Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Man muss nicht alles haben

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Man muss nicht alles haben

Zwei Damen, die schon in Costa Rica waren,
Fragten uns: „Und wo seid Ihr gewesen?“
Man kann das Lachende fast mit Händen greifen,
Welcher Stolz wächst doch aus solchem Satz!
Die beiden Damen mussten halt niemals sparen,
Überlegensein gehört doch zum Menschenwesen:
Man fährt gerne hin, wo die Exotika reifen
Und stellt dann vor den erlebten Schatz.

Was ist mit den Daheimgebliebenen?
Na, die haben immerhin den schönen Trost,
Dass sie den Damen Fragen stellen konnten
Und dadurch reiche Informationen erhielten.
So sind sie nicht die hinter dem Ofen Gebliebenen,
Schürten zuhause immerhin fleißig den Grillrost,
Blieben geschützt, wo sie immer schon wohnten,
Durften Nähe auskosten, weil sie Federball spielten...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Die erste, große Liebe

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die erste, große Liebe

Er war bis über beide Ohren verknallt,
Als sie ihn in Liebesdinge einführte.
Das war so schön mit ihr im Wald,
Wo sie ihn zum Liebmanne kürte.

Täglich trafen sie sich nach der Schule,
Kein Tag verging für ihn ohne sie,
Damit er ja um ihre Zuneigung buhle
Und sie ihm dafür totale Nähe lieh.

Doch in der Beziehung blieb sie unstet,
Ihrer Eltern Liebe war auseinander gefallen,
Viel erlittene Leere war auf Kante genäht,
So war sie auf ihre Allüren verfallen.

Die Macht war es, welche die Kleine auslebte,
Totale Unterwerfung verlangte sie jetzt von ihm.
Das machte ihn fahrig, so dass er nicht mehr strebte
Zur Bildung, abgelenkt ging er zur Schule hin.

Als sie von ihm gar auch noch verlangte,
Dass er von seiner Familie sich trennen sollte,
Bei ihm sogar sein schulisches Fortkommen wankte,
Weil er nur sie sah und ihr alle Zeit zollte,

Da wachte in ihm endlich doch etwas auf –
Auch mit guter elterlicher Beratung, Begleitung.
Schweren Herzens trennte er sich, ging in Tränen auf,
Doch Rettung gibt es manchmal nur durch Scheidung.


©Hans Hartmut Karg
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Sich von Krankheit befreien

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Sich von Krankheit befreien

Sie war einmal so sterbenskrank
Und konnte scheinbar nicht genesen.
Dabei traf sie dann Gottseidank
Die große Frau mit sanftem Wesen.

Die gab ihr Tipps, war für sie da,
Begleitete selbstlos sie stets beim Einkauf
Und blieb schließlich ihr täglich nah,
Wurde ganz Teil im Lebenslauf.

Doch trotz dieser Begleitung spürte sie:
Zuviel der Nähe ist nicht hilfreich,
Als ihr das Schicksal Gesundung verlieh
Und Glieder, Drüsen wieder weich.

Abrupt trennte sie sich von ihr,
Die dieses als Affront auffasste:
Freiheit sucht ihr eigenes Wir,
Gesundheit nun Befreiung schaffte.

Das ist nun mal der Helfer Schicksal,
Allein bleiben sie dann zurück,
Wenn abgegangen das Leidmal,
Befreiung sucht ein neues Glück.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Nicht alles kann man

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Nicht alles kann man

Nicht alles kann man mit Geld bezahlen,
Selbst wenn das manche ganz gern hätten,
Weil sie sich Erfolge bildhaft ausmalen
Und darauf setzen ständig Wetten.

Der Wunsch wird so zum Schicksalspräger:
Der Träumer meint, alles werde bezahlt.
Doch das Schicksal ist auch unser Schläger,
Mit dem oft Härte widerhallt.

Da mein ich: Liebe hätt's nicht nötig,
Die findet ohne Geld sich ein.
Jedoch leidet sie an Träumen stetig,
Wo sie nicht trennt den Schein vom Sein.


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Mit unseren Gedichten

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Mit unseren Gedichten

Mit unseren Gedichten ist es wie mit dem Wein:
Schlechte vergessen, wenige können wertvoll sein.
Die Werthaltigeren reifen mit vielen Jahren,
Lassen den Geist in höhere Regionen fahren...

Wieder andere sind Alltagsweine:
Man freut sich auf sie, sucht das Feine,
Welches vielleicht das Gemüt benetzt,
Jedoch nicht belastet, nicht verletzt.

Und dann gibt es noch die Alkoholkeulen:
Aufpassen! Der Kater verursacht Heulen!
Das Drohende wird unter den Teppich gekehrt,
Weil man sich möglicherweise gegen Freiheit wehrt.

Die schönsten Reime verkünden Liebesgedichte,
Hinter denen aufscheint eine wahre Geschichte,
Sich auch verbirgt, wenn Nähe und Zärtlichkeit
Dem Leser zeigt: Wir sind umarmungsbereit.


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Handsam

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Handsam

Die Hand, sie streichelt,
die Hand, sie strauchelt,
doch immer findet sie Dich,
weil die Lust ja treidelt
und die Wippe gaukelt,
in Schwebe hält mich
mit gleichförmigem Gefühl,
das ja immer mehr will.

Wer kann schon ermessen,
ob wir uns nicht stressen,
wenn noch nicht erspürt,
was so gerne gegessen
als Lust ausgemessen
zum Ziele uns führt?
Befreit Liebe in der Frühe
nicht auch von Nachtmühe?


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Die Kleinigkeiten sind es

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Kleinigkeiten sind es

Nichts viel Aufhebens will man im Urlaub machen
Um Organisiertes - was nötig und oft nicht gelungen.
Man will zu Lebensfreuden, lieber herzhaft lachen,
Genüsse schaffen – für Magen Gemüt und Zungen.

Es ist die kleine Muschelschale, die krumme Aubergine,
Welche die Augen von Nordländern im Süden erfreuen,
Wo Meer und Sonnenaufgang früh erhellt die Miene,
Der Blauhimmel alles vertreibt, was könnte reuen.

Ja, unsere liebe Erde hat prächt'ge Kleinigkeiten,
Die unsere Sinne und unsere Seele weitern,
Mit denen wir im Strom des Lebens bei Gezeiten
Das Menschsein, Blicke, unser Wesen aufheitern.

So sehen wir uns südwärts sehr naturgetragen
Im ew'gen Gang der unerschütterlichen Jahreszeiten,
Wenn wir uns urlaubend in diesen freien Tagen
Aufmachen und unsere Blicke zu Kleinschönem leiten.


©Hans Hartmut Karg
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Grenzen der Hilfe

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Grenzen der Hilfe

Du willst Dich auf Menschen einlassen,
Ihnen gar eine neue Heimat vermitteln,
Dir an reines, hilfreiches Herze fassen,
Dem Sittengesetz folgend, nicht bitteln?

Hast Du Dir schon einmal überlegt,
Ob die Geholfenen Dich hier auch mögen
Oder ob man Dir nur Wünsche auferlegt,
Gefährdend damit Wohlstand, Vermögen?

Es ist ja nicht so, dass man nicht helfen will,
Auch Sittengesetz und Religion fordern das.
Doch erodieren Hilfsbereitschaft und Goodwill,
Wenn Menschenströme fordern Einlass!

Die Riesenzahl an Migranten gefährdet den Wohlstand,
Fehlender Fleiß der Ankömmlinge gefährdet Sozialfrieden.
Von daher ist es wohl an der Zeit, dass man mit Sachverstand
Bei Ankommenden Arbeit durchsetzt, Nichtstun wird vermieden.


©Hans Hartmut Karg
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Der Tod ist wie 'ne Meise

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Tod ist wie 'ne Meise,

Der Tod ist wie 'ne Meise,
Er schleicht heimlich und leise,
Niemand wird ihn gern wollen,
Da hilft nicht unser Grollen.

Die Gastwirtin am Herde,
Welche Genüsse mehrte
Mit wunderbaren Speisen,
Die jeder konnte preisen,

Sie sank am Herde nieder,
Kraft verließ die Glieder.
So nahm sie diese Meise
Mit auf Ewigkeitsreise.

Vielen ist's so ergangen,
Wir müssen lebend bangen,
Wann uns die Meise auch erreicht
Und so Haut und Hände bleicht.

Sie fragt nicht, ob wir reich, ob arm,
Umklammert feste einen Arm
Und ehe wir es uns verseh'n,
Müssen wir zum Ende geh'n.

Von hinten kommt der Sensenmann
Heimlich an uns Lebende heran.
Auch wenn wir ihn ja gar nicht wollen,
Wird er uns alle schließlich holen.


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Es kehren die Azubis

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Es kehren die Azubis

Es kehren die Azubis die Werkstatt aus
Und haben Freude am Bestauben.
Sie wirbeln wild mit Saus und Braus:
Jugend will sich alles erlauben!

Da kommt der Chef noch mal zurück:
„Seid Ihr von Geistern denn verlassen?“
Zu wirft er ihnen den wütenden Blick,
Würde sie gern am Kragen fassen.

Die Jungs, sie stehen bleich im Raum:
„Entschuldigung! Wir machen's nie wieder!“
Doch das interessiert den Chef wohl kaum
Und doch macht er sie gar nicht nieder.

„In einer Stund' komm' ich erneut,
Dann ist hier alles wirklich sauber.
Euer Fleiß hat mich heut' schon erfreut,
Holt also hervor den Nasssauger!“

Das Lob stachelt die Burschen an,
Sie reinigen die Werkstatt gründlich,
Und als der Chef zurück dann kam,
Gab es viel Lob – laut und mündlich...


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Von Rüdesheim zur Loreley

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Von Rüdesheim zur Loreley

Am Mittelrhein, dort aus vom Schiff
Sehen wir Burgen, viel Rebrank,
Wo Loreley zum Locken rief
Den Schiffer, der sehnsuchtsertrank.

Ja, Heine schürt noch immer Angst
Vor goldenem Haar und jungem Weibe,
Weil Du dem Dichter wohl verdankst
Die Mannesgier – Dir wohl zuleibe...

Doch auf dem Schiff, die alten Recken
Haben vor Bräuten längst Respekt:
Die Angetraute darf man necken,
Weil damit auch Liebe geweckt...

Frau will nicht ihren Mann verschlingen,
Ist froh, dass er noch immer schnauft:
Lasst andere mit Wellen ringen,
Im Alter man da nicht mehr rauft.

Strahlen tanzen die Loreley jetzt ein,
Von junger Maid gar nichts zu sehen.
Da geht’s zurück nach Rüdesheim,
Um abends zum Weine zu gehen...


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Zu Rüdesheim am Rheine

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Zu Rüdesheim am Rheine

Zu Rüdesheim am Rheine,
Da werden schwer die Beine,
Wenn vergnügt Du nach dem Weine
Aufstehst im Mondenscheine.

Bis ans Hotel steh'n Reben,
Das muss man mal erleben:
Gesellig sich die Menschen geben,
Die hin zur Drosselgasse streben.

Dort hebt das Glas der Zecher gern,
Die Sorgen gehen, sind sehr fern:
Er lobt den Tropfen und den Herrn,
Blickt dankbar auf zu seinem Stern.

Zum Niederwalddenkmal geht es hoch,
Die Seilbahn nimmt das Wanderjoch:
Von oben sieht man endlich doch
Wie wunderschön das Rheintal noch.

Der Rhein beherrscht das ganze Tal,
Wo Urlaubende ohne Zahl
Auf vielen Urlaubsschiffen reisen
Und abends besten Riesling preisen.

Kulturland, das ist Rüdesheim,
Darauf mach' ich den schönsten Reim,
Denn wo Trunk und Genuss daheim,
Da lasst uns immer fröhlich sein.


©Hans Hartmut Karg
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Wer positiv denkt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wer positiv denkt

Wer positiv denkt,
Der neidet niemandem etwas,
Weil er Gedanken dorthin lenkt,
Wo sie Freude bringen, manchmal Spaß.

Wer positv denkt,
Der erfreut die Erfolgreichen,
Weil er ihnen Anerkennung schenkt –
So können Freundschaften nicht weichen.

Wer positiv denkt,
Der hasst und rivalisiert nicht,
Er ist nicht nebensächlich behängt,
Gar voll Streitereien wie ein Gossenwicht.

Wer positiv denkt,
Der erlebt Sonne auch an Grautagen,
Weil er sein Lächeln weiterhin untermengt
Im Freundeskreis, um dort Trostworte zu sagen.


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Ich glaube nicht

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ich glaube nicht

Ich glaube nicht,
dass Menschen sich ändern,
wenn sie wie ein strafender Wicht
sich aufmachen zu Humorschändern.

Mit ihnen muss man erleben,
was nörgelnde Seelen vermögen:
Schuldzuweisungen vergeben –
selbst unter südlicheren Sonnenbögen.

Ich glaube nicht,
dass ein krankes Gemüt heilen kann,
denn aus seiner Sicht
sind nicht sie, sondern ist die Welt im Wahn.

Schlimm sind die Wiederholungsrhythmen,
in denen Gemütsverankerungen weitertreiben.
Man kann ihre Zwänge nur schwer umwidmen,
weil sie tief die Lebensgeschichte beschreiben.


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Der Eine, der Andere

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Eine, der Andere

Der Eine muss immmerzu marschieren,
Der Andere darf sich lustieren
Auf dem Lager mit seiner Liebsten,
Selbst dann, wenn der Tag am trübsten.

Der Eine muss viele Menschen spüren,
Der Andere kann intim verführen,
Denn er weiß, er ist der glückliche Hecht,
Jederzeit kommt Liebe zu ihrem Recht.

Der Andere braucht öffentliche Blicke,
Hört so vielfältige Menschengeschicke,
Auch wo um das tagtägliche Brot
Der Kampf geht, zu besiegen die Not.

Da frag' ich Dich: Wer ist sozial?
Lebt der Eine immer nur egobanal?
Ist der Andere wohl der Verspannte,
Weil ihn das Soziale ermannte?


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Der Liebe Sonnentau

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Liebe Sonnentau

Es bleibt der Liebe Sonnentau
An mir so gerne hängen,
Wenn ich in Deine Augen schau –
Befreit von allen Zwängen.

Ich weiß, jetzt musst Du kaufen gehen,
Im Blickfeld Schnäppchen und die Ware.
Da wirst Du dann auf Preise sehen,
Womit der Haushalt spare.

So wird manches herausgepflückt,
Was preiswert und billig sein kann:
Ein Zugriff ist so Dir oft geglückt,
Du Kluge – es profitiert Dein Mann!

Gern bleibt der Liebe Sonnentau
Mir, wenn endlich nun Du zurück
Und ich auf jene Schnäppchen schau,
Bei Dir entdecke – Siegerglück!


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Urlauberseelen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Urlauberseelen

So wundersam sonnengeweckt
Versteigt sich der freischwebende Wille
In Liebgrüße für Daheimgebliebene.
Die wären auch gern da, wo die Sonne neckt
Und vielleicht viel mehr Ruhe und Stille,
Wo das Ferne, das Abgeschiedene.

Wir bleiben mit ihnen verbunden, ja,
Mit den berichtenden Fernen ebenso,
Wie wir das oft wunschweise erkoren
In Momenten, wo man Erlebtes sah.
Da verrieten einem die Bilder recht froh
Anzeigten: Wir sind sonnengeboren.

Aus diesen Blicken strahlt das Glück
Bei den naturwüchsigen Urlauben,
Schlemmend in fremder Küche,
Bis wir dann wieder bei Euch zurück
Aus dem Süden, wo die Trauben
Dunkler reifen – ganz ohne Brüche.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Weltende Weite

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Weltende Weite

Nicht der Neid weitet,
er verengt nur nachtragend,
weil er Nähe zustellt.

Nicht die Missgunst treibt
Freude in die Augen,
wo es graumeliert wabert.

Es sind die Mitfreuden,
Fähigkeiten der Seligen,
die Botschaften hellen.

Wer Dir Bilder schickt,
weil er Dich liebt,
der kann nicht prahlen.

Er will mit seinem Blick
auf die Welt zeigen,
dass Weite zu Deiner werde.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Trennungsmuster

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Trennungsmuster

Ja, verwandt waren wir einst schon,
Als Kind in Schicksalsgemeinschaft geworfen.
Doch jetzt ist Naturwüchsigkeit Hohn,
Menschen tragen ihre Seelenschorfen.

Lange konnt' man die Krankheit nicht sehen,
Nicht einschätzen, was da an Übertragung
Gewachsen, konnte überhaupt nicht verstehen,
Dass Trennendes eben auch Unterschlagung.

Während andere Naturwüchsiges erwählen konnten,
Weil bei ihnen das Kindheitsglück noch zuhause,
Sie sich nicht in krankhafter Unbehaustheit sonnten,
Waberte es anderswo krank-seelenförmig ohne Pause.

Wo Menschen sich Beziehungen versagen,
Stehen die Zentrifugalkräfte auf Trennen,
Weil Psychosen, Neurosen in der Seele nagen,
Krankheit muss Näherungen aberkennen.


©Hans Hartmut Karg
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Wenn wir uns dereinst

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wenn wir uns dereinst

Wenn wir uns dereinst
im Himmel treffen sollten,
dann werde ich Dich fragen,
warum Du von mir fortgegangen.
Wenn Du dann meinst,
dass dies Deine Gefühle so wollten,
wird Dir die Gottheit sagen:
Dein Geist war in Irrtümern gefangen.

Denn die Liebe
hat uns doch zur Lebensfreude geraten.
Ich konnte nichts dafür,
dass unsere Zweisamkeit zerbrochen.
Die unnötigen Hiebe,
die da kamen und die wir hatten,
waren mir nichts, ich hielt offen die Tür,
unverständlich mir, weshalb die Kontakte abgebrochen!


©Hans Hartmut Karg
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