Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

[sonrie]

@bodega: ich glaub auch nicht, dass es im Kiga möglich ist, auch nicht in den unteren Primarklassen. Aber da man davon ausgeht / hofft dass kinder nicht die grossen Überträger sind, probiert man mal aus obs verhebet oder nicht. Man WEISS es einfach nicht Daher muss mans probieren, das ist ja keine unumstössliche Entscheidung, man kann jederzeit wieder von einem Tag in den anderen in den lockdown und die schulen schliessen..... aber vielleicht gehts ja gut und dann wars den versuch wert. Was gibts denn zu verlieren?

[Schwups]

Helena
Nein die gehen im Kanton Zürich nicht nur vom Kurzgymi aus. Im Kanton Zürich sind nun mal die ÖV, zu den Zeiten, zu denen Gymischüler auf dem Weg sind, rappelvoll. Ich wurde selber ins Home office versetzt und ich gehe davon aus, dass die Arbeitgeber, wenn die Primarschüler wieder Schule haben, ihre Mitarbeiter wieder in die Büros zurückholen. Ich auf jeden Fall bin dann froh, wenn die Gymischüler nicht auch noch im Zug Richtung Zürich sitzen. Mit dem Auto anzureisen geht für mich nicht, da schlichtweg zuwenig Parkplätze in der Stadt vorhanden sind. Die Bürozeiten zu verschieben geht nicht, weil man nicht das Bändli besprechen kann, wegen Corona arbeiten wir erst ab 11 Uhr. Hingegen könnten die Gymis die Schulzeiten ändern (z.B. Schulbeginn erst 10 Uhr). Aber dann wären die Gymischüler, die nicht mehr zuhause Zmittag essen können, auch beim Abendessen nicht am Tisch.

[bodega]

Meine Gesundheit und die meines Mannes im Pensionsalter? Aber gell, das sind unsere Sorgen und wie gesagt, mit nicht mehr so jungem Kind, das dann auch wieder in die Schule geht, ein unlösbares "Problem". Darum üben wir uns im positiv Denken.

[sonrie]

ja genau... dieses Risiko besteht, das muss man nicht schön reden. Aber das ganz unabhängig von Schulöffnungen.

[Schwups]

Ich habe übrigens mit den Lehrpersonen meiner Teenies sehr gute Corona-Erfahrungen gemacht. Mail geschrieben und am gleichen Tag Antwort ... mit Schulleiter gesprochen .... wann haben Sie mit ihrer Tochter Zeit für ein Facetime-Gespräch ... am Wochenende auch möglich . O.k. die Kinder haben gerade Ferien, die Tochter ist am Schnuppern und am Montag (1. Schultag nach Ferien) reicht es doch vollkommen. Auch die Mails der Schule werden zu all möglichen Zeiten verschickt. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich mein Berufs- und sonstiges Leben strickt trennen kann. Wenn ich nicht im System vom Arbeitgeber eingeloggt bin, kann ich keine telefonischen Fragen beantworten. Ich habe noch meine normalen Bürozeiten auch im Home office. An meinem freien Mittwoch und am Wochenende logge ich mich nicht ein und vertröste die Anrufer kurz und bündig auf später. Die Geschäftsanrufe sind auf mein privates Natel umgeleitet, aber ich sehe, auf welcher Nummer die Anrufe reinkommen und nehme es auch mit dem richtigen Textli ab.

[bodega]

Ja, aber wir sind im "privaten" sehr sehr vorsichtig!

[Schwups]

Bodega
Unsere Nachbarn haben ein Kindsgikind und 2 dreijährige Zwillinge. Die kleinen halten sich strickt an die 2 Meter-Regel, wenn z.B. ein Ball zu uns in den Garten rüber rollt. Ich bin zuveŕsichtlich, dass auch die kleinen diese 2 Meter-Regel inzwischen intus haben. Gerade bei den jüngeren, die noch kein Natel, etc. haben, hat sich sehr viel verändert und die sozialen Kontakte wurden auf die Kernfamilie reduziert. Die eine Grossmutter haben die Nachbarnkinder inzwischen wieder mit 2 Meter-Abstand gesehen. Ev. werden sich die Kinder z.Bsp. mehr beim Anziehen untereinander helfen. Die kleinen werden einfach happy sein, wieder Zeit miteinander verbringen zu können und sich schnell daran gewöhnt haben, dass man Frau X nicht mehr die Hand geben darf. Auf einmal hast Du viel selbständigere Kinder im Kindsgi.

Die Tochter hatte inzwischen 3 Facetime-Gespräche mit der Lehrerin. Schon das war viel besser als nur die Telefonanrufe. Die Kindergärtler werden schon happy sein, Dich wieder zu sehen und zu hören, auch wenn Du nun cm-mässig weiter weg sein wirst.

[bodega]

Schwups, ich freue mich auch auf die Kids! An dem liegt es wirklich nicht!

[Schwups]

Bodega, kommt schon gut .... positiv denken ....

[angelparis]

stella*
Stellst du dir wirklich so vor, dass Unterricht so stattfindet?

[Stella*]

stella*
Stellst du dir wirklich so vor, dass Unterricht so stattfindet?

Keine Ahnung, wie der Unterricht stattfinden soll. Das muss ich zum Glück nicht entscheiden. Findest du das so abwegig? Masken kann ich mir in der Schule jedenfalls nicht vorstellen. Die Montage einer Plexischeibe wäre immerhin reativ einfach umsetzbar.

Habe gestern mit einer Kanti-LP geredet und sie fand den Vorschlag gut. Mir ist aber auch klar, dass es keine optimale Lösung ist - aber die gibt es wohl sowieso nicht.

[Sakura]

@ bodega: der Unterschied liegt wohl darin, dass wir als Gemeinschaft unendlich viel mehr verlieren, wenn die Schulen ein Jahr geschlossen bleiben, als wenn die Coiffeure solange geschlossen sind. Die Coiffeure möchten aber gerne öffnen, da sie sonst keinen Umsatz machen - also verlangt der Bund ein Schutzkonzept von ihnen. Auch dem Bundesrat ist wohl klar, dass es in der Unterstufe und im KiGa schwierig wird mit den Distanz- und Hygieneregeln. Er erachtet die Arbeit dort aber als zu wichtig, als dass er die Einhaltung der Regeln strikt einfordert. Ähnlich wie halt auch im Baugewerbe - Baustellen wurden auch während des Lockdowns nicht geschlossen, da wichtige Treiber der Wirtschaft. Auch dort können aber die Regeln häufig nicht eingehalten werden.

[Netterl]

@Sakura: like

[Papa68]

Die Sprache und fehlende Interesse - ich muss hier reagieren weil ich diese Vorurteile sehr oft höre. Für mich ist das so ein typisches Mittelschicht Sicht, dass basiert auf Einname dass alle die gleiche Möglichkeiten haben oder was man so selbst machen würde. Ich habe auch Deutsch in 3 Jahre gelernt (eingermassen), ohne gross Kurse zu besuchen, da ich für Kurse kein Geld damals hatte. Also - easy, alle sollen es doch so können...
In realität kenne ich nur zwei Typen der Familien die kein Deutsch sprechen -
1. Die reiche (oft ziemlich arrogante) Expats aus Anglosachsischem oder Französichem Raum die ihre Kinder in internationalle Schulen schicken, null interesse an Kultur haben oder integration weil sie vor haben wieder zurück zu zügeln oder ihre Kids nach Harward oder MIT zu schicken.
2. Die Familien mit Migrationshintergrund die eher aus Wirtschaflichen gründen hier wohnen und ehemalige oder neue Flüchtlinge die kein Deutsch sprechen. Viele (speziell viele Frauen) haben nur ein Paar Jahren Ausbildung genossen, sie können kaum ihre eigene Sprache lesen oder schreiben.Für so eine Person eine fremde Sprache zu lernen ist schon extrem schwierig - es ist viel einfacher wenn man wenigstens eine Sprache kann, und versteht was alles zu der Sprache dazu gehört. Wenn die eigene Sprache nach völlig anderen Regeln funkzioniert, dann wird es noch schwieriger. Dazu kommt noch, dass Deutschkurse nicht kostenlos sind, man muss Deutsch oder Englisch können um so ein Kurs zu finden und sich dort anzumelden. Wenn jemand in einer 100% job schuftet, die Kinder fast nicht sieht, dann ist der Energie noch danach freiwillig 2 Stunden an antrengenden Kurs teilzunehmen sehr begrenzt. Das hat alles nichts mit Wille zu tun, aber mit sehr schwierigen Bedinungen in denen die Leute leben müssen. Die Unterstützung ist grundsatzlich vorhanden, aber man muss wissen wo man sie bekommt - und es ist ohne Sprachekentnisse sehr schwieirg. Chick and Egg Problem...
Eine Sprache durch Fehrnsehen schauen zu lernen braucht es schon minimale Vorkentnisse oder ähnliche Sprachen. Also ein Portugese kann so Spanisch oder Italienisch lernen. Aber kein Chinesisch.
Die Kinder die aus solchen Familien kommen haben es sich nicht so ausgewählt, und haben schon oft schwieriger da sie von Armut betroffen sind. Die Schuld an der Eltern zu schieben dass die Pech hatten in zB Eritrea geboren zu werden ist nicht gerade hilfreich. Diese Eltern haben schon viel erreicht in dem sie ihren Kindern das Leben in der Schweiz ermöglicht haben, kein Hunger, Krankheiten und gute aussichten auf Zukunft, aber alles hat ihre Grenzen. Sie haben ihres Päckchen mit traumatischen Erfahrungen zu tragen, von Verwahrlosung und Hunger in Kindheit, bis zu Krieg, Flucht, Misbrauch. Die Ausmass ist vielen nicht bewusst. Es gibt Regionen, da haben 50% alle Kinder Erfahrungen mit sexuellem Misbrauch, oder extremer Gewalt. Die werden dann zu Erwachsenen die dann hierher kommen auf gefährlichen wegen, landen in Quartiren mit 60%+ Migrationshintergrund, und sollen brav in der Deutschkurs gehen, die Sprache in 3 jahre lernen, ihre Kinder gesundes Essen kochen, nicht mehr als 1 Stunden fern schauen lassen, und sich gefälligst sonst integrieren, aber sicher auch arbeiten und Geld verdienen, Mieten uund Versicherungen zahlen damit sie keine Sozialhilfe beziehen. Finder der Fehler.
Es gibt auch Flüchtlinge die Hochschulabschlüss haben, oder gute Ausbildung, und in guten verhältnissen aufgewachsen sind - die lernen dann schnell Deutsch, integrieren sich schnell, steigen in ihrem Beruf, und können auch die Kinder sehr gut unterstützen - teilweise sogar besser als Schweizer Mittelschicht. Die sind dann die Musterbeispiele der Integration. Die möchte man gerne sehen. Aber es ist wieder nicht die Wille - es sind die Rahmenbedinungen und Erfahruungen.

Ausländerin, ich muss mich jetzt doch noch mal hier einklinken. Ich rede nicht von traumatisierten, unfähig eine Sprache zu erlenenden Einzelfällen. Nicht alle, die schlimmes erlebt haben, sitzen den Rest ihres Lebens trauernd zu Hause. Es gibt eine Menge Migranten, die sich nicht integrieren, obwohl es möglich wäre. Es ist mir egal, was sie ihren Kindern auf den Tisch stellen oder wie lange sie fernsehen. Aber es ist mir nicht egal, dass sie nach sechs oder mehr Jahren bezahlten Deutschunterrichts noch nicht auf einem sprachlichen Niveau sind, dass sie einen Job annehmen können. Leute, die drei (!) Ausbildungen gemacht haben. Leute, die psychisch dazu in der Lage sind, am Leben teilzunehmen.
Ich rede hier nur so überzeugt, weil ich weiss, wie es ist, in einem fremden Land eine Sprache zu lernen. Wo einem niemand einen Kurs bezahlt. Ich weiss, wie es ist, wenn man in schwierigen Verhältnissen lebt. Ich weiss, wie es ist, wenn man mangels Betten in Schichten schlafen muss oder wie man sich fühlt, wenn es brennt und es kein Wasser gibt. Auch, wie es ist, wenn man mangels optimaler Ernährung (weil es nichts zu kaufen gibt) dauernd krank ist. Und dennoch habe ich mich in den Hintern geklemmt und die Sprache gelernt. Ich weiss, es ist ein Unterschied, ob man in einem Kriegsgebiet lebt und viele furchtbare Dinge erlebt oder tun muss. Aber die Leute, die hier sind, haben eine riesengrosse Chance bekommen und sollten sie meiner Meinung nach nutzen.

[ausländerin]

Ich finde es bedenklich dass 3 Millionen ausgegeben werden damit Politiker mit 2 m Distanz die Session halten können am 4 Mai und am 11sollen die Kinder in Schulzimmer mit geringerem Abstand als Freilaufhühner. Ich bin für Eröffnung der Schulen, aber die 3 Millionen könnten wir alle anderes brauchen...

[ragusa]

Bodega
Unsere Nachbarn haben ein Kindsgikind und 2 dreijährige Zwillinge. Die kleinen halten sich strickt an die 2 Meter-Regel, wenn z.B. ein Ball zu uns in den Garten rüber rollt. Ich bin zuveŕsichtlich, dass auch die kleinen diese 2 Meter-Regel inzwischen intus haben.

Mir tut es leid, aber mein 4 jähriger kann den Abstand NICHT halten, und das obwohl wir bereits wochenlang darüber reden. Die Grosse in diesem Alter hätte den Mindestabstand halbwegs einhalten können, aber ich weiss, warum ich meine Eltern mit Junior nicht besuchen gehe, weil er schlicht weg den Abstand nicht einhalten kann. Auch beim einkaufen muss ich extrem für ihn aufpassen, aber auch da passiert es gerne mal, dass er mir doch "entwischt" und dann nah zu anderen Leuten geht, mit denen redet etc. Für mich echt schwierig, Grosseinkauf mach ich nur noch, wenn er fort ist oder GG mitkommt, damit er auf Junior schauen kann. Also ja, mein Junior im Kiga wäre das Paradebeispiel dazu für ein Kind, dass sich nicht an den Abstand hält..


Aber nichts desto trotz hoffe ich, dass die Schule für alle eine annehmbare Lösung findet!

[Stella*]

Ich finde es bedenklich dass 3 Millionen ausgegeben werden damit Politiker mit 2 m Distanz die Session halten können am 4 Mai und am 11sollen die Kinder in Schulzimmer mit geringerem Abstand als Freilaufhühner. Ich bin für Eröffnung der Schulen, aber die 3 Millionen könnten wir alle anderes brauchen...

Genau das habe ich auch gedacht!

@ragusa
Darf ich dich mal fragen, wieso du nicht allein einkaufen gehst und dein GG mit Junior daheim bleibt? Einfach so aus Gwunder. Ich sehe öfters ganze Familien und frage mich dann immer, wieso nicht nur ein Elterteil geht und der andere mit den Kindern daheim bleibt. Nicht weil sie mich stören, aber weil ich es selber nicht so mache.
Ich kann nicht schwer heben und mein GG ist Risikopatient. Ich gehe max. 1x pro Woche allein einkaufen und bitte jeweils kurz um Hilfe, wenn ich etwas Schweres heben muss (zB 10er-Karton Milch ins Wägeli und danach ins Auto). Mein GG trägt die Einkäufe vom Auto ins Haus.

[ragusa]

@ Stella: Ganz ehrlich? Oft gehe ich alleine einkaufen, weil ich es direkt nach der Arbeit mache (systemrelevanter Job). Ansonsten hat GG auch einen systemrelevanten Job, sprich wir zwei können uns unsere Zeiten nicht einteilen und sind gebunden. Sprich teilweise muss ich kurz etwas einkaufen und wenn GG weg ist, muss Junior natürlich wohl oder übel mit, auch wenn es einem tollen Erlebnis gleich kommt. Und für die drei Male, die ich mit GG in einem Laden mit Junior einkaufen war, tja, da bin ich ehrlich, ein bisschen der Bequemlichkeit geschuldet, dass Junior jedes Mal Theater macht, wenn er mit GG alleine zu Hause bleiben soll und das, obwohl er das regelmässig und oft tun muss. Und wir den geringsten Widerstand gewählt haben, weil er wieder mal einen tollen Tag hatte und wir keine Nerven mehr.. Shame on me

[mamily]

naja also wenn kinder eh keine vektoren sein sollen, dann darf das kind von ragusa ja auch die abstandsregeln "missachten", oder nicht?

ich war gestern abend auch noch kurz einkaufen, da gehen ganze familien mit ihren (grossen!) kindern gemütlich durch den laden, da hat sich niemand an den erforderlichen abstand gehalten. heute morgen musste ich nochmals schnell was kaufen (war gestern abend natürlich aus), und auch heute morgen keine spur "regeln". das war letzte woche noch anders, da waren alle wirklich weit auseinander und man hat sich nur von der ferne gewunken. aber "da die kinder jetzt eh wieder in die schule gehen dürfen ist wohl alles gar nicht so schlimm" (meinte eine bekannte, der ich heute im migros über den weg lief, bzw mich niederlief, so von wegen abstand und so).

[Stella*]

@ragusa
Danke vielmals für deine Antwort. Es hat mich einfach interessiert, wieso man so etwas macht. Würde nie jemanden im Laden darauf ansprechen, weil ich immer denke, dass die Leute schon einen Grund für ihr Verhalten haben.