Krankschreibung vor Geburt

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jupi2000
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von jupi2000 »

Ups... hat geschrieben: Do 11. Jul 2019, 12:25
jupi2000 hat geschrieben: Do 11. Jul 2019, 12:00 Elanor
Viele Frauen hier? Wo denn? Die allermeisten Frauen sind gleicher Meinung, oder übersehe ich da was?
naja, viele positionieren sich nicht eindeutig.
und das Swissmomforum - sorry, das ist einfach nicht repräsentant... nur weil von den 15 Mitschreiberinnen hier die Mehrheit gegen krankschreibung ist, ist es leider in der Schweiz nicht auch so ein "grosser" Anteil...
Naja, niemand kennt die genauen Zahlen von unrechtmässigen Krankschreibungen.
Und ja, das Forum ist nicht representativ.

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mariposa_2
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von mariposa_2 »

@elanor wieso sollte das unfair ggü den WIRKLICH Kranken sein?
Ich war aus medizinischen Gründen krankgeschrieben und ich finde es ok sich die letzten Wochen (so 3-4 Wochen vor ET) krankschreiben zu lassen "nur" wegen Beschwerden. Ich finde es wichtig, es vor der Geburt ruhig angehen zu lassen damit man Kräfte sammeln kann.

Es kommt aber schon auch auf den AG an und wie zufrieden man ist. Ich glaube, je zufriedener man ist, desto eher ist man bereit, mit Beschwerden arbeiten zu gehen (bis zum Schluss). Wenn das Verhältnis zum AG aber kompliziert ist, weil sich AG und AN z.B. über die Anstellungsbedingungen nach der Geburt nicht einig sind, kommt es viel eher zu einer krankschreibung.

Mein FA hat von Anfang an gesagt, dass er alle die es möchten spätestens ab ssw36 krank schreibt. Ichvgebe zu, mich hat das immer beruhigt.
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Helena
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von Helena »

... und ehrlich, wenn ich auf 20% Lohneinbusse während 14 Wochen nicht verzichten kann, dann ist wohl noch ein Kind bekommen nicht die beste Entscheidung?
Ja, das hab ich auch gedacht...

sonrie
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von sonrie »

swozzie99 hat geschrieben: Do 11. Jul 2019, 12:15
Liebe Elanor88
Du regst dich aber auch über Sachen auf... Wenn du dich richtig erkundigen würdest wüsstest du, dass du als Schwangere ab einer gewissen SSW ein ANRECHT auf Krankschreibung hast, das geht dann unter 'Schwangerschaftserschöpfung'. Ich betrüge also niemanden hier, es ist mein RECHT, dass mich mein Arzt oder meine Ärztin krank schreibt.
Darf ich fragen wie du darauf kommst?
Ein Recht auf Krankschreibung hat man, wenn man Beschwerden hat oder wirklich erschöpft IST, aberes gibt kein recht auf krankschreibung ab einer gewissen SSW .....
(bitte korrigier mich wenn ich falsch liege...)

@repräsentatives forum:

Wieviel % wirklich krankheitsbedingt krankgeschrieben werden, wie viele FA es einfach sinnvoll finden, dass die Mutter sich noch 2 wochen Ruhe gönnt oder wer wirklich einfach lieber Me- time hat ist wohl nicht herauszufinden, da in den statistiken krankschreibungen natürlich ALLE gesundheitsbedingt sind. Ich halte das Forum und so manche aussagen auch nicht für representativ, gehe aber davon aus, dass die wenigsten kankgeschrieben werden um wäsche zu waschen sondern dass ein grund vorliegt.
Zudem gibt es FA die Frauen krankschreiben, um weitere Komplikationen bei oder nach der Gbeurt vermeiden (also quasi präventiv):
Ich meine, ich habe mal eine Studie gelesen die zeigt, dass der Mutterschutz vor der Geburt eine Auswirkung auf das Stresslevel der Babies, Wochenbettdepressionen und Frühgeburten bzw. den Geburtverlauf haben (muss die mal suchen)... es mag sogar finanziell sinn machen, diese dinge vermeiden zu können durch eine Krankschreibung, aber dann darf es nichtüber den AG laufen.


Mir stellt sich hier einfach die Frage, wenn 80% der werdenden Mütter kurz vor ET krankgeschrieben werden / nicht mehr arbeiten , besteht scheinbar ein gewisser Bedarf (die wenigsten werden wohl einen freifahrschein vom FA bekommen umnoch shoppen gehen zu können... ) und ich finde es bedenklich, die Kosten hierfür dann auf die Arbeitgeber und die Krankentaggeldversicherungen abzuwälzen. Natürlich kann man nun sagen, dass Frau sich unbezahlt freistellen lassen soll um das auszumerzen aber das halte ich für absolut utopisch, dass das zum grossteil auch passiert (mal abgesehen dass sich das nicht jeder leisten kann).
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

elanor88
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von elanor88 »

swozzie99 hat geschrieben: Do 11. Jul 2019, 12:15 Liebe Elanor88
Du regst dich aber auch über Sachen auf... Wenn du dich richtig erkundigen würdest wüsstest du, dass du als Schwangere ab einer gewissen SSW ein ANRECHT auf Krankschreibung hast, das geht dann unter 'Schwangerschaftserschöpfung'. Ich betrüge also niemanden hier, es ist mein RECHT, dass mich mein Arzt oder meine Ärztin krank schreibt. Es war übrigens nicht meine Idee, aber anyway. Was ich übrigens an Kommentaren wie 'was, du arbeitest noch' zu hören bekam, kann ich dir gar nicht sagen. Und das schon vor Wochen. Also, tief durchatmen und smile, das Leben ist schön :-) Liebe Grüsse
Kannst du mir einen Link geben, der das mit dem Recht auf Krankschreibung belegt?
Und ja, was, du arbeitest noch, habe ich auch oft gehört. Belegt für mich nur, das eben die Meinung der Bevölkerung ist, dass man sich dann ja vor der Geburt eh krankschreiben lässt.
mariposa_2 hat geschrieben: Do 11. Jul 2019, 12:35 @elanor wieso sollte das unfair ggü den WIRKLICH Kranken sein?
Ich war aus medizinischen Gründen krankgeschrieben und ich finde es ok sich die letzten Wochen (so 3-4 Wochen vor ET) krankschreiben zu lassen "nur" wegen Beschwerden. Ich finde es wichtig, es vor der Geburt ruhig angehen zu lassen damit man Kräfte sammeln kann.

Es kommt aber schon auch auf den AG an und wie zufrieden man ist. Ich glaube, je zufriedener man ist, desto eher ist man bereit, mit Beschwerden arbeiten zu gehen (bis zum Schluss). Wenn das Verhältnis zum AG aber kompliziert ist, weil sich AG und AN z.B. über die Anstellungsbedingungen nach der Geburt nicht einig sind, kommt es viel eher zu einer krankschreibung.

Mein FA hat von Anfang an gesagt, dass er alle die es möchten spätestens ab ssw36 krank schreibt. Ichvgebe zu, mich hat das immer beruhigt.
Ja, eben, wer Beschwerden hat, darf auch Krankgeschrieben werden. Hab ja nie was anderes behauptet. Aber glaub mir, ich hab einfach schon mit vielen Frauen, auch mit Freundinnen, darüber diskutiert. Und etwa 80% dieser Frauen vertrat tatsächlich schon vor der SS die Meinung, dass man ja nicht bis zum Schluss arbeiten müsse, man könne sich ja krankschreiben lassen. Und ganz ehrlich, ja, mit dieser Einstellung arbeiten die Frauen dann auch nicht bis zum Schluss. Einfach, weil sie glauben, dass es ihnen ZUSTEHT, vor der Geburt noch frei zu haben. Und dann kommt jede Beschwerde recht.

Bezüglich wie viele Frauen jetzt welcher Meinung sind: Ich gebe zu, ich mische wohl auch das, was ich privat erlebt habe, mit dieser Diskussion hier im Forum.

sunny_1986
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von sunny_1986 »

Lustig diese Diskussion zu verfolgen.

Bei mir lief es ganz anders. Ich war der vollen Überzeugung bis am Schluss zu arbeiten. Leider kommt es im Leben manchmal anders als geplant. Seit SSW25 bin ich nun krankgeschrieben und kann gar nicht mehr arbeiten bis zur Geburt.

Darum seid froh wenn es euch und dem Baby gut geht und ihr noch am Arbeitsleben teilnehmen könnt. Ich wäre lieber im Büro anstatt gezwungen zu Hause zu sein.
Vollblut Löwenmutter! 8) :lol:

Lunapark
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von Lunapark »

Ups... hat geschrieben: Do 11. Jul 2019, 11:00 Betreffend den 80%

diese 80% krankheitslohn sind eben nicht nur 80% Lohn. Sondern mehr. Wenn man KKTG erhält, dann muss man keine Sozialleistungen zahlen. D.h. es werden auch die AHV, ALV, KKTG etc. abgezogen - was schnell mal noch 8% ausmacht.
Also erhält man 92% Lohn. Dann hat man keinen Arbeitsweg (ist halt zwischen 0 Franken und viel Franken sehr individuell) und man muss auch nicht auswärts Mittagessen etc. - aus diesem Grund ist 80% Lohn nicht so schlimm, wie es immer klingt...


... und ehrlich, wenn ich auf 20% Lohneinbusse während 14 Wochen nicht verzichten kann, dann ist wohl noch ein Kind bekommen nicht die beste Entscheidung?
Das mit den 2 Wochen unbezahlt davor ist mir neu. Im Gesetz steht 14 Wochen Mutterschaftsurlaub (https://www.ch.ch/de/mutterschaftsurlaub/). Fast jede Frau nimmt danach (gezwungenermassen) noch unbezahlten Urlaub*, weil man nicht einfach einen 3,5 Monate alten Baby irgendwohin abgeben kann oder sollte. Und dann lebt man sowieso auf eigene Kosten, inklusive Säule 2 oder Unfallversicherung. Von daher, ja, ich finde es vor allem unfair, wenn ich noch mehr Kürzungen in Kauf nehmen muss, nur weil das Gesetz die Notwendigkeit einer Schonzeit vor Geburt nicht vorsieht (wie in jedem normalen Land).

*Dass darauf ein Recht besteht, wäre mir ebenfalls neu, mein Arbeitgeber hat dies jetzt nur auch aus Wohlwollen genehmigt.

elanor88
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von elanor88 »

An diejenigen Frauen, die eine Arbeitspause vor der Geburt in jedem Falle gutheissen: Wie wollt ihr das denn handhaben bei Kind Nr. 2/bzw. falls ihr schon mehr Kinder habt, wie habt ihr das gehandhabt? Ist für euch die Kinderbetreuung keine Arbeit? Oder habt ihr dann die Grosseltern bestellt, die dann die letzten 2 oder 3 Wochen gehütet habt? Oder eine Nanny? Denn faktisch wäre dann ja bei jeder Schwangerschaft ein Anrecht auf Ruhe vor der Geburt...

Das ist jetzt nicht böse gemeint, interessiert mich wirklich. Denn das mit dem sich erholen vor der Geburt ist meiner Meinung nach ja fast nur Thema bei Erstschwangeren, danach geht das ja nicht mehr. Ich stelle es mir jedenfalls ziemlich intensiv vor, hochschwanger einem 2 oder 3jährigen Duracellhäsli hinterherzurennen. Da fände ich meine Arbeit glaubs noch entspannender...

sonrie
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von sonrie »

@Lunapark: schau mal die tabelle in dem bericht vom Bundesrat, die ich gepostet habe (seite 5)

@Elanor: Mein erstes Kind war 2 als ich mit den zwillingen schwanger war, ich war ab der 34.SSW krank geschrieben, habe aber noch teilweise von zu hause aus gearbeitet. Natürlich ist es anstrengend, auf ein Kleinkind zu achten, aber es ist noch anstrengender, auf ein kleinkind zu achten UND zu arbeiten - meine tochter war ja an meinen Arbeitstagen betreut (Kita) und diese zeit war für mich wirkliche Erholung.
Auch konnte ich zu hause - trotz Betreuung eines Kleinkinds- besser auf mich achten als im Büro. Ich konnte liegen und Bücher vorlesen, ich musste nicht mehr stundenlang in meetings sitzen, ich konnte die beine hochlegen, musste nicht mehr im heissen Büro sitzen etc.
Ich war sehr froh um diese Zeit, einfach weil es anstrengend war und ich jede pause gebrauchen konnte.
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Netterl
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von Netterl »

Mit einem 3-jährigen konnte ich mich daneben legen und mittags schlafen.Ich konnte den Rhythmus relativ gut selbst bestimmen, d.h Action , wenns mir gut ging und Pause und liegen, wenns nicht so war.

Klar war ich fremdbestimmt, aber nicht so sehr wie bei der Arbeit.
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ChrisBern
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von ChrisBern »

Ups... hat geschrieben: Do 11. Jul 2019, 11:00 Betreffend den 80%

diese 80% krankheitslohn sind eben nicht nur 80% Lohn. Sondern mehr. Wenn man KKTG erhält, dann muss man keine Sozialleistungen zahlen. D.h. es werden auch die AHV, ALV, KKTG etc. abgezogen - was schnell mal noch 8% ausmacht.
Also erhält man 92% Lohn. Dann hat man keinen Arbeitsweg (ist halt zwischen 0 Franken und viel Franken sehr individuell) und man muss auch nicht auswärts Mittagessen etc. - aus diesem Grund ist 80% Lohn nicht so schlimm, wie es immer klingt...
Das heisst der Arbeit

Und wenn man es so sieht, dann stimmt das vom Bund eben schon wirklich...

... und ehrlich, wenn ich auf 20% Lohneinbusse während 14 Wochen nicht verzichten kann, dann ist wohl noch ein Kind bekommen nicht die beste Entscheidung?
Nur der Vollständigkeit halber: der Tagessatz ist gedeckelt, oder irre ich mich? Je nachdem ist es also auch weniger als 80%. Nicht, dass meine Entscheidung das beeinflussen würde, aber ganz so rosig ist die Rechnung (im Sinne von eher 92 als 80%) nicht. ;-) oder habe ich einen Denkfehler?

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ChrisBern
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von ChrisBern »

Netterl hat geschrieben: Do 11. Jul 2019, 17:37 Mit einem 3-jährigen konnte ich mich daneben legen und mittags schlafen.Ich konnte den Rhythmus relativ gut selbst bestimmen, d.h Action , wenns mir gut ging und Pause und liegen, wenns nicht so war.

Klar war ich fremdbestimmt, aber nicht so sehr wie bei der Arbeit.
Ja, ich denke, es kommt sehr auf den Job an. Wenn man von 8 bis 18 Meetings durchgehend hat oder ganztägig stehen muss, fand ich kinderbetreuung doch angenehmer schwanger als ein Irrenhaus von Büro.;-) und nein, ich habe bis einen Tag vorher gearbeitet bei Kind Nr 2, ehe ich unter Generalverdacht gestellt werde.;-) war aber nach der Geburt energetisch völlig am Ende und würde das nur begrenzt empfehlen.

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mariposa_2
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von mariposa_2 »

@elanor ich meinte "normale" ss-Beschwerden, mit denen es theoretisch möglich wäre zu arbeiten.
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maple
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von maple »

elanor88 hat geschrieben: Do 11. Jul 2019, 17:19 An diejenigen Frauen, die eine Arbeitspause vor der Geburt in jedem Falle gutheissen: Wie wollt ihr das denn handhaben bei Kind Nr. 2/bzw. falls ihr schon mehr Kinder habt, wie habt ihr das gehandhabt? Ist für euch die Kinderbetreuung keine Arbeit? Oder habt ihr dann die Grosseltern bestellt, die dann die letzten 2 oder 3 Wochen gehütet habt? Oder eine Nanny? Denn faktisch wäre dann ja bei jeder Schwangerschaft ein Anrecht auf Ruhe vor der Geburt...

Das ist jetzt nicht böse gemeint, interessiert mich wirklich. Denn das mit dem sich erholen vor der Geburt ist meiner Meinung nach ja fast nur Thema bei Erstschwangeren, danach geht das ja nicht mehr. Ich stelle es mir jedenfalls ziemlich intensiv vor, hochschwanger einem 2 oder 3jährigen Duracellhäsli hinterherzurennen. Da fände ich meine Arbeit glaubs noch entspannender...
Also an den Tagen, an denen ich arbeite, bin ich sicher nicht noch für die Kinderbetreuung zuständig. Dann kann man sich durchaus erholen. Das war vor allem im Mutterschaftsurlaub wertvoll. Ich habe dann jeweils auch gedacht, wie machen das die nicht erwerbstätigen Mütter?
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von stella »

Und ich hatte ein Duracellhäsli und konnte mich auf der Arbeit als Reallehrerin bestens erholen. Diese Tage waren für mich ein Segen, obwohl viel stehen und ständige Präsenz und Führung nötig sind.
Aber meine Grosse war echt nicht zu toppen. Da war auch nix mit Mittagsschlaf und ich lege mich daneben. (Den hat sie mit 18 Monaten abgeschafft.) Auch Büechli schauen... ne... Zu ruhig, langweilig. Sie war ständig in Bewegung und kannte die Gefahren nicht und unser Hüeti, welches regelmässig kam, hat dann, als ich im 6. Monat war, beschlossen, dass es nicht mehr kommen wolle. Ich war also sehr am Hag, denn Grosseltern hatte ich auch nicht, da meine Schwigis weit weg wohnen und meine Eltern noch gearbeitet haben.

Ich finde so oder so, dass sich das Empfinden, was streng ist, mit der Geburt total verschieben kann. Was habe ich gelitten unter den Schwangerschaftsziperlein beim ersten Kind! Und wie habe ich gehadert, als ich Ende Schwangerschaft kaum mehr gut schlafen konnte. (Die Natur richtet das ja genial ein - so ist der Gap zum Baby dann etwas kleiner...) Nach der Geburt waren die Zieperlein also nix gegenüber der Dammnaht und den Nachwehen und den Rückenschmerzen vom Tragen und den Brustschmerzen vom Stillen. Und beim zweiten Kind kam in der Schwangerschaft noch Erbrechen dazu - war halt so... Lieber halb läbig auf die Arbeit als mit meinem Duracellhäsli zuhause. Jedenfalls war auch nix mit ruhiger Zeit vor oder nach der Geburt. Kind 2 kam, nach vier Tagen kamen wir nach Hause und am nächsten Tag musste mein Mann zur Arbeit (er konnte nich frei nehmen) und ich war mit Neugeborenem und Kleinkind (Duracellhäsli, ihr erinnert euch!?) alleine.
Aber ich glaube, da wachsen wir alle hinein. Oder nicht!?!?
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maple
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von maple »

@stella: Aber in der Regel ist es doch nicht entweder Arbeit oder Kind, sondern wenn man sonst bei der Arbeit wäre, muss das Kind doch irgendwie betreut sein. Also an meinen Arbeitstagen ist entweder mein Mann zu Hause, oder die Kinder sind in der Krippe/im Hort. Das war während der Schwangerschaft so, während dem Mutterschauftsurlaub und jetzt bei "Normalbetrieb". Wenn ich also an einem Arbeitstag zu Hause bin wegen Krankheit, kann ich mich tatsächlich erholen. An freien Tagen natürlich nicht.

Übrigens finde ich, dass das doch kein Wettbewerb ist, wer hatte es am anstrengendsten, wer hat trotz Beschwerden durchgebissen, etc. Oder so eine Schwangerschaft/Geburt ist nun wirklich nicht soo anstrengend, und was man alles hört. Grundsätzlich ist eine Schwangerschaft ein Ausnahmezustand, und das kann durchaus gewürdigt werden, ohne dass sich Frauen reihenweise ab Woche 30 krank schreiben lassen. Und normale Schwangerschaftsbeschwerden abzugrenzen von anderen ist wirklich schwierig. Klar gibt es die, die bis zur Geburt Hochgebirgswanderungen machen können und alles easy finden. Aber das ist wohl eher die Ausnahme. Die meisten kämpfen mit einigen Beschwerden wie schlaflosen Nächten, Wassereinlagerungen, Krampfadern, Hämorrhoiden, Rückenschmerzen. Und ich finde nicht, dass man dann bis zu den Geburtswehen am Arbeitsplatz sein muss. Zumal ab drei Wochen vor Termin sowieso jederzeit das Kind kommen kann, und dann alles übergeben sein muss und man nichts langfristiges mehr anfangen kann.
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von Knirps2010 »

Ich habe fast alles gelesen, habe jetzt ne Frage, hat ja einige hier die sich gut auskennen! Ich hab das so im Kopf das wen man vor der Geburt krank geschrieben ist die letzten 2 Wochen vor der Geburt dem Mutterschaftsurlaub angerechnet werden (also nicht dem unbezahlten Teil),
sagt das jemandem was? (dachte das war bei mir so)

danke für die Antwort

Liebe Grüsse Knirps

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mariposa_2
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von mariposa_2 »

@knirps bei mir war das nicht so.
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emu
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von emu »

Sofern du z.B. 16 Wochen MSU hast seitens des AG darf dir dieser - bei längerer Krankschreibung vor der Geburt - die "geschenkten" 2 Wochen abziehen, muss aber nicht... 14 Wochen bezahlter MSU sind aber regulär.
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jupi2000
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von jupi2000 »

elanor88 hat geschrieben: Do 11. Jul 2019, 17:19 An diejenigen Frauen, die eine Arbeitspause vor der Geburt in jedem Falle gutheissen: Wie wollt ihr das denn handhaben bei Kind Nr. 2/bzw. falls ihr schon mehr Kinder habt, wie habt ihr das gehandhabt? Ist für euch die Kinderbetreuung keine Arbeit? Oder habt ihr dann die Grosseltern bestellt, die dann die letzten 2 oder 3 Wochen gehütet habt? Oder eine Nanny? Denn faktisch wäre dann ja bei jeder Schwangerschaft ein Anrecht auf Ruhe vor der Geburt...

Das ist jetzt nicht böse gemeint, interessiert mich wirklich. Denn das mit dem sich erholen vor der Geburt ist meiner Meinung nach ja fast nur Thema bei Erstschwangeren, danach geht das ja nicht mehr. Ich stelle es mir jedenfalls ziemlich intensiv vor, hochschwanger einem 2 oder 3jährigen Duracellhäsli hinterherzurennen. Da fände ich meine Arbeit glaubs noch entspannender...
Bei meiner 2. SS (Kind Nr. 3) war ich Hausfrau und zuhause mit unseren Zwillingen. Ich fand das weniger Streng als meine Arbeit früher. Gegen den Schluss haben mir die Grosseltern die Kleinen mal abgenommen oder die Gottis sind mit ihnen auf den Spielplatz. Aber eher selten. Ich muss aber sagen, dass meine Mädchen leicht zu handeln waren und auch schon alleine, also ohne mich, spielen konnten. Ich konnte dann einfach ins Kizi liegen und zuschauen.
Grosseinkauf machte mein Mann.

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