Umgehen mit Ängsten

Fragen zur Ernährung und Gesundheit

Moderator: stella

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katinka
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Umgehen mit Ängsten

Beitrag von katinka »

Ich weiss nicht, ob das Thema hier am richtigen Ort platziert ist.

Meine Tochter (13) leidet unter verschiedenen Ängsten. Hoffe, ich kann das hier kurz und verständlich beschreiben.

Angefangen hat es vor einigen Jahren, als wir auf einem Skitag waren, die jüngere Schwester plötzlich krank wurde (Magen-Darm-Grippe), und wir so nach Hause fahren mussten. Sie fühlte sich in dieser Situation gefangen im Auto mit der kranken Schwester, keine Möglichkeit zu flüchten usw.

Seither hat sie immer total Panik, wenn es jemandem schlecht ist (besonders bei der Schwester)- und Angst in einer solchen Situation nicht flüchten zu können.

Es hat dazu geführt, dass sie Autofahren zu meiden versucht. Die Skiferien auslässt, aus Angst, in solche Situationen zu geraten (im Auto, Ferienwohnung, Gondelbahn, etc.)

Sie will diese Angst nicht mehr, möchte etwas dagegen tun. Wohin könnten wir uns wenden?

Mein Mann versteht das ganze "Theater" leider gar nicht. Findet, sie soll sich nicht so blöd anstellen.

Ich wünsche mir aber für sie, dass sie wieder unbeschwerter leben kann.

Danke fürs Lesen, evtl. kennt jemand die Situation auch und mag antworten.

pina26
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Re: Umgehen mit Ängsten

Beitrag von pina26 »

Liebe Katinka

habt ihr einen guten Draht zum Kinderarzt? Ich würde mich an ihn wenden und dann gegebenenfalls mit ihm weitere Schritte planen (Psychotherapie). Manchmal braucht es gar nicht viel, um eine Änderung herbeizuführen. Ich finde es toll, dass du die Ängste ernst nimmst. Sie kleinzureden wird die Situation auf Dauer nicht verbessern....

Alles Gute für dich und deine Tochter!

jupi2000
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Re: Umgehen mit Ängsten

Beitrag von jupi2000 »

pina26 hat geschrieben: Mi 10. Jun 2020, 13:46 Liebe Katinka

habt ihr einen guten Draht zum Kinderarzt? Ich würde mich an ihn wenden und dann gegebenenfalls mit ihm weitere Schritte planen (Psychotherapie). Manchmal braucht es gar nicht viel, um eine Änderung herbeizuführen. Ich finde es toll, dass du die Ängste ernst nimmst. Sie kleinzureden wird die Situation auf Dauer nicht verbessern....

Alles Gute für dich und deine Tochter!
Das sehe ich auch so.
Und nicht zu lange warten. Oft wartet man zu lange, um professionelle Hilfe für sein Kind zu suchen. Oder sich selbst. Alles Gute!

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Netterl
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Re: Umgehen mit Ängsten

Beitrag von Netterl »

Ich denke auch, dass Du professionelle Hilfe suchen solltest. Wenn ich hier die Threads so lese, dann können sich solche Ängste immer mehr ausweiten. Da sie ja schon 13 ist (Pubertät , auch keine leichte Zeit) wäre Hilfe sicher angebracht.
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fläcki
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Re: Umgehen mit Ängsten

Beitrag von fläcki »

Unser Sohn hat eine recht starke Angststörung. Manchmal geht es besser, manchmal flammt sie auf und wird wieder sehr ausgeprägt, oder verändert sich auch bezüglich der Art der Angst. Sie in den Griff zu bekommen ist schwierig und harte Arbeit und je länger man die Angst füttert, desto weniger schnell wird man Herr bzw. Frau über sie.
Die Angst ernst zu nehmen ist ein erster wichtiger Schritt und es wäre wichtig, wenn das alle Beteiligten könnten. Das kann auch für die Eltern ein harter Brocken sein und Arbeit erfordern. Gerade wenn die Ängste des Kindes das eigene Leben einschneidend beeinflussen und Dinge, die man gerne tun möchte, verunmöglichen, kann es sein, dass man sich dagegen sträubt, dieses Problem als solches zu sehen. Ein Kind mit Angststörungen heisst leider oft auch, bei manchen Dingen zurückzustecken bis es wieder mitmachen kann. Oder sich so zu organisieren, dass die Familie geteilt auf ihre Kosten kommt, ohne, dass das Kind in die Enge getrieben, übergangen, überfordert oder beschuldigt wird. Solche Störungen betreffen alle in der Familie.
Ich würde mich über den Kinder- oder Hausarzt an eine psychologische oder psychiatrische Fachstelle überweisen lassen. Du kannst dich, je nach dem wie ihr versichert seid, auch direkt an eine Praxis wenden.
Wir machen seit längerem sehr gute Erfahrungen mit einer Psychotherapie. Er geht zu einer Psychologin, wird aber, weil bei ihm leider den Ängste zeitweise auch medikamentös die Spitze genommen werden muss, zusätzlich von einer Psychiaterin der selben Praxis begleitet.
Dass deine Tochter Hilfe möchte und du sie dabei unterstützt, das ist toll. In ihrem Alter wird sie dir auch sehr genau sagen können, ob die Therapie oder die Therapeutin für sie stimmt. Das muss passen, sonst bringt es nicht viel. Manchmal braucht es auch da etwas Geduld, bevor man angekommen ist.
Ich wünsche euch viel Kraft und baldige Besserung.

Biloba
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Re: Umgehen mit Ängsten

Beitrag von Biloba »

Hypnosetherapie ist grad bei Ängsten eine tolle Sache, auch weil es oft bereits nach 2-3 Sitzungen eine deutliche Verbesserung der Symptome und der Gesamtsituation gibt.

fläcki
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Re: Umgehen mit Ängsten

Beitrag von fläcki »

@Biloba
Das wollten wir auch schon angehen. Aber das Kind muss sich darauf einlassen. Wenn es schon für Dinge, die es mag, nicht aus dem Haus geht, dann kann das schwierig werden. Hat auch viel mit Vertrauen in den Therapeuten zu tun. Wir sind leider noch nicht soweit, aber die Idee finde ich gut. Vielleicht ist das Kind von Katinka da weiter.

Sunnymom
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Re: Umgehen mit Ängsten

Beitrag von Sunnymom »

Hallo Katinka
Ich hatte ähnliche Ängste (als junge Erwachsene). Ich hatte nicht Angst dass es jemand anderem schlecht wird sondern ich hatte Angst dass es MIR schlecht wird. Zum Beispiel im Restaurant, Kino, Flugzeug, Zug... Eben an Orten wo man nicht einfach so weg gehen kann. Einerseits hat mir Verhaltenstherapie bei einer Psychologin geholfen. Andererseits brauchte es Zeit um viele positive Erfahrungen zu machen und zu lernen dass nichts schlimmes passiert. Ich habe mir einige Strategien ausgedacht die mir in solchen Situationen helfen. Kann sie denn sagen wovor sie Angst hat? Dass ihr auch schlecht wird? Oder vor dem Gestank wenn jemand erbrechen müsste?

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