Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Mystifikationen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Mystifikationen

Kann man des Menschen,
Der den Erdkreis überwältigt,
Freundlichkeit begrenzen,
Wenn er nur alles behelligt?

„Gott kann man nicht denken,
Man kann ihn nur lieben!“
Können wir damit schenken
Den Freibrief allen Trieben?

Wo der Mensch in optimaler Gewissheit lebt,
Ohne Kontrolle wild treibt sein Bemühen,
Für sich alleinigen Anspruch erhebt,
Lässt er sogar Gottheiten ziehen.

Wo die Gottheit nur noch Mittel zum Zweck
Werden Religionen zur Farce.
So verselbstständigt sich ein eigener Weg
Und schlägt zurück ganz harsch.

Es reicht nicht der mystische Beter,
Der Gefahren verdrängt übergeht,
Denn auch im Mysterium gibt's den Täter,
Der Rettungen nicht mehr versteht.

Menschen wollen menschlich leben,
Sich nicht nur an Freigaben laben,
Dennoch zu Höherem streben,
Denn Natur gibt ihnen die Gaben.

Doch Gott lässt sich nicht verrenken,
Richtet selten die Täter und Diebe.
Menschen können sich Gnade schenken,
Wo sie Diener der großen Liebe.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Freundlichkeiten

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Freundlichkeiten

In Freude steckt das Angenehme,
Nicht etwa das Vage, Vermeintliche:
Wenn Nähe sich die Zeit nähme,
Schwände rasch auch alles Feindliche.

Freundlichkeiten brauchen kein Flüstern
Hinter vorgehaltenen Händen.
Selbst nah, mit den Pferdenüstern
Können Tiere Freude aussenden.

Nirgendwo mehr Freundlichkeiten,
Als auf den Kreuzfahrtschiffen,
Wo Seewinde Freiheiten bereiten
Den Menschen mit guten Schliffen,

Denn das Schiff könnte jederzeit sinken,
Man ist Schicksalsgemeinschaft jetzt
Und wird denen freundlich zuwinken,
Bei denen kein Lachen verletzt.

So lernt man Redseligkeit,
Darf Sprache als Gabe empfinden,
Beseitigt Vorurteil, Einsamkeit,
Um Barrieren zu überwinden.

Man spürt schön das täglich' Bemühen
Um den Mitmenschen, der uns hier nah,
Weil in Freiheit Geistreiche erblühen
Und die Toleranz von vornherein da.

Dabei sind die Fremdsprachen wichtig,
Damit man nicht schweigend schaut
Und Kommunikation deshalb als nichtig
Den Weg zur Begegnung verbaut.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Wolkenflöckchen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wolkenflöckchen

Wie fehlen sie mir, die Wolkenflöckchen,
kommen in ihren weißen Söckchen
den ganzen Sommer dahergeschwebt
und haben sich jetzt schon überlebt.

Denn das Herbstgrau bewintert,
selbst wenn man tindert,
das Seelenkleid allemal –
man hat ja keine Wahl!

Wolkenflöckchen mit kleinen Röckchen,
tragt Blüten an Stöckchen,
kommt uns allen wieder,
wenn erblüht weißer Flieder.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Und wieder

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Und wieder

Und wieder lockt ein Wiegenfest,
Das eigene sogar,
Mit dem der Jahre letzter Rest
An Freuden ja nicht spar'.

Wie könnt' ich anders denn noch leben,
Als dankbarer denn je zu sein,
Ein großes Glas zum Himmel heben
Und trinken besten, roten Wein.

Hat der mir doch so viel geschenkt,
Der Himmel – auch die späten Jahre,
Mein Schicksal segensreich gelenkt,
Selbst wenn nun weiß spärliche Haare.

So will ich meinen Schöpfer preisen,
Der alles mir so wohl bestellt,
Mich lässt noch zu den Enkeln reisen,
Mit Freuden sehen auf die Welt.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Tanzwelten

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Tanzwelten

Die älteste nichtsprachliche Ausdrucksform
Der Menschheit sind Bewegung und Tanz.
Ganz nackt und mit viel Schmuck, ohne Norm
Gab das Feuer dem Körper den Glanz,

Wenn sich Bänder und Muskeln fokusierten,
Zuschauer mittragend applaudierten,
Mitunter zum Mitmachen animierten
Und manche Tänzerin damit verführten.

Da gab es die Fruchtbarkkeitstänze des Baal,
Jagdtänze auch für die Jagenden.
Doch erst mit Ritualen im Walzersaal
Kam der Glanz bald auch zu den Wagenden.

Auch heute noch steht der Körper allein
Im Zielblick so mancher Begierde,
Wenn auf dem Tisch in grellem Schein
Ein Mädchen sich biegt zur Zierde.

Beim Tanztee zeigen die jungen Alten,
Dass sie noch lang nicht am Ende sind.
Auch da will doch der Körper gestalten,
Langsamer, zärtlicher, fordernd, gelind.


©Hans Hartmut Karg
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Super-GAU

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Super-GAU

Die Eltern wollten die perfekte Trennung
Und fragten ihre Söhne: „Bei wem willst Du leben?“
Sie wollten von ihnen direkte Wohnbekennung
Allein ihnen nun die Entscheidung übergeben,

Um ihren Rosenkrieg allmählich abzuschließen,
Die weiteren Machtkämpfe nicht mehr zuzulassen,
Ein wenig Leben so wieder genießen,
Beenden Schuldzuweisungen und Hassen.

Zwei ihrer Jungs gingen ja in die Ferne
Mit ihrer Mutter in die andere Stadt.
Die anderen lebten beim Vater gerne,
Der ja zu allen Sympathien hatt'.

Den Rosenkrieg konnte man so beenden,
Doch für die Jungs war es der Super-GAU:
Das Trennungsleid kann man so nicht abwenden,
Räumlich getrennt sind zwar der Mann, die Frau,

Doch ihren Jungs gibt das die Welt nur halb,
Nur selten sehen sie sich auf den Festen
Beim Gastgeschenk, dem Tanz ums Goldene Kalb,
Innerlich weinend mit gemütszerbrochenen Seelenresten.

Immerzu sind Elterntrennungen die Katastrophe,
Zurück bleiben allein die Scheidungswaisen.
Da hilft auch keine trostspendende Strophe,
Nicht Geschenke und nicht Fluchten in das Reisen.

Zerbrochen ist die Welt dort in zwei Teile,
Wo nur noch einen Teil darf man ergreifen,
Denn Lebenszeit kennt nur die eine Eile,
Mit der nie wieder Kindglückstage reifen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Primelwunder

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Primelwunder

Jetzt, im Dezember blühen Primeln
Vor unserer Haustür – ohne Winter!
Kein Pflänzlein muss sich mehr verkrümeln,
Den Schlitten brauchen keine Kinder!

Mild steht das Klima bei acht Grad,
Wo früher wir nur Eiseskälte hatten
Und es nur manchmal Grünzeit gab,
Wenn wir im Schnee konnten tief waten.

Jetzt ist's sehr trocken, wenig kühl,
Eisblumen kennt man schon nicht mehr.
Mittags ist es gar sonnenschwül –
Vom Himmel kommt kein Wasser her.

Schwindlig ist es den vielen Alten,
Weil sie die Kälte nicht mehr schützt.
Da hilft auch kein Tablettenverwalten,
Wo Warmduschen schon nicht mehr nützt.

Die Primeln blühen fleißig weiter
Und zeigen uns den wärmsten Winter,
So dass die besten Pistenreiter
Werden zum Kunstschneeerfinder.


©Hans Hartmut Karg
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Wär' ich

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wär' ich

Wär' ich ein Gänseblümchen,
die Wiesen wären übersät
mit meinen weißen Blütchen.

Wär' ich ein Kaktusbaum,
so gäben alle Wüsteneien
frei den Blütentraum.

Wär' ich ein kleiner Vogel,
würd' ich die Welt befliegen,
es gäbe keine Kobel.

So aber bin ich Mensch,
kaufe mir Blumenzwiebeln,
pflanze sie reichlich ein,
bedecke sie mit Erde,
erwarte still ihr Blühen.


©Hans Hartmut Karg
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Nomadenband

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Nomadenband

Weltgewandt, erwandert
still, weil anverwandt
und doch gespannt,
zieht aus dem Stand
ins fremde Land
mit Herzensband,
das mir verwandt.

Wir alle sind Nomaden,
als Läufer reich beladen
mit Bildern aus den Staaten,
wo wir im Wasser waten,
uns fremdwärts Teller laden,
fliehen dem Drögen, Faden,
neu lebend unseren Taten.

Selbst wenn wir sesshaft sind,
wollen wir doch geschwind
im hoffnungsfrohen Götterwind
und als des Schicksals Wunderkind
das Fremde suchen sehr gelind,
weil Bande man gern spinnt,
hinsieht, wo noch nichts blind.


©Hans Hartmut Karg
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PISA

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


PISA

Wer immer nur so hart hinschaut
Und auf ein Gutgewissen baut,
Der hat es wirklich schlecht getroffen
Und darf auf kurzes Leben hoffen.

Das ist zwar niemals ganz gewiss,
Dazu braucht es auch keinen Schmiss:
Die Studie, nervt mit Gefallen –
Und darf sich so in die Seele krallen.

Wir wissen, PISA ist nicht nett,
Schafft Lehrern auch kein Ruhebett.
Doch werden wir damit denn reich
Mit diesem breiten Schulvergleich?

Für Lehrer, die arbeiten wollen,
Die nicht nur chillen oder scrollen,
Bilden, erziehen, unterrichten
Und sich auf ihr Ethos verpflichten,

Die wollen wirklich Leistung bringen,
Dem Ziel ehrgeizig Loblied singen!
Doch können sie dieses einfordern,
Wo Förderung bleibt ohne Fordern?

Lehrer muss man in Ruhe lassen,
Weil Menschen jedes Ranking hassen,
In Schulen nicht hinein regieren,
Dies kann Demotivation anführen!

Wir müssen Lehrern wieder helfen,
Dass sie sich weiterhin behelfen
Mit ihrem Ethos, das sie fassen,
Weil wir sie damit wirken lassen.

Es reicht nicht, wenn wir Länder tadeln,
Statt Lehrer aufbauend zu adeln,
Wenn wir nur Defizite ahnden
Und immer nach den Fehlern fahnden.

Dann will niemand mehr Lehrer machen,
Es erodieren Bildungssachen
Und unser Wohlstand schmilzt dahin
Weil wir für Schule keinen Sinn.


©Hans Hartmut Karg
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Mir enteilen die Tage

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Mir enteilen die Tage

Mir enteilen die Tage, als wären sie auf der Flucht,
Immer weiter getragen, von Stunden besucht,
Von Sekunden, Minuten, in allen Lagen,
Verwerfend meine letzten Fragen.

Da stand ich doch erst im Sommerregen
Und sah jüngst Bäume ihr Laub ablegen,
Um in den Spätherbst geworfen zu sein –
Mit Raureif und Kühle und mit mir allein.

Das Frühjahr ist nah erinnerlich,
Als umgäben noch Blumen Dich und mich.
Jetzt dümpelt das Jahr still zum Ende hin
Und ich frage mich: Hat die Zeit noch Sinn?

So entgleiten mir rasch die späten Jahre
Bei dem Versuch, dass ich sie anspare,
Aufheben will für ein längeres Leben,
Doch wird es auch das für mich nicht geben.


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Liebestaumel

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Liebestaumel

Es trifft ein feiner junger Mann
Das schöne Mädchen in der Hütte,
Damit sie ihn erfreuen kann
Mit Wein, erfüllen seine Bitte

Und er ihr stets gewogen bleibt.
Nun brät sie Eier in der Pfanne,
Denn Lust, die ihre Liebe treibt,
Baut manchmal auf den Mann im Manne.

Er isst und trinkt und wird fidel,
Sieht endlich ihren strammen Busen
Bei Kerzenlicht, wo gar nichts hell,
Nur angelegt zu sanftem Schmusen.

So spielt er mit Kettengehänge,
Mit Ohrringen und einem Faden,
Der aus dem Shirt in voller Länge
Baumelt, ihn führt zu mut'gen Taten.

Anstatt nur Blicksklave zu sein
Nimmt er sie kosend in die Arme,
Wo er mit ihr darf zweisam sein
Und alles Feuchte, alles Warme.

Das Radio schaltet er aus,
Sie legen sich und lieben sich,
Verlangen steht ihnen ins Haus,
Wo eine Lust der andern glich.

Die Liebe braucht da keinen Thron,
Ihr reichen doch die eignen Lüste.
So wächst dem Mann der Liebeslohn
Weil er sie küsst – auch ihre Brüste...


©Hans Hartmut Karg
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Leer und ausgeräumt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Leer und ausgeräumt

Da liegen die braun–dunklen Flächen vor mir und unter mir,
leer und ausgeräumt, vereinzelt stehen Baumriesen,
wo noch zu gleißenden sommerlichen Heißtagen
sanfte Winde die Getreidefelder bewegten
und das weitflächige Ährengelb
hin zum Himmelsblau zeigte.

Ist das hier bei uns nicht tatsächlich immerwährender Segen,
ein Geschenk, diesen Reichtum zu sehen und zu beernten,
immer wieder neues Brotkorn zu empfangen,
wo jetzt nur noch lastender Hochnebel
sich auf alle Grauräume herablegt,
begleitet von schwarzen Vögeln?


©Hans Hartmut Karg
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Wo tafeln wir heute?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wo tafeln wir heute?

Nur Reichtum kennt echte Wahlfreiheit!

Gehen wir doch zum Fischhaus
und essen ein schönes Karpfenfilet!

Wollen wir nicht lieber zum Metzger
und uns eine Schlachtplatte holen?

Oder gehen wir zum Discounter,
kaufen uns den Wildlachs
und bereiten diesen
mit Reis daheim zu?

Nur Reichtum kennt echte Wahlfreiheit!

Ach, geht es uns gut!


©Hans Hartmut Karg
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Suchzeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Suchzeit

Wenn unten kleine Wellen schaukeln,
Bleibt doch das übrige Land in Ruhe,
Auch wenn Meere uns vorgaukeln,
Dass wir ohne Seelenruhe
Behütet seien, wenn wir weise,
Nachdenkend und ganz leise
Vom Sofa aufstehen, gehen zum Teller,
Wo nahe reichlicher Segen uns bleibt:
Der Tag erscheint allen jetzt heller,
Weil die Sonne den Willen treibt.

Das Gebäude weltnah dort sehen,
Wo wir wohnnah überwintern:
Der Fernseher darf dort stehen
Und wir frei von unseren Kindern
Sich alles gegen das Alter stemmt,
Was im Leben uns doch gegeben,
Vieles nah und manches uns fremd,
Wo nach Verstehen wir reichlich streben,
Mitunter jedoch einbrechen ganz ungehemmt,
Die Bilder schmelzender Gletscher schweben.


©Hans Hartmut Karg
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Befinden

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Befinden

Alles, was war,
will unsterblich bleiben.

Alles, was ist,
soll uns weiterhin tragen.

Kleingläubig sind wir,
hoffend dennoch –
und leibängstlich auch!

Kein freier Gang kann
dauerhaft Furcht vertreiben,
die doch in uns allen steckt
und die uns immer wird bleiben.

Einsamkeit kennt viele Motive,
welche uns den Schlaf rauben könnte.

Doch das Skizzenbuch unseres Lebens
kennt erinnerlich auch jene Freuden,
bei denen Bilder nicht streiten,
Gemütkräfte seltener leiden,
wo sie noch Felshalt sind.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Überlebensziele

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Überlebensziele

Seid mit Arbeit und Fleiß bereit
Für den Wohlstand, denn der bringt wahre Freiheit.
Viel zu kurz ist der eigene Lebenslauf,
Deshalb, Freund, richte Dich frühzeitig auf!

Du hast die Kraft, Du hast den Verstand
Und bist dem Leben ganz zugewandt:
Mit etwas Geist, gutem, eigenem Sinn
Bringst Du es auch zum Reichtum hin!

Doch denke dabei zu jeder Zeit
Auch an unsere Nachhaltigkeit:
Wasser, Boden, Luft und Licht
Verschmutzt der mündige Bürger nicht!

Auch Lärm, Gestank, Feuer und Müll
Sind nie den Klugen ein Lebensziel.
Nur dann können wir alle überleben,
Wenn wir uns selber Grenzen geben!

Mit jeder Mahlzeit und jedem Schluck
Hinterlassen wir hier einen Fußabdruck.
Dabei haben wir doch längstens erfahren:
Die Schöpfung müssen wir hier bewahren!

Deshalb, Freund, richte Dich immer danach
Und bringe der Welt kein Ungemach.
Dann bleibt die Umwelt sauber und rein
Und Du kannst auch künftig lebensfroh sein.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Wortverständnis

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wortverständnis

Nicht jeder Leser misst den Sinn
Am Wort und bleibt dabei gerecht.
Wer bohrt und gräbt mit Hintersinn,
Der macht das Gute manchmal schlecht.

Denn nur wer sich einfühlen kann
In Worte, die da formuliert,
Sie klar im Kontext liest sodann,
Der wird nicht zum Affekt geführt.

Ein Wort ist zunächst Schöpfungsakt,
Weil im Wortschatz er sich befindet,
Erscheint dem Dichter selten nackt,
Weil am Gemüt es sich anbindet.

Wer damit Ziele formuliert,
Deer macht sich damit angreifbar,
Weil nicht jeder das Denken führt,
Das ein Dichter sieht offenbar.

Vom Geist, der da gemütgeführt
Und der das Wort persönlich findet,
Bleibt uns, die auch verstandgeführt
Oft nichts, was an Neuleistung bindet.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Leidensgründe

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Leidensgründe

Der Mensch macht immer was er will
Und schafft sich sein eig'nes Gewissen.
Die Umwelt ist ihm kaum ein Ziel,
Verdrängend will er gar nichts missen.

Doch wird es leider immer wärmer,
Selbst wenn er viele Feuer schließt.
Er ist und bleibt einsamer Schwärmer,
Wenn Regen sich nicht mehr ergießt.

Vielleicht sind es viele Staubwinde,
Die von der Wüste hergeführt.
Do deckt Staub alle feuchten Gründe,
Sodass man Trockenheit verspürt.

Vielleicht sind es auch Folienfelder,
Die reflektierend Hitze treiben.
So brennen Moore und die Wälder,
Wo Heißzeit sie sich einverleiben.

Vielleicht sind's auch Solaranlagen,
Welche die Sonne reflektieren
Oder Sonnenstromanlagen,
Die Wolken zum Verdünnen führen.

Wenige sturzbachwilde Regen
Fließen zu rasch vollkommen ab.
Für's Grundwasser ist das kein Segen,
Die Dürre dricht doch ihren Stab.

So können wir nicht weitermachen,
Wenn mehr und mehr die Erde brennt
Und man verdrängt in vielen Sprachen,
Weil Menschheit in ihr Todfeld rennt.

Die Feuer müssen WIR verhindern,
Das Heizen, Fahren, viele Flüge,
Damit einst würdig unseren Kindern
Luft bleibt für deren Altemzüge.


©Hans Hartmut Karg
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Öttinger Residenzkonzerte. Jetzt: Open Air!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Öttinger Residenzkonzerte
Jetzt: Open Air!

Endlich nicht mehr hoch zu steigen
Auf ausgetretenen Steinstufen!
Zum Himmel den Kopf sitzend neigen
Und sich nicht nach oben schleppen!

Im Schlosshof sitzt auch das Orchester,
Die Dirigentin legt jetzt los.
Wir schauen auf die Storchennester,
Da ist Naturwelt noch ganz groß!

Jetzt kommen auch die Alten her,
Menschen wieder mit Handicap,
Welchen das Gehen fällt ja schwer,
Dass sie vermeiden jede Trepp'.

Open Air ist wunderbar,
Wo selbst Störche Klänge lieben
Und, verwöhnt durch Adebar,
Streicherbögen wieder fliegen.


©Hans Hartmut Karg
2019

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