Schlechte Plazenta-Ablösung bzw. Spät-Atonie - wer noch?

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WinniePooh
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Schlechte Plazenta-Ablösung bzw. Spät-Atonie - wer noch?

Beitrag von WinniePooh »

Hallo zusammen

Ich bin auf der Suche nach Erfahrungsaustausch...

Aktuell bin ich mit meinem 3. Kind schwanger - ET ist Anfang Dezember. Die Geburt meines ersten Kindes war schnell und unproblematisch. Die Geburt meines 2. Kindes eigentlich auch. Nur waren sich dort die Ärzte nicht sicher, ob sich die gesamte Plazenta gelöst hatte. Ich habe direkt nach der Geburt schon viel Blut verloren, doch als die Blutung aufgehört hat, haben die Ärzte beschlossen, es sei wohl alles ok (im US war auch nichts ersichtlich).

Genau eine Woche nach der Geburt hatte ich Zuhause plötzlich unglaublich starke Blutungen. Ich dachte wirklich, ich verblute und muss sterben. Wir sind schnell ins Spital gefahren, wo ich dann eine Curettage hatte. Fazit: es war noch sehr viel Restmaterial in der Gebärmutter.

Je näher nun die Geburt meines Bauchbewohners rückt, desto grösser wird meine Angst davor. Also nicht vor der Geburt als solches, sondern davor, dass sich die Plazenta wieder nicht richtig löst. Meine FA hat mir auch noch mehr Angst gemacht, dass daran die meisten Frauen weltweit sterben. Ja super, das wollte ich hören...
Ich habe einfach eine Sch...angst, dass ich dieses Mal noch mehr Blut verliere und man vielleicht nicht schnell genug reagiert und ich es tatsächlich nicht überlebe :shock:
Ich habe eine Beleghebamme, die mit zur Geburt kommt und die natürlich informiert ist. Aber so richtig ein gutes Gefühl gibt mir das auch nicht :oops:

Meine Frage an Euch: hatte jemand ähnliche Erfahrungen und bei der Folge-Geburt lief alles glatt? Ich wäre sehr froh über einen Erfahrungsaustausch. Mit meinem Mann kann ich nicht darüber reden, er findet, ich übertreibe :evil:

Vielen Dank fürs Lesen :)
*Unser Engel, 06.06.2012, für immer in unseren Herzen
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Tinca
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Re: Schlechte Plazenta-Ablösung bzw. Spät-Atonie - wer noch?

Beitrag von Tinca »

Ich kann dir leider nicht mit Erfahrungen dazu dienen, aber ich wünsche dir sehr, dass alles gut läuft. Vielleicht hilft dir ein Gespräch mit der Hebamme darüber. Hebammen sind da oft sehr viel einfühlsamer und verständnissvoller als Ärzte. Vielleicht kann sie dir deine Ängste etwas nehmen.

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Ida82
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Re: Schlechte Plazenta-Ablösung bzw. Spät-Atonie - wer noch?

Beitrag von Ida82 »

Bei meiner zweiten Geburt hat sich die Plazenta nicht vollständig gelöst. Ich habe über 2 Liter Blut verloren und es wurde sofort eine Curettage durchgeführt.
Meine dritte Geburt verlief problemlos. Ich konnte sogar ambulant entbinden.
Nur Mut!
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WinniePooh
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Re: Schlechte Plazenta-Ablösung bzw. Spät-Atonie - wer noch?

Beitrag von WinniePooh »

@Ida82: Deine Geschichte macht mir Mut, vielen Dank! Hattest Du vor der Entbindung auch solche Angst wie ich? Wurden spezielle Vorbereitungen getroffen? Oder warst Du ganz entspannt?
Ich habe morgen wieder einen Termin bei meiner FA und werde das Thema sicher nochmals ansprechen... habe gelesen, dass man nach der Geburt direkt Oxytocin nehmen kann, das die Plazentalösung auch begünstigen soll.
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Ida82
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Re: Schlechte Plazenta-Ablösung bzw. Spät-Atonie - wer noch?

Beitrag von Ida82 »

Ich habe mir ehrlich gesagt gar keine Gedanken gemacht. Es ist ja zum Glück recht selten, dass es zu solchen Komplikationen kommt. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass sich so etwas nicht wiederholt und bin ohne Sorgen oder Ängste an die dritte Geburt heran gegangen. Vorbereitungen wurden keine getroffen. Es war gar nie mehr ein Thema.
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WinniePooh
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Re: Schlechte Plazenta-Ablösung bzw. Spät-Atonie - wer noch?

Beitrag von WinniePooh »

Oh wow, ich bewundere Dich!
Meine Ärztin hat mir einfach solche Angst gemacht, von wegen, die Chance, dass sich die Plazenta nach einer Curettage nicht richtig löst, sei sehr gross und damit auch das Sterberisiko... :shock: Das ist mir total unter die Haut und ich kann die negativen Gedanken nicht abstellen. Dabei bin ich sonst eigentlich ein positiver Mensch. Mal sehen, was sie morgen sagt.
Meine Hebamme hat bei dem Thema eben auch so ernst reagiert und gar nie sowas wie "das kommt schon gut" gesagt. Das hat mich alles so verunsichert :roll:
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Re: Schlechte Plazenta-Ablösung bzw. Spät-Atonie - wer noch?

Beitrag von Leela »

Das ist ja voll daneben von deiner FA!
Falls nach der Geburt irgendwelche Unsicherheiten bezüglich der Plazenta bestehen, wird bei deiner Vorgeschichte sicher eine Curettage gemacht.
Und Oxy gibt es in vielen KH routinemässig nach der Geburt, das kannst du sicher auch verlangen.
Ich denke du machst dir wegen der Aussage deiner FA unnötig Sorgen.
Du hast eine Beleghebamme dabei, die dich kennt und den Ärzten ist deine Vorgeschichte bekannt, das kommt sicher gut!
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Ida82
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Re: Schlechte Plazenta-Ablösung bzw. Spät-Atonie - wer noch?

Beitrag von Ida82 »

Die Angstmacherei deines Arztes ist sehr ungünstig. Das Sterberisiko ist ganz sicher nicht sehr gross - zumindest nicht in der westlichen Welt. Empfiehlt er dir denn einen KS mit deiner Vorgeschichte?

Es tut mir leid, dass du so einen unsensiblen Arzt hast. Da hätte ich auch Angst bekommen. Mir wäre es sehr wichtig, die Sache sowohl mit Arzt, als auch Hebamme zu klären. Hätte ich auch nach einem weiteren Gespräch kein besseres Gefühl, würde ich wohl wechseln.
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Re: Schlechte Plazenta-Ablösung bzw. Spät-Atonie - wer noch?

Beitrag von wolke7 »

Guten morgen

Ich hatte nach der ersten geburt 2x eine ausschabung wegen plazentaresten und anschliessend noch eine bauchspiegelung. Mein fa hat ebenfalls die gleiche prognose für eine 2 geburt gestellt woe deiner, mit dem unterschied, dass er mir nicht angst gemacht hat, sondern lediglich eine tatsache aufgezeigt hat. Mir hat dies jedoch gereicht zum genau wie du darüber nachzuhirnen und als ich dann noch diverse komplikationen in der ss hatte, habe ich mich für einen ks entschieden. Für mich war esdie richtige entscheidung, da ich bei geburtsbeginn merkte, dass ich total verkrampft war und die wehen gar nicht richtig zulassen konnte. Nach dem ks stellte sich tatsächlich raus, dassdie plazenta sehr gut verwachsen war und es wurde diesmal gleich die ganze gebärmutter nochmal gründlich ausgeschabt. Ich möchte dir damit keine weitere angst machen, nur aufzeigen das du in dich hinein hören sollst und für dich entscheiden sollst was der richtige weg ist. Mir wurde von allen gesagt das einer spontanen geburt nichts im weg steht, nur was nützt einem das wenn das gefühl dazu nicht stimmt?! Ich bin sicher du wirst auch noch spühren was der richtige weg für dich ist! Alles gute!

WinniePooh
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Re: Schlechte Plazenta-Ablösung bzw. Spät-Atonie - wer noch?

Beitrag von WinniePooh »

So, nach meinem Besuch bei der FA bin ich etwas beruhigter. Wir haben vereinbart, dass sie mich in etwa 1.5 Monaten im Spital zu einer Besprechung mit einer Oberärztin anmeldet. Dann kann ich mir dort eine Zweitmeinung einholen und das Ärzteteam wird ebenfalls informiert. So sollten alle Bescheid wissen, wenn ich dann zur Geburt komme.

KS wäre natürlich eine Option, aber das möchte ich eigentlich nicht. Ausserdem wäre dieser aufgrund eines Rückenproblems bei mir nur unter Vollnarkose möglich, was ja auch nicht gut ist für das Baby. Und mein Mann könnte nicht dabei sein, etc. Also wenn es irgendwie geht bzw. Sinn macht, möchte ich schon auf natürlichem Weg gebären.
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Re: Schlechte Plazenta-Ablösung bzw. Spät-Atonie - wer noch?

Beitrag von frausteiner »

Eigentlich muss man die Plazenta sehr genau auf Vollständigkeit überprüfen nach der Geburt. Du brauchst die Absicherung, dass dies von 3 Leuten gemacht wird. Ganz sicher durch Hebamme und Oberärztin mit viel Erfahrung. Da musst du dich Absichern, dass das sehr genau gemacht wird. Das wird dich evtl beruhigen.

Auch nach KS kann es nachher bluten. Aber wenn du fast durchdrehst vor lauter Angst jetzt und dich ein geplanter KS beruhigt, warum nicht.

Wenn es zu stark blutet kannst du nicht sterben. Vorher nehmen sie dir die Gebärmutter raus. Aber erst im worst case! Und wäre in deinem Fall nicht soooo schlimm, da du das 3. Kind bekommst.

Alles Gute!

johannaviktoria
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Re: Schlechte Plazenta-Ablösung bzw. Spät-Atonie - wer noch?

Beitrag von johannaviktoria »

liebe winniepooh

ja wenn frauen bei der geburt sterben dann meist wg verbluten und das hauptsählich wg plazentalösungsstörungen - aber nicht in einem schweizer krankenhaus. ich würde an deiner stelle definitiv nicht zuhause oder in einem geburtshaus (wenn s das i d schweiz gibt) entbinden, aber todesängste brauchst du sicher nicht haben. schlimmstenfalls bekommst du blutkonserven bis sie die ganze gebärmutter entfernt haben. aber das wäre wirklich schlimmstenfalls.
tatsache ist, dass die wahrscheinlichkeit für plazentationsstörungen bei dir erhöht ist - weil schon mal gewesen und vor allem wegen der ausschabung eine woche nach der geburt, kein guter zeitpunkt vor allem wenn du gestillt hast..
tipps für die nächste entbindung:
1. es gibt ultraschallgeräte die sehen können ob die plazenta eingewachsen ist. das nennt sich in d degum III. wenn ja, wärest du vorgewarnt und die ärzte könnten alles vorbereiten für curettage oder op.
in der schweiz gibt es 2 ärzte die sich zumindest irgendwie mit der thematik auskennen uns dir evt einen spezialisten in deiner nähe nennen können: dr moffat und dr ahler.
2. sag deine schwiegereltern wollen einen baum auf der plazenta pflanzen und du willst sie mitnehmen (dann schauen sie GANZ gründlich ob sie vollständig ist, da ihnen sonst fahrlässigkeit nachgewiesen werden könnte).
3.wenn du wieder starke nachblutungen hast, verlange sofort einen ultraschall um zu schauen ob der uterus diesmal leer ist - deshalb sofort weil eine curettage direkt nach der entbindung noch am schonendsten ist.

alles gute, das wird schon!

WinniePooh
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Re: Schlechte Plazenta-Ablösung bzw. Spät-Atonie - wer noch?

Beitrag von WinniePooh »

@Johannaviktoria:
Vielen Dank für Deinen Rat. Du scheinst Dich mit der Thematik auszukennen?

Dass eine Ausschabung in der Stillzeit nicht gut ist, wusste ich nicht. Da hat auch niemand etwas dazu gesagt... was genau ist denn da die Problematik?

Das mit dem speziellen US-Gerät finde ich interessant. Da werde ich doch meine Ärztin darauf ansprechen oder auch noch direkt im Krankenhaus fragen, ob die so eines haben. Das würde mich wirklich beruhigen, wenn man vorher schon Bescheid wüsste.

Sind diese beiden Ärzte, die Du genannt hast, in Basel tätig? Dann habe ich sie bei Google gefunden. Ev. hat einer von diesen so ein US-Gerät Degum III.

Bei meiner letzten Entbindung wurde auch mit US geschaut, ob noch Reste vorhanden sind und eben nichts gesehen.

Vielen Dank nochmals für Deine Ratschläge, so bin ich für das Vorgespräch im Krankenhaus schon viel besser gewappnet. Aber ich denke, ich werde mir noch einen Arzt mit so einem Degum III suchen...
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johannaviktoria
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Re: Schlechte Plazenta-Ablösung bzw. Spät-Atonie - wer noch?

Beitrag von johannaviktoria »

liebe winniepooh

ganz stark vereinfacht ausgedrückt: die gebärmutter ist mit schleimgaut audgekleidet. diese besteht aus zwei schichten. aus der unteren basalis wächst jeden monat unter östrogen (aus dem follikel bis eisprung) die obere functionalis, diese wandelt sich unter progesteron (aus demgelbkörper nach eisprung) um um sich auf eine einnistung vorzubereiten und wandelt sich unter hcg (aus dem embryo) nochmal um, sozusagen eine begrenzung für das kind zu deinem körper zu schaffen. damit dies alles funktioniert sind in der basalis hormonrezeptoren und stammzellen.
nach der entbindung wird die plazenta und alles andere "fremdmaterial" ausgestoßen, und im wochenbett blutet sozusagen die decidua ab.
bei einer ausschabung direkt nach der entbindung ist die decidua also noch da und schützt die basalis. ein paar tage später liegt die basalis schon großteils frei.
wenn man stillt, produziert der körper prolaktin, dadurch reifen auch keine follikel heran, die östrogen produzieren und die funktionalis wachsen lassen könnten, die basalis bleibt ungeschützt. befindet sich immer noch körperfremdes gewebe in der gebärmutter, dann meist weil es etwas zu tief eingewachsen ist. der körper reagiert mit einer "resorptiven entzündung" - das gewebe wird zersetzt. nebeneffekt ist dass die ganze schleimhaut mit entzündet ist. ich stelle mir hier eine entzündete schürfwunde vor. und dann kommt die kürette und schrabbt einmal über alles drüber. da muss es gar keine scharfe kürette sein, bzw der arzt muss gar nicht heftig herumkratzen, der zeitpunkt ist einfach schlecht.
an stellen wo die basalis zu stark geschädigt wurde kann die funktionalis etwas schlechter ausgebildet sein wodurch erneute plazentatuonsproblrme entstehen könnten.
im schlimmsten fall wachsen direkt nachbder ausschabung die wunden aufeinanderliegenden wände der gebärmutter ganz oder teilweise aneinander, das nennt sich asherman syndrom und für dessen behandlung werden in der schweiz die beiden genannten ärztinnen empfohlen. wenn es klappt hat man aber erhöhtes risiko für wieder eingewachsene plazenta, daher kennen die beiden sicher spezialisten für die diagnostik hier.

liebe grüße,
johanna

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