April/Mai-Kind zurückbehalten?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Helena
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von Helena »

@sonrie: kein Wunder ist die Spanne zu gross, wenns mit normalen Julikindern zurückgestellte Aprilkinder dabei hat. Und dann wundert man sich, dass die Kleinen, die aber korrekt eingeschult sind, untergehen.
Teufelskreis...

sonrie
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von sonrie »

ja genau.... ein teufelskreis. Und ich denke einfach, so lange man es anbietet, dass man kinder einfach so zurückstellen kann, muss man sich nicht darüber wundern/ärgern, dass es auch genutzt wird.

Ich persönlich finde 4.5 jahre ein gutes Alter für den Kiga Eintritt (auch rein subjektiv, da waren alle meine 3 wirklich reif und ready für den Kiga), ich würde es befürworten wenn Kinder zb. nach den Sportferien einsteigen könnten oder aber wenn der Stichtag etwas früher wäre (ich weiss, da war er schon mal ;-). Oder aber eine Variante, in der 4jährige nicht das volle Pensum absolvieren müssen (gibt es auch in manchen Kantonen) bzw. es flexibler wäre, was Abwesenheiten angeht, im 1. Kiga Jahr.
Aber mir grad mal 4 jahren 5 volle Vormittage plus ein nachmittag und Null toleranz was Fehlzeiten angeht (abgesehen von 2 jokertagen) ist schon recht streng für viele der Kleineren - ich glaube das führt auch dazu, dass viele zurück gestellt werden.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Enzian
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von Enzian »

@Sonrie
Also 3 Jahre Kindergarten finde ich auch sehr lange. Ich glaube, das ist für die meisten effektiv zu lange... Bei uns hat es im Moment eben keine Juni und Juli Kinder, welche nicht 1 Jahr älter sind, bis auf meinen Sohn.

@Helena
Das ist so, Julikinder sind halt dann unter umständen effektiv erst 4 Jahre und nicht 4 Jahre und 4 Monate oder was auch immer. Das ist mir schon klar... Und in diesem Alter können 4 oder 5 Monate einen gewaltigen Unterschied ausmachen. Aber auch bei uns, wenn die Kinder ein Jahr älter sind, stellen ja viele ihre Kinder zurück.

Ich glaube das Grundproblem ist einfach, dass viele Eltern nicht wollen, dass ihre Kinder die Jüngsten sind in der Schule. Obwohl ich überzeugt bin, dass dies spätestens mit 8 oder 10 Jahren keine so grosse Rolle mehr spielt. Ich denke einfach, das Zurückstellen sollte nicht ganz so einfach sein. Dann müsste man wieder vermehrt auf die Kinder eingehen, welche dann mit 4 Jahren kommen. Oder aber, man setzt das Alter wieder ein Jahr rauf. Ich weiss auch nicht, was die optimale Lösung wäre.

Bei uns können die Kinder übrigens in den Sportferien in den KIGA eintreten. Ich kenne allerdings nur ganz wenige, die das auch gemacht haben. Und ich kenne keine Kindergärtnerin, die das gut findet!
Grosser 2011 Mittlerer 2013 Jüngste 2018
Es gibt leider nicht sehr viele Eltern, deren Umgang für ihre Kinder wirklich ein Segen ist.
Marie von Ebner-Eschenbach

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Helena
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von Helena »

Und wieso dürfen sie nicht die jüngsten sein?

jupi2000
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von jupi2000 »

Helena hat geschrieben: Di 23. Jul 2019, 18:08 Und wieso dürfen sie nicht die jüngsten sein?
Vermutlich aus Angst hinterher zu hinken. Als Eltern hat man doch lieber, wenn die Kinder vorraus sind.

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stella
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von stella »

Eines meiner Kinder gehört altersmässig zu den ältesten. Entwicklungsmässig gehört sie zu den jüngsten...
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Helena
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von Helena »

@jupi: aber älter ist ja nicht = intelligenter/leistungsfähiger
und spätestens in den Klassen, in denen die Noten wichtig werden, liegts meistens nicht mehr an der Entwicklung.
Sieht man gerade in der Klasse meines Juniors sehr gut. (Die beginnen Noten zu vergleichen :roll: )

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Finchen
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von Finchen »

Meine Kinder sind ja beide weit entfernt vom Stichtag. Aber bei meinem Oktober-Sohn merke ich jetzt, dass der sowas von parat ist. Eigentlich überparat. Wenn ich mir vorstelle, dass der noch 3 Moante älter und parater wäre... danke. Den bekomme ich aktuell geistig kaum noch gefüttert trotz 2 Tagen KiTa, Schwimmkurs, MuKiTurnen und was noch alles. Der verlangt in letzter Zeit ständig Ausflüge zum Ikea, damit er da noch ins Smaland darf... da bin ich froh, ist mein März-Kind dann mal vielleicht noch nicht ganz so überreif.
Winzling 21.10.2014
Wichteline, 14.3.2017

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Helena
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von Helena »

:D . Meines hat am selben Tag Geburi wie deines und das selbe Geschlecht. Hat alles tipptopp geklappt und kommt nun in die 2.

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Nuuneli
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von Nuuneli »

Sorry, habe nur den Eingangspost gelesen...
Was meint denn die Kindergärtnerin?
Kind 3 hätte 5jährig in die Schule gehen müssen. Die KiGä meinte aber schon ein halbes Jahr zuvor, dass sie noch ein 2. Jahr in den KiGa gehen soll. Sie ist jetzt die Älteste, fällt gar nicht auf (weder intellektuell, sozial noch körperlich). Uns war es aber egal, ob Schule oder nicht. Wir haben immer der KiGä vertraut und die hat immer richtig entschieden.
200120042007

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Helena
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von Helena »

Wo wohnst du denn, dass man bereits mit 5 in die Schule kommen kann?
Normal ist der Stichtag ja am 31.7. und Schulbeginn im August?

milou
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von milou »

Zurückstellung ist wirklich ein Teufelskreis.

Also ich würde rückblickend mein Juni Kind auch nicht mehr schicken. Wir mussten im November (!) anmelden. Mein Kind war damals 3 Jahre und 5 Monate alt. Sie war altersentsprechend entwickelt, einfach ein bisschen scheu. Eintritt in Spielgruppe klappte aber problemlos. Ich sah keinen Grund, sie nicht zu schicken. Alle anderen Juni/Juli Kinder in meinem Umfeld wurden zurückbehalten mit der Begründung der Eltern, dass ihre (normal entwickelten) Kinder mit knapp 4 einfach zu jung für den Kindergarten sind. So betrug die Altersspanne zwischen den Kindern über 2 Jahre...

Weil meine Tochter scheu war, hat Kindergärtnerin Psychomotoriktherapie empfohlen. Ergotherapie wegen schwachem Körpertonus. Logopädie wäre mein Wunsch gewesen. Überall heisst es Therapeutenmangel, Wartelisten, sie müssen priorisieren etc. Ist doch Wahnsinn! Ein Jahr später hätte sich vieles relativiert.

Meine Meinung/Wunsch: Stichtag wieder zurückdatieren, sodass alle normal entwickelten Kinder mehrheitlich wieder geschickt werden, sodass die Altersdifferenz der Kiga Kinder wieder schrumpft.

Leela
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von Leela »

Daumen hoch!

Mit unserem Sohn wäre es sicher ähnlich gekommen und wie hier schon geschrieben wurde (von Sonrie?) haben wir die Entscheidung zum Zurückstellen aufgrund der Erfahrungen mit den älteren Schwestern getroffen. Die beide reif und parat waren und es trotzdem als sehr streng empfanden (sowohl der KiGa wie dann auch der Schuleintritt bei der Grossen).
Wie soll das dann erst bei einen Kind werden, das noch Defizite hat?
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F. Scarpi
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von F. Scarpi »

Ich wäre auch dafür den Stichtag wieder auf Ende April festzulegen.

Es gibt internationale Studien, die belegen, dass eine spätere Einschulung besser für die Kinder ist als eine frühere. (Dies bezieht sich auf die SCHULE, nicht auf Kiga, also wirklich auf klassisch schulisches Lernen, das besser später beginnt als früher, idealerweise mit 7 Jahren, wenn ich das richtig im Kopf habe.) Zudem gibt es Studien, die belegen, dass die jüngsten Kinder weniger erfolgreich sind in der Schule als die ältesten Kinder, und zwar über die ganze Schulzeit. Statistisch betrachtet, heisst das. Das heisst natürlich für das einzelne (eigene) Kind noch nichts! Aber im Prinzip haben viele Eltern, die sich für Rückstellungen entscheiden, die individuell richtige Intuition.

Das heisst nicht, dass dies gesamthaft eine gute Entwicklung ist, wenn es viele individuelle Rückstellungen gibt. Wie andere schon geschrieben haben: es ist ein Teufelskreis, es verstärkt die Nachteile der Kinder, die NICHT zurück gestellt werden. Aber, wie sonrie geschrieben hat, kann man es den Eltern nicht zum Vorwurf machen, sich für das Beste für die eigenen Kinder zu entscheiden (falls es wirklich das Beste ist, im Einzelfall). Das finde ich sehr wichtig, das festzuhalten. Es ist nicht nur natürlich, sondern auch richtig.
Gleichzeitig muss man dann das System hinterfragen und ändern. In manchen Kantonen und Gemeinden sind die Behörden diesbezüglich viel strenger und verlangen z.B eine Abklärung oder zumindest eine begründete Meinung von Kinderärztin und weiteren Experten. Bei uns gibt es keine solchen Zustände wie zB bei euch, stella.
Zuletzt geändert von F. Scarpi am Di 23. Jul 2019, 23:02, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von Helena »

Gibt es Statistiken, wie sich die Rückstellerei verändert hat seit dem Verschieben des Datums?
Mein Aprilkind war damals wenige Tage vor dem Stichtag geboren.
Und war auch weit herum das einzige normal eingeschulte Kind. Deshalb glaube ich nicht wirklich, dass ein wieder Zurückschieben was ändern würde. Die Eltern, die ihr armes jüngstes Zurückhalten, weil es nicht das Jüngste sein soll, würde es auch wieder geben, nur wären die Kids 3 Monate älter;.)).

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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von F. Scarpi »

Es ist möglich, dass es die Rückstellerei nicht verändert, aber es gibt dann trotzdem gesamthaft betrachtet viel weniger Kinder, die mit gerade mal 6 Jahren eingeschult werden, was für viele Kinder in unserem Schulsystem objektiv betrachtet zu früh ist.

Ich habe zwei Juli-Kinder, die nach altem Stichtag normal eingeschult wurden, d.h. mit 5 Jahren Kiga, mit 7 Jahren Schule. Das ältere hätten wir sonst mit 100%iger Überzeugung, und darüber hinaus, zurück stellen lassen. Das jüngere wohl nicht, aber so wie es jetzt ist, ist es für dieses Kind trotzdem perfekt, also die Tatsache, dass sie spät eingeschult wurde, ist perfekt für sie, obwohl sie nirgends Defizite hat.

P.S. Wie gesagt, Sarkasmus, wie in deinem letzten Satz, ist meines Erachtens nicht berechtigt, Helena. Ich finde das unfair.
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von ChrisBern »

Ich weiss nicht, ob Pensenreduktion eine Option wäre? In Bern geht das und das finde ich eine gute Sache. Unsere Grosse hatten wir den Mittwoch im ersten Jahr rausgenommen und das hat sich sehr bewährt- einfach wegen Energielevel (nicht sonst, sie ist Oktoberkind und sehr parat, hat aber noch an vier Nachmittagen dazu Fremdbetreuung und drum schien mir das für den Start bissel viel). Ich meine aber, das gibt es nicht in allen Kantonen? Jeder Kiga setzt die Pensenreduktion auch anders um, bei uns war es eben der Mittwoch, bei anderen ist das anders geregelt.

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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von Piratenmami »

In der Klasse meines Sohnes sind einige junge Kinder, es fällt mir dabei auf dass es alle die jeweils ältesten Kinder der Familie sind.
Zurück gestellt werden häufig Kinder, deren Geschwister einen schlechten Start ins Schulsystem hatten oder wo es im Umfeld schlechte Erfahrungen mit Spätzündern im Schulsystem gab.
Und dann gibt es noch persönliche Gründe, um ein Kind zurückzustellen, die man nicht gerade an die grosse Glocke hängt.

jupi2000
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von jupi2000 »

Helena hat geschrieben: Di 23. Jul 2019, 20:01 @jupi: aber älter ist ja nicht = intelligenter/leistungsfähiger
und spätestens in den Klassen, in denen die Noten wichtig werden, liegts meistens nicht mehr an der Entwicklung.
Sieht man gerade in der Klasse meines Juniors sehr gut. (Die beginnen Noten zu vergleichen :roll: )
Ja sicher. Mir ist das schon klar, aber vielen Eltern vielleicht nicht?

jupi2000
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Re: April/Mai-Kind zurückbehalten?

Beitrag von jupi2000 »

Ich habe übrigens auch 2 Frühlingsmädchen. Als es dann soweit war, dass sie in den Kiga durften, machte ich mir überhaupt keine Gedanken, ob das klappen würde oder nicht. Ich habe keine Sekunde drüber nachgedacht, dass es ev zu früh sein könnte. Es war einfach so. Ich wusste nicht mal, dass man Kinder zurückstellen konnte.
Und jetzt ist meine eine Tochter mit 18 fertig mit der Lehre und die andere hat noch 1 Jahr, da sie eine 4jährige Lehre macht. Ihr alter war noch nie ein Problem. Aber ja, sie waren meistens die jüngsten in ihrer Klasse.

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