Tonfall: Motzende und meckernde Kinder

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Yoghurt
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Re: Tonfall: Motzende und meckernde Kinder

Beitrag von Yoghurt »

@Konfetti
Einfach ein Gedanke: Lässt du denn deiner Tochter Freiraum, wenn du mit Forderungen an sie herantrittst, oder erwartest du, dass sie innerhalb von zwei Sekunden ihr Spielzeug fallen lässt resp. ihr Buch zur Seite legt und sofort mit der Arbeit anfängt, am besten auch noch fröhlich? Dann wäre es sehr gut nachzuvollziehen, dass sie unfreundlich reagiert. Da wäre dann die Alternative, ihr eine angemessene Frist zu setzen, wann sie spätestens anfangen soll. Dann hat sie Zeit, um sich vorzubereiten und ihre eigene Tätigkeit vernünftig zum Abschluss zu bringen.
Das war nur ein Gedanke, vielleicht handhabst du das ja bereits so. Manche Eltern vergessen, dass Kinder keine Lakaien sind, die auf Knopfdruck zu springen haben, und wie sie selbst reagieren würden, wenn jemand von ihnen verlangen würde, auf Befehl parat zu stehen ohne Rücksicht auf das, was man gerade tut.

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Ursi71
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Re: Tonfall: Motzende und meckernde Kinder

Beitrag von Ursi71 »

Konfetti hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 15:53 Nein, also herzig ist das auch bei einer Zehnjährigen nicht!
Es ist ja nicht nur das Motzen, das stört, sondern das divahafte Verhalten dazu.
Mich stört dieses herablassende Getue enorm und ich will keinenfalls, dass bei uns so kommuniziert wird.
Bei uns tritt es v.a. dann ein, wenn ich mit Forderungen an sie herantrete, die nicht ihrem Willen entsprechen. Bsp. Zimmer aufräumen, wenn sie lieber spielen möchte, Instrument üben, wenn sie am Lesen ist etc.
In solchen Momenten stelle ich einfach sämtliche meiner "Serviceleistungen" bis auf Weiteres ein, bis sich der Tonfall gemässigt hat und sie ihren Pflichten nachgekommen ist.
Von der Grossen (in der Vorpubertät) kenne ich das nicht.
Lg
Konfetti
Solche Forderungen kann ich bei meiner Tochter in der Regel am bestem dann durchsetzen, wenn ich konkret frage: "Wann machst du das?" Grad beim Instrument üben fragt sie dann oft: Wann gibt es Essen? und wenn ich dann sage, um 7, dann spielt sie um sechs. zwar muss ich sie dann oft nochmal dran erinnern, aber sie machte es, ohne zu murren.

Wenn ich sie einfach nur bitte, etwas zu tun, ohne sie zu fragen wann, erhalte ich zwei verschiedene Antworten:
entweder: "grad..." , das heisst in Erwachsenensprache: "Vielleicht, irgendwann, wenn ich in naher Zukunft mal Bock hab..."
oder: "Chill, Mama" (Synonyme sind "Chill dini Base" oder "Chill dis Läbe"), was so viel heisst wie "Nein!" :mrgreen:

Und was in der Regel zum totalen Kurzschluss führt, ist wenn ich mehrere Sachen gleichzeitig oder kurz hintereinander fordere.
ZB Abends: Ich fordere sie auf, sich endlich die Zähne zu putzen. Während sie am Zähneputzen ist, fällt mir auf, dass ihre Schultasche noch im Wohnzimmer rumliegt und bitte sie, die wegzuräumen. Resultat: Toben, Kreischen, "Jetzt hast du doch gesagt, ich soll, und ich kann doch nicht alles gleichzeitig...!!!" - grosser Fehler meinerseits. Ich musste lernen immer nur eine Sache zu verlangen. :mrgreen:

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carina2407
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Re: Tonfall: Motzende und meckernde Kinder

Beitrag von carina2407 »

Ursi71 hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 17:33

Und was in der Regel zum totalen Kurzschluss führt, ist wenn ich mehrere Sachen gleichzeitig oder kurz hintereinander fordere.
ZB Abends: Ich fordere sie auf, sich endlich die Zähne zu putzen. Während sie am Zähneputzen ist, fällt mir auf, dass ihre Schultasche noch im Wohnzimmer rumliegt und bitte sie, die wegzuräumen. Resultat: Toben, Kreischen, "Jetzt hast du doch gesagt, ich soll, und ich kann doch nicht alles gleichzeitig...!!!" - grosser Fehler meinerseits. Ich musste lernen immer nur eine Sache zu verlangen. :mrgreen:
Hier genau dasselbe. Passiert mir immer wieder mal und dann ist das Gekreische perfekt, sie schafft es dann auch jedesmal es so hinzudrehen als ob es meine Schuld wäre, dabei ist sie es die ihre Sachen nicht erledigt hat, weil meistens sind es Dinge die sie schon hätte erledigen sollen, die ich schon vorher gesagt habe. Damit bringt sie mich auf die Palme🙈
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Joeyita
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Re: Tonfall: Motzende und meckernde Kinder

Beitrag von Joeyita »

ausländerin hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 13:42 Für die grössere Kinder habe ich kein Rat oder Erfahrung. Für die kleineren (4-5 Jahren) - wir hatten bei uns ein Figur Motz-Motz eingeführt. Wenn Motz Motz wieder da ist, wird er gefüttert (gemeinsam Motzen) und dann weg geschickt. Und er kommt sicher nicht mit auf Wanderungen, oder in den Ferien - das machen wir im Vorraus ab. Und wenn er doch dabei ist, meistens schicken wir ihm wieder heim (schneiden ihm in Fluss oder so). Es nimmt das Streit Potenzial weg und macht es lustig und dadurch erträglicher wenn man ein kleinen unzufriedenen Pessimisten zu Hause hat.
Das ist eine wirklich tolle Idee! Hattet ihr da wirklich eine Figur oder war das einfach fiktiv? werde ich gerne ausprobieren. Merci für den Tipp!
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Joeyita
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Re: Tonfall: Motzende und meckernde Kinder

Beitrag von Joeyita »

Yoghurt hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 17:10 @Konfetti
Einfach ein Gedanke: Lässt du denn deiner Tochter Freiraum, wenn du mit Forderungen an sie herantrittst, oder erwartest du, dass sie innerhalb von zwei Sekunden ihr Spielzeug fallen lässt resp. ihr Buch zur Seite legt und sofort mit der Arbeit anfängt, am besten auch noch fröhlich? Dann wäre es sehr gut nachzuvollziehen, dass sie unfreundlich reagiert. Da wäre dann die Alternative, ihr eine angemessene Frist zu setzen, wann sie spätestens anfangen soll. Dann hat sie Zeit, um sich vorzubereiten und ihre eigene Tätigkeit vernünftig zum Abschluss zu bringen.
Das war nur ein Gedanke, vielleicht handhabst du das ja bereits so. Manche Eltern vergessen, dass Kinder keine Lakaien sind, die auf Knopfdruck zu springen haben, und wie sie selbst reagieren würden, wenn jemand von ihnen verlangen würde, auf Befehl parat zu stehen ohne Rücksicht auf das, was man gerade tut.
Like! :D Habe gerade gestern einen super Podcast gehört, in welchem es unter Anderem um Respekt gegenüber den Kindern / mit Kindern auf Augenhöhe ging. Ich fand folgendes Beispiel sehr gut: Als Mami nervt es mich oft, wenn die Kids durchs ganze Haus nach mir schreien "Maaaaami chum!" oder ähnlich. Aber wenn wir wollen, dass die Kinder zum Essen kommen, rufen wir oft genauso laut "Esseeeeeen!" durchs Haus und möchten, dass sie innert Kürze am Tisch sitzen, obwohl sie vielleicht noch mitten im Spiel sind.
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Britta77
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Re: Tonfall: Motzende und meckernde Kinder

Beitrag von Britta77 »

Mich haben die Beispiele über Augenhöhe und der eigene Anspruch, dass immer alles, sofort passieren soll wirklich nachdenklich gestimmt.
Mich bewegt gerade sehr, ob ICH mein Verhalten ändern muss, wenn ich weniger Geschimpfe will.
Leider habe ich noch keine Lösung dafür, dass ich (respektive wir, es gibt ja auch einen Ehemann und Vater in Personalunion) die BestimmerIn bin/ sind. Wir treffen so manche Entscheidung und setzen die auch durch. Das stösst nicht immer auf Verständnis bei den Kindern....
Ich hirne weiter.....

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Stella*
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Re: Tonfall: Motzende und meckernde Kinder

Beitrag von Stella* »

Mein Sohn kommt teilweise auch ziemlich aggressiv nach Hause und motzt mich an.
Gebe ich im gleichen Ton zurück, ist ein Gezanke vorprogrammiert.

Frage ich ihn aber, was gerade nicht gut ist, gibt er mir manchmal eine Antwort oder er sagt mir, ich solle ihn in Ruhe lassen. Wenn ich dies mache, können wir nachher normal miteinander reden und er erzählt mir dann, was ihn beschäftigt. Daraus ergibt sich meistens ein gutes Gespräch.

Motzt er mich tagsüber mal an, spreche ich ihn möglichst freundlich auf seinen Ton an. Denke, sie merken es manchmal einfach nicht, wie sie mit uns reden. Wir sind ja auch nicht immer nur nett mit ihnen, oder?

Kinder müssen doch mit ihren Gefühlen irgendwohin und das machen sie dort, wo sie sich geliebt fühlen. Oder habt ihr noch nie euren GG angemotzt, weil es im Geschäft oder sonst irgendwo nicht gut lief? Also ich (leider) schon. :oops: Oft hat die unmittelbare Reaktion nichts mit der Person zu tun, die sie abbekommt.

Ich habe gelernt, nicht alles persönlich zu nehmen. Zudem hilft es mir, dass ich weiss, dass ich grundsätzlich in jeder Situation selber entscheiden kann/darf, ob ich wütend werde oder nicht. Muss ich mich ärgern, weil mein Sohn zu spät in die Schule kommt? Nein, denn die Konsequenz muss er selber tragen (Rüffel von der LP). Also kann ich in aller Ruhe meinen Verrichtungen nachgehen und ihn mache lassen.

@Konfetti
Ich verstehe deine Tochter, dass sie lieber spielt als ihr Zimmer aufräumt oder dass sie lieber liest als ihr Instrument übt. Bei uns funktioniert es recht gut, wenn mein Sohn etwas fertig machen darf (zB Kapitel fertig lesen, Gamerunde fertig,...) und er anschliessend XY macht. Ich lasse ja auch nicht immer sofort alles liegen, wenn mich mein Sohn um etwas bittet sondern sage ihm oft, dass ich noch zuerst etwas fertig machen muss/will.

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Stella*
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Re: Tonfall: Motzende und meckernde Kinder

Beitrag von Stella* »

Britta77 hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 08:01 Mich haben die Beispiele über Augenhöhe und der eigene Anspruch, dass immer alles, sofort passieren soll wirklich nachdenklich gestimmt.
Mich bewegt gerade sehr, ob ICH mein Verhalten ändern muss, wenn ich weniger Geschimpfe will.
Leider habe ich noch keine Lösung dafür, dass ich (respektive wir, es gibt ja auch einen Ehemann und Vater in Personalunion) die BestimmerIn bin/ sind. Wir treffen so manche Entscheidung und setzen die auch durch. Das stösst nicht immer auf Verständnis bei den Kindern....
Ich hirne weiter.....
Ich habe in den vergangenen Jahren extrem an mir gearbeitet und unser Familienleben ist dadurch viel ruhiger/harmonischer geworden. Ich habe mein Denken/Handeln immer wieder hinterfragt und angepasst.

Es ist übrigens nicht so, dass ich es mir einfach mache, indem ich mir alles gefallen lasse und unser Sohn alles darf. Aber ich nehme mich oft zurück. Obwohl es für mich nicht immer einfach ist und es manchmal innerlich ziemlich brodelt, merke ich im Nachhinein, dass es anders auch geht und das bestärkt mich dann wieder für eine nächste Situation.

5erpack
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Re: Tonfall: Motzende und meckernde Kinder

Beitrag von 5erpack »

Carina und stella* ich like euch grad!
Genau das ist so!
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

5erpack
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Re: Tonfall: Motzende und meckernde Kinder

Beitrag von 5erpack »

Britta77 hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 08:01 Mich haben die Beispiele über Augenhöhe und der eigene Anspruch, dass immer alles, sofort passieren soll wirklich nachdenklich gestimmt.
Mich bewegt gerade sehr, ob ICH mein Verhalten ändern muss, wenn ich weniger Geschimpfe will.
Leider habe ich noch keine Lösung dafür, dass ich (respektive wir, es gibt ja auch einen Ehemann und Vater in Personalunion) die BestimmerIn bin/ sind. Wir treffen so manche Entscheidung und setzen die auch durch. Das stösst nicht immer auf Verständnis bei den Kindern....
Ich hirne weiter.....
Das Problem ist wohl das du und dein Mann in der bestimmer Rolle seid und euch nicht davon wegbewegt.
Gerade das durchsetzen der Regeln kommt nicht gut an!
Ich habe nur ein paar wenige Regeln, die wir schon immer hatten. Aber wir lassen auch unsere Kinder mitbestimmen!
Regelmässig fragen, was würdet ihr den gerne wollen, wie könnte es besser laufen, hat uns schon enorm die Augen geöffnet!
Die Kinder wissen meist sehr gut, wie es mit ihnen harmonisch laufen kann.
Ab und zu fühlen sie sich auch nicht ernst genommen, benachteiligt, oder haben Kummer im Herzen und wissen nicht wie umgehen damit.
Das kann auch nur sein, das der lieblingspulli ein Loch hat...
Fragen, zuhören, mitbestimmen. Ihnen das Gefühl geben, das man nicht die machtperson, das Oberhaupt ist und sie einfach machen müssen.
Das nimmt viel Luft raus.
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

ausländerin
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Re: Tonfall: Motzende und meckernde Kinder

Beitrag von ausländerin »

Joeyita hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 07:44
ausländerin hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 13:42 Für die grössere Kinder habe ich kein Rat oder Erfahrung. Für die kleineren (4-5 Jahren) - wir hatten bei uns ein Figur Motz-Motz eingeführt. Wenn Motz Motz wieder da ist, wird er gefüttert (gemeinsam Motzen) und dann weg geschickt. Und er kommt sicher nicht mit auf Wanderungen, oder in den Ferien - das machen wir im Vorraus ab. Und wenn er doch dabei ist, meistens schicken wir ihm wieder heim (schneiden ihm in Fluss oder so). Es nimmt das Streit Potenzial weg und macht es lustig und dadurch erträglicher wenn man ein kleinen unzufriedenen Pessimisten zu Hause hat.
Das ist eine wirklich tolle Idee! Hattet ihr da wirklich eine Figur oder war das einfach fiktiv? werde ich gerne ausprobieren. Merci für den Tipp!
Es war (eigentlich ist immer noch und sie ist 7) fiktiv. Sie hatte aber immer imaginäre Freunde, also so hat es gepasst. Aber du kannst sicher diese Rolle einem Plüschtier geben oder so wenn es besser passt.

Joeyita
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Re: Tonfall: Motzende und meckernde Kinder

Beitrag von Joeyita »

Britta77 hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 08:01 Mich haben die Beispiele über Augenhöhe und der eigene Anspruch, dass immer alles, sofort passieren soll wirklich nachdenklich gestimmt.
Mich bewegt gerade sehr, ob ICH mein Verhalten ändern muss, wenn ich weniger Geschimpfe will.
Leider habe ich noch keine Lösung dafür, dass ich (respektive wir, es gibt ja auch einen Ehemann und Vater in Personalunion) die BestimmerIn bin/ sind. Wir treffen so manche Entscheidung und setzen die auch durch. Das stösst nicht immer auf Verständnis bei den Kindern....
Ich hirne weiter.....
Ich wollte damit nicht sagen, dass das alles dein Fehler ist, gell... aber wie Stella* sehe ich es auch so, dass es viel von uns selber abhängt. Ich arbeite momentan auch dran und schaffe es oft noch nicht, so zu reagieren, wie ich das möchte. Aber ich sehe es auch so, dass hinter jedem Verhalten / Motzen ein Bedürfnis steckt, welches sie grad nicht besser ausdrücken können. Auch bei uns rückt er dann oft später damit raus, was ihn gerade wütend / traurig gemacht hat. Das heisst auch nicht, dass ich nicht sagen darf, dass mich das Gemotze nervt oder ich nicht möchte, dass er so mit mir spricht. Aber ich bemühe mich, herauszufinden, was gerade bei ihm los ist, dass er so eine Laune hat und was wir dagegen tun können. Vielleicht braucht er auch zuerst einfach nur etwas Ruhe für sich.
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Britta77
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Re: Tonfall: Motzende und meckernde Kinder

Beitrag von Britta77 »

Joeyita hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 11:16
Britta77 hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 08:01 Mich haben die Beispiele über Augenhöhe und der eigene Anspruch, dass immer alles, sofort passieren soll wirklich nachdenklich gestimmt.
Mich bewegt gerade sehr, ob ICH mein Verhalten ändern muss, wenn ich weniger Geschimpfe will.
Leider habe ich noch keine Lösung dafür, dass ich (respektive wir, es gibt ja auch einen Ehemann und Vater in Personalunion) die BestimmerIn bin/ sind. Wir treffen so manche Entscheidung und setzen die auch durch. Das stösst nicht immer auf Verständnis bei den Kindern....
Ich hirne weiter.....
Ich wollte damit nicht sagen, dass das alles dein Fehler ist, gell... aber wie Stella* sehe ich es auch so, dass es viel von uns selber abhängt. Ich arbeite momentan auch dran und schaffe es oft noch nicht, so zu reagieren, wie ich das möchte. Aber ich sehe es auch so, dass hinter jedem Verhalten / Motzen ein Bedürfnis steckt, welches sie grad nicht besser ausdrücken können. Auch bei uns rückt er dann oft später damit raus, was ihn gerade wütend / traurig gemacht hat. Das heisst auch nicht, dass ich nicht sagen darf, dass mich das Gemotze nervt oder ich nicht möchte, dass er so mit mir spricht. Aber ich bemühe mich, herauszufinden, was gerade bei ihm los ist, dass er so eine Laune hat und was wir dagegen tun können. Vielleicht braucht er auch zuerst einfach nur etwas Ruhe für sich.
Ich habe meine Nachdenklichkeit und eure Gedanken und Inputs gar nicht als Schuldzuweisung aufgefasst. Die Stossrichtung ist eher wie du schreibst, wie kann ich meinen Umgang damit verbessern, damit es a) mir besser geht und ich b) die Situation verbessern kann.
Ich finde total wertvoll, was ihr zu dem Thema Beitrag. Vielen Dank!

Manana
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Re: Tonfall: Motzende und meckernde Kinder

Beitrag von Manana »

Das Problem mit Anweisungen geben, während dem die Teenies schon eine andere ausführen habe ich auch. Das geht gar nicht bei ihnen.
Ich versuche womöglich, solche Aufträge in einer ruhigen Minute gesammelt zu erteilen und einen Termin zu setzen, bis wann es gemacht sein muss. (z. Bsp. muss nach dem Abendessen gepackt werden für den nächsten Tag, die Tiere gefüttert und noch geduscht werden. Das sage ich beim Abendessen mit dem Termin um 21 Uhr).
Dann klappt es am besten. Leider gelingt mir dies auch nicht immer, manchmal vergesse ich etwas, dann gibts dann Riesengemotze, am schlimmsten ist es noch, wenn dann mein Mann noch etwas anhängt. Er ist noch nicht ganz so versiert im Aufträge gesammelt zu geben wie ich.

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Amaryllis
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Re: Tonfall: Motzende und meckernde Kinder

Beitrag von Amaryllis »

carina2407 hat geschrieben: Sa 23. Jan 2021, 14:04 . Zu mir tut sie am „blödesten“ , will aber immer am liebsten bei mir sein und alles mit mir machen. Dafür ist sie sehr hilfsbereit und empathisch, sie ist sehr sensibel, halt schnell getüpft und spürt Stimmungen, und ich glaube ihr ist der Alltag einfach manchmal zuviel und sie weiss nicht wohin mit ihren Gefühlen.
Oh ja, das kenne ich. Sooo anstrengend. Obwohl ich niemandem gönnen mag, tut es gut, zu hören, dass es anderen auch so geht...

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carina2407
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Re: Tonfall: Motzende und meckernde Kinder

Beitrag von carina2407 »

Amaryllis hat geschrieben: Mi 17. Feb 2021, 22:05
carina2407 hat geschrieben: Sa 23. Jan 2021, 14:04 . Zu mir tut sie am „blödesten“ , will aber immer am liebsten bei mir sein und alles mit mir machen. Dafür ist sie sehr hilfsbereit und empathisch, sie ist sehr sensibel, halt schnell getüpft und spürt Stimmungen, und ich glaube ihr ist der Alltag einfach manchmal zuviel und sie weiss nicht wohin mit ihren Gefühlen.
Oh ja, das kenne ich. Sooo anstrengend. Obwohl ich niemandem gönnen mag, tut es gut, zu hören, dass es anderen auch so geht...
Bin ich froh bin ich nicht die Einzige 😅 Ich habe sehr oft das Gefühl ich mache bei ihr alles falsch, diese und letzte Woche war sie wieder extrem schlecht drauf, wir haben wieder oft gestritten, nachdem es nun eine zeitlang besser war. Ich glaube sie stresst die Schule, auch wurde wieder mal ein Gerücht über sie verbreitet, das nimmt sie sich immer sehr zu Herzen. Auslassen tut sie alles an mir. Heute war wieder ganz gut, hoffe es bleibt so😄
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