Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
Moderator: conny85
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
Seit wann gibt es in der Schweiz eine Schulpflicht?
Ich dachte wir hätten bildungspflicht?
Ich dachte wir hätten bildungspflicht?
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen 
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
das ist richtig, in der Schweiz herrscht bildungspflicht, wobei das kantonal natürlich etwas unterschiedlich "ausgelegt" gesehen wird (homeschooling zb in manchen kantonen gar nicht möglich, von einer fern-primarschule habe ich noch gar nichts gehört, weiss gar nicht ob das konzept überhaupt erlaubt wäre)


mit sternchen 01/2010
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
Eben, wir sind ja nicht in Deutschland wo du, rein faktisch, das Sorgerecht für die Kinder verlierst, wenn du sie nicht zur Schule schickst...
Ist aber kantonal geregelt, inwiefern du es darfst oder nicht.
Ist aber kantonal geregelt, inwiefern du es darfst oder nicht.
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen 
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
Also das 10vor10 gestern hat mich schon etwas stutzig gemacht. Die Schule sollte wieder eröffnet werden, da es Eltern gibt, die ihren Kindern nicht helfen können, bzw. ihre Kinder nicht unterstützen können. Unsere LP's ab dem 2. Zyklus sitzen tagtäglich während der ganzen Unterrichtszeit vor dem Compi um Kinder zu unterstützen, etwas zu erklären. Demnach gibt es doch einige Eltern (haben sie einen fünftel gesagt?), die schaffen es nicht, ihrem Kind Strukturen zu geben und ihm klar zu machen, dass es keine Ferien hat. Wo liegt da der Fehler???(Ich weiss, dass es diese Familien gibt, aber gopf namal.... das nimmt man einfach hin, haben halt nicht alle Kinder den Joker gezogen? Gibt halt einfach unfähige Eltern und mit denen und den Problemen die manch solcher Kinder mit sich ziehen, darf sich dann ganz selbstverständlich die Schule rumschlagen ....). Ich weiss, ich kann das nicht ändern und es gibt keine Lösung.
Ich habe grosse Achtung vor den Eltern mit beeinträchtigten Kindern!
Ich habe grosse Achtung vor den Eltern mit beeinträchtigten Kindern!
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
Es geht mir auch nicht um COVID...
Sonja mit iceprincess (20) und kleinronaldo (16)
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
Die Begründung scheint mir auch ein bisschen schräg. Ich finde die Eröffnung von Schulen dann sinnvoll, wenn auch die Eltern wieder plusminus normal arbeiten gehen müssen. Kann ja schlecht meinen 2.5 jährigen und meine 7 jährige allein zu Hause lassen (und wenn alle ihr Kind in die Betreuung schicken, bringt das ja auch nix). Und ja, es gibt sicherlich Kinder, die zu Hause gerade nicht viel lernen (meine Tochter gehört gerade dazu, da sie so Aufgaben kriegen, wo ich die ganze Zeit daneben sitzen und durchführen muss, sehr freie Aufgaben, die sind auch freiwillig und ich arbeite halt den ganzen tag, mann auch). Allerdings glaube ich, dass sie das gut wieder aufholt. Klar ist Bildung wichtig, aber Gesundheit halt auch, insofern sollte Bildung eines neben vielen Argumenten sein (Betreuung, Gesundheit, Machbarkeit in der Schule mit Hygiene etc).
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
Ehrlich gesagt ist es mir egal, wenn manche Eltern glauben, sie möchten ihr Kind nicht wieder in die Schule schicken, das ist dann Sache der Schule das zu regeln, dass die Schulen länger geschlossen bleiben, weil manche ihre Kinder nicht schicken möchten oder homeschooling besser finden, finde ich doch sehr schräg.
In unserem Kanton besteht keine Möglichkeit des homeschoolings (also wenn nicht grad corona wütet), daher ist das Kind schulpflichtig bzw. gehen unsere Kinder normalerweise in die Schule, diese Zeit nutzen wir um zu arbeiten. Dass diese nun wegen dieser Krise auf homeschooling umgestellt hat ist ok, aber es sollte doch bitte so schnell als möglich wieder zur Normalität zurückkehren - wenn Eltern finden ihre Kinder sind zu hause besser aufgehoben oder lernen dort besser, dann ist das vielleicht etwas was sie grundlegend entscheiden müssen, aber ich kann schlichtweg nicht über längere zeit 3 Kinder im primarschulalter zu Hause beschulen und gleichzeitig nebenher noch 35h die Woche arbeiten. Ein paar wochen mag das ja gehen, aber auf Dauer geht das nicht. Würde es gehen, führt es den Job des Lehrers ja ad absurdum.
Natürlich gibt es Material von den Lehrern und sie machen sich auch viele Gedanken, aber Kinder zwischen 5 und 8 jahren sind eben nicht die, die sich stundenlang alleine und ohne Hilfe mit dem Stoff beschäftigen. Mal abgesehen davon, dass ich dem Kindergärtler nicht die sozialen Kontakte bieten kann die er scheinbar benötigt, der ist hier zu Hause total unterfordert und dreht langsam aber sicher wieder im roten.
In unserem Kanton besteht keine Möglichkeit des homeschoolings (also wenn nicht grad corona wütet), daher ist das Kind schulpflichtig bzw. gehen unsere Kinder normalerweise in die Schule, diese Zeit nutzen wir um zu arbeiten. Dass diese nun wegen dieser Krise auf homeschooling umgestellt hat ist ok, aber es sollte doch bitte so schnell als möglich wieder zur Normalität zurückkehren - wenn Eltern finden ihre Kinder sind zu hause besser aufgehoben oder lernen dort besser, dann ist das vielleicht etwas was sie grundlegend entscheiden müssen, aber ich kann schlichtweg nicht über längere zeit 3 Kinder im primarschulalter zu Hause beschulen und gleichzeitig nebenher noch 35h die Woche arbeiten. Ein paar wochen mag das ja gehen, aber auf Dauer geht das nicht. Würde es gehen, führt es den Job des Lehrers ja ad absurdum.

Natürlich gibt es Material von den Lehrern und sie machen sich auch viele Gedanken, aber Kinder zwischen 5 und 8 jahren sind eben nicht die, die sich stundenlang alleine und ohne Hilfe mit dem Stoff beschäftigen. Mal abgesehen davon, dass ich dem Kindergärtler nicht die sozialen Kontakte bieten kann die er scheinbar benötigt, der ist hier zu Hause total unterfordert und dreht langsam aber sicher wieder im roten.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
@ sonrie
ich nehme an du beziehst dich auf mein post. wie gesagt, wir empfinden es als sehr angenehm, das ist halt so, genauso wie viele es als sehr belastend finden. das ist auch so. Ich schreibe auch, es sollte eine zeitlich begrenzte Übergangsphase geben, vielleicht auch nur kurz, damit man rausfinden kann, ob Kinder überhaupt "die super-spreader" sind, für die sie gehalten wurden.
ich bleibe dabei, die schule sollte die zeitlich begrenzte möglichkeit des opt-out bieten. die klassen wären kleiner (stichwort distanz), und die Eltern würden sich nicht unter druck gesetzt fühlen, die kinder schicken zu müssen, obwohl sie es vielleicht gar nicht können oder wollen. unsere Nachbarn zb, beide berufstätig, würden es begrüssen, den "zustand" so beizubehalen, obwohl sie sich gerade komplett verbiegen. Eine der Omas ist krank und somit höchst gefährdet (daher keine Spitex), der Mann geht täglich zu ihr und hilft ihr etc. Sie leben in kompletter Isolation, einfach, um weiterhin für die Grossmutter da sein zu können. Wenn jetzt die 2 kinder wieder in die schule gehen müssten, dann würde auch die Oma um die Betreuung von ihrem Sohn umfallen. Klar kann man jetzt argumentieren, jedes Leben endet irgendwann, und auch ein Norovirus oder eine Grippe (inkl grippalem Infekt) wäre für die besagte Oma wahrscheinlich zu viel, aber all diese Viren sind symptomatisch (auch bei Kindern), dh man "weiss" dass man jetzt eben eher dass man(n) nicht gehen darf, bis es durch ist. Das hat auch einen psychologischen Aspekt, stell dir vor, die Kinder müssen gehen, und die Oma fängt sich dann Covid-19 ein und stirbt. Die Familie macht sich ewig Vorwürfe. Muss nicht sein.
Für die Familien, die keine zeitlich begrenzte Beschulung zu Hause machen können oder wollen, wäre die Freiwilligkeit ja auch kein Problem - sie können die Kinder ja schicken. Genau so wie einige ja jetzt auch schon das Betreuungsangebot wahrnehmen.
ich nehme an du beziehst dich auf mein post. wie gesagt, wir empfinden es als sehr angenehm, das ist halt so, genauso wie viele es als sehr belastend finden. das ist auch so. Ich schreibe auch, es sollte eine zeitlich begrenzte Übergangsphase geben, vielleicht auch nur kurz, damit man rausfinden kann, ob Kinder überhaupt "die super-spreader" sind, für die sie gehalten wurden.
ich bleibe dabei, die schule sollte die zeitlich begrenzte möglichkeit des opt-out bieten. die klassen wären kleiner (stichwort distanz), und die Eltern würden sich nicht unter druck gesetzt fühlen, die kinder schicken zu müssen, obwohl sie es vielleicht gar nicht können oder wollen. unsere Nachbarn zb, beide berufstätig, würden es begrüssen, den "zustand" so beizubehalen, obwohl sie sich gerade komplett verbiegen. Eine der Omas ist krank und somit höchst gefährdet (daher keine Spitex), der Mann geht täglich zu ihr und hilft ihr etc. Sie leben in kompletter Isolation, einfach, um weiterhin für die Grossmutter da sein zu können. Wenn jetzt die 2 kinder wieder in die schule gehen müssten, dann würde auch die Oma um die Betreuung von ihrem Sohn umfallen. Klar kann man jetzt argumentieren, jedes Leben endet irgendwann, und auch ein Norovirus oder eine Grippe (inkl grippalem Infekt) wäre für die besagte Oma wahrscheinlich zu viel, aber all diese Viren sind symptomatisch (auch bei Kindern), dh man "weiss" dass man jetzt eben eher dass man(n) nicht gehen darf, bis es durch ist. Das hat auch einen psychologischen Aspekt, stell dir vor, die Kinder müssen gehen, und die Oma fängt sich dann Covid-19 ein und stirbt. Die Familie macht sich ewig Vorwürfe. Muss nicht sein.
Für die Familien, die keine zeitlich begrenzte Beschulung zu Hause machen können oder wollen, wäre die Freiwilligkeit ja auch kein Problem - sie können die Kinder ja schicken. Genau so wie einige ja jetzt auch schon das Betreuungsangebot wahrnehmen.

mit sternchen 01/2010
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
sonrie hat geschrieben: ↑Do 16. Apr 2020, 08:33 Ehrlich gesagt ist es mir egal, wenn manche Eltern glauben, sie möchten ihr Kind nicht wieder in die Schule schicken, das ist dann Sache der Schule das zu regeln. Aber dass die Schulen länger geschlossen bleiben, weil manche ihre Kinder nicht schicken möchten oder homeshcooling besser finden, finde ich doch sehr befremdlich.
In unserem Kanton besteht keine Möglichkeit des homeschoolings (im Normalfall), daher ist das Kind schulpflichtig bzw. gehen unsere Kinder normalerweise in die Schule, diese Zeit nutzen wir um zu arbeiten. Dass diese nun wegen dieser Krise auf homeschooling umgestellt hat ist ok, aber es sollte doch bitte so schnell als möglich wieder zur Normalität zurückkehren - wenn Eltern finden ihre Kinder sind zu hause besser aufgehoben oder lernen dort besser, dann ist das vielleicht etwas was sie grundlegend entscheiden müssen, aber ich kann schlichtweg nicht über längere zeit 3 Kinder im primarschulalter zu Hause beschulen und gleichzeitig nebenher noch 35h die Woche arbeiten.
Natürlich gibt es Material von den Lehrern und sie machen sich auch viele Gedanken, aber Kinder zwischen 5 und 9 jahren sind eben nicht die, die sich stundenlang alleine und ohne Hilfe mit dem Stoff beschäftigen. Mal abgesehen davon, dass ich dem Kindergärtler nicht die sozialen Kontakte bieten kann die er scheinbar benötigt, der ist hier zu Hause total unterfordert.
*unterschreib*
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
Hab mir auch gerade den 10vor10 Beitrag angesehen, sie haben von 1/5 der Schüler gesprochen, um die sie sich Grosse Sorgen machen. Sie haben aber auch gesagt, dass sich 1/3 (!) der Schüler in der Sitution sehr wohl fühlt, und sogar mehr lernt als in der "in person" Schule. (wer will kann sich das anschauen, ab Minute 9:30).bodega hat geschrieben: ↑Do 16. Apr 2020, 08:09 Also das 10vor10 gestern hat mich schon etwas stutzig gemacht. Die Schule sollte wieder eröffnet werden, da es Eltern gibt, die ihren Kindern nicht helfen können, bzw. ihre Kinder nicht unterstützen können. Unsere LP's ab dem 2. Zyklus sitzen tagtäglich während der ganzen Unterrichtszeit vor dem Compi um Kinder zu unterstützen, etwas zu erklären. Demnach gibt es doch einige Eltern (haben sie einen fünftel gesagt?), die schaffen es nicht, ihrem Kind Strukturen zu geben und ihm klar zu machen, dass es keine Ferien hat. Wo liegt da der Fehler???(Ich weiss, dass es diese Familien gibt, aber gopf namal.... das nimmt man einfach hin, haben halt nicht alle Kinder den Joker gezogen? Gibt halt einfach unfähige Eltern und mit denen und den Problemen die manch solcher Kinder mit sich ziehen, darf sich dann ganz selbstverständlich die Schule rumschlagen ....). Ich weiss, ich kann das nicht ändern und es gibt keine Lösung.
Ich habe grosse Achtung vor den Eltern mit beeinträchtigten Kindern!

mit sternchen 01/2010
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
Ja eben, bei 1/5 der Schüler sind die Eltern nicht fähig zu helfen...das gibt zu denken, oder? Es geht ja nicht darum, den Stoff zu erklären, sondern Strukturen zu bieten und aufs lernen zu bestehen...
- stella
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Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
bodega
Ich finde es auch bedenklich, dass 1/5 der Eltern nicht fähig ist, den Kindern Struktur zu geben. Vor allem, weil wir ja ein Mindestmass an Struktur (Aufgaben, wakeupcall, online Präsenz der LP) vorgeben. Die Erfahrung war schon die, dass da immer die gleichen SuS gefehlt haben und weder sie noch die Eltern erreichbar waren. DAS war für mich der aufwändigste Teil. Ich hoffe nun, dass es nach den Ferien besser läuft, weil nun auch bei diesen Eltern und SuS angekommen sein sollte, dass Schulpflicht herrscht.
Ich verstehe, dass es schwierig für Eltern ist, wenn sie z. B. auswärts arbeiten. Und es gibt bestimmt noch andere Gründe... Aber wenn dann solche Familien und Kids noch immun sind gegen die Unterstützung der LP, wird es schwierig.
Übrigens: Meine Kinder lieben Fernunterricht, sind effizienter und motivierter.
Ich finde es auch bedenklich, dass 1/5 der Eltern nicht fähig ist, den Kindern Struktur zu geben. Vor allem, weil wir ja ein Mindestmass an Struktur (Aufgaben, wakeupcall, online Präsenz der LP) vorgeben. Die Erfahrung war schon die, dass da immer die gleichen SuS gefehlt haben und weder sie noch die Eltern erreichbar waren. DAS war für mich der aufwändigste Teil. Ich hoffe nun, dass es nach den Ferien besser läuft, weil nun auch bei diesen Eltern und SuS angekommen sein sollte, dass Schulpflicht herrscht.
Ich verstehe, dass es schwierig für Eltern ist, wenn sie z. B. auswärts arbeiten. Und es gibt bestimmt noch andere Gründe... Aber wenn dann solche Familien und Kids noch immun sind gegen die Unterstützung der LP, wird es schwierig.
Übrigens: Meine Kinder lieben Fernunterricht, sind effizienter und motivierter.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
Ich sehe das auch so. Unglaublich oder? Mir ist schon klar dass etwaige äussere Einflüsse (zu beengte Wohnverhältnisse, Psychisch belastende Situationen etc.) da mit eine grosse Rolle spielen - dennoch finde ich 20% viel!
Was mich aber auch wirklich überrascht hat ist das Drittel, das besser zu Hause lernt. Unser jüngeres Kind gehört da def. dazu.
Was mich aber auch wirklich überrascht hat ist das Drittel, das besser zu Hause lernt. Unser jüngeres Kind gehört da def. dazu.

mit sternchen 01/2010
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
@mamily: ich hab nicht dich im speziellen gemeint, ich wollte einfach nur auch aufzeigen, dass nicht alle Eltern unfähig sind, die Mühe haben mit dem homeschooling, sondern dass es viele Gründe gibt warum es zu hause nicht nur toll funktioniert.
Je nach Alter des Kindes, Anzahl der Kinder, berufliche Situation, wie der Fernunterricht seitens der schule organisiert ist und nicht zuletzt aufgrund der persönlichkeit des Kindes und der Belastbarkeit der Eltern ist es nicht für alle gleich. Da hilft es dann auch nichts, wenn manche Schüler zu Hause besser lernen als in der Schule. Wir kriegen es ganz gut hin, aber es ist anstrengend, allen gleichzeitig gerecht zu werden, während man versucht einem Meeting am telefon zu folgen.
Und ich persönlich hab einfach Mühe damit, wenn man meint, es müsse auf die eigene Situation Rücksicht genommen werden. Wenn dem nämlich so wäre, dann würde man von berufstätigen Eltern nicht noch verlangen, dass sie nebenher die Kinder beschulen, das hat sich nämlich auch niemand ausgesucht, aber man passt sich einfach an, weil es im Moment eben so ist wie es ist.
Ich seh das wie Konfetti... es gibt eine Entscheidung vom BR und man wird sich danach richten.
Je nach Alter des Kindes, Anzahl der Kinder, berufliche Situation, wie der Fernunterricht seitens der schule organisiert ist und nicht zuletzt aufgrund der persönlichkeit des Kindes und der Belastbarkeit der Eltern ist es nicht für alle gleich. Da hilft es dann auch nichts, wenn manche Schüler zu Hause besser lernen als in der Schule. Wir kriegen es ganz gut hin, aber es ist anstrengend, allen gleichzeitig gerecht zu werden, während man versucht einem Meeting am telefon zu folgen.

Und ich persönlich hab einfach Mühe damit, wenn man meint, es müsse auf die eigene Situation Rücksicht genommen werden. Wenn dem nämlich so wäre, dann würde man von berufstätigen Eltern nicht noch verlangen, dass sie nebenher die Kinder beschulen, das hat sich nämlich auch niemand ausgesucht, aber man passt sich einfach an, weil es im Moment eben so ist wie es ist.
Ich seh das wie Konfetti... es gibt eine Entscheidung vom BR und man wird sich danach richten.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
Du solltest nicht über Familien urteilen, die nicht in deinem Horizont vorkommen...

Sonja mit iceprincess (20) und kleinronaldo (16)
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
Private Situation käme noch hinzu. Sonst bin ich ganz deiner meinung. Und ich denke es gibt auch Eltern, die ganz einfach nun andere Prioritäten haben wie Schule der Kinder.sonrie hat geschrieben: ↑Do 16. Apr 2020, 10:07
Je nach Alter des Kindes, Anzahl der Kinder, berufliche Situation, wie der Fernunterricht seitens der schule organisiert ist und nicht zuletzt aufgrund der persönlichkeit des Kindes und der Belastbarkeit der Eltern ist es nicht für alle gleich. Da hilft es dann auch nichts, wenn manche Schüler zu Hause besser lernen als in der Schule.
Sonja mit iceprincess (20) und kleinronaldo (16)
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- Beiträge: 82
- Registriert: Mo 7. Nov 2016, 15:24
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
Wenn wirklich als erstes die Coiffureläden, Kosmetikstudios, Nagelstudios, Physios etc.... aufgehen, haben viele Familien ein Betreuungsproblem weil die Grosseltern sicher noch längere Zeit nicht hüten sollten. Für Familien welche nicht bereits Mitglied bei einem Hort sind, wird es dann unmöglich die Betreuung und Homeschooling neben dem Job zu handhaben. Dann werden sich früher oder später wieder befreundete Familien bei der Betreuung unterstützen. Das vielen Kinder zusammen in eine Tagestätte dürfen aber nicht zur Schule ist doch speziell aber auch verständlich. Aber wie oben schon von anderen erwähnt, es gibt in jeder Berufsgruppe Menschen, die Risikopatienten zu Hause haben und immer arbeiten mussten.
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
Ich habe auch ein Kind, das besser zu Hause lernt und das auch ganz klar sagt. Er vermisst seine Kumpels, aber Schule zu Hause sei 100 mal besser. Er könne endlich so schnell arbeiten wie er möchte. Ich hoffe aber trotzdem inständig, dass die Schule bald wieder aufgeht. Die Belastung für die Eltern finde ich enorm. Das geht ein paar Wochen, aber langsam hängt es wirklich an.
sie 2009
er 2010
er 2010
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
- stella
- Mod. im Ruhestand
- Beiträge: 8285
- Registriert: Do 6. Nov 2003, 10:45
- Geschlecht: weiblich
- Wohnort: zuhause
Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?
Herbstlaub
Es kommt halt einfach darauf an, wie weit die verantwortlichen Personen denken können und welche anderen Parameter noch hinein spielen.
Ich habe gestern einen kurzen Bericht über Dänemark, glaub im 10vor10, gesehen. Die öffnen ja explizit die Primarstufen. Ein mega logistischer Aufwand.
Eine Klasse hatte in einem Zelt Unterricht, eine in einem Pfadiheim, die Eltern bekamen ein ganzes Merkblatt, welches sie mit den Kindern durchgehen mussten.
Für mich macht es klar keinen Sinn, wenn man zuerst, wie in Deutschland, die oberen Klassen, die Abitur, Matura, machen, öffnet und gleichzeitig Einzeldienstleistungsanbieter wie Physio, Coiffeur. Eben, wegen dem Betreuungsbedarf dieser Arbeitenden. Da muss für mich zwingend die Primarschule aufgehen. Das gehört irgendwie zusammen...
Sonja
Es war auch vielen Eltern nicht klar, dass Schulschliessungen bedeuten, dass die Kids zuhause für die Schule arbeiten müssen. Viele dieser Eltern haben schlicht unsere Papiere NICHT gelesen. Wenn ich dann mal Eltern aus dieser Gruppe am Draht hatte, waren sie ganz überrascht. Und bei den meisten hat es dann auch recht gut funktioniert, dafür, dass dort die Ressourcen sehr gering sind. Aber eben: Ich als LP musste zuerst einmal an diese Familien herankommen. Wenn weder auf Anrufe noch auf WhatsApp Nachrichten bei Jugendlichen und Eltern reagiert wird... Dann ist das sehr schwierig und zeitaufwändig. Wir haben uns sogar überlegt gehabt, dass wir bei einzelnen Familien vorbei gehen.
Ich weiss von Sozialdiensten, die das in anderen Gemeinden übernommen haben und die haben dann mit den Eltern geschaut, zum Teil zuhause Internet eingerichtet und die Kinder mit Computer ausgestattet. Ich arbeite in einer Gemeinde, in der wir sehr geringe Kapazitäten in diesem Bereich haben, einfach auch, weil nicht so viele Einwohner...
Und eigentlich ist es ziemlich egal, welchen Stellenwert Eltern der Schule geben. Sie haben die Pflicht, Strukturen zu schaffen, damit das Kind mit den vorgegeben Materialien der LP für die Schule arbeiten kann und damit das Kind während den Präsenzzeiten der LP sich mit Fragen an ebendiese wenden kann. So wäre es für die Eltern auch viel einfacher. Eltern müssen die Kinder nicht unterrichten. Es ist KEIN Homeschooling. Es ist Fernunterricht. Eltern sorgen dafür, dass die Kids zu ihren Zeitfenstern am Arbeiten sind, LP decken sie mit Materialien ein, unterrichten zum Teil per Videokonferenz oder Tutorials (das zumindest so ab der 5. Klasse, wer jüngere Kinder hat - da wird es schwierig...).
Und ja. Dieser Teil ist für alle Eltern schwierig. Aber mit der Zeit lohnt es sich, da sich eine Art Trott einstellt, Rituale finden statt und das gibt den Kindern auch wieder Halt.
Und noch was zu "ob wir LP uns diese Familiensituationen vorstellen können":
Ja klar. Ich mache das seit 25 Jahren und sehe in vielfältige Familien hinein. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Mir spielt die Situation in der Familie in dem Sinn keine Rolle, als dass ich als LP, egal, ob im Fernunterricht oder im Präsenzunterricht, mit den Eltern und den Kids zusammen an Lösungen arbeite, wie Schule besser gelingen kann. Schule kann nämlich auch ein Halt sein im Leben eines Kindes, das aus einer gebeutelten Familie kommt. Sie kann ein Stück Normalität sein, eine Pause von Dingen, die für das Kind schwierig sind, eine Erholung von schwierigen Situationen.
Es kommt halt einfach darauf an, wie weit die verantwortlichen Personen denken können und welche anderen Parameter noch hinein spielen.
Ich habe gestern einen kurzen Bericht über Dänemark, glaub im 10vor10, gesehen. Die öffnen ja explizit die Primarstufen. Ein mega logistischer Aufwand.
Eine Klasse hatte in einem Zelt Unterricht, eine in einem Pfadiheim, die Eltern bekamen ein ganzes Merkblatt, welches sie mit den Kindern durchgehen mussten.
Für mich macht es klar keinen Sinn, wenn man zuerst, wie in Deutschland, die oberen Klassen, die Abitur, Matura, machen, öffnet und gleichzeitig Einzeldienstleistungsanbieter wie Physio, Coiffeur. Eben, wegen dem Betreuungsbedarf dieser Arbeitenden. Da muss für mich zwingend die Primarschule aufgehen. Das gehört irgendwie zusammen...
Sonja
Es war auch vielen Eltern nicht klar, dass Schulschliessungen bedeuten, dass die Kids zuhause für die Schule arbeiten müssen. Viele dieser Eltern haben schlicht unsere Papiere NICHT gelesen. Wenn ich dann mal Eltern aus dieser Gruppe am Draht hatte, waren sie ganz überrascht. Und bei den meisten hat es dann auch recht gut funktioniert, dafür, dass dort die Ressourcen sehr gering sind. Aber eben: Ich als LP musste zuerst einmal an diese Familien herankommen. Wenn weder auf Anrufe noch auf WhatsApp Nachrichten bei Jugendlichen und Eltern reagiert wird... Dann ist das sehr schwierig und zeitaufwändig. Wir haben uns sogar überlegt gehabt, dass wir bei einzelnen Familien vorbei gehen.
Ich weiss von Sozialdiensten, die das in anderen Gemeinden übernommen haben und die haben dann mit den Eltern geschaut, zum Teil zuhause Internet eingerichtet und die Kinder mit Computer ausgestattet. Ich arbeite in einer Gemeinde, in der wir sehr geringe Kapazitäten in diesem Bereich haben, einfach auch, weil nicht so viele Einwohner...
Und eigentlich ist es ziemlich egal, welchen Stellenwert Eltern der Schule geben. Sie haben die Pflicht, Strukturen zu schaffen, damit das Kind mit den vorgegeben Materialien der LP für die Schule arbeiten kann und damit das Kind während den Präsenzzeiten der LP sich mit Fragen an ebendiese wenden kann. So wäre es für die Eltern auch viel einfacher. Eltern müssen die Kinder nicht unterrichten. Es ist KEIN Homeschooling. Es ist Fernunterricht. Eltern sorgen dafür, dass die Kids zu ihren Zeitfenstern am Arbeiten sind, LP decken sie mit Materialien ein, unterrichten zum Teil per Videokonferenz oder Tutorials (das zumindest so ab der 5. Klasse, wer jüngere Kinder hat - da wird es schwierig...).
Und ja. Dieser Teil ist für alle Eltern schwierig. Aber mit der Zeit lohnt es sich, da sich eine Art Trott einstellt, Rituale finden statt und das gibt den Kindern auch wieder Halt.
Und noch was zu "ob wir LP uns diese Familiensituationen vorstellen können":
Ja klar. Ich mache das seit 25 Jahren und sehe in vielfältige Familien hinein. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Mir spielt die Situation in der Familie in dem Sinn keine Rolle, als dass ich als LP, egal, ob im Fernunterricht oder im Präsenzunterricht, mit den Eltern und den Kids zusammen an Lösungen arbeite, wie Schule besser gelingen kann. Schule kann nämlich auch ein Halt sein im Leben eines Kindes, das aus einer gebeutelten Familie kommt. Sie kann ein Stück Normalität sein, eine Pause von Dingen, die für das Kind schwierig sind, eine Erholung von schwierigen Situationen.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07