Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

[Helena]

Wieso sollte man in die ikea gehen, nur weil die Kinder keine Aufgaben haben? Echt jetzt? Würdest du das wirklich tun?

[ausländerin]

Jetzt habe ich das volle Bericht. Alles wie sonst, nur in Halbklasse, nach der Pause war Händewaschen angesagt und kein Znüni teilen. Ich bin auch froh dass sie bei uns es locker angehen.

[Helena]

@dede: also wenn Kinder beim Essen noch die Hände im Mund haben, würden sie lieber nachher die Hände waschen

[Ladurée]

Nein ich gehe morgen sicher nicht zur Ikea. Aber heute waren schon 300 Menschen eng in der Tiefgarage, das Wetter die naechsten Tage ist wuest. Einige Familien sind es vielleicht muede nur noch daheimzusitzen. War einfach ein Gedankengang, ich denke der Ganztagesunterricht haette hier Abhilfe schaffen koennen. Amen and Good night.

[Neonova]

@Regeln: unser Drittklässler darf in der kleinen Pause zwar auch nicht raus, aber immerhin müssen die nicht am Pult sitzen bleiben wie bei der grossen Schwester. Da unterscheiden sie wohl Unter-und Mittelstufe. Unser Kindergärtler hat gar nichts von Abstand halten erzählt.

[Libli]

Ich sehe es wie ups. Und ich denke, man kann es als Schule wieder nur falsch machen - zu lasch, zu streng, der Lehrer macht es so, der andere aber so. Ich bin im Moment der Meinung, lieber am Anfang chli zviel und dann merken dass es nicht nötig war, als umgekehrt.

[dede]

@dede: also wenn Kinder beim Essen noch die Hände im Mund haben, würden sie lieber nachher die Hände waschen

Apfelschnitze & Co essen führt auch bei Erwachsenen dazu, mit den Fingern zumindest die Lippen zu berühren. Sehr viele Erwachsene schlecken sich die Finger ab, wenn sie Knabberzeugs/ Fingerfood essen. (Und greifen dann wieder zu, Stichwort "Nüsslischale")
Bei Kindern im Kindergarten und in den unteren Primarstufe ist dies wohl Normalfall, schätze ich. Sich vor dem Essen die Hände zu waschen erachte ich auch in Nicht-Corona-Zeiten als sinnvoll.

Um sich selber zu schützen, ist das Händewaschen vor dem Essen wichtiger. Wenn man andere schützen will, wäre das Händewaschen danach auch sinnvoll. Klar.
Für den Selbstschutz kann man vieles selber tun: Hände aus dem Gesicht. Wie sich andere verhalten, habe ich selber nicht in der Hand.

[dede]

Ich sehe es wie ups. Und ich denke, man kann es als Schule wieder nur falsch machen - zu lasch, zu streng, der Lehrer macht es so, der andere aber so. Ich bin im Moment der Meinung, lieber am Anfang chli zviel und dann merken dass es nicht nötig war, als umgekehrt.

Sehe ich auch so. Da gibt es viel zu viele unterschiedliche Meinungen, "richtig" geht gar nicht. Selbst die Fachleute sind da nicht einer Meinung. Etwas mehr Einheitlichkeit würde aber sicher nicht schaden. Das "jeder kann machen wie er will" Konzept finde ich wirklich mühsam.
Ich finde auch, dass die Vorlaufzeit für die Schulen wirklich kurz war. Und mit dem Schlupfloch " ist halt bei uns nicht umsetzbar" kann jeder machen wie er will. Für mich trennt sich hier die Spreu vom Weizen - der Unterschied zwischen engagierten LPs und anderen wird viel deutlicher. Das hat sich auch in der Fernunterrichtszeit gezeigt. Es wird jetzt halt einfach offensichtlicher und leichter erkennbar für alle.

Für alle LPs, die sich wirklich Gedanken machen, sich mit anderen absprechen usw. ist die ganze Situation seit Wochen eine starke Belastung. Aber sie nehmen auch eine Chance wahr und lernen in so einer Zeit unglaublich viel. Andere schieben eine recht ruhige Kugel, lernen aber auch kaum etwas dazu.

Und so hat man halt Glück oder Pech - je nach LP, bei der das Kind eingeteilt wurde.

[Helena]

Naja, also eigentlich haben die Schulen ein Gesamtkonzept, da kann nicht jede LP machen, was sie will...

[Libli]

@dede
Glück oder Pech nicht nur je nach Lehrperson, sondern je nach persönlicher Empfindung. Bei uns wurden an den Schulen sehr strenge Massnahmen eingesetzt - für mich gut, für jemand anderes Verletzung der Kinderrechte. In der Freizeit kann jeder selber für sich entscheiden wie er die Empfehlungen unsetzt oder wie stark er sich dem Risiko aussetzt. In der Schule bin ich für einen strengeren Umgang zum Schutz der Schwächeren.

[Malaga1]

Den Kindern wurde auch noch eingebläut, dass sie den Schulweg nur alleine laufen dürfen und sich in der Freizeit nicht mit anderen Kindern treffen dürfen. Das sei verboten. Ich glaube, da muss ich morgen doch mal einige Telefone führen. Das finde ich sehr grenzüberschreitend. Beide Kinder haben das unabhängig voneinander von den Lehrern gesagt bekommen.

[sonrie]

Ich denke, es kommt auch auf die Situation an sich an, wie stark diese Massnahmen sind. Wir haben eine kleine Schule mit 100 Schülern (inkl. kiga). Die Klassen sind nicht grösser als 15 kinder und das Schulareal ist nicht klein, niemand kommt mit ÖV. Da kann man Normalbetrieb mit kleinen Anpassungen fahren (versetzte pausen, längere Einlaufzeiten etc.) und das Resultat ist dasselbe wie an einer Schule mit 600 schülern in Halbklassen und viel mehr Regeln und Massnahmen.

Man kann nicht Äpfel und Birnen vergleichen sondern müsste - um vergleichen zu können, die jeweilige situation jeder Schule (=die gesamte Schule auf einem Areal) und die Beweggründe der Verantwortlichen kennen, warum sie so entschieden haben wie sie das getan haben.

Und dann kommen sicher auch noch ein paar persönliche Meinungen von LPs oder Eltern oder SL oder sonstjemandem dazu die dann auch als "Regeln" aufgefasst werden.
zb das was Malaga schreibt: die LP mag der Meinung sein, dass die SuS alleine laufen und niemanden treffen sollten, aber schulweg und freizeit ist nicht in der Verantwortung der Schule (=LP, in diesem Fall )

[Helena]

@Malaga: wir haben im Kanton Halbklassen. Dann macht es null Sinn, wenn sich die Kids mit anderen der Klasse in der Freizeit treffen. Oder mit x anderen. Sonst könnten wir die Schule ja gleich normal laufen lassen. wurden sie hier auch so eingeteilt, dass die besten Freunde in der selben Halbklasse sind.
Bei uns haben sie auch darum gebeten, mit Halbklassengspänli heimzulaufen. Die 4 Wochen werden sie das nun auch noch überleben.

[Malaga1]

@Helena: Wir haben auch Halbklassen, die man aus meiner Sicht sehr gerne lassen könnte. Wir könnten uns ohne Kindertausch gar nicht organisieren, da die meisten ja auch wieder mal arbeiten müssen. Ich hatte heute vier Kinder aus vier verschiedenen Klassen bei mir zu Hause. Willkommen in der Realität! Kinder eignen sich leider so schlecht zum Einfrieren. Weiter geht es einfach nicht an, dass die Schule den Kindern vorschreibt, was sie in ihrer Freizeit zu tun und zu lassen haben. Diese Gesetztesgrundlage möchte ich sonst gerne sehen. Die staatliche Bevormundung ist sowieso schon unerträglich.

[ChrisBern]

Bei uns recht liberal: Pausen gestaffelt, sportunterricht nur draussen, sie haben das klassenzimmer etwas großzügiger eingerichtet, man hat am Morgen längere Ankunftszeit (damit nicht 100e Kinder durch eine Tür stürmen), die Lehrer halten voneinander Abstand, Hände werden gewaschen (aber normal, nicht dauernd). Ansagen zu Schulweg und co gab es keine. Update wegen Geburi etc. Gibt es noch. Ausflüge dürfen gemacht werden, so lange kein ÖV. Klingt alles vernünftig/pragmatisch.

Die Regeln hätte man vermutlich sinnvoller nicht nach kanton, sondern nach Schulgröße und Altersklasse gestaffelt. Aber nun. Warten wir mal ab, wie die zahlen sich entwickeln. Tochter fand es super und Atmosphäre scheint echt gut zu sein.

[Lotus]

@Malaga: wir haben im Kanton Halbklassen. Dann macht es null Sinn, wenn sich die Kids mit anderen der Klasse in der Freizeit treffen. Oder mit x anderen. Sonst könnten wir die Schule ja gleich normal laufen lassen. wurden sie hier auch so eingeteilt, dass die besten Freunde in der selben Halbklasse sind.
Bei uns haben sie auch darum gebeten, mit Halbklassengspänli heimzulaufen. Die 4 Wochen werden sie das nun auch noch überleben.

Ich checks wiedermal nicht (also diese Gedankengänge)!? Die Kitas sind ja auch offen? Und die Kinder dürfen ja seit jeher treffen wen sie wollen - ich auch. Hab das schon Anfang März nicht begriffen - es gab noch NIE ein Kontaktverbot.

[sonrie]

@Malaga: wir haben im Kanton Halbklassen. Dann macht es null Sinn, wenn sich die Kids mit anderen der Klasse in der Freizeit treffen. Oder mit x anderen. Sonst könnten wir die Schule ja gleich normal laufen lassen. wurden sie hier auch so eingeteilt, dass die besten Freunde in der selben Halbklasse sind.
Bei uns haben sie auch darum gebeten, mit Halbklassengspänli heimzulaufen. Die 4 Wochen werden sie das nun auch noch überleben.

Ich checks wiedermal nicht (also diese Gedankengänge)!? Die Kitas sind ja auch offen? Und die Kinder dürfen ja seit jeher treffen wen sie wollen - ich auch. Hab das schon Anfang März nicht begriffen - es gab noch NIE ein Kontaktverbot.

I feel you
Wenn man davon ausgeht dass Kinder keine Träger sind ist diese Diskussion total hinfällig. Genauso wie jegliche Abstandsregeln. Aber sooo sicher ist man sich vielleicht doch nicht, drum Massnahmen auch in der schule - aber was das mit dem Schulweg und der Freizeit zu tun hat ist mir auch schleierhaft.

[Moreen]

Einmal mehr: in diesem Punkt hat die EDK bzw. deren Vorsteherin einen schlechten Job gemacht. Dass das Chaos schnell einmal perfekt würde, war absehbar. Gemeinde A macht von Null auf Hundert normalen Schulbetrieb (von Kiga bis und mit Sekundarstufe), während die Kinder der Nachbargemeinde B nicht mal gemeinsam Pause machen geschweige denn, ihren Schulweg gemeinsam bestreiten dürfen . Total bireweich...

[Netterl]

Ich bin gespannt, wie sich
a) Eure Zahlen entwickeln werden
b) unsere Zahlen in D

Die Klassen meiner Kids starten ja erst in 5 ( fünf) Wochen... Zum Glück sind davon 2 Wochen Ferien. Und wie war das mit der Aussage des bayerischen Ministerpräsidenten, jedes Kind solle vor Pfingsten einmal in die Schule gehen...

Hoffentlich werden gute Erfahrungen aus dem Fernunterricht mit reingenommen: Mehr Digitalisierung; die Möglichkeit, teils auch mal homeschooling zu machen, etc.

[Malaga1]

Einmal mehr: in diesem Punkt hat die EDK bzw. deren Vorsteherin einen schlechten Job gemacht. Dass das Chaos schnell einmal perfekt würde, war absehbar. Gemeinde A macht von Null auf Hundert normalen Schulbetrieb (von Kiga bis und mit Sekundarstufe), während die Kinder der Nachbargemeinde B nicht mal gemeinsam Pause machen geschweige denn, ihren Schulweg gemeinsam bestreiten dürfen . Total bireweich...

Ich bin völlig deiner Meinung. Ich glaube, das liegt daran, dass das Virus mutiert hat. Es ist jetzt viel gescheiter und weiss, dass es sich in Baden ganz anders verhalten muss wie in Zürich...