Geburtstagsgeschenk streichen

[stella]

Das Kind hat ein 6 Monatiges Geschwisterchen und es ist der Stiefpapa, der das Geschenk streichen will?
Das hast du aber oben nicht geschrieben.
Geht gar nicht. Der Junge sucht wohl einfach Liebe und Aufmerksamkeit. So macht ihr es nur schlimmer.

Okee... Diese Info verschlimmert nun die Situation auch noch! Mama von diesem Kind: Setzte dich unbedingt für ihns bei seinem Stiefpapa ein und gebt ihm beide die Aufmerksamkeit, die es ihm erleichtert, dass er a vom Thron gestossen wurde und b du mit einem anderen "Papa" noch ein Kind hast. Ich kann mir vorstellen, dass aus diesen Gefühlen dein Kind viele Hilfeschreie in seinem Verhalten zeigt und es ist deine Aufgabe, dein Kind "zu lesen" und ihns zu unterstützen, damit es diese Herausforderungen meistern kann!

Und dies geschieht sicher nicht mit überrissenen Erwartungen und streichen von Geburtstagsgeschenken!

[stella]

@ Stella
Dann sind wir uns einig

Du kannst es einfach viel besser formulieren!!!

[Entli]

@ Stella
Merci für die Erklärung - dann haben wir es zum Teil ähnlich gehandhabt.
Ich denke Druck auszuüben im Geschäft selber bringt nur alle in Verlegenheit,
aber dass die Kinder lernen Danke zu sagen ist mir schon wichtig - nicht nur in der Öffentlichkeit sondern auch in der Familie.

Das wichtigste dürfte aber immer noch das eigene Vorbild sein: Sagt man sich Danke wenn man sich am Tisch Dinge reicht?
Sagen sich Vater und Mutter auch Danke für die alltäglichen kleinen Dinge usw.

[stella]

Entli
Darum sagen mir meine Kinder auch jeden Tag "danke fürs Kochen"...

[Entli]

@ Stella
Und als Steigerung noch "danke dass du so fein koched hesch"

[LovingSoul]

Noch zur Info: Ich bin die Stiefmama und mein gg ist sein Papa. Also schlussendlich ist es gg sein Entscheid ob er Junior etwas schenken will oder nicht. Ich probiere gg aber davon zu überzeugen, dass wir Junior die Bahn schenken und nach seinem Geburtstag mit ihm mal reden. Vom Thron gestoßen ist er nicht. Ich unternehme jeden Tag etwas mit ihm; Spielplatz, Wald, Velo fahren, etc. Jeweils am Mittwoch nach der Schule hat er Zeit nur mit Papa. Wir schenken ihm genau soviel Aufmerksamkeit wie seiner Schwester. Eifersüchtig ist er überhaupt nicht. Er liebt seine kleine Schwester über alles. Wenn wir nach draussen gehen will er immer den Wagen schieben, weil er so stolz ist
Wenn sie gebadet werden muss, geht er mit ihr in die Badewanne. Spielen tut er auch mit ihr, ganz süss. Also ich kann nur sagen, dass seine "nicht Dankbarkeit" nichts mit seiner Schwester zu tun hat. Weil das hatte er schon vor ihrer Geburt. Soviel zu dem Thema.
Noch zu gg; er hatte keine Kindheit. Er musste ackern und ackern und ackern. Sie waren sehr Arm, waren 5 Personen und hatten 2 Zimmer. Eine sehr schlimme Kindheit jedenfalls. Auf der einen Seite will er seinen Kindern alles bieten (Weil er selber nie etwas hatte) Auf der anderen Seite möchte er Wertschätzung von Junior weil wir sehr viel mit ihm und für ihn unternehmen.
Naja Gg ist immer noch der Meinung gar kein Geschenk oder nur etwas kleines. Ich dagegen bin dafür ihn die Bahn doch zu schenken, da Junior sich das schon lange wünscht. Ich stehe jetzt ein wenig dazwischen. Ich kann Gg nicht übergehen und einfach die Bahn kaufen; denn als Eltern sollen wir zusammenhalten. Aber ich kann auch nicht nichts schenken; das bricht mir das Herz. Er ist ein so toller Junge in vielerlei Hinsicht; eben auch wie er mit seiner Schwester umgeht. Ich frage mich ob wir ihn zu viel verwöhnt haben, dass er nicht so zu schätzen weiß was er alles hat.
Klar er ist 7 und zu viel Erwartungen darf man nicht haben, aber Dankbarkeit ist schon wichtig (ich meine jetzt nicht nur danke zu sagen, sondern auch Freude an etwas zu haben)

[stella]

Das ist dein Eingangspost. Ich erlaube mir, das einmal nach drei Seiten, auf denen sich viele mit viel Engagement dazu äussern, warum das nicht gut ist, zu erläutern.

Hallo liebe Mamas

Junior wird bald 7 Jahre und wünscht sich seit langer Zeit eine Carera Bahn. Nun ist es so, dass er in letzter Zeit nicht sonderlich brav war. (Theater mit Hausaufgaben, will nicht aufräumen, verliert immer alles, etc. (Ihr kennt das ja ))
Gerade die Probleme mit den HA weisen doch darauf hin, dass da etwas nicht in Ordnung ist. Ich habe auch zwei Schulkinder. Eines hat die HA immer ohne grosse Probleme und ohne Aufhebens gemacht, das andere nicht. Sie zeigte grosse Auffälligkeiten und dahinter steckte ein wirkliches Problem. (Was, das mag ich hier nicht schreiben...)
Ebenfalls, dass er immer alles verliert, zeigt, dass ein Problem dahinter stecken könnte. Welches, das gilt es herauszufinden.


In den Ferien sind wir mit ihm ins Legoland gefahren und ins Aquabasilea zum schwimmen gegangen. Er durfte sich auch noch ein kleines Legospielzeug aussuchen. Er hatte zwar Freude,
Das sollte für euch Dank genug sein, das freudige Leuchten in den Augen.

aber ein Danke kam von ihm nicht.
Das gesellschaftskonforme Bedanken ist Erziehungssache, das liegt wiederum in eurer Hand und hat mit falschen Erwartungen eurerseits zu tun, was wir euch nun seit 3 Seiten versuchen zu erklären.

Erst als wir ihn darauf hinwiesen hat er sich bedankt. Natürlich nur ganz kurz und knapp.
Auch das ist Erziehungssache. Und hinzu kommt noch, dass das, was es mit euch macht, eure Sache ist. Ihr seid gopf die Eltern und viel älter als er, also solltet ihr auch damit umgehen können.


Gg ist klar dafür, ihm kein Geburtstagsgeschenk zu geben. Er will damit erreichen das Junior wieder mehr zu schätzen weiß. W
Er wird das nicht damit erreichen, denn eurer Kind kann diesen Zusammenhang nicht herstellen. Und auch da versuchen mehrere Frauen euch seit drei Seiten verschiedenen Haltungen dazu aufzuzeigen und euch zu zeigen, dass eure eine denkbar schlechte ist.

Wenn er dann wieder brav ist kriegt er die Bahn zu Weihnachten.
Wollt ihr ein braves, angepasstes Kind? Oder eines, welches sich für seine Integrität und seine Bedürfnisse einsetzt?

Ich bin da so ein wenig hin und hergerissen. Auf der einen Seite hat Gg recht. Andererseits KEIN GESCHENK zum Geburtstag finde ich auch hart
Was meint ihr; würdet ihr auch nichts schenken oder halt etwas kleines?
Vielen Dank für eure Erfahrungen und Antworten

Und noch:
Klar, es ist eine Entthronung. Auch wenn er mit der kleinen Schwester liebevoll und sorgfältig umgeht. Mich dünkt auch, dass es nach einem recht normalen 7-Jährigen Buben tönt, der ein paar Probleme in der Schule hat (HA und Verlieren von Dingen).

Mich dünkt nun aus deinem letzten Post, dass vor allem sein Vater wohl noch Handlungsbedarf im Aufarbeiten seiner eigenen Kindheit und Geschichte hat. Es kann doch nicht sein, dass aus dieser Geschichte (falsche) Erwartungen auf ein Kind projieziert werden, die es gar nicht erfüllen kann. So lastet doch ein sehr grosser Druck auf dem Kind.

Und nein, ihr habt ihn nicht zu viel verwöhnt. Es ist normal, dass ein Kind in dem Alter (noch) nicht schätzt, was er alles hat und was ihr alles für ihn tut. Jemand hat weiter oben geschrieben, dass sie erst nach 20gi begonnen hat zu schätzen, was ihre Eltern alles für sie getan haben und was sie alles bekam und durfte. Das ist normal. Das ist der Lauf der Dinge. Das unterscheidet euer Kind zu euch Eltern, die schon erwachsen sind und über so etwas stehen dürfen. Dazwischen ist Erziehung. Eben Erziehung zu Wertschätzung und Dankbarkeit. Und das ist nicht von heute auf morgen erledigt.

[danci]

Noch zu gg; er hatte keine Kindheit. Er musste ackern und ackern und ackern. Sie waren sehr Arm, waren 5 Personen und hatten 2 Zimmer. Eine sehr schlimme Kindheit jedenfalls. Auf der einen Seite will er seinen Kindern alles bieten (Weil er selber nie etwas hatte) Auf der anderen Seite möchte er Wertschätzung von Junior weil wir sehr viel mit ihm und für ihn unternehmen.

Hmmmm....das ist ein Phänomen, das ich leider sehr gut kenne...als Kind von meiner Mutter und heute von meinem Mann, beides keine einfachen Verhältnisse....nicht einfach da rauszukommen.

Man muss sich aber bewusst werden, dass das Kind dieses Leben nicht kennt. Für das Kind ist es kein "sehr viel mit ihm und für ihn unternehmen", sondern das ist die Normalität. Das hat auch nichts mit Verwöhnen zu tun, sondern das Kind hat schlicht das Glück in einem anderen Umfeld zu leben. Versuche Deinem Mann das so zu erklären, dass er sich glücklich schätzen kann, seinen Sohn so aufwachsen zu lassen. Eine direkte Dankbarkeit zu erwarten, ist aber schlicht zuviel verlangt von einem 7jährigen (zeig ihm doch, was hier geschrieben wurde). Er wird dankbar sein, irgendwann, wenn er es wirklich einordnen kann.

[ausländerin]

Seit ihr ihm auch dankbar dass er so liebvoll um seine schwester kümmert? Wie oft hat dein Mann ihm schon danke für das gesagt? Und sagt dir dein mann jedes mal danke wenn du das haus geputzt hast? Und wie ist es mit der ferien? Hast du auch danke gesagt dass ihr in aquabasilea wart? Du hast ja dort auch spass gehabt? Schenken soll freude machen auch denen die schenken. Schade dass dein mann möchte auch dir und sich selbst diese freude weg nehmen. Und es geht hier nicht um geld. Dein mann hat probleme mit selbstgefühl und selbstwert falls er für jede handlung eine danke erwartet und sogar gegenleistung erwartet. Ich hoffe ihr schaft es zu verhindern das selbstwert gefühl von deinem sohn mit solchen erwartungen zu zerstören. Echt, nach einem schönen ausflug hätte ich meiner tochter gesagt dass ich unsere tag schön gefunden habe und sehr gefreut habe dass es ihr auch gefallen hat, statt sauer zu sein dass sie keine danke gesagt hat...

[LovingSoul]

@danci
Das mit gg erklären finde ich einen sehr guten Input, danke.

Noch allgemein zum verwöhnen;
Ich finde es schwierig eine Grenze zu definieren; was für den einen normal ist, ist für den anderen schon verwöhnt. Eine Kollegin von mir hat einen Jungen im selben Alter. Sie gehen auch viel nach draussen zum spielen, etc. Aber einen Ausflug (z.b Spielpark/Freizeitpark/Kino, etc.) gibt's bei Ihnen höchstens 2 mal pro Jahr. Solche Ausflüge gibt's bei uns öfters, darum die Frage: verwöhnen wir zu viel. Wenn Sie weggehen ist ihr Junge richtig dankbar, weil er merkt, dass es nicht selbstverständlich ist.
Bei mir in der Kindheit gab's auch nicht so viele Ausflüge, aber wenn es die gab war ich immer dankbar. Sonst hätts "polleret" und meine Eltern hätten nichts mehr mit mir gemacht. Und ich muss ehrlich sagen, mir hats gut getan so strenge Eltern zu haben. Sie haben mich immer geliebt und das auch gezeigt aber haben mir auch Werte vermittelt wie eben Dankbarkeit. Vor jedem Essen haben wir ein Lied gesungen, wie schön es ist das wir essen und trinken haben. Ich weiß noch als Kind habe ich mir jeweils gewünscht, dass die armen Leute ein Bett zum schlafen haben und etwas zu essen. Und ich war damals auch ein Kind und konnte trotzdem Wertschätzen was ich hatte!

[LovingSoul]

Und ja; natürlich sind wir auch als Familie dankbar. Sei es wenn Junior sich um seine Schwester kümmert oder wenn ich putze oder gg kocht, etc.......
Wir benutzen das Wort Danke jeden Tag

[venezuela]

...

[Drag-Ulj]

Mein Vater hat von uns Kindern auch stets Dankbarkeit & gehorsam verlangt, schließlich hätten wir ein Dach über dem Kopf, Kleider & essen... Das hatte er nicht immer. Das Einzige, was er damit erreicht hat, ist Kränkung & schlechtes Gewissen.
Ich musste fast erwachsen werden, um mich zu getrauen, ihm zu sagen, dass diese Dinge für mich stets selbstverständlich waren & ich von ihm als Vater mehr bzw. anderes erwartet hätte.
Heute weiss ich die Dinge zu schätzen, weil ich die Welt mit den eigenen Sinnen entdeckt & kennengelernt habe.

Aber nun, wenn bei euch Dankbarkeit so hoch gerechnet wird, dann möge sich doch dein GG an Juniors Geburtstag dafür bedanken, dass es ihn gibt & er sein Vater sein darf (ist nämlich nicht selbstverständlich!) und dies am besten in der Form einer Carrera Bahn! Mindestens so dankbar wird er hoffentlich schon sein.

[Christa]

Also ich hab auch ein bisschen Mühe wenn du schreibst ihr schenkt ihm nichts.Dein Mann hat mühe wenn er sich nicht bedankt beim
Ausflug und jetzt möchtet ihr als alternative nochmals einen Ausflug, wo es doch klar ist das er sich dann gar nicht auf den
Ausflug freut.
Könntest ja die Carrerabahn in zwei Teilen schenken, das erste auf den Geburtstag und der Rest wo vielleicht dann die
Auto mit dabei sind und er es dann auch benützen kann auf Weihnachten.Ihm erklären das sie hat viel Geld kostet und er es
Quasi auf Geburtstag und Weihnachten zusammen bekommt.
Aber sicher nicht aus dem Grund weil er nicht dankbar ist.Mit sieben Jahren ist sowas zu wissen noch zu früh.
Er wird einfach dann trainiert danke zu sagen, aber sein Herz weiss gar nicht was das Bedeutet, vorallem auch
nicht von seinen Eltern.
Ich denke heute ist es oft so das in den Ferien solche Ausflüge gemacht werden, das gehört für ihn dazu.Wenn er aber
grösser ist wird er verstehen das es immer toll war mit den Eltern solche Ausflüge zu machen.

Auch das er nicht gerade Freude an der CD hatte, ist in diesem Alter normal.Da gehen noch viele komische Gedanken bei den
Kindern durch den Kopf und ihm machte da vielleicht eine Szene im Film ein ungutes Gefühl und in diesem Alter kann mann
das auch noch nicht so ausdrücken,Der weiss einfach das dieser Film ihm nicht gefällt.War hat nun eifach Pech aber da jetzt
dem Jungen so vorwürfe machen er müsse sich über was freuen das ihm dann irgendwie Angst einjagt finde ich nicht ein guter Weg.

Ich würde dir raten eifach immer mal wieder erklären wie der Vater früher leben musste und das er sich sehr Mühe gibt ihm
so teure Ausflüge zu machen und das er sich dann eben freuen würde wenn er sieht das er Freude daran hat und es ihn
traurig macht wenn er z.B die CD so freudlos entgegennimmt,dabei hätte ehr ihm so gerne eine Riesenfreude gemacht.

Ich denke aber dein Mann muss da schon mal auch in sich hineingehören ,ob da nicht ein bisschen Eifersucht auf den Sohn
herrscht, der jetzt all dies machen kann wo er sich doch so sehr gewünscht hätte.Kann auch sein da dein Mann mehr Freude
hat an den vielen Ausflügen wie dein Sohn, das es ihm gar nichts ausmacht mal eine zeitlang keine Ausflüge zu machen.

[Ariadne]

@ LovingSoul
Es wurde schon ganz viel geschrieben, und ich möchte nicht wiederholen, was andere schon sehr gut beschrieben haben. Mir scheint, eure Erziehungsmethode beruht auf einer falschen Annahme, nämlich, dass Liebe an Bedingungen geknüpft werden kann. Mit einer ganz anderen Sicht- und Herangehensweise, und einem Verständnis für das Kind, würde sich vieles sehr viel einfacher gestalten, da bin ich sicher. Wenn du offen dafür bist, könnte ich dir ein Buch schicken, das diese Perspektive sehr gut aufzeigt und mir damals wirklich die Augen geöffnet hat, als ich mein Kind nicht verstehen konnte: Alfie Kohn, "Liebe und Eigenständigkeit. Die Kunst bedingungsloser Elternschaft, jenseits von Belohnung und Strafe"
Schick mir einfach deine Adresse per PN, wenn du Interesse hast.

[Biloba]

Ich finde Buch von Naomi Aldort "Von der Erziehung zur Einfühlung" toll . Es ist vom selben Verlag wie das Buch von Alfie Kohn. Für mich persönlich ist es aber herzlicher geschrieben und mit mehr Ideen zu einem liebevolleren Miteinander. Aber entscheide selbst, welches Dir besser gefällt

PS: Singt Ihr das tolle Lied vor dem Essen auch mit Euren Kindern?