Stranger Danger

Allgemeine Themen ab dem 2. Lebensjahr

Moderator: conny85

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swozzie99
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Stranger Danger

Beitrag von swozzie99 »

Ihr Lieben

Wie bringe ich das Thema Stranger Danger meinem 4-jährigen Jungen nahe? Er ist sehr offen und aufgeschlossen und fängt mit Jedem ein Gespräch an und sagt Hallo. Ich will ihn ja nicht abschrecken, aber irgendwie auch beibringen, dass es ok ist offen zu sein, dass man aber auch vorsichtig sein muss. Nicht jeder Mensch hat gute Absichten.

Habt ihr mir gute Tipps?

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Opti
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Re: Stranger Danger

Beitrag von Opti »

Hoi Swozzie

Ich wollte meinem Kind im Kleinkindalter nichts von Straftaten, Kriminellen etc. erzählen und sah mich also ähnlich herausgefordert.

Ich habe meinem Kind erklärt, dass ich immer wissen möchte, wo es ist. Z.B. falls mal was ist und ich der Grossmutter helfen gehen muss, dass ich genau weiss wo mein Kind ist und es mitnehmen bzw. erreichen kann. Ich habe dann die Regel vereinbart, dass es mit allen Menschen, mitgehen darf/nach Hause gehen darf, die mich kennen (kennen habe ich so definiert, dass entweder sie bei uns zu Besuch waren oder wir bei ihnen (mit den entsprechenden Erwachsenen)). Diese Menschen haben sicher meine Koordinaten und informieren mich, wenn ich etwas wissen muss bzw. wurden von mir informiert, falls sie mal unplanmässig mein Kind irgendwo abholen müssten.

Obs funktioniert? Das hängt wohl sehr vom Kind und von dessen Alter ab. Wir sind damit gut gefahren.

Lg
Opti

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maple
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Re: Stranger Danger

Beitrag von maple »

Diese Gedanken kenne ich auch. Gegen Gespräch anfangen ist ja erstmal nichts einzuwenden. Eingegriffen haben wir, wenn die körperliche Distanz nicht gestimmt hat (gerade die Kleine ist sehr "zutraulich" und kam/kommt Menschen auch körperlich nah). Ausserdem habe ich immer mal wieder thematisiert, dass man Fremden Leuten im Bus oder so nicht erzählt wo man wohnt u.ä. Da kann man schon sagen, dass nicht alle Menschen nett sind. Sie stellen sich dann vermutlich etwas anderes vor und denken an den Bully vom Spielplatz. Finde ich aber auch ok, man kann die Problematik auch ohne Mord und Totschlag erklären.

Bezüglich mitgehen sind wir extrem streng. Es gibt eine Positivliste von Menschen, mit denen sie ungefragt mitgehen dürfen. Wenn jemand nicht auf dieser Liste ist, müssen sie vorher fragen kommen. Das ist für Kinder am klarsten. Es gibt auch ein gutes Buch dazu: "Ich geh' doch nicht mit jedem mit", ist meines Wissens von einer Kinderpsychologin. Wir implizieren nicht, dass alle anderen potenziell gefährlich sind. Sie sollen einfach vorher fragen. Beim Draussenspielen dieselbe Regel: Sie spielen dort, wo wir vereinbart haben, wenn sie woanders hingehen oder zu jemandem nach Hause, kommen sie Bescheid sagen. Mit 4 Jahren habe ich einfach gesagt, dass ich Angst habe, wenn ich nicht weiss, wo sie sind, schliesslich hätten sie ja auch Angst, wenn sie nicht wissen, wo ich bin. Fanden sie einleuchtend, obwohl nicht ganz vergleichbar :D Das Ganze hat auch einen sehr banalen alltäglichen Grund: Wenn ich die Kids suche fürs Essen o.ä., habe ich keine Lust, 3 Spielplätze und den Sportplatz absuchen zu müssen und anschliessend bei 20 Wohnungen zu klingeln.
Grosse Schwester 08/13
Kleine Schwester 10/16

sonrie
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Re: Stranger Danger

Beitrag von sonrie »

Wir haben es auch anhand von Bilderbüchern thematisiert, dann darüber gesprochen wer denn fremd ist und wer nicht etc. Wir mussten dann merken, dass wir da andere Masstäbe hatten als unsere Kinder. Unsere Tochter ging mit 5 Jahren ohne weiteres bei einem älteren Herrn der auf dem KiGa Weg wohnt mit in den Garten, weil er einen Welpen dort hatte den er den beiden Mädchen gezeigt hat.
Meine Tochter fand, dass der Herr Meier nicht fremd ist, weil ich ja auch schon mit dem geredet habe (hab ich durchaus, halt über den Gartenzaun hinweg, smalltallk übers Wetter oder ähnliches). Daher haben wir dann wie maple definiert mit wem sie mitgehen darf und wen wir als Eltern überhaupt schicken würden um sie zb. vom Kiga oder so abzuholen. Das war dann klar.

Noch ein Gedanke: Fremde sind nicht immer böse, oftmals sind die auch wichtig, so zum Beispiel in einer Notsituation (Kind geht irgendwo verloren, Unfall, etwas ist mit dem Elternteil etc.) sodass es durchaus hilfreich sein kann, wenn sich ein Kind von einem "Fremden" helfen lässt. Wir haben den Kindern in einer Menschenmenge immer gesagt, wenn sie uns verlieren sollen sie zu einer Frau mit Kindern gehen und um Hilfe bitten....
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Miss_Piggy
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Re: Stranger Danger

Beitrag von Miss_Piggy »

lese gerne mit.

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ChrisBern
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Re: Stranger Danger

Beitrag von ChrisBern »

Heute vor dem Sandmann kam Conny (finde ich ja eigentlich ganz schlimm zu ertragen, aber die Kinder mochten es immer) genau zu dem Thema. Ich fand, das war jetzt gar nicht schlecht gemacht. Ich nehme auch an, dass andere (Leo Lausemaus und Co) das thematisieren. Ich würde es über Filmchen ansprechen oder halt Bücher, falls ihr eher die Leser seid.

millou
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Re: Stranger Danger

Beitrag von millou »

Meine Grosse hat auch schon als Kleinkind immer mit allen gesprochen und sich für alles und jeden interessiert. Da viele Kinder in dem Alter (so 2-3) noch nicht so gut sprachen, halt mit den Erwachsenen. Wenn wir amigs in der Stadt hat sie gefühlt alle Erwachsenen gekannt und wenn ich sie fragte woher kam immer Grosi/Papi/Tante ect. von einem Kind mit dem sie mal irgendwo (Chor, Hort, Kitu, Kirche, Spielplatz, Fest, Badi) gespielt hätte.
Wir haben/hatten einfach generell die Regel nie mit jemandem mit ausser Grosseltern und Nachbarinnen A und B, in dem Alter nie alleine draussen spielen/unterwegs (ausser eigener Garten), wenn nach dem Weg gefragt wird sagen ich weiss nicht und weggehen, Standortwechsel (bei uns zog die Meute durchs Quartier und war wechselnd bei allen Nachbarn) mitteilen. In der Stadt zudem die Info, dass sie in die Bibliothek (wir waren und sind da Stammgast) sollen, falls sie mal verloren gehen würden, resp. zu Personen mit Kindern im gleichen Alter und meine Handynummer mussten sie auch lernen und mir regelmässig vorsagen.

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