Und weiter gehts mit dem Wundern...

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Moderator: conny85

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Neonova
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von Neonova »

Ich habe eine gute Freundin, die zuhause war, bis die Kinder 8 resp. 10 Jahre alt waren. Sie wollte das so und fand es super. Bevor die Kinder im Kiga waren wurden sie sogar 1 Tag pro Woche inkl. Übernachtung von der Grossmutter gehütet. Meine Freundin verbrachte die Woche mit Haushalt, käfelen mit Freundinnen 2-3x pro Woche, lädele und etwas Sport. Ihr Mann arbeitete wie ein Verrückter und war froh, wenn er sich auf seinen Job konzentrieren konnte. Sie fand es viele Jahre super, erst als die Kinder grösser waren und mittlerweile alle Kolleginnen arbeiteten, fand sie es dann auch etwas langweilig. Jetzt macht sie einen eher wenig anspruchsvollen 30% Bürojob und ist zufrieden. Sie hatte und wird wohl nie grosse Ambitionen haben im Beruf, trotz guten Voraussetzungen.
So was gibts also wirklich, auch wenn ichs persönlich nicht verstehen kann.
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ChrisBern
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von ChrisBern »

Ich danke euch für eure offenen Antworten! Ich konnte immer nicht recht einordnen, was seitens der Frau freiwillig gewählt ist und was sich eher dadurch ergibt, dass der Mann es nicht aktiv fördert (und ehrlich, wenn der Mann zu Hause nicht mitmacht, wird es echt mühsam).
Ja, die finanzielle Abhängigkeit fällt mir auch schwer zu verstehen. Ich finde sehr beruhigend, dass sowohl Mann als auch ich uns komplett alleine finanzieren könnten, wenn einer entweder seinen Job verliert oder eine Lebenskrise hat und sich umorientieren möchte. Mir ist das schon von meiner Oma (!) gepredigt worden: Kind, verdiene immer dein eigenes Geld und mach dich nicht abhängig. ;-) (und wenn ich die Scheidung meiner Eltern anschaue: Zum Glück war meine mama eigenständig...).

Schon spannend, wie man trotz gleicher Generation ganz unterschiedliche Mindsets haben kann. Wobei ich halt auch aus einer sehr anderen Kultur komme.

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stella
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von stella »

Sonrie
Ich will nie finanziell abhängig sein. Ich habe bei meiner eigenen Mutter gesehen, was passiert, wenn ein Paar sich scheidet. Sie hat unter dem alten Eherecht geheiratet. (Mann als Familienoberhaupt konnte die Erwerbsarbeit der Frau verbieten) und unter dem neuen als eine der ersten Frauen geschieden. Sie war 18 Jahre lang Hausfrau und Mutter, die letzten sechs Jahre arbeitete sie in Niedriglohnjobs. Die Folgen davon ziehen sich bis heute hin, inklusive tiefste AHV und extrem kleine Pension.
Nein danke. Das will ich nie erleben müssen.
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carina2407
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von carina2407 »

@danci: Ich habe es eigentlich nie als Abhängigkeit gesehen, obwohl es natürlich schon ganz klar eine ist, gerade wenn die Kinder noch sehr klein sind, und man die Situation nicht gerade von heute auf morgen ändern könnte, wenn man das wollen würde. Es war aber bei uns sonst kein Thema, dass es sein Geld wäre, er verdient unser Familienbudget, ich schaue zu Hause, das ist mein Job, das Geld gehört uns beiden. Bei meinem jetzigen Job auf 100% wäre es so, dass ich eine Familie durchbringen könnte, aber ohne grossen Luxus halt. Also wenn es sein müsste, z.b. bei einer Trennung oder Arbeitslosigkeit seinerseits, wäre ich mittlerweile in der Lage für uns zu sorgen. Aber ich verstehe deine Gedanken sehr gut.

@sonrie: Ich gebe Dir absolut recht, es war bei mir genau so, ich habe mir keine grossen Gedanken gemacht, wieviel ich später verdienen würde, ich hatte auch nie eine steile Karriere im Blick. Ich dachte ich bekomme später Kinder und arbeite dann ohnehin nicht mehr so viel. Ich bin wirklich noch so aufgewachsen, und Unterstützung aus der Familie für "etwas Grösseres" war gar nie da. Ich sehe das heute wirklich mit anderen Augen und möchte dahingehend besonders meine Tochter stärken, sich einen Beruf auszusuchen mit dem sie unabhängig bleibt, der ihr aber auch Spass macht, und beide , auch mein Sohn, sollen in ihre Aus-und Weiterbildung investieren, ich möchte dass sie es sich später sozusagen aussuchen können, wie sie leben möchten.
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sonrie
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von sonrie »

@Stella: verstehe ich.
Auch andersrum bestehen Abhängigkeiten - meine Berufstätigkeit ermöglicht meinem Mann familienzeit, oder auch berufliche Risiken (Selbständigkeit) eingehen zu können oder auch einfach mal zu pausieren wenns nicht mehr geht. Würde nicht gehen wenn er Alleinverdiener wäre.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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stella
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von stella »

Sonrie
Unser gewähltes Modell bedingt zwar viele Absprachen und Abstimmungen unter einander, aber beide könnten im Bedarf sowohl in der Familien- als auch in der Erwerbsarbeit sofort übernehmen.
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jupi2000
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von jupi2000 »

Mich wunderts grad, dass diese Diskussionen immer wieder kommen bei swissmom. Ich war 10 Jahre ganz zuhause mit den Kindern. Ich habs genossen und meinen Job nie vermisst. Ich denke bei einer Lebenserwartung von 80 Jahren kann ich schon 10 Jahre bei den Kindern sein. Arbeiten kann ich noch zu genüge. Aber Kinder sind nur einmal klein.
Ich habe viele Freundinnen und Kolleginnen, die entweder Teilzeit ab Geburt Arbeiten oder 100% Hausfrau sind. Und ganz ehrlich? Es spielt für mich keine Rolle. Soll jede Frau/ Familie selber entscheiden!

jupi2000
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von jupi2000 »

Was aber bei diesen arbeitenden Müttern immer wieder zu Stress führte war, dass sie nach schlaflosen Nächten am nächsten Tag zur Arbeit mussten. Oder bei Krankheit eines Kindes Organisationsstress hatten. Oder stillende Mütter die husch husch abstillen mussten, obwohl sie gerne noch länger gestillt hätten...
Aber eben, ich habe noch nie eine Frau wegen ihres Familienmodells kritisiert. Etwas mehr Akzeptanz auf beiden Seiten würde nicht schaden.

fläcki
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von fläcki »

Bei uns ist es nicht so, dass mein Mann erwarten würde, dass ich zuhause bleibe. Das war auch nie der Plan. Es kam dann aber halt anders. Unser Sohn hat besondere Bedürfnisse und ist sehr betreuungsintensiv. Ein Grund, warum ich erst recht für mich einen Ausgleich haben wollte. Das stellte sich dann als schwierig heraus. Er liess sich nie fremdbetreuen, noch heute mit zehn ist das ein riesiges Problem. Wir gaben ihn mit drei trotzdem in die Kita, weil ich arbeiten wollte, etwas anderes brauchte als Kind und Haushalt. Er war aber nicht tragbar und nicht "betreubar". Also gab ich den Job wieder auf und blieb weiter daheim. Als der Kindergarten kam, gings weiter mit nicht tragbar und neu "nicht beschulbar". Sohn war weiterhin daheim. Uns wurde nahegelegt, dass wir ihn zuhause im Einzelsetting beschulen, was ja, da ich einen pädagogischen Hintergrund habe, machbar sein sollte. Das haben wir gemacht. Ich blieb weiterhin zuhause. Anstatt, dass es weniger Betreuungsaufwand gab, wurde es mit den Jahren immer mehr, dazu dann die Beschulung mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Dass ich diesen Part übernommen habe hat rein pragmatische Gründe. Mein Mann hat für diesen Job keine "Qualifizierungen", ich schon. Wäre es umgekehrt gewesen, wäre er daheim geblieben. Der zweite Grund, auch der zweitrangige ist, dass mein Mann mehr verdient als ich verdienen würde. Da nur einer von uns arbeiten gehen kann, ist es sinnvoll, wenn es der ist, der mehr verdient. Aber der Hauptgrund, ist der berufliche Hintergrund.
Als Sohn sieben war, habe ich ein Jobangebot bekommen, das ich unbedingt annehmen wollte. Viel Flexibilität und ich dachte, das bringe ich auch noch unter, das passiert dir nie wieder. Ich hab angenommen, mein Mann hat massiv unterstützt, ich arbeitete irgendwann nur noch nachts und die Termine die ich tagsüber hatte wurden zum Hürdenlauf. Es passte eben doch nicht alles unter einen Hut und ich konnte es nach gut einem Jahr nicht mehr stemmen. Also habe ich aufgehört und war wieder nur mit dem Kind daheim. Inzwischen haben wir einen Schulplatz gefunden. Sohn ist zur Zeit sechs Stunden in der Woche da, den Rest ist er krankgeschrieben. Und daheim. Auch jetzt, mit zehn Jahren, ist die Lage so, dass einer von uns beiden daheim sein muss. Wir haben keine stabile, langfristige und verlässliche Betreuungssituation.
Ob ich damit glücklich bin? Nein. Ich bin frustriert. Und musste mir in den letzten Jahren Dinge suchen, die neben meinem Kind Platz haben und die mich selber nähren. Ich muss selbst für mich dafür sorgen, dass ich intellektuell nicht verhungere und ich muss mir selbst genug geben, damit ich glücklich bin, weil von aussen eigentlich nichts kommt. Gewählt ist diese Situation so eigentlich nicht. Sie ist ein Weg, klarzukommen und manchmal habe ich sehr gute Momente, weil ich durch diese Situation auch einer Leidenschaft nachgehen kann, die mir viel gibt. Aber ich muss auch da um jede Minute kämpfen.
Wirklich schlimm finde ich aber die Tatsache, dass ich in all den Jahren, in einer Gesellschaft, die immer davon redet, dass Frauen arbeiten können sollten, dass Ressourcen von Frauen nicht brachliegen sollten, dass Beruf und Familie vereinbart werden sollten, nie gefragt wurde, ob ich arbeiten müsste oder gar wollte. Es wurde immer von allen Stellen mit denen wir zu tun haben und mit denen wir gelegentlich auch kämpfen, vorausgesetzt, dass ich als Mutter - nie der Vater - diesen Job einfach mache. Umsonst versteht sich. Ich musste mir anhören, dass ich egoistisch bin, weil ich eine Tagesstruktur für mein Kind mit besonderen Bedürfnissen will. Ich musste mir anhören, dass das halt meine Aufgabe als Mutter sei, 7x24 Stunden. Und umgekehrt werde ich von aussen zum Teil als Huscheli, Mami, Hausfrau gesehen, die keine andere Lebenswelt als das eigene Kind hat, eigene Wünsche oder Ambitionen schon gar nicht.
Ich traue mich das diese Frauen oder auch Männer nicht zu fragen.
Trau dich. Ich wünschte mir, es würde sich jemand mal trauen, zu fragen, ob ich das so haben wollte. Es kann sein, dass es nicht so ist, wie es von aussen scheint. Aber es gibt sicher auch die Fälle, wo es genauso ist wie es von aussen scheint :wink:
Finanziell finde ich es im übrigen nicht prickelnd. Ich bin zu 100% von meinem Mann abhängig und wenn es so weitergeht, werde ich das auch im Alter sein. Ich habe jetzt nichts und ich werde nichts haben wenn ich alt bin. Ev. wird es Erziehungszuschläge oder so geben. Vielleicht. Wir haben uns so eingerichtet und mein Mann sieht den Aufwand den ich habe und er sieht, dass es eben auch ein Job ist. Und er kann damit leben, dass das was er verdient, der Lohn für die Arbeit von uns beiden ist. Fair ist das aber nicht. Und ich wünschte mir wirklich, da gäbe es für pflegende Angehörige eine andere Lösung. Auch wenn die "Gepflegten" noch Kinder sind. Ich habe nicht grundsätzlich ein Problem damit, dass ich kein eigenes Geld habe. Wie gesagt, wir haben uns da eingerichtet und keiner von uns kann grosse Sprünge machen. Da müssen wir halt miteinander reden. Es ist wie es ist. Aber ich würde zBsp meinen Mann gern mal einladen, ohne dass ich an sein Geld muss. Das fühlt sich halt einfach blöd an. Auch wenn er die Geste schätzt und es für ihn keine Rolle spielt, dass er das Geld dafür heimgebracht hat. Wir tun uns dann gemeinsam was Gutes, schenken uns zusammen etwas. Aber genaugenommen ist es halt doch immer sein Geld. Es ist eine Gefühlssache. Und auch wenn ich weiss, dass ohne mich und die Arbeit die ich mache, nichts laufen würde, dass es ohne das was ich tue genauso wenig gehen würde, wie ohne das Geld das mein Mann verdient, würde ich doch gern auch ab und zu finanziell etwas beitragen. Ich kann nicht mal genau sagen warum. Gefühlssache eben.
Sorgen bereitet mir aber wirklich eher das Alter, als das Jetzt.

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ChrisBern
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von ChrisBern »

jupi2000 hat geschrieben: Sa 30. Jan 2021, 12:10 Mich wunderts grad, dass diese Diskussionen immer wieder kommen bei swissmom. Ich war 10 Jahre ganz zuhause mit den Kindern. Ich habs genossen und meinen Job nie vermisst. Ich denke bei einer Lebenserwartung von 80 Jahren kann ich schon 10 Jahre bei den Kindern sein. Arbeiten kann ich noch zu genüge. Aber Kinder sind nur einmal klein.
Ich habe viele Freundinnen und Kolleginnen, die entweder Teilzeit ab Geburt Arbeiten oder 100% Hausfrau sind. Und ganz ehrlich? Es spielt für mich keine Rolle. Soll jede Frau/ Familie selber entscheiden!
Aber jupi, ich weiss nicht, ob du meinen Post gelesen hast: ich habe wirklich und aufrichtig eine Wunderfrage gestellt. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist doch hier der Thread dazu? Ich wollte es einfach wirklich wissen und habe mich bedankt für die offenen Antworten.

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ChrisBern
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von ChrisBern »

Fläcki, danke dir herzlich! Sehr berührend für mich und es tut mir auch leid, dass es für euch im Prinzip auch wenig Wahl gibt.

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Neonova
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von Neonova »

@jupi2000: ich kann nur für mich reden. Ich akzeptiere die Entscheidung vollzeit zuhause zu sein absolut. Ich sag nur, dass es für mich nichts wäre. Das darf man doch sagen und ich finde es gut, wenn man durch Fragen nach den Gründen seinen Horizont erweitert.
Ich könnte auch mehr arbeiten, das will ich aber bewusst nicht, weil ICH auch gerne genug Zeit (genug nach meinem Empfinden) mit den Kindern verbringe. Mich beruhigt aber die Gewissheit, dass ich das jederzeit ändern und finanziell auf eigenen Beinen stehen könnte.

Ich bin völlig mit dir einig, dass jeder das Modell leben soll, das er möchte.
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sonrie
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von sonrie »

@Jupi: die Frage kam ja auf, weil sich Lilyrose darüber wunderte, wie schwer es frau gemacht wird, als Mutter berufstätig zu sein und dass es kein Privileg sein dürfe. Und natürlich kommt diese Frage immer auf, weil jede Frau die Kinder bekommt früher oder später damit konfrontiert wird bzw. wie hier, alle ihre Erfahrungen damit gemacht haben. Man muss auch nicht alles gut finden was andere machen, und der satz von dir ist sehr löblich:

Soll jede Frau/ Familie selber entscheiden!
Es ist nur so, dass eben NICHT jede Frau selber entscheiden kann (weil Rahmenbedingungen es nicht zulassen, aus finanziellen gründen, keine Kinderbetreuung, der Mann will Karriere machen, etc.) und das ist genau das Problem.

EDIT: ich finde es absolut OK wen sich jemand für das Modell der Hausfrau entscheidet, deswegen muss ich es aber noch lange nicht für mich in Betracht ziehen. Und man kann durchaus sagen, was für welches Modell oder was gegen welches Modell spricht, nicht? Ohne zu kritisieren, einfach nur zu sagen "das ist für mich der Grund warum ich / warum ich nie..... ".Soviel Toleranz sollte drin liegen, finde ich.
Zuletzt geändert von sonrie am Sa 30. Jan 2021, 12:52, insgesamt 1-mal geändert.
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danci
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von danci »

@ jupi
Findest Du denn, dass hier jemand kritisiert wird? Ich finde es umgekehrt sehr schade, dass es schon fast nicht mehr möglich ist, dieses Thema anzusprechen, ohne dass jemand mit "keine muss sich rechtfertigen" oder "soll doch jede machen, wie sie will" kommt. Das bestreitet ja gar niemand. Ein Austausch sollte aber trotzdem möglich sein.

@ Conny/Carina
Auch wenn man es nicht so ist, ist es eine Abhängigkeit. Man ist als Frau darauf angewiesen, dass der Lohn des Mannes reinkommt und er v.a. diesen auch teilt.

Wobei klar ist, dass die Abhängigkeit auch umgekehrt ist: Ich habe zweimal im Umfeld miterlebt, wie schwierig es ist, wenn bei einem klassischen Modell die Frau plötzlich ausfällt. Und das ist ehrlich gesagt noch schlechter abgesichert als der umgekehrte Fall.
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danci
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von danci »

Anschlussfrage: Thematisiert ihr dies mit Euren Kindern (vielleicht insbesondere Töchter), wenn es um die Berufswahl geht?
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von sonrie »

jep
altersbedingt noch nicht im detail, aber durchaus so dass berufswahl auch mit Lebensstil zu tun hat
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von jupi2000 »

ChrisBern hat geschrieben: Sa 30. Jan 2021, 12:19
jupi2000 hat geschrieben: Sa 30. Jan 2021, 12:10 Mich wunderts grad, dass diese Diskussionen immer wieder kommen bei swissmom. Ich war 10 Jahre ganz zuhause mit den Kindern. Ich habs genossen und meinen Job nie vermisst. Ich denke bei einer Lebenserwartung von 80 Jahren kann ich schon 10 Jahre bei den Kindern sein. Arbeiten kann ich noch zu genüge. Aber Kinder sind nur einmal klein.
Ich habe viele Freundinnen und Kolleginnen, die entweder Teilzeit ab Geburt Arbeiten oder 100% Hausfrau sind. Und ganz ehrlich? Es spielt für mich keine Rolle. Soll jede Frau/ Familie selber entscheiden!
Aber jupi, ich weiss nicht, ob du meinen Post gelesen hast: ich habe wirklich und aufrichtig eine Wunderfrage gestellt. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist doch hier der Thread dazu? Ich wollte es einfach wirklich wissen und habe mich bedankt für die offenen Antworten.
Es ist alles gut! Klar ist die Frage berechtigt. Ich fand nur, dass das hier schon so oft diskutiert wurde und ich oft das Gefühl hatte, da kommt man ja nie auf einen Nenner.
Und ja, nur weil ich Hausfrau war heisst das nicht für mich, dass das Modell für alle Frauen das Richtige ist.

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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von jupi2000 »

danci hat geschrieben: Sa 30. Jan 2021, 12:59 Anschlussfrage: Thematisiert ihr dies mit Euren Kindern (vielleicht insbesondere Töchter), wenn es um die Berufswahl geht?
Ja sicher. Mit allen Kindern, nicht nur mit den Töchtern. Sie merken aber selber, dass man mit "nur" einer Lehre finanziell nicht weit kommt. Es wollen alle 3 studieren.
Oder meinst du etwas anderes?

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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von Neonova »

Man muss doch gar nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen, solange man sich gegenseitig respektiert.

@Berufswahl: das werden wir sicher thematisieren wenns etwas konkreter ist.
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von jupi2000 »

Neonova hat geschrieben: Sa 30. Jan 2021, 13:23 Man muss doch gar nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen, solange man sich gegenseitig respektiert.

@Berufswahl: das werden wir sicher thematisieren wenns etwas konkreter ist.
Stimmt.

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