waren es 8 Stunden und es war ein absolut positives Geburtserlebnis. Ich sagte bereits eine Stunde später zu meinem GG, dass wir das sicher nochmal machen werden
Ich hatte zwar (trotz 7 Wochen täglicher Dammmassage) einen Dammschnitt, aber der ist so schnell und gut verheilt, dass es gar nicht schlimm war.Schlussendlich hatte ich eine Geburt, wie ich sie mir nicht schöner hätte wünschen können (nun gut, auf den Dammschnitt hätte ich gerne verzichtet, aber es ist alles gut verheilt).
Unsere Kleine ist gesund und munter und hält uns nun auf Trapp
