Gefühlsstarke Kinder

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Mialania
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Mialania »

Bei uns hilft aktuell nur in den Arm nehmen und ganz lange ausheulen lassen und kuscheln.
Haben auch wegen jedem Furz x Mal Drama und Geheule am Tag, dass es recht die Nerven strapaziert. Bei uns scheitert es aber schon stark an der Kommunikation.

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ChrisBern
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von ChrisBern »

Bei uns hat da leider nichts geholfen. Nähe vertrug er oft gar nicht bzw anfassen ging gar nicht. Ich sass oft daneben und wartete, ging bei uns gerne 30 Minuten. Oft mit Treten und Gebrüll. Meine größte challenge war, nicht wütend und genervt zu werden, es eskalierte komplett. Wenn es durch war, war es durch, er kam dann auch wieder kuscheln. Manchmal habe ich es geschafft, mit Witz und Humor kurz vor der Explosion noch einhaken zu können. Einen spass machen, doofen Spruch, das hilft auch heute noch.

Letztes Sommer (endlich! Was für eine Erleichterung), mit 4 Jahren schaffte er es dann, sich zurück zu ziehen. Gerne mit Türknallen...er ging und kam zurück oder rief, wenn es besser war. Das war ein riesiger Fortschritt und erleichterte alles enorm. Heute (mit 5) sagt er sehr klar: ich bin sauer. Und ist dann wirklich sauer. Dauert genauso lang, ist aber leiser. ;-) und manchmal helfen dann auch wieder Witze, ob er jetzt wieder eine zitrone ist etc.

Alles Gute! Das ist so anstrengend, dieser Gang auf rohen eiern...

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Vaena
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Vaena »

morgen
ich lese hier auch mit. meine gehört auch definitiv zu den gefühlsstarken kindern... sie hat sich zwar schon gut regulieren gelernt und geht jetzt schon teilweise dann selber ins zimmer, hört tiptoi oder tonie... und kommt dann nach 20min wieder... gut gelaunt und 'geerdet'. aber wenn sie hunger hat oder schmerzen (Sie es nur bissl blähungen, muskelkater, kopfweh -> sie neigt leider stark dazu), dann ist ein regulieren nicht möglich... sie schmeisst sich dann hin und kräht und kräht und kräht... anfassen artet in 'neeeeeeeeei mamiii' und wegrennen aus, nur daneben sitzen hilft auch nicht -> das findet kein ende! ich pack sie dann einfach, sitz mit ihr auf das bett oder sofa und halte sie fest. anfangs wert sie sich immer aber das 'pucken' hilft ihr und nach 5min kommt sie runter und kuschelt sich dann an...

bei meinem mann gehts gar nicht, bei ihm hilft 'leider' zurzeit nur das iphone und youtube-kids... ist völlig doof und ich hasse es, aber es ist echt das einzige, was ihr da raus hilft... alles andere endet leider recht tragisch in totalem kreischen (über stunden) bis zusammenbruch... und das ist ja auch nicht schön anzusehen... dann gibts halt einfach das iphone und dann ist ruhe. nach 10min gibt sie's freiwillig ab und ist wieder das glückliche kind!
und vorsätzlich macht sie das bei ihm nicht, den es geht tage/woche ohne und wenn sie halt wiedermal nicht fit ist (siehe oben, oder auch wachstum -> gelenkschmerzen) dann braucht es halt wieder mal!

ich hoffe, es wird mal anders... aber es ist schon besser. vor nem halben jahr noch hat sie den kopf überall angehauen und damit nicht aufgehört... da war es noch eine ganz andere hausnummer... also es verwächst sich, braucht aber einfach extrem geduld und ruhe... und vor allem halt auch gegen aussen... macht so ganz viel spass, wenn die nummer in der öffentlichkeit kommt!...

alles gute...

ach ja, es hilft auch, einfach mal daneben setzen und die gefühle zu benennen... das hat uns sehr gut geholfen... sagen "ich weiss du bist sauer wegen xxx.. ich versteh dich, du darfst jetzt sauer/frustriert/wütend etc. sein!"... das hat ihr extrem geholfen und sie benennt jetzt oft die gefühle "mami, jetzt bini hässig...!" ... und das jetzt mit knapp 3!

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Oda
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Oda »

Vielen lieben Dank für eure Antworten!!

@ Mialania: In den Arm nehmen half ganz oft schon ganz viel. Er ist sehr schmusig und mag Hautkontakt sehr. Nur wenn er so "drüber" ist, fängt er ganz oft an zu Hauen und Treten, das mag ich dann gar nicht haben. Aber ich werd's mal wieder mehr versuchen, wär ja was so dankbar Einfaches...

@ ChrisBern: Oh bin ich froh, dass es dir auch so ging! Ich denke auch oft, ich mach es nur schlimmer und es ist eine grosse Baustelle von mir, mich noch seltener mitreissen zu lassen und weniger wütend zu werden. Er kann ja nichts dafür, dass er so funktioniert. Aber trotzdem macht es mit mir halt auch was... Aber stimmt, mit so blöden Sprüchen konnten wir auch schon mal das Ruder rumreissen. Versuch ich wieder mehr. Und sehr schön, dass es Hoffnung gibt, dass es auch ganz von allein besser werden kann!

@ vaena: Das klingt auch mega streng. Wegen dem iPhone würd' ich mir jetzt in so einer Situation aber weniger Gedanken machen. Klar möchte man lieber was anderes, aber wenn sie's nach 10 min freiwillig abgibt (und nicht nach 20 min schon wieder will / braucht ;)) , ist das doch keine schlechte Strategie.

Das mit dem Gefühle benennen machen wir schon lange. Ich kenne so Situationen eigentlich gar nicht, ohne dass er es selber benennt. Er hat schon mit ca. 20 Monaten gesagt, dass er hässig sei oder traurig. Inzwischen unterscheidet er zusätzlich zwischen frustriert, enttäuscht, beleidigt, es sei ihm einfach nicht wohl, es gehe jetzt grad einfach nicht anders, etc. Also daran hapert es nicht, nur kann ich es wie gesagt nicht (ein-) schätzen, wie viel das hilft, da ich es nicht anders kenne. Ich denke vielmehr oft, dass das für ihn eine weitere Schwierigkeit ist: Dass er sprachlich / "im Kopf" (intellektuell?) sehr weit ist und sehr viel Theoriewissen hat und Zusammenhänge erkennt, dass seine Gefühlswelt aber nicht immer danach funktioniert und das für ihn eine je nach dem unerträgliche Spannung aufbaut. Ist vielleicht etwas weit hergeholt, aber das kommt dabei raus, wenn ich mir so meine Gedanken mache, warum was wie sein könnte... :lol:

Übrigens habe ich heute zufällig das Bilderbuch von Quirin dem gefühlsstarken Känguru gefunden. Kennt das jemand? Das schien ihm wahnsinnig gut zu tun, die Geschichte zu hören und er konnte sich total damit identifizieren. War auch sehr schön zu sehen...

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ChrisBern
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von ChrisBern »

Danke für den Tipp mit dem coolen Buch, das klingt wirklich gut (und nach einem Tag bei uns vor einem Jahr 🙈). Das kannte ich nicht, vielleicht schaue ich das mit meinem Sohn auch noch mal an. Sein Standardspruch gerade: ich bin sauer. Und dann geht er schmollen. Es ist fast ein bisschen lustig, und es triggert mich sehr viel weniger als das Treten und Hauen.

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Vaena
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Vaena »

hey oda
ja ich weiss... aber ist halt trotzdem blöd, wenn das iphone herhalten muss.

diese nacht sogar 2x :-( waren gestern zu einem kindergeburtstag nachmittags eingeladen, abends noch gegrillt... und sind erst gegen 20.00h nach hause gekommen (dann ist se eigentlich schon im bett). sie war den ganzen tag super drauf, abends schön gespielt und gegessen... joa, um 20.40h praktisch direkt von der grillade ins bett = geile nacht (!!! achtung ironie!!!). sie hat bis 22.30h geschlafen (macht sie oft, erstmal die erste müdigkeit wegschlafen, dann fängt das gehirn an zu verarbeiten) und dann ging das krähen los... und zwar über 1h. ich bekam die nicht beruhigt. erstmal eruiert, WAS ist es??? ist ja nicht immer so einfach. erst waren wir bei der verstopften nase, dann beim bauch... joa, also weiter gekräht, ich wollte das iphone noch NICHT geben! dann kam dann irgendwann viel luft wie geschossen raus und dann war aber immer noch net vorbei, die kam einfach nicht runter. dann iphone hin und sie hat sich beruhigt. nach 10min konnte ich dann das iphone nehmen, sie drehte um und schlief ein... sie hat noch bissl gezappelt, es roch paarmal noch nach verfaulten eiern (= luft lösen, arge blähungen) und dann alle 2h wieder aufkrähen, diesmal geträumt. mal hat ihr wer den ballon weggenommen, mal hat sie unser pony verfolgt!

also abweichung von ihrer täglichen routine mit action und spätem essen (bratwurst) gepaart mit verdauungstrampolin-hüpfen ist ne echt miese mischung. sie war ja ein schreikind, sie überreizt extrem schnell... was wir aber eben immer erst hinterher sehen... früher zeigte sie es sofort, jetzt 'hält' sie durch, bis der köper zur ruhe kommt.

wir gehen also wieder zu plan A und halten einfach massiv an den routinen und zeiten fest... die geselligkeit müssen wir also wieder zurückschrauben, einer bleibt zuhause mit kind, der andere kann gehen! einfach weil es zeigt, sie ist nicht so weit...

wir haben halt auch einen extremen weg hinter uns und waren in kinderpsychologischer betreuung. und die hat starkt geholfen. und eben mal daneben sitzen und die gefühle benennen und nicht ablenken, hilft extrem, dass die kinder damit lernen umzugehen. nur wer es durchlebt, kann daraus lernen... ist uuh schwer, wenn man daneben sitzt, das kind da einfach irgendwie nicht klar kommt, und dann anfängt zu reden... ich hab mich immer gefragt, wieviel bleibt dann hängen... aber erstaunlicherweise bleibt es hängen... und man ziehts halt mal 10min durch und hilft dann da raus...
ich habe es aushalten gelernt und eben, ich brauch zu 99% kein handy mehr, während mein mann nach 2min aufgibt... aber es ist auch nicht einfach. ich denke, für aussenstehende verziehen wir total das kind "die soll sich nicht so haben! lasst sie schreien!"...

ich musste hart kämpfen und an dem festhalten, was ich im gefühl habe... weil wir haben das kind abends/nachts im bett, während die andern das kind halt nur kurz sehen und nur die akute situation erfassen!

dafür muss ich sagen, das gefühlsintensiv auch schön sein kann. ich erlebe die welt aus den augen von solch einem kind ganz anders und wunderschön :-) und ich lerne sooo viel... nicht immer einfach, aber es ist wirklich schön....

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ChrisBern
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von ChrisBern »

Gute Erholung nach dieser Nacht! Ja, Abweichung von Routinen ist bei uns auch schwierig und vor allem am Abend (am Tag verträgt es recht viel Abwechslung). Aber sobald Abends später wird, viel los war und dann soll er möglichst noch schnell ins Bett gehen, weil es schon spät ist, dann haben wir Terror...

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Vaena
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Vaena »

danke dir...
und dann haben wir das genau gleiche problem. die tage gehen super, egal ob mal weekendtrip oä. der abend ist bei uns matschentscheiden...
aber ehrlich, als ich noch im 'ich bin jung und geh in ausgang' modus war und dann morgens um 3.00h ins bett gefallen bin, hatte ich auch immer nur blöde nächte... von daher, völlig nachvollziehbar...

aber mühsam!

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Oda
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Oda »

Bzgl. Abendprogramm/ -routine sind wir zum Glück nicht sooo eingeschränkt. Die Stimmung muss einfach passen. Und Einschlafbegleitung halt...

Ich wollte noch kurz eine Idee hierlassen, wir haben kürzlich zufällig etwas rausgefunden, was unserer total entspannend findet: Wenn man ihm eine schwingende Stimmgabel an den Knochen hinter dem Ohr hält! 😳😅 Ich wär in dem Zusammenhang nie darauf gekommen, aber vielleicht ist es auch jemand anderem einen Versuch Wert... ;)

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Oda
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Oda »

Eine Frage noch:

Wie gehen die LP / Betreuer:innen eurer Kinder mit deren Gefühlsstärke um? Habt ihr je mit ihnen darüber gesprochen oder seid darauf angesprochen worden? Und wenn ja, wie erklärt man das richtig? Es ist ja nicht wirklich eine Diagnose...

Bei uns ist es eben mit der einen Betreuerin in der Kita oft schwierig, die kann mit den Gefühlsausbrüchen nicht umgehen. Die meisten können es zum Glück sehr gut, aber es kann sich halt keiner aussuchen, wer im entscheidenden Moment da ist...

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ChrisBern
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von ChrisBern »

Lustigerweise macht mein Sohn das weder in der Kita und jetzt auch nicht im KiGa. Bzw hat er das dort einmal oder zweimal gemacht und die Betreuer waren total überrascht und schockiert. Habe dann gemeint, daß gehöre bei uns zur Tagesordnung. ;-)

sonrie
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von sonrie »

same here. Er ist im Kiga sowie in der schule (oder überhaupt auswärts) ein sehr angepasstes Kind, beim ersten Elterngespräche dachte ich, sie reden von einem anderen Kind, aber sicher nicht von meinem ;-)
Es dürfte ihn aber viel Kraft kosten, denn zu Hause explodiert er dann. Wird aber mit jedem jahr besser, mittlerweile ist er 8 und hat sich viel besser im Griff als noch zu Kiga zeiten.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Joeyita
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Joeyita »

Was hilfreiche Strategien betrifft, sind wir auch immer noch auf der Suche. Wir haben leider nicht DIE Lösung, die zuverlässig klappt. Was aber auch schon öfter vorkommt, dass er wegrennt (z.B. innerhalb vom Quartier, nie weit), ausruft wie ein hochpubertierender Teenie und dann irgendwo schmollen geht. Wenn er dann wieder kommt, ist es auch meist wieder besser. Aber diese Strategie hat er noch nicht so fix für sich gefunden, nur ab und zu klappt das.

Was bei uns glaube ich gar nicht gehen würde, wäre ein doofer Spruch. Da fühlt er sich total verarscht und flippt erst recht aus. Manchmal kann ich ihn in den Arm nehmen, manchmal lässt er es nicht zu. Was er liebt am Abend zum Runterfahren, ich aber noch nie versucht habe, wenn er wütend ist (er meint aber, er würde es auch dann zulassen): Rücken kraulen :lol: Muss mal versuchen, dran zu denken. Mein grosses Thema ist eben auch, dass ich selber zu wütend werde.

Verhalten im Kiga: richtige Ausraster hatte er dort nie, sie fanden einfach, dass seine Impulskontrolle noch Potenzial hat zum Ausreifen :wink:

Danke für den Buchtipp, klingt toll! Muss ich mir mal anschauen.
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Enzian
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Enzian »

Auch hier, im Kindergarten und in der Schule hat er keine Ausraster... Das macht er nur zu Hause :roll: Was sie einfach merken in der Schule, dass er nicht so gut verlieren kann und dann jeweils SEHR enttäuscht ist. Aber das wird auch immer besser, je älter er wird.

Was bei uns immer wieder ein Thema ist, dass er sich nicht so gut konzentrieren kann. Aber das ist wohl völlig unabhängig vom "gefühlsstarken Kind."

Aber sonst ist bei uns wieder der Wurm drin, nach einer längeren besseren Phase. Zu Hause explodiert er wieder regelmässig, es gibt viele Konflikte und Streit. Wir haben noch keinen wirklichen Auslöser gefunden... Vor den Sommerferien habe ich die schwierige Phase auf die "Schul-Müdigkeit" geschoben. Es gab leider in den Ferien keine wirkliche Besserung. Zusätzlich sagt er oft er sei müde, was für ihn völlig atypisch ist... Nun haben wir Mal den Eisenwert überprüfen lassen, warten aber noch auf das Resultat.

Timia
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Timia »

Dieser in/out Unterschied (auswärts vs. Zuhause) ist typisch fürs Autismus-Spektrum und nennt sich masking. Dies verlangt den Kindern unendlich viel Kraft ab.

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ChrisBern
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von ChrisBern »

Das ist doch nicht nur typisch für ASS? Ich kenne das von fast allen Kindern, die in den KiGa kommen und sich dort gut anpassen, dass sie dann zu Hause ausflippen. Gefühlt erzählen mir das 80% meiner Kollegen mit Kindern, dass die Kinder in kita oder KiGa besser mitmachen als zu Hause und dass vor allem nach KiGa Eintritt die Kinder zu Hause explodieren. Selbst meine Tochter, die ein sehr pflegeleichtes Kind ist (bzw war ;-), aktuell kommen pubertäre Züge...), flippte nach KiGa Eintritt zu Hause wieder verstärkt aus, weil sie sich im KiGa am Anfang nicht traute, sich zu exponieren.

Wir haben glaube schon ein paar mal festgestellt, dass gefühlsstarke Kinder, ASS und ADHS überlappungen haben und dass Gefühlsstärke später mal als etwas anderes diagnostiziert werden KANN, aber nicht muss. Ich liebe diese Ferndiagnosen von ASS...(sorry, dass ich gleich etwas unfreundlich werde, aber wir haben uns in diesem Thread schon mehrfach gewünscht, dass nicht dauernd die ASS Diagnose kommt).

sonrie
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von sonrie »

@ChrisBern 😉

Wir werden ewig die Mütter bleiben, deren Kinder im ASS Spektrum sind, die das aber nicht wahrhaben wollen 😉 Man MUSS Dinge diagnostizieren....so scheint es.

Ich bin nur froh wächst sich zumindest bei meinem Sohn das ASS aus (😉) , denn je älter er wird, umso besser können Dinge auf der rationalen Ebene geklärt werden und umso seltener /kürzer sind seine Ausbrüche.

Er ist nun 8 und der Unterschied zur Kleinkinder-, Vorschulzeit ist riesig.
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jupi2000
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von jupi2000 »

Meine 0815 Kinder waren im Kiga, Schule und allgemein in der Öffentlichkeit sehr angepasst und anständig. Wenn Besuch kam auch ultra pflegeleicht usw.
Zuhause konnten sie dann so richtig loslassen und auch mal eine Riesenszene machen, wenn sie von der Schule nachhause kamen. Ich fand und finde das völlig normal.

Ist ja bei uns Erwachsenen nicht anders. Im Berufsleben verhalten wir uns ja auch angepasster als zuhause. Zuhause darf man ruhig mal "ausrasten" wenns nötig ist.

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ChrisBern
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von ChrisBern »

sonrie hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 07:46 @ChrisBern 😉

Wir werden ewig die Mütter bleiben, deren Kinder im ASS Spektrum sind, die das aber nicht wahrhaben wollen 😉 Man MUSS Dinge diagnostizieren....so scheint es.

Ich bin nur froh wächst sich zumindest bei meinem Sohn das ASS aus (😉) , denn je älter er wird, umso besser können Dinge auf der rationalen Ebene geklärt werden und umso seltener /kürzer sind seine Ausbrüche.

Er ist nun 8 und der Unterschied zur Kleinkinder-, Vorschulzeit ist riesig.
Haha, ja genau, wir wollen es einfach nicht wahrhaben. ;-) bei meinem Sohn wird es auch massiv besser, er hat viel bessere Strategien, jetzt ist er knapp 5. Kein Vergleich mit noch vor einem Jahr. Hoffen wir, dass ASS sich weiter verwächst. ;-)

Beide Kids gehen eher ein bisschen gen ADS, vor allem die (sehr angepasste Grosse), haben Mühe mit Fokus, Konzentration, sehr verträumt.

Joeyita
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Joeyita »

Timia hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 04:46 Dieser in/out Unterschied (auswärts vs. Zuhause) ist typisch fürs Autismus-Spektrum und nennt sich masking. Dies verlangt den Kindern unendlich viel Kraft ab.
Fand ich jetzt auch nicht wirklich hilfreich... das ist doch wirklich beim absoluten Grossteil aller Kinder so.

@ChrisBern und sonrie: Shit. Bei meinem gibts noch nicht so massive Besserungsanzeichen (wird im Nov. 7). Wahrscheinlich definitiv ASS in dem Fall! :shock:
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