Abklärung Hochbegabung

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Malaga1
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Malaga1 »

@Käfermutti: Mein Sohn beherrscht den Stoff der 1. Klasse, in der Mathe macht er der grossen Schwester etwas vor, im Sprachverständnis ist er auf dem Stand eines 16jährigen. Schön schreiben wird er sich etwas anstrengen müssen, aber das macht gar nichts. Und wenn es am Schluss am den liegt: Man kommt auch ohne schön schreiben weit im Leben. Ganz ehrlich: Hätte ich nicht selbst so ein Kind, könnte ich es mir auch nicht vorstellen. Und wir sind nicht die ehrgeizigen Eltern, was der KiGa zwei Jahre lang vermutet hat. Ich weiss bis heute nicht, woher mein Sohn lesen kann - er konnte es einfach. Mit dem mathematischen Verständnis ist es noch viel extremer. Das Dezimalsystem hat er schon mit 5 Jahren durchschaut und heute kann man ihm in 5 Minuten erklären, was Prozentrechnen ist. Die abklärende Psychologin meinte sogar, eine Klasse überspringen bringe gar nichts, nach drei Monaten seien wir wieder gleich weit. Ich gestehe: Das Ganze macht mir hin und wieder etwas Angst. Aus dem Rahmen fallen ist nie einfach, auf welcher Seite auch immer....

Der Vorteil unseres Sohnes ist ganz sicher, dass er in allen Bereichen um die 3 bis 4 Jahre weiter ist, also auch sozial/emotional. (Etwas weniger hätte es allerdings auch getan...). Weiter ist er ein total unkompliziertes Kind was Kontakt suchen anbelangt. Egal wo er ist: Nach zwei Stunden kennt er alle. Er ist so gar nicht der intelligente Sonderling, wie auch ich mir ein hochbegabtes Kind bis vor kurzem vorgestellt habe. Seit ich mich mit diesem Thema befasse, lernte ich aber, dass das halt auch ein Cliché ist. In der Regel sind hochbegabte Kinder auch sozial-emotional voraus, es kann aber sein, dass sie sich total daneben benehmen, weil sie seit Jahren chronisch unterfordert sind. Behebt man diese Unterforderung, ist auch die soziale Auffälligkeit weg. Mein Sohn wurde zu Hause je länger je mehr untragbar. Und ich bin mir sicher: Es war eine Frage der Zeit, bis er dieses Verhalten auch in der Schule gezeigt hätte. Heute weiss ich: Das war ein Hilferuf.

Mein Schwager ist übrigens promovierter theoretischer Physiker. Wenn man versteht, dass der Nobelpreis dafür vergeben wurde, dass drei Wissenschaftler vor zwei Jahren eine kleine Verzerrung in Raum und Zeit gemessen haben aufgrund einer vor 1.3 Milliarden Jahren erfolgten Kollision von zwei schwarzen Löche im Weltall (Gravitationswellen genannt), dann denkt man etwas anders wie die meisten um sich herum...
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Bebu
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Bebu »

Phase: ist das derselbe Sohn, bei dem du schon mal eine ASS (Asperger) vermutet hast? Nur so als Input: Teilhochbegabungen oder einfach intensives Befassen mit Spezialthemen meist naturwissenschaftl. Art wären in dieser Hinsicht ja keine Seltenheit. Soziale Probleme und Schwierigkeiten mit alltäglichen Handlungen kommen hinzu. Fokussierung auf Details, kein Erkennen von grösseren Zusammenhänge auch. Ausserdem werden Asperger öfters falsch mit ADHS/ADS diagnostiziert, weil die Symptome so ähnlich sind. Dies nur so als Gedankenanstoss, natürlich kenne ich deinen Sohn nicht. Alles Gute

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AnnaMama
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

@Phase
So wie du die Probleme von deinem Sohn beschreibst wäre eine Therapie sicher sinnvoll. Ich würde aber warten bis nach der Abklärung, die Leute vom KJPD haben sicher Ideen, wie es weiter gehen könnte. Ich persönlich würde diese Probleme nicht kinesiologisch angehen, sondern mit einer Fachperson, sie sich mit HB und Unterforderung auskennt.

Wir haben damals unseren Ältesten abklären lassen, weill er Motivationsprobleme in der 6. Klasse hatte. Die Noten fielen nicht runter, aber er zeigte sonst alle Anzeichen von einem Underachiever. Er hatte regelmässig Bauchschmerzen und blieb dem Unterricht fern. Leider wurden wir in der Schule und auch von der Schulpsychologin nicht richtig ernst genommen und seine Probleme wurden nicht optimal gelöst. Es handelte sich aber nur noch um wenige Schulwochen und er stand die Leidenzeit durch. Jetzt ist er im 2. Gymijahr und ist ein absoluter Minimalist. Interesse hat er nur am Computer ... hat sich mit Hilfe von Youtube und Internet selber einen Computer zusammengebaut. Allgemeinswissen interessiert ihn nicht wirklich und er lernt praktisch nichts für die Schule und kommt gerade so über die Runden. Er ist aber glücklich in der Klasse und fühlt sich im Gymi am richtigen Ort. Er hat auch eine leichte Tendenz zu Asperger, dies tönte auch die SP an. Im Moment hat er aber überhaupt keine Probleme und wir sehen keinen Grund, weitere Abklärungen zu treffen. Es ist aber vor allem für uns Eltern eine rechte Gratwanderung. Wir wissen, dass schulisch absolut mehr drinliegen könnte. Er jedoch hat nie gelernt zu lernen und kann sich jetzt nicht dazu aufraffen, was ich auch verständlich finde. Er hat 6 Schuljahre hinter sich wo er sich überhaupt nicht anstrengen musste und jetzt sollte er das plötzlich tun. Ich bin unterdessen so weit, dass ich sein Minimalismus akzeptieren kann. Ich hoffe einfach ganz fest, dass er nicht auf die Nase fällt und dass seine Leistungen plötzlich nicht mehr reichen.

@ 1. Klasse überspringen
Wir haben diese Erfahrung ja mit unserem Jüngsten auch gemacht. Er hat im Mai direkt vom Kindergarten noch ein paar Wochen in die 1. Klasse gewechselt und ist nachher in dieser Klasse geblieben. Er beherrschte nach dem 1. Kindergartenjahr bereits grosse Teile vom 1. Klassstoff, war aber emotional noch nicht so weit und hatte eine ganz tolle Kindergärtnerin, die ihn gut fördern konnte. Sie kam dann irgendwann auf uns zu und brachte die Idee ein, dass er die 1. Klasse überspringen könnte. Er musste dann noch die Kleinbuchstaben lernen und, das konnte er aber schnell. Sonst hat ihm eigentlich kein Stoff gefehlt. Jetzt ist er in der 4. Klasse und ist wieder an der Spitze der Klasse. In Mathe könnte er wahrscheinlich auch mit dem 6. Klassstoff mithalten. Er begreift mathematische Zusammenhänge viel schneller, als seine Schwester, die in der 6. Klasse ist. Er hat das System Mathe begriffen, da kommt es nicht drauf an ob sie jetzt bis 10, 100 oder 1 Mio rechnen. Er ist aber glücklich in der Schule, wirklich gefordert wird er aber momentan nicht.

@Malaga
Es ist wirklich nicht einfach, wenn ein Kind aus dem Rahmen fällt. Wir haben damals als unser Sohn den Kindergarten verlassen hat nicht gerade negative Komentare gehört, aber die Leute sind uns ausgewichen. Wir waren am Abschlussfest noch mit dabei, obwohl unser Sohn damals schon nicht mehr im Chindsgi war. Von einer Mutter habe ich schon die Rückmeldung bekommen, dass ich sicher sehr viel mit unseren Kindern mache. Das ist aber überhaupt nicht so. Unsere Kinder holen ihr Wissen selber. Unterdessen ist es sogar so, dass ich auf die Fragen von unserem Jüngsten häufig gar keine Antwort weiss ... zum Glück gibt es Google und häufig kann auch mein Mann weiterhelfen.

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Phase 1
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Phase 1 »

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Re: Abklärung Hochbegabung

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AnnaMama
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

Dann ist ja gut, wenn du dich bei der Kinderpsychiaterin gut aufgehoben fühlst. Die Kinderärztin sprach ja von Kinesiologie. Welche Probleme würde sie mit dieser Methode angehen?

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AnnaMama
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

Hier könnte dir sicher auch weitergeholfen werden: http://www.hochbegabt.ch/anlaufstelle/

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Re: Abklärung Hochbegabung

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AnnaMama
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

Ich kenne mich mit Kinesiologie nicht aus, daher kann ich dir auch nicht sagen ob das etwas bringt. Ich persönlich würde einen anderen Weg suchen, da mir die Kinesiologie nicht zusagt.
Unser Ältester lässt die Frustration immer direkt an uns aus ... in der 5. und 6. Klasse war das ganz extrem. Für ihn aber wahrscheinlich gut. Jetzt geht es ihm so gut, dass er eigentlich nie mehr frustriert ist. Der Schulwechsel (auch weg vom Wohnort) war für ihn Gold wert.

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Papa68
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Papa68 »

Wenn ich euch so lese frage ich mich, ob wir unseren Sohn nicht doch abklären lassen sollen. Bisher haben wir nichts gemacht, weil die Kigä meinte, es mache nur Sinn, wenn wir ihn vom 1. Kiga direkt in die 1. Klasse schicken wollen. Da er sozial und motorisch aber noch nicht so weit ist, wollten wir das nicht. Er ist jetzt im zweiten Kiga.
Er kann seit über einem Jahr lesen und löst problemlos die Matheaufgaben der grossen Schwester (2. Klasse).
Er ist kein einfaches Kind. Er kann schlecht damit umgehen, wenn er Fehler macht. Wenn er etwas vielleicht nicht schafft, probiert er es schon gar nicht. Weint immer sofort wegen gar nix. Schaut niemandem in die Augen. Sein Selbstwertgefühl ist irgendwo im Keller. Wir wissen gar nicht mehr, was machen. Er war eine Weile in der Psychomotorik und hat motorisch grosse Fortschritte gemacht. Aber das emotionale ist einfach schwierig aufzufangen.
Was meint ihr, bringt eine Abklärung doch was, können wir besser mit ihm umgehen, wenn wir eine Diagnose haben? Die Probleme lösen sich ja auch dann nicht von selbst.
Wie wird eine HB überhaupt definiert? Ich sehe bei Sohnemann eher eine Inselbegabung. Allerdings wissen wir ja nicht, wie es wäre, wenn er doch schon in der Schule wäre. Ach, wenn man doch nur immer wüsste, was das richtige ist!
SCHWEIGEN IST GOLD.
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÄCHTIG!

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Re: Abklärung Hochbegabung

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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

@Papa68
Bei Problemen würde ich an eine Abklärung denken. Ich finde nicht, dass man Kinder bei jeder Kleinigkeit abklären lassen sollte. Heute wird sehr schnell abgeklärt und den Kindern eine Diagnose "übergestülpt". Abweichungen von der Norm liegen fast nicht mehr drin. Weil wir diesem Trend nicht folgen wollten haben wir bei unserem Ältesten lange nichts unternommen. Er war schon immer ein spezielles Kind, das anders funktionierte als andere Menschen. Er kam aber relativ problemlos durch die Schulzeit ... bis es dann Ende 6. Klasse nicht mehr ging. Schlussendlich muss ich sagen, dass wir wohl zu lange gewartet haben. Aber rückblickend ist man immer schlauer. Ich weiss ja nicht, ob er heute besser mit Herausforderungen umgehen könnte, wenn er das schon in der Primarschule gelernt hätte.

Zum Weinen wegen nix: bei unserer Tochter kam es vor, dass wir das Gefühl hatten, dass sie noch nicht bereit für den nächsten Schritt ist (Beispiel: Wechsel von Spielgruppe in Kindergarten). Sie war jeweils schnell überfordert und weinte, wenn etwas nicht so ging wie sie wollte. Erst später merkten wir, dass sie immer so reagiert wenn sie unterfordert war.

Von einer HB spricht man ab einem IQ von 130. Bei einer Abklärung werden die Stärken und Schwächen des Kindes ermittelt. Für eine spezifische schulische Förderung oder einen Klassensprung wird häufig eine Abklärung benötigt. Wir haben hier die Erfahrung gemacht, dass abgeklärte Kinder spezifischere Förderung erhalten als nicht abgeklärte. Wobei es beim abgeklärten Kind auch Probleme in der Schule gab. Unsere Jüngsten haben wir bis jetzt nicht abklären lassen, da er in der Schule und auch zu Hause keine Probleme hat. Wenn aber eines Tages solche auftreten würden (beim Ältesten war das erst in der 6. Klasse der Fall) würden wir auch ihn abklären lassen, denn wenn sich eine HB herausstellen würde hätte er offiziell anrecht auf eine individuelle Förderung.

dromedar
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von dromedar »

Wir haben bei unserem Kind eine IQ Abklärung in der ersten Klasse gemacht. Er ging total ungern in die Schule und von der Lehrerin kam viel negative Kritik. Wir hatten uns auf die Einschulung gefreut, da wir dachten, dass er in der Schule kognitiv besser ausgelastet ist. Er hat sehr früh gesprochen, hatte schon früh Interesse an Sachthemen und dadurch ein grosses Allgemeinwissen und das mathematische Verständnis war da, ohne das wir das je geübt hatten.
Das Resultat der Abklärung war dann tatsächlich eine Hochbegabung.
Wir haben ein Kind, dessen Stärken und Schwächen weit auseinander liegen.
Die Schwächen liegen vorallem in der Grobmotorik und im Sozial/Emotionalen.

Momentan wird vermutet, dass er eine leichte Form des Asperger Syndroms haben könnte.
Ich habe Interesse an einem Austausch mit Müttern mit ähnlichen Kindern. Aber wenn möglich in einem weniger öffentlichen Teil des Forums oder per PN.

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AnnaMama
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

dromedar hat geschrieben:Die Schwächen liegen vorallem in der Grobmotorik und im Sozial/Emotionalen.

Momentan wird vermutet, dass er eine leichte Form des Asperger Syndroms haben könnte.
Ich habe Interesse an einem Austausch mit Müttern mit ähnlichen Kindern. Aber wenn möglich in einem weniger öffentlichen Teil des Forums oder per PN.
Unser Ältester hatte zu Beginn der Schulzeit auch Schwächen im Sozial- und Emotionalbereich ... vor allem im Sozialen. Die SP hat auch den Verdacht Asperger zu Sprache gebracht (auch wir haben das im Hinterkopf). Im Moment werden wir aber keine Abklärung machen, da er keine Probleme hat.
Ich wäre auch an einem Austausch interessiert.

Malaga1
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Malaga1 »

@Papa68: Ich würde auch an eine Abklärung denken bzw. diese im KiGa ganz klar verlangen. Das haben wir verpasst. Aus meiner Sicht sind viele Kindergärtnerinnen auf diesem Auge blind. Und gerade Auffälligkeiten im sozial-emotionalen Bereich können auch von Unterforderung herrühren. HB-Kindern ist es nicht einfach ein bisschen langweilig in der Schule! Es ist eine Tortur für sie. Von 100 Kindern haben 2 einen IQ von 130 und mehr. Das INtelligenz-Potential meines Sohnes hat weniger als 1 von 1000 Kindern seines Alters. Seit das schwarz auf weiss belegt ist, geht etwas in der Schule. Und nicht zuletzt: Ich verstehe meinen Sohn viel besser. Ich glaube sogar, ich verstehe ihn das erste Mal überhaupt.
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ausländerin
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von ausländerin »

Malaga, du schreibst du verstehst dein sohn besser jetzt. Wie ist dazu gekommen? Hast du dich selber mehr informiert oder wurden ihr gut beraten? Schon früher in deinen beitragen über dein Sohn habe ich immer wieder viele parallelen zu meiner Tochter gesehen. Und ich würde oft sehr gerne sie besser verstehen können.

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Netterl
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Netterl »

Wiederholungen sind ein Graus für HB.
Und ganz wichtig: Eine ausführliche kompetente Beratung über den Test ( meist wird ja der wisc/ HAWI-K ) verwendet.
Wir haben znseren Sohn in der dritten Klasse abklären lassen, das Ergebnis verstanden hsben wir aber erst in der fünften, als uns eine Heilpäd unser Kind nochmals angeschaut hatte.
Mein Großer war lange Zeit speziell, ist nicht HB, aber kratzt in Teilbereichen dran. Dafür gibt es Bereiche, wo er absolut unterdurchschnittlich ist ( Geschwindigkeit). Er ist extrem genau in bestimmten Bereichen. Das Verstehen, wie er funktioniert oder eben nicht, hat viel Spannung rausgenommen. Zudem ist er mit dem Wechsel ins Gymi aufgeblüht und in manchen Beteichen wie ausgewechselt. Auf jeden Fall viel viel glücklicher und entspannter.
Nothing is forever, except death, taxes and bad design

dromedar
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von dromedar »

@Annamama: Die Schwächen im Sozial/Emotionalen ist vielleicht etwas plakativ gesagt. Es ist bestimmt schwierig herauszufinden, ob diese wegen der Unterforderung vorhanden sind.
Bei unserem Sohn kommen weitere Probleme dazu, wie die schlechte Koordination, die Arbeitsorganisation, fehlende Nachkontrolle, Tagträume, nicht bei der Sache bleiben ( bei ausgewählten Aktivitäten kann er sehr lange dran bleiben und fast nicht mehr aufhören), schlechte Beteiligung bei Gruppenarbeiten, zu schnelles Sprechen, ausflippen, über seine Sach-Themen sprechen und nicht merken, dass sich der Zuhörer langweilt, Rechtschreibung fällt schwer, ungeschickt bei praktischen Arbeiten, nicht gut integriert in der Klasse, läuft manchmal hin und her und gestikuliert dabei mit den Händen etc..
Dank der IQ Abklärung kann er in die Begabtenförderung, was ihm sehr gefällt.
Sonst wird er während dem Unterricht nicht speziell gefördert (weder die Stärken, noch die Schwächen). Er geht immer noch nicht gern zur Schule. Er ist jetzt in der 4. Klasse.

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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Phase 1 »

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Zuletzt geändert von Phase 1 am Mi 21. Mär 2018, 07:19, insgesamt 1-mal geändert.

Malaga1
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Malaga1 »

ausländerin hat geschrieben:Malaga, du schreibst du verstehst dein sohn besser jetzt. Wie ist dazu gekommen? Hast du dich selber mehr informiert oder wurden ihr gut beraten? Schon früher in deinen beitragen über dein Sohn habe ich immer wieder viele parallelen zu meiner Tochter gesehen. Und ich würde oft sehr gerne sie besser verstehen können.
ich verstehe jetzt, warum er mich 5 Wochen löchern kann, woher der Mensch kommt, warum wir ständig Diskussionen um Regeln haben, warum er so Mühe mit Autoritäten hat, warum er sie Mathe-Aufgaben der älteren Schwester spielend löst, warum er Lego Technic für 12jährige zusammensetzt, warum er teils recht seltsame Interesse für sein Alter hat. Und ich weiss jetzt auch, dass ich ihm Sachen auf einem anderen Niveau erklären kann - dass er eben intelkektuell nicht 7, sondern 10 bis 12 Jahre alt ist. Ich glaube, ich kann ihn in seiner Persönlichkeit viel besser akzeptieren. Er wird nie ein einfaches Kind sein, er wird immer etwas unbequem sein - das kann ich jetzt viel besser akzeptieren. Das heisst aber nicht, dass er sich nicht an Regeln halten muss oder Autoritäten nicht akzeptieren muss. Das fordere ich von ihm immer noch genau so nachdrücklich ein. Aber ich nehme seine endlosen Diskussionen nicht mehr so persönlich und schneide ihm auch hin und wieder einfach das Wort ab. Das tat ich zwar schon vorher, jetzt bin ich aber nicht mehr so genervt. Seit ich weiss, dass er hb ist (und zwar sehr extrem) hat sich für mich vieles zu einem Puzzle zusammengefügt. Sein schwieriges Verhalten ist ganz klar auch auf massive Unterforderung zurückzuführen. Ich hoffe, das entspannt sich nun mit dem Klassensprung und den weiteren eingeleiteten Massnahmen etwas. Es ist mir aber auch klar, dass das sehr wahrscheinlich nicht die Lösung für die restlichen 5 Jahre Primarschule sein wird. Wir werden sehen, was noch auf uns zukommt.

Und ja: Ein ausführliches Auswertungsgespräch und evtl eine Erziehungsberatung durch die abklärende Psychologin kann ich nur empfehlen! Das hat mir sehr viel gebracht. Unser Sohn hat diverse Tests absolviert, der Haupttest war der WISC-IV (HAWIK). Die Testerei fand er übrigens super cool. Da konnte er endlich mal zeigen, was er kann.
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