Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

heffalump
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Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von heffalump »

Hallo Zusammen

Unsere beiden Mädchen (6,5 und bald 4) sind grad in einer schwierigen Phase. Ständig wird geklemmt, geschubst, gehauen oder an den Haaren gerissen. Ich weiss nicht, wie oft pro Tag (oder ich müsste besser schreiben pro Stunde :roll: ) die beiden sich zanken. Vielfach kommt es von der Grossen aus, aber die Kleine gibt dann einfach zurück. Manchmal ist es auch die Kleine, die anfängt. Und dann geht's hin und her...

Ich weiss einfach nicht, wie ich sie "bestrafen" könnte. Alles reden und erklären und auseinandernehmen nützt nichts. Kaum sind sie wieder zusammen, fängts wieder an. Fernseh- und Süssigkeitenverbot haben wir auch schon durch, aber nichts ist wirklich nachhaltig.

Ich würde ihnen einfach gerne bewusst machen, wie OFT sie sich tatsächlich streiten und dass es doch ohne diese ewige Zankerei für alle angenehmer wäre in unserem Haushalt.

Vielleicht kann mir ja hier jemand einen Tipp geben, damit wieder etwas Ruhe zwischen die beiden kommt.

Danke zum Voraus!

Lg heffalump

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Krambambuli
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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von Krambambuli »

Mag jetzt etwas komisch klingen.... Ich leite vieles aus meiner Erfahrung mit Hunden ab.
Klingt wirklich komisch ich weiss, es stört mich nicht wenn jemand meinen Beitrag deswegen verurteilt.

Sind die Kinder genug ausgelastet Körperlich ?

Vielleicht nützt es dir, wenn deine Mädchen, wenn sie streiten, zu einem Wettrennen überredet werden können, natürlich ein Wettrennen bei dem man 3x rennen muss, nicht nur 1x.

Ich habe bisher gelernt, dass man min Bewegung einiges rauslassen kann und wieder klar denken kann.

Meiner Meinung nach helfen solche "Powersachen", die Energien sinnvoller zu nutzen als zu zanken. Ich denke, die Kinder merken den Effekt, wenn sie ab jetzt täglich in irgendeiner Form von dir animiert und gefordert werden alles zu geben.

Liebe Grüsse, Krambambuli

Jamiro

Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von Jamiro »

Ist bei uns auch phasenweise so. Ich erkläre jeweils gefühlte 100 mal am Tag, dass man miteinander reden kann statt sich zu hauen oder was auch immer. Ausserdem appeliere ich schon auch an die Vernunft unseres Grossen. Der Kleine (3) verstehts augfrund seines Alters noch weniger- was aber nicht heisst, dass er hauen oder dem Grossen Dinge anwerfen darf! Wenns ganz schlimm ist, versuche ich sie räumlich zu trennen, indem z.B. der eine ins Zimmer geht und Kassettli hört und der andere in einem anderen Raum etwas anderes macht.
Ein Stück weit finde ich aber solche Geschwisterzankereien völlig normal. Solange der Streit also einigermassen fair ist, lasse ich die beiden machen und versuche, mich drauszuhalten.

frausteiner
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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von frausteiner »

Hier auch, zwei Jungs 4 und 6, triezen sich, sticheln und streiten den lieben langen Tag. Manchmal spielen sie auch zusammen. Manchmal trenne ich sie, jeder muss in einem anderen Raum was für sich machen. Oder ich schicke sie raus zum Spielen oder Streiten oder ich gehe mit ihnen raus was unternehmen mit Bewegung. Manchmal habe ich das Gefühl, wenn es dem einen grad langweilig ist, beginnt er Streit mit dem anderen.

Je nachdem wie wenig oder fest ich schon genervt bin, kann ich sie aber auch lassen. Wenn sie beim Streiten nicht immer so einen Saulärm machen würden, wäre es mir eigentlich völlig egal, dass sie überhaupt streiten...

Simbat
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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von Simbat »

Jesper Juul würde jetzt sagen, trink in Ruhe einen Kaffe und halte den Notfallkoffer bereit. Weiss jetzt nicht ob dir das wirklich hilft.
Ich fands schwierig. Aber ev kann man es dann doch etwas gelassener sehen... sprich, lass die 2 machen und versuch dich nicht einzumischen, dolange keines körperlich extrem unterlegen ist.

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haeremai
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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von haeremai »

Ich würde mich auch nicht bei jeder Streitigkeit einmischen. Sonst gehörst Du eben gerade zu ihrem Spiel mit dazu. Bei meinen hilft oft, wenn ich sage, jaja ihr könnt Euch streiten so viel ihr wollt, erwartet einfach nicht von mir, dass ich dann Mitleid habe. Weil ich hätte das ihnen ja jetzt gesagt, dass das nicht gut raus kommt. Dann habe ich das Glück, dass ich sie aufs Trampolin raus schicken kann, wenn ich bemerke, dass ihnen etwas Bewegung gut tun könnte. Manchmal hilft es auch, wenn ich ihnen vorschlage, ein Brettspiel miteinander zu spielen, oder ihnen sonst ein Spiel vorschlage, dass sie zusammen machen können.
Wichtig bei der ganzen Sache ist, dass man keine Partei ergreift. Also nicht einmal nur mit dem einen Kind schimpfen etc.. Lieber beide aufs Mal ansprechen und sagen "Ich finde es gerade schade, wie ihr beide so streitet. Ist das wirklich nötig? Was habt ihr davon?".
mit 3 Mädels und 3 Jungs
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Phase 1
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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von Phase 1 »

Wenn meine Kratzbürsten sich mal zanken dann muss ich oft die Kids trennen.
Da geht halt einfach der eine oder andere mal auf den Senkel. Ist bei uns ja auch so und bei Kids kommt noch ne gehörige Portion Langeweile dazu.
Oft hilft es das sie räumlich mal jeder für sich spielt, oder das wir rausgehen.
Also wenn sie so streiten Schnapp sie dir doch und ab raus an die frische Luft.
meist entschärft das schon eine Situation.
Und ich muss dir leider sagen das es nie aufhören wird.
Das sind Phasen die kommen und gehen.
Bis sie ausgezogen sind.
Einziges was ich nicht dulde ist beissen.
Aber oft kriegt das Kind das beisst dann von dem gebissenen Kind eh eine geknallt und das ist dan meistens eh erledigt.

heffalump
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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von heffalump »

Danke für eure Antworten.
Es ist mir schon klar, dass es ein Stück weit einfach dazu gehört, aber ich habe halt echt das Gefühl, dass es mittlerweile ein enormes Ausmass angenommen hat...

Hihi, kann mir schon vorstellen, dass es zwischen Hunden und Kindern gewisse Parallelen gibt. Allerdings würde das mit dem Wettrennen nicht funktionieren, da die Grosse in so Sachen besser ist als die Kleine und dann kommt noch der Altersunterschied dazu. Die Kleine würde schon nach 1m aufgeben, weil es sie ansch....
Die Grosse ist tatsächlich ein Bewegungsmensch und braucht das sehr, aber eigentlich habe ich das Gefühl, dass sie genug kriegt (schwimmen, Kinderturnen, Turnen im Kiga und dann noch täglich auf Bäume klettern, Velo, Inline, Trotti, neuerdings Skateboard fahren oder sonst herumrennen...). Abgesehen davon hat sie auch nach all dem noch genug Energie, sich zu zanken....

Noch was zu
Simbat hat geschrieben:Jesper Juul würde jetzt sagen, trink in Ruhe einen Kaffe und halte den Notfallkoffer bereit.
Ich kann es schon ein Stück weit so machen, v. a. wenn sie dann noch abwechslungsweise zu mir zum Petzen kommen wollen. ES. INTERESSIERT. MICH. NICHT! Ist dann mein Standard-Spruch. Aber wenn ich andererseits die Zankereien einfach so hinnehme, suggeriere ich da den Kindern nicht, dass ich es gutheisse resp. akzeptiere? Also ich mein, Probleme können ja auch gewaltfrei gelöst werden und schlagen etc. empfinde ich nicht als den richtigen Weg. Das möchte ich ihnen eben doch auch bewusst machen.

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Stella*
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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von Stella* »

Sali heffalump

Ich war mal an einem Vortrag von Remo Largo, wo er gesagt hat, dass man sich bei Streitereien unter Kindern nur dann einmischen soll, wenn eines ganz klar unterlegen ist oder wenn wirklich extreme Gewalt angewendet wird.

Wie wär’s wenn du dich mal in einem guten Moment mit den Girls zusammensetzt und ihnen sagst, dass es dir nicht gefällt, dass sie so oft streiten, aber dass du dich künftig nicht mehr einmischen wirst und ihnen die Verantwortung übergibst, dass sie die Meinungsverschiedenheiten selber lösen können?
Indem du dich raushältst suggerierst du nicht, dass du es gut heisst. Sie kennen deine Meinung ja schon. :wink: Ich würde vielleicht höchstens hingehen und die Türe schliessen, wenn es mir zu laut wäre oder sie bitten, in einem anderen Raum zu streiten, wenn sie im gleichen Raum streiten, wo du bist.

Indem du ihnen immer wieder sagst, dass es dich nicht interessiert, wenn sie zu dir kommen, merken sie mit der Zeit, dass sie das Problem wirklich selber lösen sollen. Obwohl es sich er am Anfang nicht einfach sein wird, sich nicht mehr einzumischen, wird es mit der Zeit sicher besser. Streitereien wird es geben, bis sie ausziehen. Denke, indem du dich wirklich raushältst, wirst du vor allem dir selber langfristig einen grossen Gefallen tun.

Kannst ja immer noch Ohrstöpsel rein tun, wenn es dir zu laut wird. :wink: :mrgreen:

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Lotus
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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von Lotus »

Hallöle
ich lasse meine Kids streiten. Einmischen bringt gar nichts...ausser, wenn es unfair wird, also zB die Grossen den Kleinsten richtig verar***en, dann greife ich ein, für den Kleinen, erkläre warum ich ihn jetzt beschütze. Aber sonst gehe ich aus dem Raum. Im gleichen Raum sein, finde ich nicht gut, habe das Gefühl, die Kinder würden sich dadurch vielleicht sogar in ihrem Verhalten bestärkt fühlen...wenn ein Erwachsener anwesend ist, aber nichts sagt.

Grüssli
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

mamily
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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von mamily »

also ich mische mich ein, bzw mischte mich ein, in der zwischenzeit können sie "vernünftig" konflikte lösen, d.h argumentativ und nicht mit hauen, beissen, etc. ich sag immer, wenn einer nicht mehr weiter weiss, dann haut er zu. wie viele kinder, da sie noch nicht wissen wie man streitet. das müssen sie lernen, und zwar von erwachsenen bzw mit hilfe von erwachsenen, meine meinung. mich wundert's echt nicht dass die schulsozialarbeiter überladen sind, und "gewaltfreie konfliktlösungsworkshops" ab kindergarten gebraucht werden, wenn die kids "schlagen, beissen, klemmen" von daheim als "OK methode" kennen - und die kinder eine "eltern / erwachsene interessiert mein konflikt eh nicht" einstellung erleben. kinder haben in jungen jahren nunmal keine konfliktlösungskompetenz, und wenn ich als eltern "mich dafür nicht interessiere" dann werden sie die auch nicht erlernen. Juuls hin oder her ;)

ist nicht auch juuls der, der sagt, dass man seine eigenen wünsche mit "ich will das / das nicht" als elternteil seinen kindern kommunizieren soll? a la: "Hans, hör auf xxx zu machen, ich will das nicht!" ich finde diese redenwedung ehrlich gesagt schrecklich. beispiel gestern, wir waren auf einer grossen party - mutter sagt zu kind: "hoer auf mit der serviette rumzuspielen, ich will das nicht", oder "hoer auf rumzuzappeln, ich will das nicht". ging die ganze zeit so. kurze zeit später gings an buffet, das kind" mami, ich will pommes" mutter: "ich hör immer nur ich will ich will ich will... formuliere deine wünsche bitte anständig" ... woher der kleine das wohl hat... ich finde also durchaus dass man mal einen erziehungstip oder eine "erziehungsanleitung" für sich selbst durchdenken sollte und das (langfristige) ergebnis des jeweiligen handelns vor augen führen sollte...
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sonrie
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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von sonrie »

mamily hat geschrieben:
ist nicht auch juuls der, der sagt, dass man seine eigenen wünsche mit "ich will das / das nicht" als elternteil seinen kindern kommunizieren soll? a la: "Hans, hör auf xxx zu machen, ich will das nicht!" ich finde diese redenwedung ehrlich gesagt schrecklich.
Also ich bin kein Experte was Jesper Juul angeht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er gesagt hat, man soll die Worte "Ich will das nicht" an jeden satz anhängen, und damit ist alles gut ;-)
Es geht mehr darum, einen Dialog zu führen anstatt blind irgendwelche Regeln aufzustellen die man dann nur mit sanktionen durchsetzen kann (bitte korrigiert mich wnen ich da jetzt falsch liege mit dme Herrn Juul, ich habs so in erinnerung).
Ich selber merke, dass wenn ich dinge mit meinem persönlichen Befinden begründe ich durchaus Verständnis von meiner Tochter ernte." So hilft ein "dreh bitte leiser, mir ist es hier wirklich zu laut" viel mehr als ein "mach leiser!", Oder einfach eine klare Formulierung "Ich will, dass du dich jetzt anziehst, damit wir dann nach XY gehen können" - das ist eine klare Ansage von MIR and SIE, während ein "So, nun alle anziehen und dann gehen wir" nicht mal bis zum Ohr meiner Tochter gelangt.
Natürlich macht sie es nicht anders und begründet gewisse Anliegen mit ihrem Empfinden "Darf ich bitte wach bleiben, ich bin noch gar nicht müde" oder "Ich mag bitte pommes, die hab ich am liebsten", was ich aber auch voll ok finde. Es geht ja nicht nur darum was ich will, sondern auch was sie will. Und was spricht denn gegen Pommes? ;-)
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mamily
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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von mamily »

ich habe juuls auch nicht gelesen, um ehrlich gesagt kein einziges buch über kinder / erziehung ;) - aber in meinen ohren tönt selbst ein "Ich will, dass du dich jetzt anziehst, damit wir dann nach XY gehen können" schon recht harsch / dominant (und zwar nicht im sinne von leitfigur oder führung sondern nach befehlshirarchie im negativen sinne). ich würde das so nicht formulieren, eher "komm, schnell anziehen, sonst kommen wir zu spät zu XY" (die konsenz bleibt ja die selbe). "bitte leiser drehen, meine ohren tun mir weh" würd ich auch sagen, nicht aber "ich will dass du leiser drehst, meine ohren tun weh".

wenn das kind sagt "ich will, dass du pommes kochst, mein magen brummt" dann sag ich "schön dass du das willst, aber es gibt tortzdem keine...?" die "ich will" kommunikation funktioniert meines erachtens nur one way, nämlich von oben nach unten. das kind *muss* dann leiser machen (weil ich das will) aber ich koche keine pommes - nur weil das kind das will ...? irgendwo hakt es da in meinen augen ... so - genug OT
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sonrie
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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von sonrie »

naja, der Ton macht die Musik genauso wie die Wortwahl. Ich möchte, ich will, ich hätte gerne... da gibts eine breite Palette.
Oftmals ist es einfach ehrlich wenn man sagt "Ich möchte, dass..." - denn ja, wir eltern verlangen von unseren Kindern dass sie gewisse dinge tun oder nicht tun weil WIR das (aus welchen gründen auch imemr) so wollen. Ich persönlich habe keine lust meinem kind immer ganz genau rechenschaft darüber abzulegen, warum ich nun möchte, dass es ins bet geht/ die Zähne putzt/ den Broccoli probiert/ etc.

aber ja, du hast recht - es ist OT ;-)
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heffalump
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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von heffalump »

Diskutiert ruhig weiter, ich finde die verschiedenen Ansichten spannend ;-).

@mamily: wie bringst du denn den kindern das streiten bei? Also ich kann hundert mal sagen, sie sollen nicht gleich dreinhauen, der anderen nichts einfach aus den Händen reissen, nicht einfach beim Vorbeigehen noch schnell klemmen, etc. Aber nützen tut es irgendwie doch nichts.

@stella: mich mit den beiden hinsetzen wäre vielleicht noch eine Idee. Klare Regeln aufstellen, vielleicht auch aufschreiben (mit Zeichnungen für die Kleine) und sie ggf daran erinnern. Das könnte ich wirklich mal versuchen. Mal schauen, ob es was nützt.

@mamily und sonrie: ich muss mamily recht geben, ich finde das "ich will" weder bei mir angemessen noch wenn es meine Kinder ständig verwenden. Da benutze ich schon eher "ich möchte". Das klingt mir weniger harsch.

sonrie
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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von sonrie »

@heffalump: ich sag ja, der ton macht die Musik ;-)
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mamily
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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von mamily »

gut wie kinder streiten hängt sicherlich stark von deren altersabstand / geschlechterkonstellation und noch vielen weiteren faktoren ab, ich kann also nur sagen wie das bei uns so gehandhabt wird. ich habe 2 jungs, mit knapp über 3 jahren abstand, beide relativ bis sehr sensibel, sind aber ganz normale jungs mit ritter, piraten, kämpfen, fussball etc.

ich habe immer viel und gerne mit den kids gespielt, also mit am boden gesessen und war aktiv beim spielen beteiligt (duplo, zug, stofftiere etc.) - bei konflikten war ich also "schon vor ort" und konnte dann gleich "eingreifen". ich habe dem anderen immer erklärt, er solle sich so verhalten wie er will, dass sich der bruder ihm gegenüber verhält, und dem grossen noch erklärt, dass er eine vorbildfunktion hat - also wenn er den kleinen haut bzw hauen würde, lernt er das, und haut zurück etc. wenn was aus der hand gerissen wird, dann bekommt der andere das natürlich wieder zurück, und dem wegnehmer hab ich versucht zu erklären, wie sich der andere fühlt, bzw gefragt, wie er sich fühlt, wenn ihm einfach was weggenommen wird. wir haben auch ein buch mit so gefühlsgesichtern, da hat schon der kleine mit 2 zeigen können wie er sich fühlt bzw wie sich der andere fühlen könnte.

beispiel: wenn beide das selbe auto haben wollten, dann haben wir lösungen gesucht, womit alle mehr oder weniger einverstanden sind. also zb der eine bekommt die polizei, der andere die feuerwehr obwohl er eventuell auch die polizei haben wollte, der andere aber schneller war. dann hab ich versucht beiden durch die "friedliche lösung" ein "positives outcome" zu ermöglichen, zb bei einem unfall von anderen matchbox autos braucht man ja eh beide einsatzfahrzeuge etc. verstehste wie ich meine? klar wird irgendwo mal einer bevorteilt und der andere benachteiligt, aber beide haben gelernt dass das nachgeben eigentlich kein nachteil ist, sondern andere möglichkeiten eröffnet. und in summe hält sich das dann die waage, und man kann gut argumentieren wenn der eine mal nachgegeben hat, macht der andere das dann auch lieber weil er das so kennt.

wir haben auch alle spielsachen im wohnzimmer und jedem gehört alles - wir haben aber auch ein regal dort, wo jeder nur seine sachen aufbewahren kann. das ist für den anderen tabu, und daran wird sich auch gehalten, das brauche ich gar nicht duchzusetzen. bücher werden geteilt. generell gilt: durch teilen hat man mehr (stichwort shared economy). das haben sie von anfang an begriffen und verstehen oft nicht, warum gspänli ihre spielsachen nicht mit den geschwistern teilen, dann hätten sie doch beide mehr zum spielen ;)

wir haben auch sowas wie einen "spielbesitz" - also wenn zb jemand was mit lego baut, und dann aufs klo geht oder hausaufgaben machen muss, etc., dann "gehört" das immer noch ihm, obwohl er es nicht gerade augenblicklich aktiv bespielt. und das auch ohne dass er es auf's regal stellt ;) der spielbesitz verfällt irgendwann, da gibt es keine klare regel, aber die brauchen wir auch nicht, weil das für die kinder einfach klar ist und somit gibt es da keine reibereien. wenn der grosse also zb was baut, und dann 2 tage nicht damit gespielt hat, dann fragt der kleine ob er das kaputt machen darf, oder es landet sowieso in der box wieder, und somit hat sich der spielbesitz aufgelöst. wenn man sich was von einem anderen ausleihen will, dann fragt man, und wenn derjenige grad nicht da ist, dann wird gewartet mit dem ausleihen.

wenn wir unterwegs sind schauen wir auch wie sich andere leute verhalten, ich frag oft nach ob das jetzt "gut" oder "schlecht" war (vordrängen zb), und wenn mich das "schlechte verhalten" anderer direkt betrifft (war vor kurzem so, dass sich jemand beim ticket-automaten direkt vor mich reingedrängt hat) - dann sag ich diesem jenen auch direkt dass er sich bitte hinten anstellen solle, wie alle anderen auch.

ich denke die emotionsgesichter haben bei uns viel gebracht, nämlich sich und die emotionen bzw die gefühlswelt des anderen kennen zu lernen und auch zu benennen, und verhalten anderer lesen zu lernen ... und dass jemand eigentlich immer sofort da war wenn's kritisch wurde und wir gemeinsam, noch bevor der streit hochgekocht ist, wege gefunden haben wieder raus zu kommen. das hat beiden seiten geholfen, und sie wussten, das sie nicht alleine sind in der situation.

im kindergarten war dann natürlich die - wie auch hier weit verbreitete einstellung - "die sollen das untersich ausmachen" einstellung, und das war für unseren älteren ein albtraum. haben da aber einiges bewegen können, wie gesagt, die kinder gehen jetzt noch vor den herbstferien in einen "konfliktlösungskurs" und lernen methoden, "gewaltfrei" miteinander umzugehen... was natürlich schwierig ist, wenn sie es von daheim nicht anders kennen. die kiga sagt "ihr dürft nicht schlagen" und daheim (schon im sandkasten bei den 2jjährigen!!) sagen dann die eltern "komm, wenn der die doof kommt kannste dich ruhig wehren". klar kann und muss man das. die frage ist nur das wie. und kinder können sich das nicht selber zusammendenken. wie in kinderaugen ist nunmal schlagen, hauen, beissen.

ich höre heute noch oft "deine kinder müssen lernen sich besser zu wehren" - ich sag dann immer nein, ich steh nicht mit der pumpgun vorm haus, meine kinder müssen sich auch nicht verteidigen um nicht zu kurz zu kommen. die anderen müssen lernen wo ihre grenzen sind, und das ist aufgabe des anderen elternhauses, nicht meines. und wenn es ungerecht zugeht, dann gibt es höhere instanzen, wie im echten leben auch, das faustrecht wurde ja schon vor längerem abgeschafft.

heute kam zb mein sohn vom migros nachhause, er hat sich paninis gekauft, und erzählte mir, dass er an die kasse ging, und eine frau vor ihm reindrängte. er ihr das sagte, er habe zwar nichts, aber an der kasse kaufe er sich paninis - sie aber nicht reagierte, er schaute zur kassiererin, und die ignorierte ihn auch. was soll mein sohn in dieser situation jetzt machen? ihr eine reintreten? natürlich wäre er in der situation auf die hilfe des nächsten erwachsenen, der da zuständig ist, nämlich die kassiererin, angewiesen. die nachbarkassiererin, die das beobachtet hatte, rief ihn wohl dann rüber und er konnte paninis kaufen. trotzdem ist das ein aktuelles beispiel von der "achtung, hier komm ich, ich bin grösser, schneller, stärker!"- einstellung, die ja schon offensichtlich daheim "geübt" wird (=der stärkere gewinnt), ebenso wie das "aktive wegschauen beim konflikt" (die sollen das selber auschmachen, wie das ja manche eltern hier auch praktizieren und von juuls wohl so auch empfohlen wird). so wird ein respektvoller umgang miteinander halt echt schwierig.
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mimetta
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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von mimetta »

Ich finde das eine Interessante Diskussion.

@Mamily
Ich finde auch, dass man den Kindern Strategien für eine vernünftige Konfliktlösung zeigen sollte. Ich hüte mich allerdings, konkrete Lösungen (nimm du doch das Polizeiauto und du Feuerwehr) zu bieten und lasse sie auch fertig streiten. Allerdings will ich nicht, dass sie sich schlagen, sondern dass jeder sagt, was er möchte und sie eine Lösung finden, die für beide ok ist (und die ich nicht fair finden muss). Ich möchte nicht Schiedsrichter spielen, schlussendlich ist ja das Entscheidende, dass sie selber in der Lage sind, zu verhandeln dass es für beide gut ist. Es kann auch problematisch sein, wenn man immer auf einen Schlichter angewiesen ist (ist auch ein Mangel an Konfliklösungskompetenz). Bei uns ist es zudem so, dass wenn ich eingreife und sie zu einer Lösung "zwinge" dann dauern wieder ein Konflikt entbrannt. Meine Grosse hat mir dann mal gesagt, dass sie fertig streiten muss, sonst ist sie immer hässig auf die Schwester, leuchtet mir ein. Der Streit an sich ist ja auch nicht das Problem, sondern WIE man streitet. Ich finde, um das zu lernen ist weder völliges alleinlassen a la Juul, noch permanentes Dabeisein und Lösen der Konflikte durch Erwachsene das Richtige.
Und ich denke, dass gerade Geschwisterkonflikte nicht eins zu eins auf andere Konflikte unter Kindern übertragen werden können. Oft spielt auch eine gewisse Eifersucht oder ablehnende Gefühle dem Geschwister gegenüber eine grosse Rolle. Largo schreibt in Babyjahre dazu: Das jüngere Kind muss sich ein Stück weit dem Diktat des Älteren unterwerfen. Die wenigsten Kinder seien allerdings so schlimme Diktatoren, dass die jüngeren vor ihnen geschützt werden müssen.

Noch zu der "Ich will" Juul Formulierung: ich mache das auch und ich finde es auch gut, wenn meine Kinder formulieren können was sie wollen. Wenn man es allgemein formuliert (das macht "man" nicht) finde ich das viel problematischer. Wer bestimmt denn was "man" macht? Darf man etwas nicht tun, weil andere meinen dass "man" es nicht macht? Ich finde es ist transparenter, wenn man sagt: ich will das nicht. Und eben: ich finde es auch gut, wenn mein Kinder klar sagen: ich will das oder jenes. Das muss ja auch nicht immer mit einem frechen oder fordernden Ton einhergehen, sondern kann ganz nüchtern gesagt werden.

Sorry fürs viele OT, finde die Diskussion wirklich interessant.
Lieben Gruss Mimetta

:D 2010, :P 2013, 8) 2015

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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von Phase 1 »

Mamily hatte und hab eigentlich immer noch die gleiche Einstellung aber weil ich sehe was für Probleme man damit bekommen kann bin ich mittlerweile ein Mami das sagt " dann Hau dem mal eine wenn er nicht aufhört".
In Ehren diese Einstellung aber eben man kommt leider nicht weiter.

mamily
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Re: Konsequenzen bei klemmen, hauen, reissen

Beitrag von mamily »

mimetta hat geschrieben:Ich finde das eine Interessante Diskussion.

@Mamily
Ich finde auch, dass man den Kindern Strategien für eine vernünftige Konfliktlösung zeigen sollte. Ich hüte mich allerdings, konkrete Lösungen (nimm du doch das Polizeiauto und du Feuerwehr) zu bieten und lasse sie auch fertig streiten. Allerdings will ich nicht, dass sie sich schlagen, sondern dass jeder sagt, was er möchte und sie eine Lösung finden, die für beide ok ist (und die ich nicht fair finden muss).
... ich muss die lösungen, die die beiden jetzt erarbeiten, auch nicht OK finden. damals hab ich darauf geachtet dass sie für beide vertretbar sind, und keiner stark bevorteilt / benachteiligt wurde. jetzt erarbeiten sie ganz komplexe lösungsstrategien mit halbzeitwechsel und was weiss ich alles und sind auch auf dem spielplatz oder bei fussballspielen die go-to kinder, wenn es stress gibt. allerdings habe ich ihnen anfangs, als sie noch kleiner waren, mögliche lösungen aufgezeigt, die sie jetzt, nachdem sie sie erlernt haben, selber nach guttünken einsetzen können. ich bleibe dabei: die ersten 3, eventuell 4 jahre, sind die kinder alleine nicht im stande sinnvolle lösungswege zu erarbeiten, es sei denn, es ist ein (deutlich älteres) sozial kompetentes kind oder ein erwachsener dabei, das mögliche wege aufzeigt. unser nachbarsmädchen ist 13, mit der funktioniert das tadellos. aber das von eim 3-jährigen und einem 1-jährigen zu verlangen ist schlicht nicht möglich. dort herrscht das faustrecht ;)

mimetta hat geschrieben: Ich möchte nicht Schiedsrichter spielen, schlussendlich ist ja das Entscheidende, dass sie selber in der Lage sind, zu verhandeln dass es für beide gut ist. Es kann auch problematisch sein, wenn man immer auf einen Schlichter angewiesen ist (ist auch ein Mangel an Konfliklösungskompetenz).
da gebe ich dir recht, allerdings kann man nur selbst sinnvoll konflikte lösen, wenn man weiss, wie es geht. und solange sie das nicht können brauchen sie jemanden. siehe oben ;)
mimetta hat geschrieben: Bei uns ist es zudem so, dass wenn ich eingreife und sie zu einer Lösung "zwinge" dann dauern wieder ein Konflikt entbrannt.
nochmal zum polizeiauto beispiel. ich zwinge sie natürlich nicht zu einer lösung. wenn der eine natürlich kein feuerwehrauto stattdessen will, sondern vorschlägt, lieber einen helikopter zu nehmen und ganz was anderes zu machen ist das natürlich auch total OK. ich hab also nicht bestimmt, sondern die möglichkeit eröffnet, vom polizeiauto gedenaklich sich zu lösen und nach neuen optionen ausschau zu halten. wenn er sich partout nicht vom polizeiauto gedanklich lösen wollte / konnte, gab es wieder weitere möglichkeite: entweder der eine gibt es ihm freiwillig, und spielt zb mit der feuerwehr weil das eh viel cooler ist, oder eben nicht, dann hat der eine halt auch irgendwo pech gehabt, überspitzt formuliert. dann kann man ihn immer noch trösten bzw erklären, warum der eine das auto jetzt nicht hergeben will, etc.
mimetta hat geschrieben: Meine Grosse hat mir dann mal gesagt, dass sie fertig streiten muss, sonst ist sie immer hässig auf die Schwester, leuchtet mir ein.
worum streiten sie denn? ich kann mir vorstellen dass es bei älteren kinder / teenagern sicher wieder anders abläuft, und sich konflikte ziehen. aber vorher geht es doch meistens nur um den aktuellen konflikt. und wie sieht die endlösung deiner tochter dann aus?
mimetta hat geschrieben: Der Streit an sich ist ja auch nicht das Problem, sondern WIE man streitet. Ich finde, um das zu lernen ist weder völliges alleinlassen a la Juul, noch permanentes Dabeisein und Lösen der Konflikte durch Erwachsene das Richtige.
ich denke man muss, wie bei einem jungen hund auch, anfangs halt enorm viel investieren an zeit und energie, und dann sich immer mehr zurückziehen. ich kann jetzt wirklich problemlos 3h mit einer freundin einen kaffee trinken und meine kids lösen etwaige konflikte alleine. das geht bei den wenigsten familien die ich kenne, die kids im ähnlichen alter haben. wie man streitet ist denke ich schwierig zu definieren, das macht doch jeder anders, oder nicht?
mimetta hat geschrieben: Und ich denke, dass gerade Geschwisterkonflikte nicht eins zu eins auf andere Konflikte unter Kindern übertragen werden können. Oft spielt auch eine gewisse Eifersucht oder ablehnende Gefühle dem Geschwister gegenüber eine grosse Rolle. Largo schreibt in Babyjahre dazu: Das jüngere Kind muss sich ein Stück weit dem Diktat des Älteren unterwerfen. Die wenigsten Kinder seien allerdings so schlimme Diktatoren, dass die jüngeren vor ihnen geschützt werden müssen.

Noch zu der "Ich will" Juul Formulierung: ich mache das auch und ich finde es auch gut, wenn meine Kinder formulieren können was sie wollen. Wenn man es allgemein formuliert (das macht "man" nicht) finde ich das viel problematischer. Wer bestimmt denn was "man" macht? Darf man etwas nicht tun, weil andere meinen dass "man" es nicht macht? Ich finde es ist transparenter, wenn man sagt: ich will das nicht. Und eben: ich finde es auch gut, wenn mein Kinder klar sagen: ich will das oder jenes. Das muss ja auch nicht immer mit einem frechen oder fordernden Ton einhergehen, sondern kann ganz nüchtern gesagt werden.
das stimmt - kinder müssen lernen sich klar und direkt mit ich will / ich will nicht abzugrenzen. dennoch versuchen wir das unpersönliche "man" als "wir, die familie sozusagen" umzuwandeln - das ist dann sozusagen eine rudelregel, in unserem rudel tun wir etwas nicht, oder eben schon, oder wie auch immer. klassisches beispiel: in unserem rudel muss man nicht fremden die hand geben oder irgendwem ein küsschen geben. kindsgi-regel war aber handgeben - anderer rudel, andere sitten. wenn ich jetzt mit meinen kids allerdings auf einen entfernten bekannten treffe und der "zwingt" meinem kind einen hände druck auf, dann kann mein kind klar "nein, danke, ich mag ihnen keine hand geben". kommt dann ein doofer kommentar hab ich auch den einen oder anderen auf lager ;)
mimetta hat geschrieben: Sorry fürs viele OT, finde die Diskussion wirklich interessant.
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mit sternchen 01/2010

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