Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

nera
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Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von nera »

Liebe Mütter und Väter

Wie erlebt ihr den momentanen Fernunterricht eurer Kinder?

Ich erlebe es so unterschiedlich, meine Kinder haben wenig persönliche Betreuung der Lehrperson, haben zwar viele Materialien erhalten und Arbeitsanweisungen, aber bis jetzt eigentlich wenig bis keinen Kontakt zu den Lehrpersonen, einmal eine Nachfrage per Mail oder ein Mail auf eine Anfrage meinerseits zurück nach drei oder vier Tagen.

Ich selber arbeite auch als Lehrperson und gebe mir so Mühe jede Familie regelmäßig zu kontaktieren und nachzufragen wie es geht und was sie noch brauchen. Ich würde es schätzen wenn meine Kinder auch mehr Kontakt zu ihren Lehr und Speziallehrpersonen hätten. Musikschule und Englischkurs läuft über Skype und ist super und eine Abwechslung im Alltag Zuhause.

Wie erlebt ihr es? Was erlebt ihr als hilfreich und was als weniger?

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ChrisBern
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von ChrisBern »

Meine Tochter ist erst 1. Klasse. Bei uns sind die Aufgaben wohl auch nur fakultativ. Die Lehrerinnen geben sich mega Mühe, schicken einmal pro Woche einen grossen Brief. Für mich schwierig: ich arbeite 80%, mein Mann 100, ich habe realistisch uber den Tag zweimal 15 Minuten Zeit, den Rest bin ich durchgehend in Meetings. Darum ist mir bei uns die Übungsanlage zu kompliziert: eine Abfolge mit Aufgaben, da mal ein Arbeitsblatt, da mal Musik zum runterladen, Apps mit markieren Aufgaben, Malaufträge, Lesesachen. Ehe ich mich in das Material eingelesen habe, sind meine 15 Minuten fast um. Mir wäre es fast lieber, es gebe das Arbeitsheft mit Seiten, die man machen soll. Mir ist das zu wenig strukturiert und zu viel verschiedenes Material. Habe von einer Kollegin in ZH gesehen: Arbeitsauftrag pro Tag mit Zeitangabe, das Kommt meiner Mentalität mehr entgegen. ;-)

Was ich nicht brauche, ist Kontakt mit der Lehrerin, allerdings ist das sicher anders, wenn der Stoff in höheren Klassen anspruchsvoller ist. Ausser natürlich, dass sie sehr nette Mails schickt, das ist herzig, aber was mich gerade killen würde, wären fixe Kontaktpunkte zu fixen Zeiten. Dann müsste ich tagsüber Schule machen und nachts arbeiten und dafür bin ich aktuell zu müde...

Ansonsten aber Merci an alle Lehrer, die sich mega Gedanken machen und versuchen, alles sehr nett zu gestalten! Einfach nicht vergessen: nicht alle haben das "Hausfrauenmodell" einige Eltern müssen hochprozentig arbeiten und sind durch meetings sehr fremdbestimmt.

sonrie
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von sonrie »

wir haben eher viel Kontakt mit den Lehrern, bekommen einmal pro Woche das Material vor die Haustür geliefert, sie rufen öfter mal an und fragen wie es so geht.... mir hilft alles, bei dem sich die Kinder selber beschäftigen können, eher kontraproduktiv sind alle Arten von Spielen etc. die ich mitmachen muss, da ich auch berufstätig bin. Ich hab schlichtweg nicht die Zeit, überall noch mitmachen zu können.
Mühsam finde ich, dass sich alles via meinem Telefon/emailaccount abspielt und das dann noch so gegen 9h früh alles auf einmal sein muss. Da bin ich in einer videokonferenz, die lehrerin ruft an und fragt wie es so geht und und die Kinder fragen, ob die email der schule schon da ist und ich die Aufgaben bitte ausdrucken könnte - ich würde also zb. wochenpläne begrüssen oder fest eingeplante Anrufe, so dass ich das besser timen kann (wie zb. der Musikunterricht, da wird vereinbart, wann sich wer wo einwählt und ich kann das mit meinen beruflichen terminen besser koordinieren).

Sehr positiv finde ich auch die Aufteilung in "Aufgaben" und "Zusatzafgaben fpr die die wollen" und die Aussage der Lehrer, dass man sich nicht stressen soll wegen der Ufzgi und es wichtigere Dinge gibt..... ;-)
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Stella*
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Stella* »

Ich merke, dass sich die LP von meinem 5. Klässler grosse Mühe gibt und schätze dies sehr. Für die erste Woche haben sie ein Arbeitsheft mit vielen Aufgaben und Ideen zur Beschäftigung erhalten. Dies war auf freiwilliger Basis.

Letzte Woche haben sie von der LP den Login zu Anton erhalten und mussten nun gewisse Aufgaben lösen. Zudem gibt es eine Whatsapp-Gruppe, wo die LP Infos schickt.

Was ich in dieser Klassenstufe hilfreich finde, wenn die Kinder Aufgaben mit einer Vorgabe erhalten, bis wann diese gelöst werden müssen. Ist etwas freiwillig, ist es viel schwieriger, die Kinder zu motivieren, etwas für die Schule zu machen.

Ich habe mich letzte Woche selber per Mail bei der LP gemeldet und eine Rückmeldung erhalten.

lisala
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von lisala »

Bei uns (6.Klasse) sind die Aufgaben vom Fernunterricht mega übersichtlich online abrufbar, inklusive Kalender an welchem Tag was fällig ist.
Mit sehr klaren Aufgabenstellungen und Videoanleitungen zu schwierigen Aufgaben etc. Einige Online-Lernprogramme die sie jetzt nutzen kennen sie schon, da auch vorher schon genutzt.
Es waren anfangs wenige Aufgaben und nun steigert es sich langsam.
Für das alles bin ich extrem dankbar, so funktioniert es auch mit meinem jetzt nicht sooo motivierten Kind, aber das Minimum macht sie, weil das da klipp und klar steht:-)

Eine Lehrperson hat in der ersten Woche mal angerufen um zu fragen wie es geht. Das reicht jetzt für uns als Telefonkontakt und braucht da nicht mehr. Die Lehrpersonen schreiben quasi unter jede Aufgabe die Kontaktangaben hin, wie man sich melden kann bei Fragen oder Anliegen.
Aber die Videobotschaft zu Beginn der Woche fand meine Tochter schon cool, mal sehen ob es jede Woche eine gibt..

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Tinky
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Tinky »

Meine Kids haben beide viel Material inkl. detailliertem Stundenplan erhalten. Die Aufgaben sind sehr übersichtlich und die Grosse erledigt sie auch ziemlich selbstständig. Der Kleine braucht mega Motivation von uns. Eigentlich fällt ihm der Stoff sehr leicht - aber es stinkt ihm oder er träumt vor sich hin.
Bei der Grossen gab es noch keine Nachfragen. Beim Kleinen 1x per Telefon.
Beide Lehrpersonen sind per Mail oder Telefon erreichbar - aber eigentlich würde ich mir etwas in Richtung Telefonkonferenz oder Skype vorstellen. Sonst bleibt die Kontrolle einfach an mir hangen.

Der Klavierunterricht findet per Whatsapp-Video statt, der Hornunterricht per Zoom. Das finde ich besser, weil die Kinder so von ihren Lehrpersonen direkt betreut werden.
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Malaga1
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Malaga1 »

Ich erlebe es bei beiden Kindern sehr unterschiedlich. Mein Sohn (4. Klasse) hat von seinem Lehrer einen sehr gut strukturierten Plan erhalten. Er konnte einfach loslegen. Mich brauchte es fast nur zum Ausdrucken der Aufgaben, die alle auf OneDrive hochgeladen wurden. Gestern haben wir alles gescannt und dem Lehrer gemailt. Mein Sohn hat knapp drei Stunden pro Wochentag daran gearbeitet. Darin hatten auch zwei Kreativaufträge Platz und recht viel NMG. Meine Tochter (5. Klasse) dagegen wurde von ihrem Lehrer bis über beide Ohren mit Aufträgen eingedeckt - Mathe, Englisch, Deutsch und Franz, bisschen NMG. Wir haben den ganzen Montag Nachmittag Aufträge sortiert und einen Wochenplan geschrieben. Völlig chaotisch das Ganze. Sie hat dann jeden Tag ausser Samstag zwischen 4 und 6 Stunden für die Schule gearbeitet und wurde nicht fertig (sie gehört zum oberen Drittel der Klasse!). Sie brauchte auch viele Erklärungen und Hilfe. Das meiste mussten wir Eltern selber korrigieren und mit den Kindern besprechen. Ich habe gestern dem Lehrer ein E-Mail geschrieben, dass es so nicht gehe. Gehört habe ich nichts.
Was ich sehr schade finde ist, dass bis jetzt keiner der Lehrer bei den Kindern nachgefragt hat, wie es gehe. Die Eltern erhalten einfach die Aufträge und dann heisst es arrangez-vous. Finde ich nicht ganz richtig.
sie 2009
er 2010

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Famy3
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Famy3 »

Mein Ältester (9.Klasse an einer Sportschule) hat Fernunterricht via Laptop. Sie müssen nach Stundenplan eingeloggt sein und haben Anwesenheitspflicht. Die Lehrer sind präsent und für Fragen da.

Der Mittlere (1.Bez.) bekommt Aufträge via App auf dem Laptop. Er kann sich die Arbeiten selbst einteilen. Der Lehrer hat mit den Schülern regelmässig Kontakt.

Der Jüngste (4.Klasse) hat einen riesen Berg Hausaufgaben mit lauter neuen Themen. 2 neue Themen Mathe, ein neues Thema Deutsch, davon mehrere Dossiers. Dazu muss er einen Buchvortrag machen, ein Realiendossier bearbeiten usw.
Wir wissen kaum wo uns der Kopf steht.
Von der Lehrerin haben wir seid 2 Wochen NICHTS gehört. Die macht Ferien.

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AnnaMama
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von AnnaMama »

Unser Jüngster (6. Klasse) kann immer am Donnerstag Aufgaben für die Woche in der Schule abholen. Das ist der einzige Kontakt mit der Lehrerin. Sie fragt unter der Woche bei uns nie nach wie es läuft. Ich kann mir aber vorstellen, dass sie das nicht bei allen Kindern gleich handhabt. Unser Sohn arbeitet sehr selbständig und zuverlässig. Einmal in der Woche gibt es eine schriftliche Einschätzung der Lehrerin, des Kindes und von uns Eltern. Das war schon vor Corona so ... jetzt hat sie einfach die zu bewertenden Punkte der Situation angepasst. Wir und die Lehrerin können auch noch Notizen zur Woche machen.
Am Montag können die Kinder bei Bedarf noch Zusatzmaterial in der Schule abholen. Die Lehrerin schätzt den persönlichen Kontakt mit den Kindern sehr. So können sie die Aufgaben zusammen kurz besprechen. Es sind immer 4er Gruppen, die zu fixen Zeiten ins Schulhaus kommen ... das ist aber unterdessen freiwillig, sie verschickt die Aufträge auf Wunsch auch.
Zudem gibt es einen Whatsapp-Info-Chat mit den neusten Infos aus der Schule ... dort können wir Eltern aber nicht antworten.

Die beiden Älteren sind im 2. und 4. Gymi. Der 4. Gymeler hat Unterricht nach Stundenplan und erledigt seine Aufgaben völlig selbständig. Da er grundsätzlich nur sehr wenig von der Schule erzählt bekommen wir nicht mit wie und was genau läuft.
Die Tochter in der 2. würde eigentlich jeden Morgen und Mittag Aufgaben für den jeweiligen Halbtag bekommen, die sie frei bearbeiten könnte. Es hat sich aber so ergeben, dass sie auch Unterricht nach Stundenplan hat ... z.T. auch mit Videokonferenzen. Auch sie arbeitet sehr selbständig. Da sie ihren Arbeitsplatz im Wohnzimmer eingerichtet hat bekomme ich mit an was sie arbeitet. Sie wendet sich auch bei Fragen oft an mich.
Der Klassenlehrer erkundigt sich während der Klassenstunde bei ihr wie es ihr geht und wie sie den Fernunterricht erlebt.

Der Musikunterricht findet bei den beiden Jüngeren per Whatsapp statt. Der Älteste nimmt seine Stücke auf, schickt sie seinem Klavierlehrer und er gibt Rückmeldungen dazu.

Bei uns läuft es rund, ich bin aber froh, dass unsere Kinder schon so gross sind und gut selbständig arbeiten können. Das ist ein riesiger Unterschied zu Unter- und Mittelstufenkindern!

ausländerin
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von ausländerin »

Ich habe schon kurz in anderem Thread unsere Situation beschrieben, und dabei Empörung mit meiner Kritik ausgelöst. Hier noch einmal unsere Situation. Die Lehrpersonen meiner Tochter (2 Klasse) sind hoch motiviert, was aus meiner Sicht zu überschuss führt, und zu viel den Guten. Wir haben ein Online Interface aud den die Augaben jeden Tag geladen werden. Dazu haben wir noch accounts zu drei witeren Apps bekommen. Jeden Tag werden 5-6 Aufgaben aufgeladen. Es gibt meinstens eine Aufgabe die klar ist (ein Matheübungsbaltt, oder 10 min Lesen). Alles andere sind unterschiedliche, schlecht erklärte teils 15 min langen Videoanleitungen zum was basteln, Speile spielen, Experiementen, usw. Mit Auffodreung gebrauchte Zeit zu aufschrieben, Videos und Bilder von Kindern zu schicken, scans der Blätter ins interface hochzuladen, usw. Für die Tochter sind die Aufgaben teils spannend,teils zu leicht und langweilig, teils versteht sogar sie der Sinn dahinter nicht (ich sowieso). Aber es wäre alles ok, wenn sie es alleine machen konnte. Die Aufgaben sind aber nicht so gedacht dass Kinder sie selber machen können. Es braucht ein Erwachsener dass fast ganze Zeit Videos mitschaut, Materialien zusammensucht, hilft, Blätter ausdruckt, Bilder hochladet usw. Kein 6-8 Jahriges Kind kann das. Meine hat eigenes Ipad seit sie Baby ist, und kann es gut bedienen, aber sie kommt mit den Apps alleine nicht klar, und mit Anleitungen sowieseo, da sie zu lang sind, und am Ende weiss sogar ich nicht mehr was am Anfang war. Teils waren sogar die Videoeinnführungen in APps einfach falsch, da sie der App aus der Sicht der Administrator beschrieben haben, kinder haben aber keinen Adminrechte gehabtt und der Interface war ganz anderes dargestellt. Dabei sind die Lernziele mit keinem Wort erwähnt, ich weiss immer nocht nicht was genau mein Kind bis Ende 2 Klasse können soll (trotz nachfragen). Ich tenditere ab Montag die Apps einfach wieder entfernen, und einfach schauen dass die Tochter ein Buch liest, eine Geschichte schreibt und wir zusammen ein paar Matheknobelaufgaben lösen, gerne auch am Abend vor Schlafengehen. Eventuell gebe ich das ganzem noch ein Paar Tage Zeit, aber wenn es so weiter geht (trotz rückmeldung am Donnerstag dass es alles net gemeint ist, aber für uns nicht genau geeignet, da WIR keine Zeit haben), kann ich mir es zeitlich nicht leisten, und sehe eigentlich auch kein Sinn dahinter soviel Zeit mit Sachen zu verbringen die weder mir noch die Tochter spass machen, uns aber Stress verursachen.
Kommukation - wir können anrufen wenn wir wollen, wir hatten schon dreimal Post, 3 mal email, 2 messages über App, ein Sms. Alles durcheinander. Die Lehrpersonen geben sich sehr mühe, sie sind alle super nett und haben sicher nur das beste inn Sinn. Aber das Ziel bis jezt aus meiner Sicht weit verfehlt. Eventuell finden die Eltern die zu Hause sind und Zeit haben dass alles herzig und gut - das sind aber in unsren Quartir die wenigen. Meisten sind momentan recht am Anschlag.

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AnnaMama
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von AnnaMama »

Ah ja, ich habe noch zwei Punkte vergessen:
- die Lehrerin hat eine Stunde pro Tag "Telefondienst" und ist in der dieser Zeit für die Kinder und ihre Fragen da. Unser Sohn hat dieses Angebot auch einmal in Anspruch genommen
- alle Aufgaben werden in einen Wochenplan eingetragen

@Ausländerin
Ich würde nochmals mit der Lehrperson Kontakt aufnehmen und die Unklarheiten
und eure Probleme mit dem Fernunterricht klären.

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Moreen
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Moreen »

Also ganz ehrlich: wären meine Jungs noch jünger, ich glaub, ich würde am Rad drehen (wenn ich so gewisse Erfahrungsberichte lese) :oops: .

Mein Ältester ist in der Gymi-Abschlussklasse. Er ist und war schon immer ein guter Autodidakt und sehr diszipliniert; bei ihm muss ich überhaupt nicht kontrollieren. Sie haben relativ viel Präsenzunterricht (Videokonferenz). Ansonsten aber können sie ihre Arbeitszeit frei einteilen, was ihm sehr zugute kommt (Nachteule :wink: ).

Die Zwillinge sind in der 2. Sekundarschule; sie Beide muss ich schon noch eher begleiten - auch wenn sie (und da staune ich wirklich) sehr diszipliniert arbeiten. Aktiv Hilfe muss ich nur beim Kochunterricht leisten, alles andere machen sie gut. Manchmal "spinnt" das Tablet, welches sie von der Schule bekommen haben, dann aber stehen die Lehrpersonen sofort helfend zur Seite...

------------------------------

Eine lustige Anekdote muss ich jetzt aber auch noch erzählen; ein Mitschüler einer meiner Zwillinge hat in den Klassen-Chat folgende Sprachnachricht hinterlassen:

"Hey läck Bobby, war mir das peinlich! Heute um 10 Uhr klingelte es an der Türe. Ich - noch voll im Schlabberlook und mit zerzausten Haaren - öffne die Türe und wer steht da? Mein Lehrer!" :mrgreen: (er hat ihm ein Lernheft vorbei gebracht, welches er in der Schule vergessen hatte)

Ich denke, es gibt - trotz allem Stress in dieser Ausnahmesituation - doch auch lustige Momente...
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

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ChrisBern
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von ChrisBern »

Ich persönlich finde auch, siehe Post Ausländerin, dass es dann mühsam wird, wenn es zu viele Kanäle gibt. Was per Mail, arbeitsblätter, App, noch zusätzlich Aufgaben. Vor allem, wenn man damit dann als Mutter oder Vater wirklich daneben sitzen muss und Ordnung machen. Dann lieber drei "unsexy" Arbeitsblätter, die man einfach abarbeiten kann. Auch über eine Art Stundenplan wäre ich froh: was soll jeden Tag gemacht werden Und wieviel Zeit einplanen. Ich weiß oft nicht, ob ich meine Tochter mit meinem Tempo oder der Stoffmenge überfordere. Also weniger ist mehr, ist mein Resumé.

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Nellino
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Nellino »

grosser, 1.kantijahr, macht alles selbstständig, hat vieeeeeeeeeel mehr Freizeit bis jetzt...da er recht schnell in der auffassung der dinge ist klappts super. Hatte schon online nen chemietest..hat sup geklappt.
Kleiner, 5. klasse, da arbeiten sie mit wochenplan..gewisse sachensind online. Er ist viel konzentrierter wie in der schule hab ich das gefühl. Macht auch alles selbstständig. Richtiger fernunti kommt nach den Frühlingsferien. Auch er hat einiges mehr an Freizeit...da er vieles am samstasg schon machte von dieser Woche und eben ich denke er kann alleine ohne störung hier super arbeiten.
Sie durften eine EMail an einen klassenkameraden plus lehrer schreiben, was sie ändern würden.. er schrieb es könnte strenger sein hihi. Ne bis anhin muss ich sagen läufts gut. Sohni, 5. klasse sagt aber auch, falls er w iederholen müsste da zuviel stoff fehlt, wäre das für ihn ok.
WAs wir daneben viel machen, zb nähen, hab nähkits gekauft wo er kissen nähen konnte...bastelsachen, experimente...brettspiele etc.
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5erpack
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von 5erpack »

Habe fünf Kinder und das von allen möglichen Klassen und LPs. Da gibt es Unterschiede 🙈

Kiga Kind: hat auf Bitten von uns Eltern einen wochenplan bekommen. Sehr herzig gemacht und die LP selber schickt an alle Eltern Fotos, von dem was sie gerade macht. Mein Sohn LIEBT diese Rückmeldung sehr!
Auch Sohn schickt so seine kreativen Werke. Meist ist es ein Arbeitsblatt pro Tag und etwas basteln oder so. Hilfe braucht er dabei kaum.

5 klasse. 1-2 Arbeitsblätter pro Tag. Das wars...
Für uns viel zu wenig!
Daher arbeitet Sohn noch extra auf einer Nachhilfe Seite von einem Lehrer. Dafür haben wir eine Lizenz für ein Jahr gekauft( schon seit 11 Monaten).
Der Lehrer meldet sich ab und zu, er hat aber selber drei kleine Kinder und muss die grad selber betreuen.

6 klasse. Am Freitag kommt ein äusserst gut strukturierter Plan. Alles ist abgedeckt. Der Lehrer bittet ab und zu den Schüler eine Antwort mit einer Lösung zu schicken. Entweder per Mail, oder SMS. Tochter macht alles selbständig. Da aber ads und dysphasie, dauert das alles schon lange. Aber sie brauchte nicht einmal Hilfe!
Sie chattet noch mit der Freundin die ihr hilft wenn sie etwas nicht versteht. Das klappt bis jetzt wirklich hervorragend!
Der Lehrer hat mich letzte Woche angerufen und gefragt ob alles gut klappt. Auch auf dem Portal von der Schule können sie mit den LPs chatten.
Beim kunstunterricht gibt es Vorlage. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Englisch läuft sich gut weiter.

3 sek. Hier, jede Menge Material. Meist täglich neues.
Von 9-11 beantworten die LPs fragen per Chat. Aber sind auch sonst ganztags erreichbar. Sohn arbeitet wie wenn er in der Schule ist. oft Schaltet er sich mit den Kollegen zusammen und sie lösen gemeinsam die Aufgaben. Ein Hoch auf Smartphone!!!

Kanti. iPad Klassen. Über Teams wird schon lange gearbeitet. Ein IT Problem der Schule erste Woche wurde auch gelöst.
Die LPs arbeiten vom homeoffice aus. Was lustig ist!
Vorallem wenn sich eine Katze auf den Bildschirm setzt 😂
Tochter hat Präsenz Zeiten und arbeitet dank FaceTime etc mit allen Klassenkameraden zusammen. Sie ist die treibende Kraft in der Klasse und sorgt dafür das alle klar kommen( sie ist Klassensprecher).
Es läuft sehr gut. Einzig IT Klasse ist für sie ein rotes Tuch. Da hilft ihr aber jetzt der Papa am Abend. Der kann das.


Allgemein. Die Schule meiner Kinder arbeitet seit Jahren über pronote. Stundenpläne, Infos etc. Vom Kindergarten bis 3 sek. Das Problem ist halt das viele Kinder in anderen Dörfern wohnen. Es gibt mehrere zentrale Schulen und Kinder müssen mit ÖV und Schulbus fahren.
Die Kommunikation ist easy. PDFs und word Dokumente Können easy eingefügt werden.

Es ist also irgendwie gerade ein Glücksgriff das die Schule sich das geleistet hat.
Da jedes Kind einen eigenen Account hat und auch die eltern( Passwort geschützt etc) ist das auch alles sicher.

Die Kinder arbeiten viel. Ich muss ab und an erklären. Das meiste Zeit kostet das „ drann bleiben“.
Aber wir haben jetzt dann den Dreh raus und ich hab wieder mehr Zeit. Anfangs den Kindern erklären was E-Mail ist und die Nummern der LPs etc speichern, zeigen wie man im Word etwas schreibt( wer kein Office hat, nutzt Open Office!!!) war für beide jüngeren Schulkindern schwierig. Die grossen beiden kennen das schon. Gehört hier nämlich sehr stark zum lernplan der Oberstufe.
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

millou
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von millou »

Sowohl 1. wie 3. Klässlerin machen seit Tag 1 komplett alles selbstständig. Sie haben einen "Stundenplan" erhalten, was an welchem Tag zu tun ist. Dort steht dann zB. Seite x in Arbeitsheft A, 10 Minuten in Buch y lesen. Zeitaufwand pro Tag so 60-90 Minuten. Bin voll zufrieden so.
Mit den Lehrkräften haben wir kaum bis keinen Konakt. Die Grosse musste am Freitag etwas schicken, das sie gemacht hat. Dann hab ich beiden Lehrkräften mal geschrieben, dass alles gut klappt. Mehr brauche ich also nicht für diese zwei Wochen, ist eh alles nur Repetition.
Bin dann gespannt, wie es allenfalls nach den Frühlingsferien weitergehen soll, wenn dann mal neuer Stoff vermittelt werden wird.
Bin da aber tiefenentspannt. Die Kinder gehen nicht unter, wenn sie mal einige Zeit keine normale Schule haben. Die lernen im Moment so viel anderes, wie Kochen, Waschen, Haushalt etc.

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stella
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von stella »

Das ist für mich sehr interessant zu lesen.

Bei meinen Kindern hilft sehr, wenn sie genau wissen, was sie bis wann machen müssen. Dabei hat die Jüngere jeden Montag einen genauen Wochenplan und muss jeden Tag so um die 4 Stunden arbeiten.
Die Ältere bekommt alles über google classroom rein. Die meisten LP haben gerade für drei Wochen eingegeben. Einige geben jeden Montag neu Stoff rein. Das ist doch eher anspruchsvoll, sich da zu organisieren.

Ich selber gebe immer am gleichen Wochentag in meinen Fächern, nach Fach aufgeteilt, einen Wochenplan mit Abgabeterminen ein. Ich verlange von meinen Oberstufensus nur Referenzaufgaben, damit ich überprüfen kann, ob sie begriffen haben, was sie machen sollen.
Auf diesem Plan stehen auch Zeitangaben, wie lange sie daran arbeiten sollen. Wir haben den Auftrag, zwischen 3 und 4 Stunden zu geben, im Klassenteam. Meine Aufträge können von den SuS selbständig erarbeitet werden. Bei einigen SuS ist es sinnvoll, wenn die Eltern beim Zeiteinteilen helfen.

Das zum Organisatorischen...

Was ich bei meinen Kindern merke, ist, dass sie sehr froh sind um eine kleine Kontaktaufnahme seitens der LP. Es muss nicht viel sein. Bei der Kleinen läuft alles über google meet. Die Grosse wurde leider noch nie kontaktiert.

Ich selber bin in Kontakt mit meinen SuS. Als Fachlehrerin vielleicht weniger als als Klassenlehrerin. Aber ich habe definierte Zeitfenster, in denen sie mich garantiert erreichen und das nützen einige Kinder rege.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Maierisli
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Maierisli »

Bei uns bekam der 1. Oberstüfler ein riesen Dossier mit Repetitionsaufgaben, ohne Struktur, ohne Zeitvorgaben. So quasi: übt mal einwenig... schwierig für uns Eltern, da eine "Schultstruktur" reinzubringen. Den Lehrer kann man bei Fragen per Wattsapp kontaktieren. Mühsam, da bei uns im Kanton zur Zeit alles noch freiwillig ist.
3. Oberstüfler: anderes Schulhaus, kommt wöchentlich alles per Mail an die Eltern. Kein Kontakt zum Lehrer.
Berufsschülerin: Unterricht nach Stundenplan von zu Hause am Laptop

Ich hoffe, es gibt dann nach den Frühlingsferien wenigstens einen Wochenplan!

sabinemama
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von sabinemama »

Hallo zusammen.
Habe gerade zum Unterricht eine Frage:
Sohn bekam im Wochenplan mitgeteilt, diese Woche seien Testsv( Englisch Voci und Mathetest )zu bearbeiten.Wie soll das denn benotet werden?
Er geht in die 6.Klasse.Aufgaben sind sonst gut und er hat keine Schulprobleme nur ich frage mich , was für Sinn hinter Tests jetzt sein soll.
Liebe Grüsse Sabine

Ilse
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Re: Wie erlebt ihr den Fernunterricht? Was ist hilfreich, was weniger?

Beitrag von Ilse »

Der Sinn ist wohl derselbe wie bei den Tests in der Schule. Die Lehrpersonen wollen sehen, ob die Schüler den Stoff beherrschen.

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