Aussenseiter
Moderator: Züri Mami
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Aussenseiter
Liebe Swissmoms! K2 hat gerade ein Tief und ich deswegen auch. Vor zwei Wochen hat er in die Oberstufe gestartet, mit der Hoffnung, neue Freunde und verständnisvolle Lehrpersonen zu finden.
Die Primarschulzeit war schon schwierig, er hatte einen besten Freund bis Anfang 4. Klasse, ab da war und ist er oft allein. Die Lehrpersonen ritten immer auf seinen Schwächen herum und auch einige Mitschüler haben auf ihm herumgehackt. Seine "Insel" war der FC, aber aus der Mannschaft ist jetzt rausgeflogen und der Wechsel in eine andere Mannschaft ist ihm momentan zu viel.
An der Oberstufe ist er der Kleinste von den 22 Mitschülern. Er wurde gefragt ob er übersprungen habe. Gestern hat ihm einer gesagt, er sähe aus wie 7. Heute sagte er mir, niemand wolle mit ihm befreundet sein und die zwei Jungs, mit denen er zumindest sporadisch was gemacht hat in der 6. Klasse, haben bereits neue Freunde gefunden und lassen ihn links liegen.
Ich könnte gerade dringend ein paar Erfahrungsberichte zu Kids brauchen, die es auch immer etwas schwierig hatten und dann doch irgendwann den Anschluss an die Klasse / Gruppe und Freunde gefunden haben. Wie haben sie das geschafft? Hatten sie Hilfe? Wie habt ihr euch als Eltern verhalten?
Ich merke wie traurig und einsam er ist, vorallem seit dem Ausschluss aus der Fussballmannschaft und ich fühle mich gerade, als ob ich als Mutter total versagt hätte. Also bitte her mit ein paar optimistischen Erlebnisberichten....
Die Primarschulzeit war schon schwierig, er hatte einen besten Freund bis Anfang 4. Klasse, ab da war und ist er oft allein. Die Lehrpersonen ritten immer auf seinen Schwächen herum und auch einige Mitschüler haben auf ihm herumgehackt. Seine "Insel" war der FC, aber aus der Mannschaft ist jetzt rausgeflogen und der Wechsel in eine andere Mannschaft ist ihm momentan zu viel.
An der Oberstufe ist er der Kleinste von den 22 Mitschülern. Er wurde gefragt ob er übersprungen habe. Gestern hat ihm einer gesagt, er sähe aus wie 7. Heute sagte er mir, niemand wolle mit ihm befreundet sein und die zwei Jungs, mit denen er zumindest sporadisch was gemacht hat in der 6. Klasse, haben bereits neue Freunde gefunden und lassen ihn links liegen.
Ich könnte gerade dringend ein paar Erfahrungsberichte zu Kids brauchen, die es auch immer etwas schwierig hatten und dann doch irgendwann den Anschluss an die Klasse / Gruppe und Freunde gefunden haben. Wie haben sie das geschafft? Hatten sie Hilfe? Wie habt ihr euch als Eltern verhalten?
Ich merke wie traurig und einsam er ist, vorallem seit dem Ausschluss aus der Fussballmannschaft und ich fühle mich gerade, als ob ich als Mutter total versagt hätte. Also bitte her mit ein paar optimistischen Erlebnisberichten....
Re: Aussenseiter
„Freunde finden“ klingt so leicht aber das Machtgefüge unter Teenies ist ein komplizierter Eiertanz voller ungeschriebener Gesetze.
Es gibt Menschen die rocken das ohne Probleme, für andere Charaktere (für mich auch) ist das unglaublich anstrengend und andere kapitulieren.
Deswegen hast du nicht versagt und ich denke auch nicht, dass man als Eltern allzu viel daran ändern kann.
Grundsätzlich ist es attraktiv mit anderen befreundet zu sein, die viel Selbstbewusstsein ausstrahlen.
Wer sich unbewusst in eine Opferrolle begibt, hat es schwerer und wird leider oftmals auch Opfer von Mobbing.
Vielleicht gäbe es die Möglichkeit in einem Hobby positive Bestätigung zu finden.
Ansonsten würde ich den Fokus darauf richten, dass Freunde haben in dem Alter das wichtigste der Welt scheint.
Aber in nicht mal drei Jahren gehen alle ihre eigenen Wege und mit den meisten hat man später nie mehr was zu tun.
Später ist man eigentlich nie mehr in der Situation, sich in einer grossen Masse von gleichaltrigen behaupten zu müssen.
Diese Hackordnung spielt im späteren Leben keine Rolle mehr.
Teenager sein ist echt oft nicht einfach.
Es gibt Menschen die rocken das ohne Probleme, für andere Charaktere (für mich auch) ist das unglaublich anstrengend und andere kapitulieren.
Deswegen hast du nicht versagt und ich denke auch nicht, dass man als Eltern allzu viel daran ändern kann.
Grundsätzlich ist es attraktiv mit anderen befreundet zu sein, die viel Selbstbewusstsein ausstrahlen.
Wer sich unbewusst in eine Opferrolle begibt, hat es schwerer und wird leider oftmals auch Opfer von Mobbing.
Vielleicht gäbe es die Möglichkeit in einem Hobby positive Bestätigung zu finden.
Ansonsten würde ich den Fokus darauf richten, dass Freunde haben in dem Alter das wichtigste der Welt scheint.
Aber in nicht mal drei Jahren gehen alle ihre eigenen Wege und mit den meisten hat man später nie mehr was zu tun.
Später ist man eigentlich nie mehr in der Situation, sich in einer grossen Masse von gleichaltrigen behaupten zu müssen.
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Re: Aussenseiter
Das mit dem Hobby ist halt so eine Sache. Er hatte viel Bestätigung aus dem Fussball spielen gezogen - der Ausschluss aus der Mannschaft hat sein ohnehin schon geringes Selbstwertgefühl noch weiter in den Boden getreten. Alle weiteren Ideen für Hobbys sind bislang daran gescheitert, dass er es nur mit jemandem, den er schon kennt, beginnen möchte. Er tut sich schwer mit Menschen, die er nicht kennt und traut sich deswegen nicht alleine in ein neues Umfeld.Leela hat geschrieben: ↑Fr 23. Aug 2024, 13:16 Vielleicht gäbe es die Möglichkeit in einem Hobby positive Bestätigung zu finden.
Ansonsten würde ich den Fokus darauf richten, dass Freunde haben in dem Alter das wichtigste der Welt scheint.
Aber in nicht mal drei Jahren gehen alle ihre eigenen Wege und mit den meisten hat man später nie mehr was zu tun.
Später ist man eigentlich nie mehr in der Situation, sich in einer grossen Masse von gleichaltrigen behaupten zu müssen.
Diese Hackordnung spielt im späteren Leben keine Rolle mehr.
Teenager sein ist echt oft nicht einfach.
Und ja, ich finde es schon sehr wichtig, Freunde zu haben. Sie verbringen so viel Zeit in der Schule miteinander. Es können ja durchaus oberflächliche Freundschaften sein, es muss ja nichts für die Ewigkeit sein. Ich wünsche mir einfach dass er es halbwegs gut durch die Oberstufe schafft. Die Primar war schon schwierig genug.
Re: Aussenseiter
Ich habe und hatte nie wirklich viele Freunde. Ich war immer sehr ruhig und galt bei vielen als arrogant. Meine Mutter hat immer zu mir gesagt, was willst du mit „Freunden“ die dich nicht mögen wie du bist. Auf solche Menschen kannst du verzichten, du musst niemandem gefallen. So ging ich durch die Schulzeit, immer wieder in anderen Cliquen unterwegs. Ich verstand mich mit vielen aber richtige Freunde hatte ich vielleicht einen.
Re: Aussenseiter
Gibt es eine Person (aus dem Sport oder so), wo er wieder eine Freundschaft aufbauen kann? Meine Tochter hatte ein schwieriges Schuljahr vor einem Jahr. Das liess sie so hoffnungslos werden, dass sie fast mit Zwang versucht hat, jemanden zu finden. Diese "Verweiflung" strahlte sie auch aus und das half gar nicht. Sie pflegte dann wieder "alte" Beziehungen von früher, gewann da Stabilität und Sicherheit, was ihr Selbstbewusstsein gab und dann ging es auch in der Schule besser. Sie fing einen Sport an und fand da Freunde. Je weniger Fokus sie auf die Klassenkollegen legte, desto mehr Kontakte konnte sie dann knüpfen. Sie ging dann auch zu einer Volley AG in der Schule und fand auch da Kontakte.
In der Zeit, in der es ihr schlecht ging, ging sie zur Schulsozialarbeiterin, was sie sich selbst organisiert hat. Ich habe sie immer bestärkt und gefragt, ob ich etwas machen kann, habe sie aber alleine machen lassen. Einfach im jährlichen Elterngespräch habe ich es thematisiert.
In der Zeit, in der es ihr schlecht ging, ging sie zur Schulsozialarbeiterin, was sie sich selbst organisiert hat. Ich habe sie immer bestärkt und gefragt, ob ich etwas machen kann, habe sie aber alleine machen lassen. Einfach im jährlichen Elterngespräch habe ich es thematisiert.
Re: Aussenseiter
Hier war’s ebenfalls schlimm in der ersten Oberstufe. Jetzt fasst er langsam Fuß. Wir hatten Hilfe von einer Psychologin und was mir am meisten geholfen hat, ist den Schubs von ihr, dass ich ihm zutrauen soll, die Probleme in der Schule selber zu lösen.
Das Mitleiden als Mutter sei meine große Stärke aber auch meine große Schwäche. Sprich: Da sein, wenn er drüber reden will, aber nicht das Problem übernehmen. Ihm positives Zutrauen. Also wir haben ihm zum Beispiel gesagt, dass wir möchten, dass er sich einen Verein/ Sport/etc. sucht bis zu den Herbstferien. Das war im Mai. Wir haben dann nix mehr gesagt und ehrlich gesagt, habe ich nicht daran geglaubt. Aber voilà, plötzlich ist er mit einer Idee gekommen und hat inzwischen dort geschnuppert und will dort anfangen. Die Psychologin meinte, einfach der Effekt, dass wir als Eltern es ihm zutrauen habe das bewirkt. (Also ich hab’s ihm ja nicht mal richtig zugetraut „schäm“)
Also das ist meine neue Leitlinie:
Zuhören und zutrauen
Wenig Ratschläge geben
Möglichst nicht mitleiden oder nicht sichtbar mitleiden
Ausserdem: auf mich schauen, selber einen Sport machen
(Hebt die Stimmung, ist gesund und Vorbild)
Viel Kraft!
Das Mitleiden als Mutter sei meine große Stärke aber auch meine große Schwäche. Sprich: Da sein, wenn er drüber reden will, aber nicht das Problem übernehmen. Ihm positives Zutrauen. Also wir haben ihm zum Beispiel gesagt, dass wir möchten, dass er sich einen Verein/ Sport/etc. sucht bis zu den Herbstferien. Das war im Mai. Wir haben dann nix mehr gesagt und ehrlich gesagt, habe ich nicht daran geglaubt. Aber voilà, plötzlich ist er mit einer Idee gekommen und hat inzwischen dort geschnuppert und will dort anfangen. Die Psychologin meinte, einfach der Effekt, dass wir als Eltern es ihm zutrauen habe das bewirkt. (Also ich hab’s ihm ja nicht mal richtig zugetraut „schäm“)
Also das ist meine neue Leitlinie:
Zuhören und zutrauen
Wenig Ratschläge geben
Möglichst nicht mitleiden oder nicht sichtbar mitleiden
Ausserdem: auf mich schauen, selber einen Sport machen
(Hebt die Stimmung, ist gesund und Vorbild)
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Re: Aussenseiter
Danke euch für eure Rückmeldungen. Ich kann da doch einiges daraus ziehen. Am Freitag hat sich die Deutschlehrerin gemeldet, weil K2 nicht wunschgemäss im Unterricht verhält. Konkret: er hat statt einer vollen A4 Seite nur eine 3/4 Seite über sich selbst geschrieben. Wir hatten ein langes Gespräch mit der LP, da sie jetzt schon befürchtet, er würde den Anschluss an die Klasse verlieren.
Am nächsten Tag sprach ich mit meinem Sohn darüber und er hat sich in erster Linie darüber beschwert, dass wir ihm zu wenig zutrauen würden. Aua, da hat er mich wohl voll erwischt. Er selbst wirkt recht motiviert und optimistisch, und ich versuche mich da jetzt mehr zurück zu nehmen und mich nicht von meinen eigenen Erfahrungen einnehmen zu lassen.
@maop
Danke für deine Leitlinie. Ich versuche sie mir zu Herzen zu nehmen.
Am nächsten Tag sprach ich mit meinem Sohn darüber und er hat sich in erster Linie darüber beschwert, dass wir ihm zu wenig zutrauen würden. Aua, da hat er mich wohl voll erwischt. Er selbst wirkt recht motiviert und optimistisch, und ich versuche mich da jetzt mehr zurück zu nehmen und mich nicht von meinen eigenen Erfahrungen einnehmen zu lassen.
@maop
Danke für deine Leitlinie. Ich versuche sie mir zu Herzen zu nehmen.
Re: Aussenseiter
Die Lehrerin meldet sich weil er statt einer A4 Seite nur 3/4 geschrieben hat? Da redet sie nicht mit deinem Sohn? Finde ich sehr speziell. Also da hätte ich ja x Telefone in der Woche gehabt . Wenn sich die Lehrerin bei dir meldet musst du ja mit deinem Sohn drüber sprechen. So kann er es ja nicht selber regeln.
Re: Aussenseiter
Da bin ich deiner Meinung, @Sternli05.Sternli05 hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2024, 17:57 Die Lehrerin meldet sich weil er statt einer A4 Seite nur 3/4 geschrieben hat? Da redet sie nicht mit deinem Sohn? Finde ich sehr speziell. Also da hätte ich ja x Telefone in der Woche gehabt . Wenn sich die Lehrerin bei dir meldet musst du ja mit deinem Sohn drüber sprechen. So kann er es ja nicht selber regeln.
@Annegretli
Finde es auch ziemlich speziell, dass sich die LP bei dir meldet und dies nicht mit deinem Sohn bespricht. Solche Themen würde ich schon in der Unterstufe zunächst mit dem Kind besprechen und erst, wenn sich nichts ändern würde, auf die Eltern zugehen.
Gut, hat sich dein Sohn klar ausgedrückt und dir mitteilen können, dass er mehr Vertrauen in sich wünscht.
Schön, dass er motiviert und optimistisch wirkt und dass du versuchst, ein wenig loszulassen und ihn seinen Weg gehen zu lassen. Geeignete Podcasts könnten allenfalls ein Mittel für dich sein, um DICH auf DEINEM Weg zu begleiten und unterstützen.
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Re: Aussenseiter
Offenbar ist es an unserer OS recht üblich, dass die LP sich bei den Eltern meldet. Im Falle unseres Sohnes, damit man genug früh gegensteuern kann, falls es zu Problemen kommt. Ich finde es auch nicht okay, schliesslich geht es schon bald in Richtung Berufswahl.
Mein Sohn langweilte sich oft in der Primarschule. Dazu kam, dass er einen Sinn in etwas sehen muss, damit er es erledigt. Zumindest bis zu einem gewissen Mass. Repetitive Aufgaben waren schon immer schwierig, weil er eine sehr schnelle Auffassungsgabe hat und dann sinnlos findet, das Verstandene ellenlang zu wiederholen.
Dies hat schon in der Primar zu vielen Diskussionen geführt. Er lümmelt dann halt rum, kritzelt auf und in die Aufgabenhefte erregt somit die (negative) Aufmerksamkeit der Lehrperson. Warum man nie mit ihm direkt spricht? Keine Ahnung.
Mein Sohn langweilte sich oft in der Primarschule. Dazu kam, dass er einen Sinn in etwas sehen muss, damit er es erledigt. Zumindest bis zu einem gewissen Mass. Repetitive Aufgaben waren schon immer schwierig, weil er eine sehr schnelle Auffassungsgabe hat und dann sinnlos findet, das Verstandene ellenlang zu wiederholen.
Dies hat schon in der Primar zu vielen Diskussionen geführt. Er lümmelt dann halt rum, kritzelt auf und in die Aufgabenhefte erregt somit die (negative) Aufmerksamkeit der Lehrperson. Warum man nie mit ihm direkt spricht? Keine Ahnung.
Re: Aussenseiter
Kannst du das deponieren, dass es für dich und die Entwicklung deines Sohnes wichtig ist, dass die Lehrpersonen im 1. Schritt mit deinem Sohn sprechen und mit dir erst als "Eskalationsstufe"? Ich glaube, es macht Sinn, ihm wieder Verantwortung für sich zu übergeben und ihm zuzutrauen, dass er das alleine kann. Und das durch euch als Eltern, aber eben auch durch die Lehrer.
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Re: Aussenseiter
@ChrisBern
Das werde ich bei der nächsten Gelegenheit tun. Wir haben ja den "Sonderfall" in der Familie, dass K1 gleichzeitig wie K2 in die Oberstufe gestartet ist, aber an einer anderen Schule. Die andere Schule hat sich heute gemeldet, dass sie mit uns UND mit K1 gerne ein Gespräch machen würden, damit er sich gut eingliedern und wohlfühlen kann dort. Zudem hatte sie unserem Sohn vorgängig in der Schule erklärt, dass es ein solches Gespräch geben soll und warum. So wäre es doch richtig.
Übrigens hatte die andere LP schon mit K2 gesprochen, aber es war halt kein richtiges Gespräch sondern eher ein Ausfragen. Mein Sohn war ziemlich empört und fand, sie hätte auch persönliche Dinge gefragt, die sie nichts angehen würden. Mal schauen ob sie sich überhaupt nochmals meldet.
Das werde ich bei der nächsten Gelegenheit tun. Wir haben ja den "Sonderfall" in der Familie, dass K1 gleichzeitig wie K2 in die Oberstufe gestartet ist, aber an einer anderen Schule. Die andere Schule hat sich heute gemeldet, dass sie mit uns UND mit K1 gerne ein Gespräch machen würden, damit er sich gut eingliedern und wohlfühlen kann dort. Zudem hatte sie unserem Sohn vorgängig in der Schule erklärt, dass es ein solches Gespräch geben soll und warum. So wäre es doch richtig.
Übrigens hatte die andere LP schon mit K2 gesprochen, aber es war halt kein richtiges Gespräch sondern eher ein Ausfragen. Mein Sohn war ziemlich empört und fand, sie hätte auch persönliche Dinge gefragt, die sie nichts angehen würden. Mal schauen ob sie sich überhaupt nochmals meldet.
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Re: Aussenseiter
Kleines Update: Letzte Woche hatten sie Sonderwoche und sollte am Donnerstag alleine aus dem Haus. Er hat erst die Zeit vergessen, dann Panik gekriegt und den Code für sein Veloschloss nicht mehr gewusst.
Der Schulsozialarbeiter hat ihn dann abgeholt und ein kurzes Gespräch mit ihm geführt. Ich wurde informiert, dass es diese Woche noch ein längeres Gespräch geben wird.
Heute Mittag hat mir mein Sohn erzählt, dass er zwei Lektionen beim Schulsozialarbeiter war und sich die Schule melden werde. Am Nachmittag rief dann der Schulleiter an, es gäbe sofort einen Runden Tisch, sprich morgen. Es dulde keinen Aufschub, auch wenn mein Mann noch im Ausland ist und maximal per Telko dabei sein könne. Mehrere Lehrpersonen haben festgestellt, dass es ihm nicht gut geht und er hat wohl einige Dinge dem Schulsozialarbeiter erzählt, die er alarmierend fand. Mir hat mein Sohn nur gesagt, es läge nicht an der Schule sondern an den anderen Kindern. Als ich fragte, was denn die anderen Kinder machen würden, meinte er nur, dass hätte er alles dem Schulsozialarbeiter erzählt und der würde es dann wohl mir morgen erzählen.
An dem Runden Tisch wird mein Sohn nicht dabei sein. In diesem Fall kann ich aber nachvollziehen warum. Die Schule möchte mit uns besprechen, wie die Primarschulzeit war, ob und welche Unterstützung er dort erfahren hat und wie wir die Situation einschätzen. Sie möchten uns über ihre Beobachtungen informieren und es soll zusammen überlegt werden, wie unser Sohn unterstützt werden kann.
Natürlich ist es gerade sehr belastend, aber irgendwie bin ich auch froh, dass endlich mal was geht. Die ganze Primarschulzeit über hat sich die Schule überhaupt nicht zuständig gefühlt, und jetzt endlich schon.
Der Schulsozialarbeiter hat ihn dann abgeholt und ein kurzes Gespräch mit ihm geführt. Ich wurde informiert, dass es diese Woche noch ein längeres Gespräch geben wird.
Heute Mittag hat mir mein Sohn erzählt, dass er zwei Lektionen beim Schulsozialarbeiter war und sich die Schule melden werde. Am Nachmittag rief dann der Schulleiter an, es gäbe sofort einen Runden Tisch, sprich morgen. Es dulde keinen Aufschub, auch wenn mein Mann noch im Ausland ist und maximal per Telko dabei sein könne. Mehrere Lehrpersonen haben festgestellt, dass es ihm nicht gut geht und er hat wohl einige Dinge dem Schulsozialarbeiter erzählt, die er alarmierend fand. Mir hat mein Sohn nur gesagt, es läge nicht an der Schule sondern an den anderen Kindern. Als ich fragte, was denn die anderen Kinder machen würden, meinte er nur, dass hätte er alles dem Schulsozialarbeiter erzählt und der würde es dann wohl mir morgen erzählen.
An dem Runden Tisch wird mein Sohn nicht dabei sein. In diesem Fall kann ich aber nachvollziehen warum. Die Schule möchte mit uns besprechen, wie die Primarschulzeit war, ob und welche Unterstützung er dort erfahren hat und wie wir die Situation einschätzen. Sie möchten uns über ihre Beobachtungen informieren und es soll zusammen überlegt werden, wie unser Sohn unterstützt werden kann.
Natürlich ist es gerade sehr belastend, aber irgendwie bin ich auch froh, dass endlich mal was geht. Die ganze Primarschulzeit über hat sich die Schule überhaupt nicht zuständig gefühlt, und jetzt endlich schon.
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Re: Aussenseiter
Ich finde es gut, dass nach mehreren Wahrnehmungen schnell einen runden Tisch organisiert wird zum Wohle deines Sohnes.
So besteht die Möglichkeit, die Verhaltensweisen früh zu durchbrechen und nichts einschleifen zu lassen.
Ich wünsche dir heute einen guten runden Tisch, damit alle vernetzt werden können, die gesehene Situation gelöst und für deinen Sohn eine gute Lösung gefunden werden kann.
freundliche Grüsse
fröschlein
So besteht die Möglichkeit, die Verhaltensweisen früh zu durchbrechen und nichts einschleifen zu lassen.
Ich wünsche dir heute einen guten runden Tisch, damit alle vernetzt werden können, die gesehene Situation gelöst und für deinen Sohn eine gute Lösung gefunden werden kann.
freundliche Grüsse
fröschlein
Re: Aussenseiter
Es ist sooo gut, konnte sich dein Sohn der Schulsozialarbeit anvertrauen und wurde er gehört und verstanden. Nur so kann jetzt wirklich etwas in Bewegung kommen. Jetzt hat er auch grad an der Schule jemandem immer an der Seite, wenn etwas ist. Total viel Erfolg für Euer heutiges Gespräch!
Re: Aussenseiter
Liebe Annegretli
ich kann dir sehr gut nachfühlen. Aus den Fachkreisen für Jugendpsychologie weiss ich, dass der Uebertritt von der Primar- in die Oberstufe oftmals das Fass zum überlaufen bringt.
Wir hatten vor 2 Jahren eine ähnliche Situation mit unserem Sohn. Er ging nie gern in die Schule, das einzig Positive waren seine Kumpels und die Pause (gemäss ihm). Nach dem Wechsel in die 7. Klasse (die Klasse wurde total auseinandergerissen, obwohl nicht unbedingt nötig) konnte er nie Fuss fassen (kein Anschluss, Unsicherheit...). Um es kurz zu machen: nach wochenlanger Schulabsenz (psychosomatische Beschwerden)...und Nichthandels seitens Schule habe ich via Kinder- und Jugendpsychaitrischem Dienst eine Therapie und eine Schulcoach organisieren können. Es wurde mit ihm gearbeitet um herauszufinden, was es für Lösungen gibt. Schlussendlich wurde ein Schulhauswechsel organisiert und mit vielen Aengsten und Arbeit an sich selber, an Unterstützung von uns und der Fachpersonen ist dieser Wechsel geglückt. Er ist integriert, macht Sport, macht in der Freizeit mit Kumpels ab und hat eine Lehrstelle für 2025 gefunden. Vor 2 Jahren war nicht ansatzweise an so etwas zu denken (er sass nur noch in seinem Zimmer und war viel vor dem Compi)...ich möchte dir mit diesen Zeilen einfach etwas Mut machen, falls du noch Fragen hast: schreib mir doch eine PN.
Alles alles Gute
loro
ich kann dir sehr gut nachfühlen. Aus den Fachkreisen für Jugendpsychologie weiss ich, dass der Uebertritt von der Primar- in die Oberstufe oftmals das Fass zum überlaufen bringt.
Wir hatten vor 2 Jahren eine ähnliche Situation mit unserem Sohn. Er ging nie gern in die Schule, das einzig Positive waren seine Kumpels und die Pause (gemäss ihm). Nach dem Wechsel in die 7. Klasse (die Klasse wurde total auseinandergerissen, obwohl nicht unbedingt nötig) konnte er nie Fuss fassen (kein Anschluss, Unsicherheit...). Um es kurz zu machen: nach wochenlanger Schulabsenz (psychosomatische Beschwerden)...und Nichthandels seitens Schule habe ich via Kinder- und Jugendpsychaitrischem Dienst eine Therapie und eine Schulcoach organisieren können. Es wurde mit ihm gearbeitet um herauszufinden, was es für Lösungen gibt. Schlussendlich wurde ein Schulhauswechsel organisiert und mit vielen Aengsten und Arbeit an sich selber, an Unterstützung von uns und der Fachpersonen ist dieser Wechsel geglückt. Er ist integriert, macht Sport, macht in der Freizeit mit Kumpels ab und hat eine Lehrstelle für 2025 gefunden. Vor 2 Jahren war nicht ansatzweise an so etwas zu denken (er sass nur noch in seinem Zimmer und war viel vor dem Compi)...ich möchte dir mit diesen Zeilen einfach etwas Mut machen, falls du noch Fragen hast: schreib mir doch eine PN.
Alles alles Gute
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Re: Aussenseiter
Liebe alle! Danke euch sehr für eure Inputs. Mir war klar, dass es meinem Sohn nicht gut geht und er sehr zu kämpfen hatte. Vorallem auch weil seine "grosse Liebe", der Fussball, weggebrochen ist.
Trotzdem war es ein grosser Schock, weshalb die Sitzung umgehend stattfinden musste. Er musste in der Schule ein Selbstportrait über sich schreiben. Im ersten Anlauf schrieb er nur wenig, weshalb er später nochmals eines schreiben durfte. Mitten im Schreiben drohte er, die Lehrperson abzustechen. Er schrieb auch darüber, dass er sterben wolle. Ich muss der Schule wirklich zu gute halten, dass sie sein Schreiben als Hilferuf erkannt haben und nicht als echte Drohung.
Im Gespräch mit dem Schulsozialarbeiter wurde klar, wie gross sein Leidensdruck momentan ist. Er gehe jeden Morgen zur Schule in der Hoffnung, einen Freund zu finden. Bis jetzt wurde seine Hoffnung nicht erfüllt.
@Loro: ja es hilft mir, dass dein Sohn es geschafft hat an sich zu arbeiten und jetzt gut integriert ist. Wir hoffen, dass unser Sohn mit Hilfe des Schulsozialarbeiters sich öffnen kann für eine Therapeutische Begleitung. Ich habe auch gemerkt, dass die Klassenlehrperson Robin wirklich mag und dass ihnen etwas daran liegt, dass es Robin wieder besser geht. Und ja, momentan sitzt er auch fast nur in seinem Zimmer am Compi.
Trotzdem war es ein grosser Schock, weshalb die Sitzung umgehend stattfinden musste. Er musste in der Schule ein Selbstportrait über sich schreiben. Im ersten Anlauf schrieb er nur wenig, weshalb er später nochmals eines schreiben durfte. Mitten im Schreiben drohte er, die Lehrperson abzustechen. Er schrieb auch darüber, dass er sterben wolle. Ich muss der Schule wirklich zu gute halten, dass sie sein Schreiben als Hilferuf erkannt haben und nicht als echte Drohung.
Im Gespräch mit dem Schulsozialarbeiter wurde klar, wie gross sein Leidensdruck momentan ist. Er gehe jeden Morgen zur Schule in der Hoffnung, einen Freund zu finden. Bis jetzt wurde seine Hoffnung nicht erfüllt.
@Loro: ja es hilft mir, dass dein Sohn es geschafft hat an sich zu arbeiten und jetzt gut integriert ist. Wir hoffen, dass unser Sohn mit Hilfe des Schulsozialarbeiters sich öffnen kann für eine Therapeutische Begleitung. Ich habe auch gemerkt, dass die Klassenlehrperson Robin wirklich mag und dass ihnen etwas daran liegt, dass es Robin wieder besser geht. Und ja, momentan sitzt er auch fast nur in seinem Zimmer am Compi.
Re: Aussenseiter
@Annegretli, das ist wirklich schön und wertvoll, dass die Schule so schnell reagiert hat. Warum ist er beim Fussball rausgeflogen? Wäre es evtl. anlässlich eines offenen Gesprächs möglich, dort nochmals nachzuhaken, ob er zurück könnte?
Ich wünsche euch alles alles Gute!!!
Ich wünsche euch alles alles Gute!!!
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Re: Aussenseiter
@Loro
Er war seit dem grossen KiGa in derselben Mannschaft, beim selben Trainer. Dies ist ja normalerweise so nicht üblich, da wechselt die Zusammensetzung jährlich wegen der Jahrgänge. Diese Mannschaft war aber immer genug gross, dass alle von demselben Jahrgang sind.
Es ist die A-Mannschaft des Jahrgangbereichs und mein Sohn wäre vom können her nach wie vor mit dabei. Er ist aber körperlich in der Entwicklung immer mehr ins Hintertreffen geraten, in der eigenen Mannschaft und natürlich auch bei den Gegner.n So kam er immer mehr in den Matches und dann leider auch bei den Mitspielern im Training "unter die Räder". Der Entscheid ihn rauszunehmen war und ist im Grundsatz richtig, ich hätte mir aber sehr gewünscht, dass der FC früher das Gespräch gesucht hätte und versucht hätte, ihn langsam in die andere Mannschaft zu integrieren. Es sind aber halt auch nur "normale" Menschen die nicht geahnt haben, wie zentral diese Mannschaft für das Wohlbefinden meines Sohnes war. Da er aber halt wirklich körperlich total unterlegen ist, bringt eine Rückkehr in die alte Mannschaft momentan nichts. Da er aber schon immer in dieser Mannschaft war und sowieso Mühe hat, sich in neue Gruppen zu integrieren, geht auch der Versucht mit der B-Mannschaft aktuell nicht. Vielleicht irgendwann, wenn er wieder mehr Boden unter den Füssen hat.
Er war seit dem grossen KiGa in derselben Mannschaft, beim selben Trainer. Dies ist ja normalerweise so nicht üblich, da wechselt die Zusammensetzung jährlich wegen der Jahrgänge. Diese Mannschaft war aber immer genug gross, dass alle von demselben Jahrgang sind.
Es ist die A-Mannschaft des Jahrgangbereichs und mein Sohn wäre vom können her nach wie vor mit dabei. Er ist aber körperlich in der Entwicklung immer mehr ins Hintertreffen geraten, in der eigenen Mannschaft und natürlich auch bei den Gegner.n So kam er immer mehr in den Matches und dann leider auch bei den Mitspielern im Training "unter die Räder". Der Entscheid ihn rauszunehmen war und ist im Grundsatz richtig, ich hätte mir aber sehr gewünscht, dass der FC früher das Gespräch gesucht hätte und versucht hätte, ihn langsam in die andere Mannschaft zu integrieren. Es sind aber halt auch nur "normale" Menschen die nicht geahnt haben, wie zentral diese Mannschaft für das Wohlbefinden meines Sohnes war. Da er aber halt wirklich körperlich total unterlegen ist, bringt eine Rückkehr in die alte Mannschaft momentan nichts. Da er aber schon immer in dieser Mannschaft war und sowieso Mühe hat, sich in neue Gruppen zu integrieren, geht auch der Versucht mit der B-Mannschaft aktuell nicht. Vielleicht irgendwann, wenn er wieder mehr Boden unter den Füssen hat.
Re: Aussenseiter
@Annegretli, ja jetzt verstehe ich es. Es wäre schön, wenn das später eine Option ist! Wie wäre es noch mit einer Körpertherapie?
Alles alles Gute!
Alles alles Gute!