Kind findet kaum anschluss im kiga

[birdsflyhigh]

Hallo zusammen

Ach mann, ich könnte verzweifeln. Unser junge ist ruhig und schüchtern, ein mega süsser kerl und alle aussenstehenden mögen ihn gerne. Er ist eher ruhig aber sehr hilfsbereit und empathisch und auch lustig. Bei playdates mit freunden von uns allen spielt er super mit anderen kindern. Er hat zwei mädchen in der unmittelbaren nachbarschaft. Sind sie alleine, spielen sie sehr schôn miteinander. Nun zum eigentlichen ‚problem‘. Im kiga findet er irgendwie den anschluss nicht. Er wird gemocht, aber hat irgendwie nicht so richtige freunde. Es ist eine sehr wilde und laute klasse und ich glaube dass ist ihm zu viel. Er mag es nicht geschubst zu werden oder wenn seine sachen kabutt gemacht werden. Dann distanziert wr sich und zieht sich zurück. Er môchte eigentlich auch nur spielen was ihn interessietrt und ist wenig kompromissbereit. Spielt dann lieber allein als etwas, was ihm nicht zusagt. Er geht gerne in den kiga. Trotzdem erwähnt er immer mal wieder dass er keine richtigen freund hat und wird traurig wenn er nicht zun den geburi feiern eingeladen wird. Die nachbarsmädels lassen ihn im kindi auch li liegen. Also sie haben ihre mädelstruppe und machen dann zu viert aktivitäten, die unser sohn nicht möchte. Versteht mich nicht falsch, das ist ihr recht und null vorwurf, er tut mir dann nur leid wenn er dann stehengelassen wird.
Wir haben auch schon mit einigen playdates ausgemacht, das klappt immer gut und 1:1 spielen auch mit den wilden jungs ist kein problem. Nur im kiga schafft er den schritt irgendwie nicht..
Mich würde interessieren ob das jemand anderem auch so erging? Ich weiss das dieses thema va mich stresst und wohl meineigener trigger ist. Möchte einfach nicht dass er zum absoluten aussenseiter wird.. habe eure kids freunde auch erst später gefunden? Habe angst dass sich alles schon festfahrt und festsetzt und er aussen vor bleibt.. vielleicht mag mir jemand berichten und etwas hoffen lasssen.. oder hat jemand diesbezüglich erfahrung mit homöopathie oder ähnlichem? Merci tuuuusig

[Leela]

Unsere Kinder hatten auch erst Mühe im KiGa Anschluss zu finden.
Wir wohnen etwas abseits und eingeschult wurden oft Kinder aus demselben Quartier.
Beim Schuleintritt wurden die Klassen nochmals neu gemischt und ab da ging es besser.

[solinda]

Was sagt die Kindergärtnerin dazu? Ich würde das Gespräch mit ihr suchen,vielleicht kann sie dann bei Gruppenarbeiten oder angeleitetem Spiel ihn mit seinen "bevorzugten" Kindern zusammen einteilen und so ergibt sich dann evt.im freien Spiel die Gelegenheit, dass sie auch mit ihm spielen. Wenn er sich zurückzieht, wenn es ihm zu wild wird, nehmen die anderen Kinder ja an, dass er nicht mitspielen will und kommen vielleicht gar nicht auf die Idee, ihn bei anderer Gelegenheit zu fragen. Und wenn er wenig kompromissbereit ist, muss er überlegen, was ihm wichtiger ist: mitspielen und im ersten Moment nicht den eigenen Plan verfolgen oder alleine spielen.
Homöopathie kann da kaum helfen, es sind Entwicklungsschritte, die er machen wird und wenn er ja playdates hat, ist er nicht ausgeschlossen.

[birdsflyhigh]

hallo solinda

er wird nicht kategorisch ausgeschlossen und ich mache den anderen kindern auch keinen vorwurf. sie scheinen einfach eine andere art zu haben und andere interessen zu verfolgen. nur tut es mir irgendwie trotzdem leid für ihn. ich weiss auch nicht ob ich ihm sagen soll, er soll seine bedürfnisse zur seite legen und sich immer den anderen anpassen. wäre auch fraglich ob er dies tun würde. oder bestärke ich ihn darin seinen eigenen weg zu gehen und dafür halt mehr alleine zu sein? bin auch nicht sicher, ob er sich einfach nicht traut. denn zuhause mit seinem bruder spielt er ebenfalls laut und wild.

danke leela für deine antwort. ich hoffe, dass ab sommer einige 'ruhigere' jungs in seiner klasse sein werden oder jungs, die seine interessen teilen. viel mehr können wir vermutlich nicht tun. wie haben das deine kinder erlebt im kiga? war ihnen egal oder hatten sie mühe mit der situation?

[Leela]

Für sie war es schon nicht immer einfach.
Während des Unterrichts schaut natürlich die Lehrperson, das keines ausgeschlossen wird. Schwierig waren vor allem die Pausen.
Ich habe da auch etwas mitgelitten und war froh, wurde es später besser aber wirklich etwas machen, kann man da leider nicht.
Am ehesten noch mit anderen Müttern abmachen, so dass die Kinder zusammen spielen und sich so besser kennenlernen aber so ein Mami bin ich halt auch nicht, dass schnell Freundschaften schliesst. Der Apfel fällt wohl nicht weit vom Stamm

[frani]

Ich würde - aus eigener Erfahrung - aufpassen, dass du nicht dein Problem zum Problem deines Sohnes machst bzw unbeabsichtigt sein Problem verstärkst, weil du dir Sorgen machst. Du sprichst das in deinem ersten Text ja auch an. Ich lese aus deinem Text, dass dein Sohn gerne in den Kiga geht und auch immer wieder im Alltag die Gelegenheit hat, mit anderen Kindern zu spielen. Ich finde, das tönt doch schon mal gut.

Ich habe bei meinen Kindern, insbesondere meinem Sohn, die Erfahrung gemacht, dass sich in diesem Alter die Freundschaften sehr schnell ändern können. Ich würde mir also keine Sorgen für die Zukunft machen (Schule, etc) im Sinne, dass dein Kind bereits jetzt den Anschluss verliert, sondern mich auf die jetzige Situation konzentrieren.

Dass dein Sohn sagt, er hätte keinen "richtigen Freund" - weisst du, woher das kommt bzw. was er sich unter einem "richtigen Freund" vorstellt oder wünscht, das ihm fehlt?

Ihr macht ja schon mit Kindern aus dem Kiga ab - wie Leela auch schreibt, würde ich das weiterführen, wenn sein Sohn das möchte. Ich habe meinen Kindern noch recht lange geholfen, mit anderen Kindern abzumachen (also z.B zusammen angerufen), weil sie sich alleine nicht getraut haben.

Ich würde auch versuchen, deinem Sohn positiv darin zu stärken, dass er so gut alleine spielen kann im Kindergarten und sich zurückzieht, wenn es ihm zu laut und wild ist. Das sind ja eigentlich sehr tolle Strategien, die er da hat.

[Papa68]

Meiner Erfahrung nach finden die Kinder irgendwann den oder die richtige Freund/in.
Unsere Kinder waren im Kiga auch noch nicht bereit. Die Älteste hat sich an die süssen Mädels gehängt, oder an jene, die Einhörner auf dem Pulli hatten. Sie hat nur auf das Äusserliche geschaut. In der zweiten Klasse kam ein Mädchen dazu, das super zu ihr gepasst hat. Die beiden sind nun seit sieben Jahren dicke Freundinnen.
Sohn ist auch ruhig, ordentlich, überkorrekt und macht sich nicht viele Freunde. Erst jetzt in der 6. Klasse ist ein Kind dazu gekommen, das ähnlich tickt. Die beiden verstehen sich gut. Richtige Freunde hat er ausserhalb der Schule gefunden, im Teenieclub.
Die Jüngste suchte krampfhaft nach Freundschaften, aber die Mädels kamen als Gruppe aus einem anderen Kiga. Das war sehr schwer für sie. Nun (3. Klasse) hat sie aber den Anschluss geschafft und langsam zeigt sich, wer gut zu ihr passt. Ausserdem hat sie seit drei Jahren einen festen Freund. Sie planen die Hochzeit.
Ich denke, dass du Geduld haben musst. Dein Kind wird irgendwann reif genug sein und den richtigen Freund finden.

[birdsflyhigh]

Vielen dank für eure antworten. Das muntert mich dich sehr auf, dass da einige kinder auch später noch auf eine. Freund gestossen sind.
Ich weiss, dass ich meine ängste auf ihn übertragen soll und bin auch mbemühtbdies nicht zu tun. Ich finde ihn so schnucklig und süss - vermutlich wie alle eltern in ihr kind verliebt sind, so dass ich immer denke alle müssten sich direkt in ihn verlieben *leichte ironie* aber ich werde ihn weiter bestärken und darauf vertrauen, dass er irgendwann einem guten freund über den weg läuft..
kinder sind halt manchmal schon echt fies zu einander.. und ich muss mich daran gewöhnen, dass es sein leben ist und ich immer weniger teil davon sein werde..
merci tuusig!

[solinda]

hallo solinda

er wird nicht kategorisch ausgeschlossen und ich mache den anderen kindern auch keinen vorwurf. sie scheinen einfach eine andere art zu haben und andere interessen zu verfolgen. nur tut es mir irgendwie trotzdem leid für ihn. ich weiss auch nicht ob ich ihm sagen soll, er soll seine bedürfnisse zur seite legen und sich immer den anderen anpassen. wäre auch fraglich ob er dies tun würde. oder bestärke ich ihn darin seinen eigenen weg zu gehen und dafür halt mehr alleine zu sein? bin auch nicht sicher, ob er sich einfach nicht traut. denn zuhause mit seinem bruder spielt er ebenfalls laut und wild.

Nein, seine Bedürfnisse zur Seite legen soll er sicher nicht, das ist gut und wichtig, dass er diesen Beachtung schenkt. Ich meinte es mehr im Sinne, dass er vielleicht Kompromisse eingehen könnte, wenn es ihn stört, alleine spielen zu müssen. Bzw dass er ein Bewusstsein entwickelt, ob ihm wichtiger ist, das zu machen was er will, oder ob er lieber mit anderen spielen will, obwohl sie vielleicht nicht genau seinen Plan umsetzen. Weisst du wie ich meine?
Er ist ja in diesem Alter am Lernen, was sein Verhalten für Konsequenzen hat, bzw dass er etwas bewirken kann. In den Jahren davor steuern ja va die Eltern, mit wem die Kinder spielen und ab Spielgruppe/Kiga sind sie selber dafür verantwortlich, Spielpartner zu finden und zu merken, dass es ein Geben und Nehmen ist brim Aushanfeln der Spielidee.
Ich erlebe es auch so, dass die jungen Kinder noch sehr wechselhaft sind und manche bleiben es auch und haben nie nur einen besten Freund.. Sondern mehrere gute, was ja auch schön ist.

[Ilse]

Junge Kinder haben ein anderes Konzept von Freundschaft als wir Erwachsene oder ältere Kinder. Ein Freund ist für sie jemand, der mit ihnen spielt (oder heute gespielt hat). Zu lernen, dass eine Freundschaft auch noch bestehen kann wenn man mal Streit hat oder zwischenzeitlich andere Interessen verfolgt ist ein Lernprozess. Und auch, dass dazu Kompromisse gehören, dass man auch mal dem Freund zuliebe etwas tut und nicht immer auf den eigenen Interessen bestehen kann.
Wenn dein Junge im Kindergarten also viel alleine ist (weil er, wie du sagst, wenig kompromissbereit ist), hat er natürlich das Gefühl, er habe keine Freunde.
Warte mal das nächste Schuljahr ab, oft ändern sich die Dynamiken sehr und die Kinder können als "Grosse" erst richtig aufblühen. Sie erleben dann oft auch das Spielgeschehen als weniger wild, weil sie besser den Überblick haben und nicht mehr so überfordert sind im Tohubawohu.