Mische mich jetzt auch noch in die Diskussion ein. In meiner Arbeit als staatliche Angestellte berate ich Versicherte über das wie vorgehen. Würde sagen ich kenne mich sehr gut aus, habe jedoch keine persönlichen Interessensbindungen.
Die Prämien wie sie am Montag 27.9 kommuniziert wurden sind die offiziellen, definitiven, wie sie der Bund genehmigt hat. Das betrifft aber nur die obligatorische Grundversicherung (OKP). Die Leistungen der OKP sind immer die gleichen, egal bei wem du versichert bist. Was natürlich verschieden sein kann sind die Dienstleistungen (Hotline, online Rechnungen, Frist für Rückerstattungen etc). Was die diversen Zusatzversicherungen anbelangt ist jede Versicherung frei die Prämien zu bestimmen und auch die Leistungen zu definieren. Man muss die beiden Versicherungen separat anschauen.
Zur Zusatzversicherung: wie bereits gesagt, da ist ein Wechsel schwierig je älter man wird. Gesundheitsfrageböen etc. werden verlangt und wenn man dann was hat müssen die Kassen einem nicht aufnehmen.
Zur Grundversicherung: ich empfehle auch priminfo.ch. Dort muss man Wohnort, Alter, Unfalldeckung ja/nein und die gewählte Franchise angeben und ob man auch spezielle Versicherungsmodelle (Hausarzt, Telemedizin, HMO etc) wünscht oder nicht. Man kann auch die gegenwärtige Versicherung angeben. Müsst einfach wissen, ein paar Billigkassen werden im 2017 verschwinden, dann ist ein Vergleich nicht möglich. Was die Franchise anbelangt kann man natürlich mit einer hohen Franchise sparen, geht aber auch ein höheres Risiko ein. Die Mittleren Franchisen (was nicht 300 oder 2‘5000 ist) bringen eigentlich nur sehr wenig, denn was du sparst gibt’s du mit der höheren Franchise allenfalls aus. Faustregel besagt dass die Franchise 300 sich lohnt wenn du Gesundheitskosten (Rechnungen Arzt, Medikamente, Spital, Physio etc.)von ca 1‘600 Franken /Jahr hast.
Es kann sich auch sehr lohnen die Kinder nicht bei der gleichen Versicherung wie die Erwachsenen zu versichern. Ich würde wirklich die Prämie für jedes Haushaltsmitglied checken. Je nachdem verschiedenen Franchisen pro Familienmitglied je nach Gesundheitszustand etc.
Und noch was zum Thema: Das Wechseln kostet. Jein. Es kostet nicht wirklich viel Geld was den administrativen Aufwand anbelangt. Was dann aber später „kostet“ ist wenn eine günstige Kasse in einem Jahr viele neue Versicherte hat, muss sie die Reserven (also die Rückstellungen die sie obligatorisch machen muss, um dem Risiko dass seine Versicherten krank werden begegnen zu können) aufstocken, und dass geht natürlich nur durch mehr Geld das reinkommt = höhere Prämien im Folgejahr.
Hoffe konnte ein wenig helfen oder nur noch mehr Verwirrung stiften