Oh, Allegra! Ich habe auch so ein (Eulen-)Kind und ganz ehrlich, die Hälfte dieser Tipps würden gar nicht helfen, sondern das Gegenteil bewirken.
Anziehen vor dem Essen: hatten wir vorher, war absoluter Horror und sie hatte nie Zeit zum Essen, darum haben wir es geändert.
Weniger Zeit (unsere hat eine Stunde ab Aufstehen) führte dazu, dass sie täglich weinend zum Kiga/Schule ging, und zwar nicht, weil sie ungern hingeht, sondern weil der Morgen so schlimm war. Das finde ich nun auch nicht Sinn der Sache.
Nun ist es auch nicht immer ideal und klappt auch nicht immer, aber bei uns hilft folgendes:
- Ich sollte beim Wecken schon bereit sein und nicht selber noch umher stressen. Das macht nur schlechte Stimmung.
- Es bringt ihr nichts, wenn ich sie wecke und sage, dass sie in 15 Min aufstehen muss, da sie sich dann einfach umdreht und weiterschläft und nach 15 min gleich weit ist. Ich mache darum ein kleines Licht an, lasse frische Luft rein, lege mich zu ihr ins Bett und wir schwatzen 20 Minuten zusammen, oftmals noch mit einem Geschwister. So wird sie wach und kann auch alles loswerden, so dass sie danach nicht immer unterbrochen wird, weil sie mir noch etwas sagen will. Da machen wir auch ab, was es zum Frühstück gibt.
- Streiten kostet Zeit, Nerven und Kraft und bringt nichts. Es ist nicht ihre Zeit und sie schafft es morgens nicht rational zu sein, also ist das meine Aufgabe, mich nicht provozieren zu lassen und auch mal ein Geschrei auszuhalten, ohne kontra zu geben. Ich sage mir jeweils immer vor, dass ich ja solche Zeiten auch habe, abends wenn ich müde bin oder wenn ich Hunger habe. Hilft mir ruhig zu bleiben, dann bleibt sie es auch.
- Genug Zeit zum Frühstücken, danach aber nicht mehr zuviel, dann ist sie ja auch langsam richtig wach. Unser Zeitplan sieht so aus:
6.40 wecken
7.00 aufstehen, Frühstück
7.30 anziehen
7.45 Zähne putzen, Hare bürsten
7.55 Jacke, Schuhe, Schultasche
8.00 Abmarsch
- Die Schule beginnt um 8.20 Uhr, sie schafft den Schulweg auch in 10 Min, wenn sie rennt. Da passiert so ca. einmal pro Woche, dass sie halt eben zu spät rausgeht. Ist dann ihre Verantwortung, ihr Problem.
- Sie hat einen Jocker pro Woche, wo sie gefahren wird. Ich fahre an zwei Morgen zur gleichen Zeit ihre Geschwister in die Kita, ist praktisch der gleiche Weg und da findet sie es unfair, wenn sie laufen muss. Verstehe ich irgendwie noch, andererseits wäre es vom Weg her eigentlich nicht nötig, darum der Kompromiss. Der Jocker muss aber nicht an einem Kita-Tag eingelöst werden, kann also irgendwann sein. Ist er weg, gibt es aber keinen mehr, einzige Ausnahme, wenn ich verschlafe und sie zu spät wecke (kommt leider dank einem nicht schlafenden Baby manchmal vor). Und sehr wichtig: Wenn sie am Morgen ein Geschrei macht, nur Streit sucht und darum spät dran ist, darf sie ihn nicht einsetzen.
- Und was halt bei uns immer wichtig ist: Wir haben diese Regeln "zusammen" gemacht. Die Initiative kam von mir und ich habe das Gespräch auch angeleitet, es ist nicht so, dass sei einfach bestimmen konnte, aber es ist halt immer das Gleiche, dass sie es besser akzeptiert, wenn wir sie zusammen besprechen. Und manche Wünsche, wie die 20 min. kuscheln, sprechen etc. im Bett, das von ihr kam, kann ich ja auch gut erfüllen. Andere wie täglich Schoggi zum Frühstück nicht